Fischer, Herbert

 

* 12. Oktober 1882, Stuttgart

† 23. Oktober 1939, Berlin

 

 

Herbert Fischer war der Sohn vom General der Infanterie Paul Friedrich August Reinhard von Fischer und dessen am 3. Oktober 1896 in Ulm verstorbener Ehefrau Marianne Christiane Emilie Friederike, geborene Griesinger. Er trat am 22. März 1901 als Leutnant in die Württembergische Armee ein. Er kam dabei anfangs als Kompanieoffizier zur 12. Kompanie vom 1.  Königlich Württembergisches Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 nach Stuttgart. Er hat am 22. Juni 1901 sein Patent als Leutnant erhalten. 1903/04 wurde er als Kompanieoffizier zur 4. Kompanie seines Regiments versetzt. 1905/06 wurde er in gleicher Funktion zur 3. Kompanie seines Regiments versetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1909 gehörte er als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie vom 1.  Württembergisches Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 in Stuttgart. Am 1. Oktober 1909 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Freiherr von und zu Weiler zum Adjutant des I. Bataillons vom 1. Württembergisches Grenadier-Regiment Königin Olga Nr. 119 in Stuttgart ernannt. Als solcher wurde er am 16. Juni 1910 zum Oberleutnant befördert. Am 1. Oktober 1912 wurde er als Nachfolger von Oberleutnant Freiherr von und zu Weiler auch zum Regimentsadjutant seines Regiments in Stuttgart ernannt. Kurz vor dem 1. Weltkrieg wurde Mit Pension und mit der Regimentsuniform zur Disposition gestellt. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er dann Anfang August 1914 zur Türkischen Armee. Dort wurde er am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert. Er gehörte als Sektionschef zur Operationsabteilung des türkischen Großen Hauptquartiers. Bei dieser wurde er dann den gesamten Krieg über eingesetzt. Am 11. Mai 1918 hat er Johanna Gussmann bei der Deutschen Botschaft in Konstantinopel geheiratet. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm beide Eisernen Kreuze, sowie viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dort kam er zuerst zum Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin. Zu diesem gehörte er auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er zum Adjutant beim Oberbefehlshaber des Heeres ernannt. Nach dem Herbst 1921 wurde er dann zum Kompaniechef im 6. Infanterie-Regiment ernannt. Er war dabei Chef der 2. Kompanie in Schwerin. Am 1. Januar 1924 wurde er wieder in das RWM nach Berlin versetzt, seine Kompanie übernahm Hauptmann Joachim Freiherr von Schleinitz. Dort wurde er dann am 1. Februar 1924 zum Major befördert. Dabei wurde er direkt im Truppenamt (TA) eingesetzt. Im Frühjahr 1927 wurde er dann bei der Heeres-Organisations-Abteilung (T 2) eingesetzt. Am 1. Februar 1928 wurde er als Nachfolger von Oberstleutnant Freiherr Treusch von Buttlar-Brandenfels zum Kommandeur des I. Bataillons vom 17. Infanterie-Regiment in Braunschweig ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1929 zum Oberstleutnant befördert. Am 1. April 1930 gab er sein Kommando an Oberstleutnant Erich Hoepner ab. Dafür wurde er an diesem Tag in den Regimentsstab vom 17. Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. November 1930 wurde er erneut in das RWM nach Berlin versetzt. Dort wurde er zum Leiter der Abteilung Fremde Heere (T 3) im Truppenamt (TA) ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1931 zum Oberst befördert. Am 1. April 1933 wurde er dann zum Militärattaché an der deutschen Botschaft in Italien ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1934 zum Generalmajor befördert. Am 1. Dezember 1935 wurde er zum Generalleutnant befördert. Im Herbst 1935 wurde er dann abberufen und kam wieder in das Reich zurück. Dort wurde er am 6. Oktober 1936 zum Kommandeur der 31. Infanterie-Division in Braunschweig ernannt. Am 20. April 1937 wurde er von diesem Kommando entbunden und zur Verfügung des Oberbefehlshabers des Heeres gestellt. Am 31. Oktober 1937 wurde er dann in den Ruhestand verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter eines General der Infanterie verliehen. Er wohnte 1939 in der Berliner Straße 159 in Berlin-Lichterfelde. Bereits kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges ist er im Herbst 1939 gestorben. Als Todesursache wurde Lungenentzündung, Kreislaufschwäche angegeben. Er hatte noch drei ältere Geschwister. Seine Schwester Clara Melanie Fischer wurde am 18. September 1877 in Ulm geboren. Sein älteser Bruder Eberhard Fischer wurde am 11. Oktober 1878 ebenfalls in Ulm geboren. Dieser brachte es als Offizier der Infanterie bei der Reichswehr bis zum Oberst und Kommandant von Stuttgart. Sein ältere Bruder Albrecht Fischer wurde am 25. September 1880 in Ulm geboren.