Thümmel, Paul

 

* 2. Mai 1870, Hameln

† 25. Februar 1964, Vislendorf, Kreis Bielefeld

 

Paul Thümmel trat nach seiner Kadettenausbildung in Plön und Groß-Lichterfelde am 24. März 1890 als Sekondeleutnant in der Königlich Preußische Armee ein. Der aus einer alten Soldatenfamilie stammende Sohn eines aktiven Offiziers vom 7. Westfälisches Infanterie-Regiment "Vogel von Falkenstein" Nr. 56 kam dabei zum 6. Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55. Bei diesem wurde er dann die nächsten Jahre als Kompanieoffizier eingesetzt. Am 18. August 1895 wurde er dann für etwa drei Jahre zur Unteroffiziersschule Potsdam kommandiert. Am 24. Mai 1898 wurde er zum Premierleutnant befördert. 1898 kehrte er wieder zum 6. Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 zurück, woraufhin er am 1. Oktober 1898 zur Kriegsakademie nach Berlin kommandiert wurde. Dort wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades am 1. Januar 1899 zum Oberleutnant ernannt. Im Sommer 1901 kehrte er als solcher wieder zum 6. Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 zurück. Am 14. August 1905 wurde er dann zum Hauptmann ohne Patent befördert. 1907 und 1908 wurde ihm vom VII. Armeekorps die Schießauszeichnung verliehen. Am 27. Januar 1908 hat er dann sein Patent als Hauptmann vom 20. September 1902 erhalten. An diesem Tag wurde er dann auch zum Chef der 7. Kompanie vom 6. Westfälisches Infanterie-Regiment "Graf Bülow von Dennewitz" Nr. 55 in Bielefeld ernannt. Am 16. Juni 1913 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Major in den Regimentsstab vom 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 versetzt. Auch kurz vor dem 1. Weltkrieg gehörte er im Sommer 1914 noch zu diesem Regiment. Am 1. August 1914 wurde er dann als Bataillonskommandeur zum Metzer Infanterie-Regiment Nr. 98 versetzt. Im November 1914 wurde er dann zum Kommandeur des II. Bataillons vom 6. Lothringisches Königs-Infanterie-Regiment Nr. 145 ernannt. Als solcher wurde er am 1. Juni 1915 verwundet. Im September 1916 wurde er dann zum Kommandeur vom Holsteinisches Infanterie-Regiment "Herzog von Holstein" Nr. 85 ernannt. Am 9. Oktober 1917 wurde er in Flandern erneut verwundet. Am 15. Januar 1918 wurde er dann zum Kommandeur vom 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144 ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis nach dem Ende des Krieges. Am 15. Juli 1918 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Für seine Verwundungen wurde ihm das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen. Neben dem Preußischen Adlerorden 4. Klasse, dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen wurden ihm im Ersten Weltkrieg noch einige andere Orden verliehen. Anfang Januar 1919 gab er sein Kommando über das 5. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 144 ab. Am 1. Februar 1919 wurde er dann als Kommandeur vom Freikorps Thümmel eingesetzt. Im Sommer 1919 wurde er dann als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. August 1919 übernahm er dann als Kommandeur das Reichswehr-Schützen-Regiment 49. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er dann als Stabsoffizier im Regimentsstab vom Reichswehr-Schützen-Regiment 7 eingesetzt. Diese Position behielt er auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Stabsoffizier beim Regimentsstab vom 12. Infanterie-Regiment übernommen. Dabei wurde er Ende des Jahres 1920 kurzzeitig auch als Kommandant von Magdeburg eingesetzt. Am 28. Dezember 1920 wurde er dann zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 1. Januar 1921 wurde er dann als Stabsoffizier zum Regimentsstab vom 12. Infanterie-Regiment nach Halberstadt versetzt. Am 4. August 1921 wurde er dann als solcher als Nachfolger von Oberst Paul von Kornatzki zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Hammerstein ernannt. Diese Position behielt er dann die nächsten Jahre. Am 31. Januar 1925 gab er sein Kommando über den Truppenübungsplatz Hammerstein an Oberstleutnant Paul Bieß ab. An diesem Tag wurde er aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen.