von Westhoven, Eduard

 

* 9. April 1873, Spandau

† 11. Dezember 1937, Berlin-Wilmersdorf

 

 

Eduard von Westhoven trat nach seiner Zeit in einem Kadettenkorps am 20. Februar 1892 in das 2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32 in Meiningen ein. Hier wurde er am 27. Januar 1938 zum Sekondeleutnant befördert und als Adjutant beim I. Bataillon verwendet. Anschließend wurde er Adjutant bei der Bezirkskommandantur Meiningen, wo er am 18. August 1900 zum Oberleutnant befördert wurde. Vom 1. Oktober 1901 bis zum Juli 1904 war er zur Preußischen Kriegsakademie kommandiert. Anschließend war er bei der Bezirkskommandantur eingesetzt und ab dem 22. März 1905 zum Großen Generalstab kommandiert. 1907 wurde er zum Hauptmann befördert und gleichzeitig Oberquartiermeisteradjutant im Generalstab der Armee. 1908 versetzte man ihn zum Großen Generalstab, wo er am 24. März 1909 als Zweiter Generalstabsoffizier dem II. Armee-Korps in Stettin zugeteilt wurde. Am 21. März 1913 wechselte er als Erster Generalstabsoffizier zur 5. Division nach Frankfurt an der Oder, wo er am 1. Oktober 1913 zum Major befördert wurde. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte seine Division mobil und rückte über das neutrale Belgien nach Frankreich ein. Sie nahm an der Schlacht bei Mons und der anschließenden Schlacht bei Le Cateau teil und verfolgte anschließend den weichenden Gegner bis über die Marne hinaus. In der darauf folgenden Schlacht an der Marne bildete die Division die Verbindung zwischen der 1. und 2. Armee. Auf dem folgenden Rückzug deckte die Division den Übergang des II. und III. Armeekorps vom linken auf das rechte Aisne-Ufer, bevor auch sie in den Stellungskrieg überging. Im November 1914 wurde Eduard von Westhoven Kommandeur des Leibgarde-Infanterie-Regiments 1 (1. Großherzoglich-Hessisches) Nr. 115, das zu diesem Zeitpunkt in Abwehrkämpfen in Flandern stand. Während der Frühjahrsoffensive 1918 war sein Regiment bei der 2. Armee am Durchbruch zwischen Gouzeaucourt und Vermand beteiligt, kämpfte dann bei Hargicourt und Villert und nahm im Anschluss daran die Verfolgung des Feindes durch das Sommegebiet auf. Nach Kämpfen bei Bouchavesnes folgte die Erstürmung des Marrieres-Waldes und der Höhen von Maurepas. Vom 27. bis 29. März 1918 war es bei Cerisy und Morcourt im Einsatz und ging anschließend in der erreichten Linie südöstlich Thennes bei Amiens in den Stellungskrieg über. Für die hervorragenden Leistungen bei der Führung des Regiments und seine vorbildliche Tapferkeit wurde Westhoven am 1. April 1918 durch Wilhelm II. mit dem Pour le Mérite beliehen. Am 8. Mai 1918 gab Westhoven das Kommando über sein Regiment ab und wurde Chef des Generalstabs des V. Armee-Korps, das einen Abschnitt zwischen Maas und Mosel befehligte. Von dort kam er dann am 17. September 1918 als Oberquartiermeister zur 6. Armee und verblieb über das Kriegsende hinaus auf diesem Posten. Nach Rückführung in die Heimat ernannte man von Westhoven am 30. Dezember 1918 wieder zum Chef des Generalstabes des V. Armeekorps. In dieser Funktion war er für die Organisation des Grenzschutzes an der brandenburgischen und niederschlesisch-posenschen Grenze zuständig. Anschließend wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr war von Westhoven Mitte Mai 1920 erster Generalstabsoffizier (Ia) im Stab der 1. Kavallerie-Division. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr 1920/21 war er noch immer Ia der 1. Kavallerie-Division. Am 1. Mai 1921 wurde er nach Schweidnitz in den Stab vom 7. (Preußisches) Infanterie-Regiment versetzt. Am 16. Juni 1921 wurde er Chef des Stabes der Kommandantur Breslau und dort am 1. Juli 1921 zum Oberst befördert. Vom 1. Mai 1923 bis zum 31. März 1926 war er Kommandant der Festung Breslau, bis er unter Verleihung des Charakters als Generalmajor aus dem aktiven Dienst ausschied.

 

Literatur und Quellen:

Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite des I. Weltkriegs, Band 3: P–Z, Biblio Verlag, Bissendorf 2011
Hanns Möller: Geschichte der Ritter des Ordens pour le mérite im Weltkrieg, Band II: M–Z, Verlag Bernard & Graefe, Berlin 1935