Ausbildungskommando Hauptmann Hand
Landungs-Pionier-Brücken-Kompanie 768

 

Im Sommer 1942 beantragte der Chef der Seetransportstellen in Nordafrika sowie die Panzerarmee Afrika die Zuführung von 1.000 lfd. Metern Pionier-Landungsbrückengerät "Seeschlange" zur Verbesserung der schwierigen Ausladeverhältnisse in den stark zerstörten Häfen von Tobruk, Bradia und Marsa Matruk. Am 5. September 1942 erhielt der Pionier-Regiments-Stab 770 den Befehl, durch das Pionier-Lehr-Bataillon (sF) in Lindau 35 Mann zur Ausbildung an der beim Armee-Übungs-Verband befindlichen Prototyp-Grundeinheit nach Vlissingen abzustellen. Daraufhin wurden 1 Offizier, 10 Unteroffiziere und 25 Mannschaften zum Ausbildungskommando Hauptmann Hand zusammengestellt. Der Einweisungslehrgang für das Kommando fand im September / Oktober 1942 in Vlissingen und anschließend in Lindau statt. Vom 5. - 13. November 1942 wurde das Kommando mit der Bahn nach Athen verlegt, wo es auf die Stärke von 1 Offizier, 15 Unteroffizieren und 75 Mannschaften anwuchs. Per Flugzeug und Bahn ging es im November 1942 nach Tarent, wo die Landungsbrücken bereitgestellt wurden. Auf Grund der Rückzugsbewegungen des DAK in Afrika herrschte dort nun kein Bedarf mehr an den Landungsbrücken. Anfang 1943 verlegte der Verband nach Reggio, wo im Laufe des Frühlings weitere Brückenfelder eintrafen und das Kommando verstärkt wurde. Am 1. Mai 1943 wurde das Kommando zur 3. / Pionier-Landungs-Bataillon Afrika umbenannt.

Am 15. August 1944 schied die Kompanie aus dem Verband des Pionier-Landungs-Bataillons 771 aus und wurde in Landungs-Pionier-Brücken-Kompanie 768 umbenannt. Der Kompaniegefechtsstand befand sich auf der Zigeunerinsel in Belgrad. Eingesetzt wurde die Kompanie zum Übersetzen auf der Save bei Belgrad eingesetzt. Vom 18. September - 2. Oktober 1944 wurde die Kompanie bei Milanovac eingesetzt, um eine Kampfgruppe ans Nordufer überzusetzen und wiederabzuholen. Dabei unterstand sie taktisch der Donauflottille. Ab dem 14. Oktober 1944 wurden die zu zwei Schlepps zusammengekoppelten Seschlangen durch die Schlepper der Kompanie aus der Savemündung nach Slankamen geschleppt, wobei der Schlepp mehrfach vom Ufer aus beschossen wurde. Bis zum 16. Oktober 1944 wurde Vukovar erreicht, von wo aus es am 22. Oktober 1944 nach Budapest weiterging. Wieder kam es zu Feuergefechten mit russischen Einheiten zu beiden Seiten des Ufers. Budapest wurde am 28. Oktober 1944 erreicht. Auf der Obudai-Insel wurde der Kompaniegefechtsstand aufgeschlagen. Die Kompanie hatte noch eine Stärke von 1 Offizier, 12 Unteroffizieren und 58 Mannschaften und unterstand jetzt dem Kommandanten der Donauübergänge. Vom 8. November 1944 an wurde die Kompanie dann erst auf dem Wasserweg nach Preßburg und dann per Bahn nach Esbjerg in Dänemark verlegt. Hier wurde sie aufgefrischt. Am 5. März 1945 erhielt sie den Befehl zur Verlegung nach Swinemünde. Dort erhielt die Kompanie Quartiere beim Hafenbahnhof am Unterbollwerk. Die Seeschlangen blieben in Bereitschaft, um im Bedarfsfall sofort die von der Organisation Todt ais Schleppkähnen mit Holzüberbau gebaute Behelfsschwimmbrücke südlich der Wagenfähre zwischen Swinemünde und Ostswine ersetzen zu können, während die L-Boote und s. Stubo anschließend zu Aufklärungs-, Sicherungs- und Transportfahrten im Stettiner Haff eingesetzt zu werden. Mitte April 1945 wurde die Kompanieunterkunft wegen der ständigen Luftgefahr in eine Försterei zwischen Garz und Caseburg verlegt. Am 1. Mai 1945 verlegte die Kompanieführergruppe mit dem s.Stubo, 1 Landungsboot und halber Seeschlange nach Zinnowitz / Usedom, 1 Zug mit 1 Landungsboot und anderer Seeschlangenhälfte verlegte in den Bauhafen an der Swinemündung. Dieser Zug verlegte am 3. Mai 1945 zur Insel Wollin und baute 2 km westlich Misdroy aus der Seeschlange einen Landesteg, über den zahlreiche Flüchtlinge und Soldaten auf Transporter und MFPs gelangten. Ebenso hatte der andere Kompanieteil bei Zinnowitz Landestege gebaut und mit seinen Booteb Leichterfahrten durchgeführt.

Kompaniechefs:

1942 Hauptmann Hand

1943 Hauptmann Hand

1943 Hauptmann Rippich