von Löbbecke, Dr. jur. Ferdinand Hermann Rudolf

 

* 1. August 1875, Winzenburg

† 18. Mai 1956, Dorstadt

 

 

Ferdinand Löbbecke war der älteste Sohn des Landwirts und Gutsbesitzers Wilhelm Robert von Löbbecke und dessen Ehefrau Anna Franziska, geborene Bromme. Er besuchte von Ostern 1885 bis Ostern 1893 das Gymnasium Martino-Catharineum in Braunschweig. Sein Vater erhielt am 14. September 1889 den erblichen Adelstand. Nach seinem Abitur in Braunschweig begann er ein Studium der Rechtswissenschaft, wo er je zwei Semester in Lausanne, Leipzig und Berlin absolvierte. Im Juli 1896 schaffte er sein erstes juristisches Staatsexamen. Wenige Wochen später promovierte er in Leipzig zum Dr. jur.. Es folgte eine kurze Zeit als Referendar beim Amtsgericht in Gifhorn. Am 1. Oktober 1896 trat er als Avantageur in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 nach Hannover. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. August 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Als solcher wurde er anfangs als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron seines Regiments in Hannover eingesetzt. 1901/02 wurde er in gleicher Funktion in die 5. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Am 8. April 1902 hat er die anderthalb Jahre jüngere Margarete Klara Arnoldine Ernestine Isidora Löbbecke, Tochter vom 1894 verstorbenen Karl Löbbecke aus Edelburg, geheiratet. Im Frühjahr 1903 gehörte er als Eskadronoffizier zur 3. Eskadron vom 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 in Hannover. Am 25. Juni 1904 wurde seine Tochter Gisela Berta Anna Berta-Elvira Anna-Elisabeth Margarete von Löbbecke in Hannover geboren. Im Frühjahr 1905 gehörte er als Eskadronoffizier wieder zur 2. Eskadron. Am 18. Juli 1905 wurde sein Sohn Karl Heinrich Robert Eduard Fritz von Löbbecke in Hannover geboren. Am 15. Juli 1906 wurde sein Sohn Kurt Ernst Richard von Löbbecke in Hannover geboren. Am 1. Oktober 1906 wurde er für etwa zwei Jahre zum Militär-Reit-Institut nach Hannover kommandiert. Am 6. Januar 1908 wurde sein Sohn Jobst Robert Alexander von Löbbecke in Braunschweig geboren. Am 21. Juli 1908 wurde er während seiner Kommandierung zum Oberleutnant befördert. Nach seiner Rückkehr vom Militär-Reit-Institut gehörte er wieder als Eskadronoffizier zur 3. Eskadron vom 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 in Hannover. Im Frühjahr 1910 gehörte er als Eskadronoffizier zur 5. Eskadron seines Regiments in Hannover. Im Frühjahr 1911 und 1912 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort. Am 22. Mai 1911 wurde sein Sohn Wolf Karl Gerhard von Löbbecke in Hannover geboren. Am 22. März 1913 wurde Ferdinand von Löbbecke zum Rittmeister befördert. Gleichzeitig wurde er als Nachfolger vom verabschiedeten Rittmeister Freiherr zu Inn- und Knyphausen zum Chef der 5. Eskadron vom 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 in Hannover ernannt. Am 16. April 1913 wurde seine Tochter Ursula Wilhelmine Jutta Wilka von Löbbecke in Hannover geboren. Vom 19. März 1914 bis zum 8. April 1914 wurde er zum 1. Lehrkurs der Infanterie-Schießschule kommandiert. Seine Funktion als Eskadronchef übte er auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 aus. Bei Ausbruch des Krieges kam er dann mit diesem an die Front. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Im Jahr 1919 wurde er dann als Rittmeister in das vorläufige Reichsheer übernommen. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Eskadronchef im Reiter-Regiment 13. Als solcher wurde er mit einem Rangdienstalter vom 18. Mai 1920 zum Major befördert. Als solcher wurde er dann als Stabsoffizier zum Reiter-Regiment 16 versetzt. Bereits im Herbst 1921 gehörte er als Eskadronchef wieder zum 13. (Preußisches) Reiter-Regiment. Am 16. August 1922 wurde er mit Wirkung vom 15. September 1922 als Lehrer oder Aufsischtsoffizier an die Kavallerieschule in Potsdam versetzt. Im Frühjhr 1926 gehörte er wieder zum Regimentsstab vom 13. (Preuß.) Reiter-Regiment in Hannover. Er war zum 1. Februar 1926 auch zum Oberstleutnant befördert wurden. Er erhielt jetzt seine Einweisung als Regimentskommander. Am 1. April 1927 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Karl Bahrdt zum Kommandeur vom 9. (Preußisches) Reiter-Regiment in Fürstenwalde ernannt. Er wohnte jetzt privat in der I. und II. Etage der Luisenstraße 9 in Fürstenwalde und hatte die Telefonnummer 342. Als Regimentskommandeur wurde er zum 1. Oktober 1929 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1930 schied er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr aus. Sein Nachfolger als Kommandeur vom 9. (Preuß.) Reiter-Regiment wurde Oberstleutnant Ludwig Cramolini.

