Granatwerfer

 

Ab 1932 entwickelte die Firma Rheinmetall den 8-cm-Granatwerfer (Gr.W.) 34. Die Waffe war ein glatter Vorderlader mit einem Gewicht von 57 kg. Er bestand aus dem Rohr mit Verschlußkappe, Zweibein mit Richtmaschinen und Einkipptrieb und der Bodenplatte sowie dem Richtaufsatz. Das Rohr war 1.143 mm lang und hatte ein Kaliber von 81,4 mm. Bei einer v0 von 172 m/Sek. wurde die 3,5 kg schwere Wurfgranate 34 bis zu 2.400 m weit geschossen. Die Streuung bei der maximalen Reichweite lag bei 65 m. Die ersten Waffen hatte die Truppe 1937 erhalten. Bei Kriegsausbruch verfügte sie über 3.625 Stück. Wenn die Waffe auf Selbstfahrlafetten montiert war (z.B. Sd.Kfz. 250/7), wurde sie Granatwerfer 67 genannt.

Funktionsweise der Treibladung einer 8-cm-Wurfgranate:

Eine Wurfgranate bestand aus:
- einer Grundladung, untergebracht im Schaft der Patrone/Granate
- mehreren abnehmbaren Treibladungen

Die Treibladungen sind meistens als flache, einseitig offene Ringe um den Leitwerkschaft gelegt. Man spricht daher auch von der 1. bis z.B. 7. Ladung. Mit der Anzahl der Treibladungen, die an der Granate belassen werden, und mit der Rohrerhöhung wird die Reichweite bestimmt. Die möglichen Kombinationen aus Abgangswinkel und Zahl der Treibladungen zur Erzielung einer bestimmten Schußweite werden aus Schußtafeln ermittelt.

Der 8-cm-Granatwerfer der Wehrmacht hatte insgesamt 4 Ladungen, der 12 cm-Werfer 6 Ladungen, der 120-mm-Mörser der Bundeswehr hat 8 Ladungen.

Für schnelle Schußfolge/Sperrfeuer wird eine größere Anzahl von Granaten durch Abnehmen der entsprechenden Treibladungen vorbereitet.

Der Werfer wurde im Krieg mit folgenden Stückzahlen Produziert:

Monat 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
Januar 468 411 100 1.505 1.320 1.553
Februar 372 533 349 1.779 1.420 2.235
März 345 640 446 1.823 1.420 2.000
April 265 541 496 1.852 1.650 ?
Mai 440 535 725 1.610 1.916
Juni 330 504 625 1.522 1.980
Juli 305 435 920 1.486 2.225
August (bisher 3.625) 319 482 835 1.550 2.340
September 399 368 193 1.030 1.495 2.250
Oktober 435 387 50 1.120 1.290 2.190
November 325 398 105 1.470 1.295 2.380
Dezember 374 384 107 1.660 1.290 3.950

Verschossen wurde:
- 8-cm Wurfgranate 34
- 8-cm Wurfgranate 34 Kh
- 8-cm Wurfgranate 34 Üb
- 8-cm Wurfgranate 38
- 8-cm Wurfgranate 38 Deut
- 8-cm Wurfgranate 39
- 8-cm Wurfgranate 40

 

Eine Weiterentwicklung war der Granatwerfer 73. Das Rohr des Werfers war 1.195 mm lang und wog 21,5 kg. Die Schußweite betrug 4.500 m. Die Waffe war im Oktober 1944 noch in der Erprobung.  Verschossen wurde die W.Gr. 42.

Eine Spezialversion für die Fallschirmjäger war der kurze 8-cm-Granatwerfer 42. Das Rohr war hier nur 747 mm lang, die Waffe wog nur noch 26 kg. Bei einer v0 von 110 m/Sek. lag die Schußweite bei 1.100 m.

Eine Entwicklung für Salvenfeuer  war der französische 8-cm-Brandt-Werfer 27/31 (Gr.W. 278(f)), von denen 16 Stück in zwei Reihen auf den französischen Schützenpanzer Samua montiert wurden. Die Bezeichnung dieser Fahrzeuge war S 307(f). Eine andere Entwicklung war die Montage von 20 dieser Werfer auf einen Zugkraftwagen S 303(f). Die Schußweite der Werfer lag bei 3.200 m, verschossen wurde eine 3,3 kg schwere Granate. Der offizielle Name dieser Waffen, von denen im März 1945 noch 150 Stück vorhanden waren, war Reihenwerfer-Schießgerät (R.G.) 16.

Der 5-cm-Granatwerfer 36 wurde ebenfalls bei Rheinmetall gebaut. Nachdem sich der 8-cm Granatwerfer 34 als Bataillonswaffe eingeführt worden war, gut bewährt hatte, sollte nun ein Granatwerfer auf Kompanieebene geschaffen werden. Vom 5-cm-Granatwerfer 36 wurden bis Juni 1943 über 31.800 Exemplare gebaut. Die Reichweite des Werfers betrug 575 m, sein Gewicht 12,5 kg. Das Rohr maß eine Länge von 350 mm. Bis 1943 wurde der Werfer immer wieder überarbeitet, so erhielt er für den russischen Raum Eissporne. Transportiert wurde der Werfer von zwei Mann in Tragegestellen, jeweils eines mit der Bodenplatte und eines mit dem Rohr. Im Laufe des Krieges zeigte sich, dass die Wirkung der Wurfgranaten viel zu gering war. Außerdem betrug ihre Streuung bei einer Schußweite von 520 m immerhin 31 m in der Länge und 4 m in der Seite. Verschossen wurde die 5-cm Wurfgranate 35 mit einem gewicht von 0,9 kg und einer Länge von 220 mm. 

Verschossen wurde die 5-cm Wurfgranate 36 und die 5-cm Wurfgranate 36 Üb.

Der verbesserte leichte Granatwerfer 40, von dem Vorschläge der Firmen Rheinmetall, Mauser und Skoda vorlagen, wurde nicht gebaut.

Der Maschinen-Granatwerfer M 19 war nur für den Einbau in Festungstürmen vorgesehen. Der Werfer sollte zur Nahbekämpfung angreifender feindlicher Truppen dienen, welche sich durch das Abwehrfeuer der schweren Geschütze durchgearbeitet hatten. Er wurde von drei Mann bedient und hatte ein sechsschüssiges Magazin, welches mit einer Feuergeschwindigkeit von 120 Schuß im Maschinenbetrieb und mit 60- 70 Schuß im Handbetrieb verfeuert wurden.  Ein ferngesteuertes Muster mit doppelt so großer Feuerrate ging nicht mehr in die Fertigung. Die Rohrlänge des Werfers betrug 745 mm, die v0 83 m/Sek. und die Schußweite 50 - 620 m. Es wurden bis Dezember 1939 98 Stück gefertigt, 22 weitere folgten bis zum Auslauf der Produktionsserie. Zu den Werfern wurden 1,05 Millionen Schuß gefertigt. Für den Werfer gab es drei verschiedene Panzertürme: Der erste wog 59,5 t, der schwerste 166 t. Die Fertigung wurde aber nach zehn Kampfständen eingestellt.
Eine französische Beutewaffe war der 5-cm Festungs-Granatwerfer 210 (f). Dieser war in der Maginot-Linie eingebaut und forderte unter den vorgehenden deutschen Sturmpionieren vor allem im Nahkampf erhebliche Verluste. Die Schußfolge betrug 20 Schuß die Minute. Die erbeuteten Waffen wurden vom Heer aus der Maginot-Linie ausgebaut und in den Atlantikwall eingebaut. Im November 1944 waren noch 494 dieser Waffen im Einsatz. Vorteilhaft wirkte sich aus, dass mit diesem Werfer auch die 5-cm Wurfgranate 36 verschossen werden konnte. Die Waffe selbst war ein Hinterlader mit einer Reichweite von 1.075 m und einer V0 von 120 m/s. 

