Deichmann, Paul

 

* 27. August 1898, Fulda

† 10. Januar 1981, Hamburg

 

Paul Deichmann trat am 29. März 1916 als Fähnrich in das Füsilier-Regiment 86 ein. Am 20. August 1916 zum Leutnant befördert, wurde er am 20. Oktober 1916 zur 3. Ersatz-MG-Kompanie des IX. Armeekorps versetzt. Am 20. Dezember 1916 wurde er Zugführer im Füsilier-Regiment 86. Nach einer Kommandierung zur Gewehrfabrik Spandau im April 1917 wurde er zum Armeeflugpark 2 kommandiert. Von August bis September 1917 absolvierte er eine Beobachter-Ausbildung bei der Fliegerersatz-Abteilung 10. Anschließend absolvierte er eine Ausbildung bei der Fliegerfunker-Lehrabteilung Stolp und an der Beobachterschule Köln. Im Januar 1918 wurde er zum Armeeflugpark 4 kommandiert und im Februar 1918 Beobachter bei der Flieger-Abteilung 8. Es folgten Kommandierungen als Beobachter zur Flieger-Abteilung 427, zur Fliegerstaffel Libau und zur Flieger-Abteilung 433. Nach dem Krieg in die Reichswehr übernommen, kam er in die Kraftwagen-Kolonne 2 und am 1. Oktober 1920 in das Infanterie-Regiment 3. Nach einer Ausbildung zum Bild-Offizier und der Beförderung zum Oberleutnant wurde er im Dezember 1925 zur 1. Division versetzt. Am 31. Oktober 1928 wurde er dann aus der Reichswehr verabschiedet. Als Zivilist nahm er an der geheimen Flugzeugführer-Ausbildung in Lipezk in Russland und an der Verkehrsfliegerschule Berlin-Staaken teil. Am 1. April 1931 wurde er wieder in die Reichswehr übernommen und Zugführer im Infanterie-Regiment 1. Von Oktober 1931 bis September 1933 absolvierte er die Führergehilfen-Ausbildung beim Stab der 1. Division. Daran schloß sich die Generalstabs-Ausbildung an der Wehrmachts-Akademie an. Am 1. Oktober 1934 wurde er als Hauptmann Referent im Luftkommandoamt I. Am 1. August 1935 zum Major befördert, wurde er am gleichen Datum Gruppenleiter LA I im Generalstab der Luftwaffe. Von Oktober 1936 bis Februar 1937 war er zugleich Chef der Führungs-Abteilung im RLM. Von März bis September 1937 war er Chef der Führungs-Abteilung im Generalstab der Luftwaffe. Am 1. Oktober 1937 wurde er dann Kommandeur der II. Gruppe des Kampfgeschwaders 253 und zugleich Fliegerhorst-Kommandant Gotha. Am 1. Januar 1938 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Am 1. Februar 1939 wurde er dann Chef des Stabes des Chefs des Ausbildungswesens der Luftwaffe im RLM. Am 1. August 1940 zum Oberst befördert, wurde er am 20. Juni 1940 Chef des Stabes des II. Fliegerkorps. Am 1. August 1942 wurde er dann zum Generalmajor befördert und am 25. August 1942 Chef des Generalstabes des Oberbefehlshabers Süd und der Luftflotte 2. Am 26. Juni 1943 wurde er Kommandeur der 1. Flieger-Division. Am 8. November 1943 wurde er als Nachfolger von Generalleutnant Karl Angerstein zum Kommandierenden General vom I. Fliegerkorps. Hier wurde ihm am 26. März 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 20. Mai 1944 folgte die Beförderung zum Generalleutnant und am 20. April 1945 die zum General der Flieger. Am 27. April 1945 wurde er Oberbefehlshaber des Luftwaffen-Kommandos 4. Am 15. Juni 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 22. Dezember 1947 entlassen wurde.

 

Ritterkreuz (26. März 1944)