Er wurde anscheinend später nicht mehr in der Reichswehr und der Wehrmacht verwendet. Am 22. November 1931 starb sein Sohn Karl Heinrich von Löbbecke. Sein Sohn Wolf von Löbbecke promovierte 1935 an der Universität Göttingen zum Dr. jur. und arbeitete danach als Regierungsrat. Sein Tochter Ursula von Löbbecke heiratete am 31. Oktober 1943 den Juristen und späteren Diplomaten Ulrich Albert von Rhamm. Diese Ehe hielt nur bis 1947. Oberst a.D. Dr. Ferdinand von Löbbecke war 1944 wohnhaft auf dem Rittergut Büttelkow, Post Kröpelin in Mecklenburg. Sein Sohn Wolf von Löbbeck ist am 3. Juni 1944 Oberfähnrich und Angehöriger der 17. Batterie vom Fallschirm-Flak-Regiment "Hermann-Göring" durch Jabo-Volltreffer 2,5 Kilometer nördlich von Settecamini gefallen. Er wurde auf dem Soldatenfriedhof Pomezia beerdigt.

Sein jüngerer Bruder war der am 17. Februar 1877 in Winzenburg geborene Robert Wilhelm Hans Everhard von Löbbecke. Dieser schlug nach seinem Abitur ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Er trat im März 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Feldartillerie-Regiment Nr. 27 Oranien in Mainz. In diesem wurde er am 18. Oktober 1896 zum Portepeefähnrich befördert. Im Februar 1897 wurde er in das Braunschweigische Husaren-Regiment Nr. 17 versetzt. In diesem wurde er am 20. Juli 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Am 5. Oktober 1899 heiratete er die zweieinhalb Jahre jüngere Irmgard Stephanie Löbbecke, Tochter des Landrats a.D. Max Löbbecke. Am 19. September 1900 wurde seine Tochter Ellinor Anna Käthe Johanne von Löbbecke in Braunschweig geboren. Am 20. September 1901 wurde seine Tochter Stephanie Irmgard Klara von Löbbecke in Hemer geboren. Ab Oktober 1904 wurde er für zwei Jahre zum Militär-Reit-Institut nach Hannover kommandiert. Am 20. Januar 1905 wurde sein Sohn Günther Ferdinand Ernst Rudolf von Löbbecke in Hannover geboren. Während der Kommandierung wurde er im August 1906 zum Kurmärkisches Dragoner-Regiment Nr. 14 nach Colmar im Elsaß versetzt. Am 1. Oktber 1907 wurde er zur Leibgendarmerie nach Potsdam kommandiert. Im April 1908 wurde er zum Oberleutnant befördert. Noch im gleichen Jahr ging er nach Argentinien. Seine Ehe wurde 1909 geschieden. Sein Bruder starb 1939 in Barsinghausen. Dessen Sohn Günther von Löbbecke starb kurz nach Ende des 2. Weltkrieges am 29. August 1945 in Itzehoe.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 26. September 1882 in Winzenburg geborene Ernst Eduard Fritz Hilmar von Löbbecke. Dieser schlug nach seinem Abitur ebenfalls die Offizierslaufbahn bei der Kavallerie ein. Er wurde mit einem Patent vom 19. August 1901 wie sein ältester Bruder im 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 in Hannover zum Leutnant befördert. Die ersten Jahre wurde er als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron seines Regiments eingesetzt. 1906/07 wurde er in gleicher Funktion in die 5. Eskadron vom 1. Hannoversches Königs-Ulanen-Regiment Nr. 13 in Hannover versetzt. 1908 wurde er Landwirt. Im Ersten Weltkrieg wurde er im Reserve-Ulanen-Regiment Nr. 5 am 3. Februar 1915 schwer verwundet. Am 26. September 1921 heiratete er die fünfzehn Jahre jüngere Helmtrud von Wulffen, Tochter vom Hans Waldemar von Wulffen, in Bad Harzburg. Das Paar adoptierte später einen Sohn. Ernst von Löbbecke starb am 11. April 1958 in Dorstadt.

 

Literatur und Quellen:
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1897, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1897
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1898, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1898
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1899, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1899
Rang- und Quartierlisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1900, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1900
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1901, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1902, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1902
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1903, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1903
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1904, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1904
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1905, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1905
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1906, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1906
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1907, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1907
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1908, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1908
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1909, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1909
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1910, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1910
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1911, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1911
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1912, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1912
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1913, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1913
Ranglisten der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich Württembergischen) Armeekorps 1914, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1914
Dienstaltersliste der Offiziere der königlich Preußischen Armee und des XIII. (königlich  Württembergischen) Armeekorps 1917, Mittler und Sohn 1917
Dienstaltersliste der Offiziere der bisherigen Preußischen Armee und des XIII. (bisherigen Württembergischen) Armeekorps 1919, Mittler und Sohn 1919
Stellenbesetzung im Reichsheer 16. Mai 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1920, Biblio-Verlag 1968
Stellenbesetzung im Reichsheer 1. Oktober 1921, Biblio-Verlag 1968
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1923, Berlin, Mittler und Sohn 1923
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924, Berlin, Mittler und Sohn 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler und Sohn 1925
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1927, Berlin, Mittler und Sohn 1927
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1928, Berlin, Mittler und Sohn 1928
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1929, Berlin, Mittler und Sohn 1929
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1930, Berlin, Mittler und Sohn 1930
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1931, Berlin, Mittler und Sohn 1931