Der 10-cm-Nebelwerfer 35 war eine für den Verschuß der 10,5-cm-Nebelmunition gedachte Waffe. Trotzdem erfolgte seine Einführung unter der Bezeichnung 10-cm-Nebelwerfer 35 Bei einer v0 von 193 m/Sek. wurde eine Schußweite von 3.025 m erreicht. Die Streuung betrug 65 m. Das Gewicht des Werfers betrug 103 kg, die Rohrlänge 1.344 mm. Die Wehrmacht ging mit 155 Werfern in den Krieg, die Produktion wurde im Mai 1941 eingestellt. Verschossen wurde:

-         10 cm Wurfgranate 35 (Geschoßkörper Temperguß)
-         10 cm Wurfgranate 37 (identisch wie WGr 35, aber Geschoßkörper Stahlguß)
-         10 cm Wurfgranate 35 Üb (mit kleiner Zündladung, Füllung lt. Unterlagen Dresdner Sprengschule „Nebelfüllung“ ?!)
-         10 cm Wurfgranate 35 Nb (Nebelgranate, als „Gelbring“ auch für Kampfstoff Lost, wurde nicht verschossen!)

Als Nachfolgemodell stellte die Firma Rheinmetall die Nebelwerfer 51 und 52 vor, die aber nach der Erprobung wegen ihrer zu geringen Reichweite von 6.000 m abgelehnt wurden. Der daraufhin eingebrachte 10-cm-Nebelwerfer  40 war wegen seines zu hohen Gewichts von 790 kg und seiner Rohrlänge von 1.858 kg zu unhandlich. Durch den Hinterlader wurde die 8,65 kg schwere W.Gr. 40 bei einer v0 von 310 kg maximal 6.300 m weit verschossen werden, die Streuung betrug 138 m. Die Fertigung dieses Werfers wurde im September 1943 eingestellt.

Ein Projekt zum Legen von Minenfeldern vor der eigenen Stellung war der 7,6-cm-Sprengminenwerfer. Damit sollte die Sprengmine 44 verschossen werden.

Der 73-mm-Propaganda-Werfer 41 war eigentlich keine Waffe im eigentlichen Sinne. Die 11 kg schwere Waffe verschoß eine 408 mm lange und 2,8 kg schwere Rakete, die mit 200.250 Flugblättern gefüllt war. Die maximale Reichweite der Feststoffraketen betrug 3.200 m.

Bei den Beutewaffen finden wir den aus Österreich stammenden  8-cm-Granatwerfer 33(ö) mit 62 kg Gewicht und 1.130 mm Länge. Bei einer v0 von 152 m/Sek. wurde eine Schußweite von 1.900 m erreicht.

Aus der Tschechei kam der Granatwerfer 36(t) mit 62 kg Gewicht. Insgesamt wurden bis 1940 563 Stück übernommen.

Der polnische 8,1-cm-Werfer 31(p) war 60 kg schwer und besaß ein 1.260 mm langes Rohr. Die 3,3 kg schwere W.Gr. erreichte bei einer v0 von 208 m/Sek. eine Reichweite von 3.030 m. Insgesamt wurden 201 Werfer übernommen und 855 ins Ausland exportiert. Die übernommenen Werfer wurden für die Ausbildung verwendet. Auch die 855 übernommenen 4,6-cm-Werfer 36(p) wurden für Ausbildungszwecke eingesetzt. Der Werfer war 12,6 kg schwer und hatte ein 396 mm langes Rohr, aus dem bei einer v0 von 95 m/Sek. eine 0,7 kg schwere Granate auf 800 m Reichweite gebracht wurde.

Der russische 5-cm-Granatwerfer 205/3(r) wog 11,8 kg. Bei einer v0 von 80 m/Sek. wurde aus seinem 630 mm langen Rohr eine 0,9 kg schwere Wurfgranate 800 m weit verschossen. Der 8,2-cm-Granatwerfer 274(r) wog 57 kg und verschoß eine 3,4 kg schwere Granate bei einer v0 von 202 m/Sek. 3.100 m weit.

Der französische 8-cm-Granatwerfer 278/1(f) wog 58,8 kg und besaß ein 1.114 mm langes Rohr, aus dem eine 3,25 kg schwere Granate bei einer v0 von 157 m/Sek. bis zu 2.050 m weit verschossen werden konnte. Der 6-cm-Granatwerfer 225(f) wog nur 19,6 kg und wurde meist zu Ausbildungszwecken eingesetzt. Die 1,3 kg schwere Granate wurde aus dem 724 mm langen Rohr bei einer v0 von 198 m/Sek. bis zu 1.700 m weit verschossen.

Der belgische 5-cm-Granatwerfer 201(b) besaß ein 188 mm langes Rohr und wog 7,8 kg. Die nur 0,6 kg schwere Granate wurde mit einer v0 von 75 m/Sek. bis zu 585 m weit verschossen.

Der 12-cm-Granatwerfer 378(r) wog 256 kg. Er war ein Vorderlader mit glattem Rohr, hatte ein Gewicht in Feuerstellung von 256 kg und 490 kg in Fahrstellung. Der Werfer wurde auf einer Protze bewegt. Seine Reichweite betrug bis zu 6.000 m, wobei die Werfergranaten ca. 16 kg wogen. Die Werfer wurden in den ersten Kriegsmonaten in großer Stückzahl erbeutet und nach einer genauen Überprüfung an die Truppe ausgegeben. Nachdem er sich hervorragend bewährte, wurde er in Deutschland nachgebaut.

Der 12-cm-Gr.W. 42 basierte auf dem oben genannten russischen Werfer. Schon bald nach Beginn des Rußlandfeldzuges zeigte sich, dass die Rote Armee mit ihren 10,7-cm-, 12-cm-, 12,7-cm- und sogar 15-cm Granatwerfern den deutschen weit überlegen war. Vor allem der o.g. 12-cm Werfer erwies sich als eine hervorragende Waffe. Daher wurde in Deutschland seine Produktion begonnen. Er hatte ein Gewicht in Feuerstellung von 285 kg und in Fahrstellung von 600 kg. Die Reichweite betrug auch bei der deutschen Ausführung 6.000 m. Die Waffe hat sich bei der Truppe sehr bewährt. 
Verschossen wurde aus dem russischen Beutewerfer wie aus dem deutschen Werfer die gleiche Munition, entweder russische Beutemunition oder deutsche Munition. An deutschen Granaten gab es:
- 12-cm Wurfgranate 42 zur Bekämpfung lebender Ziele und leichter Deckung mit einem gewicht von 15,8 kg.
- Exerzier- 12-cm Wurfgranate 42
- 12-cm Wurfgranaten-Patrone 43 als Ersatz für die nicht kältebeständige Wurfgranate 42.

Eine Entwicklung der Firma Skoda war der 15-cm-Granatwerfer 43, von dem nur drei Muster gebaut wurden. Die 635 kg schweren Waffen konnten Schußweiten bis zu 5.000 m erreichen, waren aber viel zu schwer.

Der 20-cm-leichte-Ladungswerfer war eine 93 kg schwere Waffe. Die Waffe besaß kein Rohr, sondern einen 1.042 mm langen Stock, auf den der hohle Schaft der 21,3 kg schwere W.Gr. 40 aufgesetzt wurde. Bei einer v0 von 88 m/Sek. wurden Reichweiten bis zu 720 m erreicht. Dabei lag die Feuergeschwindigkeit bei bis zu 8 Schuß in der Minute. Die Waffen wurden ab Kriegsbeginn bei der Firma Rheinmetall konstruiert und am 19. April 1941 bei der Truppe eingeführt. Die im Westen und in Afrika eingesetzte Waffe hat sich nicht bewährt. 158 Waffen wurden geliefert, dann wurde die Produktion eingestellt. Verlastet wurden die Werfer auf dem Handkarren für l.Ldg.W. (Pf. 25). 

Der 38-cm-Ladungswerfer war die vergrößerte Ausführung  des 20-cm-Ladungswerfers. Er war aber mit 1.658 kg viel  zu schwer. Die in neun Lasten zerlegbare  Waffe verschoß die 149 kg schwere 38-cm W.Gr. 40 mit einer v0 von 102 m/Sek. bis zu 1.000 m weit.

Da sich die vorhandenen Granatwerfer bereits im Frankreichfeldzug und später noch mehr im Rußlandfeldzug als unzureichend erwiesen hatten, worde vom OKW ein stärkerer Werfer gefordert. Dieser sollte eine größere Reichweite haben, eine größere Sprengwirkung besitzen und leicht beweglich sein. Diese Forderung entstammte aus der Situation der schweren Verluste an Geschützen während der Rückzüge in Rußland 1942 und 1943, bei denen viele Geschütze mangels Beweglichkeit gesprengt werden mußten. Der Entwicklungsauftrag für diesen Granatwerfer ging an die Firma Skoda in Pilsen. Diese hatte bereits den 22-cm Ladungswerfer 180 entwickelt. Dieser wog 1.700 kg, die 118 kg schwere Granate wurde bei einer v0  von 155 m/Sek. bis  zu 2.000 m weit verschossen. Die  Waffe wurde wegen ihres zu hohen Gewichts abgelehnt, ebenso  die Parallelentwicklung mit 24-cm-Kaliber und 1.800 kg Gewicht. Der nun entwickelte 22-cm-Werfer B 14 besaß bei einer v0 von 155 m/Sek. nur eine Reichweite von 2.000 m. Nach dem Entwicklungsauftrages des OKW wurde bei der Firma Skoda das vorgesehene Kaliber von 22 cm auf 21 cm geändert. Im August 1944 war das erste Muster der Waffe fertig, welche nun die Bezeichnung 21-cm Werfer 69 oder schwerer Ladungswerfer mit Innengeschoß trug. Seine Reichweite betrug bis zu 7 km. Die Serienversion wog 2.800 kg, hatte eine Reichweite von 6.400 m und eine Feuergeschwindigkeit von 1-2 Schuß in der Minute. Verschossen werden konnte:
- die 21-cm Wurfgranate 5004 gegen bewegliche Ziele und zum zerstören von Draht- und Höckerhindernissen
- die 21-cm Wurfgranate 5021 mit hoher Splitterwirkung gegen lebende Ziele
- die 21-cm Wurfgranate 5031 (Grauguß) gegen lebende Ziele und zum Durchschlagen von Deckungen. 
Im November 1944 wurden die ersten 33 Waffen hergestellt, bis Kriegsende wurden 168 Werfer hergestellt. Geplant war der Werfer auch auf dem Fahrgestell des Panzers III und auf dem Fahrgestell der Hummel.

Hier die Richtlinien für den Einsatz des 21-cm Werfers in der 21-cm Wurf-Mörser-Abteilung:

1. Gliederung:

Die Abteilung gliedert sich in Stab, Stabsbatterie und drei Batterien zu jeweils neun 21-cm Wurf-Mörsern 69. Die Abteilung ist entweder selbständige Heeres-Artillerie-Abteilung oder in ein Volks-Artillerie-Korps eingegliedert.

2. Ausstattung

a) Stärke:
Stab und Stabsbatterie nach K.St.N. 406 a mit Nachschub- und Verwaltungsstaffel.

1.-3. Batterie nach K.St.N. 477 b.

b) Nachrichtenmittel

c) Kraftfahrzeuge:

9 x 3 t Zgkw
19 x geländegängiger Lkw als Zugmaschinen
32 x Lkw
19 x Pkw
10 x Kräder
4 x RSO

d) Munition:

große Wurfgranate (21-cm Wurf-Gran. 5004) = 110 kg
mittlere Wurfgranate (21-cm Wurf-Gran. 5021) = 85 kg
                                (21-cm Wurf-Gran. 5031) = 85 kg

1. Munitionsausstattung = 75 große Wurfgranaten, davon können je Rohr nur wenige Schuß mitgeführt werden

3. Gerät:

Der 21-cm Wurf-Mörser 69 ist ein sehr einfaches übersichtliches Gerät, das für Massenfertigung entwickelt wurde. Es ist eine Steilfeuerwaffe, die nur in der oberen Winkelgruppe schießt.
Das Gerät mit den freiliegenden Zahnkränzen muß sorgsam gepflegt und vom Schmutz freigehalten werden, um Fressungen, auch an der Liderung, zu verhindern.

4. Einsatz:

Größte Wirkung wird durch geschlossenen Einsatz der Abteilung zum Vernichtungsfeuer auf Flächenziele (Bereitstellungsräume und Sturmausgangsstellungen) erreicht.
Der 21-cm Wurf-Mörser 69 eignet sich zum Massenfeuer gegen bewegliche Ziele und zum Zerschlagen von Widerstandsnestern, auch unter feldmäßiger Deckung.
Für schnelles Schwenken der Flugbahn zum Bekämpfen seitlich weit auseinander liegender Ziele ist das Gerät zur Zeit noch wenig geeignet.

 

Entwürfe für Werfer im Kaliber 21 cm, 24 cm, 30 cm, 42 cm und 85 cm gab es Ende 1944 und 1945 von den Firmen Rheinmetall und Krupp, die jedoch alle abgelehnt wurden.

Einen Mehrfachwerfer lieferte die Firma Skoda. Der 12-cm-Granatwerfer 42 wurde als Drillingsausführung geliefert. Die Brünner Maschinenfabrik lieferte den 12-cm-Granatwerfer 43 als Fünfling.

Der 14-cm-Minenwerfer wurde für den Küstenschutz eingesetzt. Die fast 400 kg schweren Waffen besaßen ein 1.260 mm langes Rohr, durch das eine 16 kg schwere Werfergranate bei einer v0 von  195 m/Sek. bis zu 2.700 m weit verschossen.

Die Produktion der verschiedenen Granatwerfer während des Zweiten Weltkrieges bis zum 1. März 1945:

  1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
5-cm-Gr.W. 36 1.630 6.622 5.815 8.775 3.000 - -
8-cm-Gr.W. 34 1.523 4.380 4.230 9.780 19.588 26.341 5.788
8-cm-Gr.W. 42 - - - - 1.591 - -
12-cm-Gr.W. 42 - - - - 3.367 4.557 537
10-cm-Nb.W. 35 110 279 238 - - - -
10-cm-Nb.W. 40 - 294 23 - - - -
21-cm-Gr.W. 69 - - - - - 33 96
M.Gr.W. M 19 64 - - - - - -
l. Ldg.W. - 27 131 - - - -
s. Ldg.W. - - 42 - - - -

Die folgenden Mengen der Granatwerfer-Munition wurden während dieses Zeitraumes produziert (in 1.000 Stück):

  1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945
5-cm-W.Gr. 38 4.732 12.957 720 1.930 1.773 - -
8-cm-W.Gr. 34 729 8.224 1.616 6.790 16.515 35.693 4.769
8-cm-W.Gr. 36 (t) 13 278 3 - - - -
10-cm-W.Gr. 35 5 1.090 284 356 368 - -
10-cm-W.Gr. 40 - 38 689 596 513 - -
12-cm-W.Gr. - - - - 1.208 3.798 367
21-cm-W.Gr. - - - - - 4 24

Zusätzlich gab es noch 222.800 der 10-cm-W.Gr. 35 Kh. Das war mit Kampfstoff, in dem Fall mit Gelbkreuz, gefüllte Munition. Bei der wenig produzierten 10-cm-W.Gr. ZB trug die 8,6 kg schwere Granate 0,9 kg Kampfstoff.