Divisionseinheiten der 331. Infanterie-Division

 

Feldersatz-Bataillon 331

Aufgestellt am 27. Juli 1943 aus der Divisionskampfschule der 331. Infanterie-Division. Das Bataillon wurde im März 1944 aufgelöst und im April 1944 in Frankreich neu gebildet. Im Juni 1944 in der Normandie vernichtet.

Kommandeur: Hauptmann Baarts

 

Panzerjäger- und Aufklärungs-Abteilung 331

Aufgestellt am 13. Juni 1942 aus den Panzerjäger-Kopien und der Aufklärungs-Schwadrone der drei Infanterie-Regimenter der 331. Infanterie-Division. Im September 1942 wurde die Abteilung in
Schnelle Abteilung 331 umbenannt. Im April 1943 dann in
Panzerjäger-Abteilung 331 umbenannt, wobei die Aufklärungs-Schwadrone ausgegliedert wurden. Die Abteilung bestand noch aus zwei Kompanien, wurde dann aber um eine Fla-Kompanie erweitert. Ende Februar 1944 wurde in Mielau zudem die Sturmgeschütz-Abteilung 1331 in Kompaniestärke für die Abteilung mit 10 Sturmgeschützen IV aufgestellt.

Nach gelungener Invasion und nachdem der amerikanischen Armee der Durchbruch von der normannischen Küste über St. Lo - Avranches - Fougeres - Rennes gelungen war, wurde die Sturmgeschütz-Abteilung von ihrem Bereitstellungsplatz zwischen Calais und Boulogne - dem Standort der V 1 - Waffe - am 30. Juli der Landmarsch zur Normandie befohlen. Ausschließlich in Nachtmärschen, die die Sturmgeschütz-Abteilung über Hesdin - Abbeville - Aumale - Forges Eaux - Rouen - Les Andelys - (hier Übersetzen über die Seine) - Louviers - Beaumont - Broglie - Gace - Argentan - Ecouché - Briouze - Flers - Tinchebray führte, erreichte sie die Normandie ohne außergewöhnliche Ereignisse. Die Nachtmärsche stellten große Anforderungen an Truppe und Panzerfahrzeuge, die Strecke betrug ca. 400 km. Nach ihrer Ankunft (6. August) im Kampfraum wurde der Sturmgeschütz-Abteilung - im Verband der 7. Armee und der Panzergruppe West - die Aufgabe gestellt, zusammen mit anderen Divisionen die in die Bretagne durchgebrochenen feindlichen Armeen mit einem Durchstoß auf Avranches, also zur Kanalküste, abzuschneiden. Der Plan mißlang nach anfänglichen Erfolgen (9. August).
Die deutsche Front verlief nun von Thury - Vire - Sourdeval - Mortain - Barenton - Domfront (siehe Karte). Eine deutsche Luftwaffe war überhaupt nicht vorhanden. Die feindliche Luftwaffe erschien uns erdrücken zu wollen, schwere Artillerie und Granatwerfer verursachten große Verluste bei den Einheiten. Nach einigen Tagen waren die Amerikaner nach Osten über Laval bis Le Mans, von hier sich nach Norden wendend, über Alencon bis Argentan vorgestoßen, während die Engländer von Norden kommend Falaise erreichten. Die 7. Armee befand sich damit in einem großen Kessel, welcher bis auf ca. 20 km (Falaise - Argentan) geschlossen war. Die Sturmgeschütz-Abteilung lag 40 km westlich des Kesselausgangs bei Flers. Erst in dieser kritischen Situation entschloß sich die oberste Führung zur Zurücknahme der Truppen, allerdings zu spät.
Die Sturmgeschütz-Abteilung bekam den Befehl, die Abteilung am Abend des 15. 8. 1944 zuerst bis Les Rotours abzusetzen. Die Abteilung lag in einem Obstgarten gut getarnt, jedes Fahrzeug außerdem mit ganzen Bäumen zusätzlich bedeckt. Die Verluste an Gefallenen und Verwundeten an diesem Tage waren empfindlich. Eines der Sturmgeschütze hatte einen Treffer von einer amerikanischen Panzerfaust (Bazooka) erhalten, die Panzerung am Bug hatte aber standgehalten. Ltn. Somogy (Zugführer) wurde tödlich verwundet.
Ganze Züge von Zivilisten mit auf Pferdegespannen verladenem Hab und Gut zogen auf den Straßen ziellos dahin. Das unversorgte Vieh auf den Weiden brüllte. Es fehlte nicht an Fleisch, aber Brot. Knäckebrot wurde als Ersatz ausgegeben. Dagegen war Calvados vorhanden, einen 70%igen Schnaps, in rauhen Mengen. Der Tag stand ganz im Zeichen feindlichen Jagdbomber, die die Einheit fortgesetzt in die Deckungslöcher zwangen. Am Spätnachmittag ließ die Lufttätigkeit etwas nach und die Sturmgeschütz-Abteilung brach auf, von feindlichem Artilleriestörungsfeuer zeitweilig aufgehalten. Die Nacht brach bald herein. Zwischen La Carneille und St. Honorine fuhr einer der LKWs in der Dunkelheit eine Böschung hinab, wobei ein Mann schwer verletzt wurde. Die Abteilung fuhr die ganze Nacht und hatte im Morgengrauen ihr Ziel wegen fortgesetzter Verkehrsstockungen noch nicht erreicht. Gegen 7 Uhr in der Frühe flogen feindliche Jäger Aufklärung und griffen nach öfterem Kreisen die ersten Ziele an. Mit Höchstgeschwindigkeit durchquerte die Einheit einen Ort auf der Hauptstraße nach Putanges, bog dann schnell in eine Nebenstraße ein und war damit fürs erste in Sicherheit. Auf Umwegen erreichte sie Les Rotours und suchte Unterschlupf für die Fahrzeuge. 16. August. Unübersehbare motorisierte Truppen trafen laufend ein. Bis zum Abend hatte die Einheit nun Zeit, sich für die Weiterfahrt vorzubereiten, da tagsüber wegen der Jabos nicht an eine geschlossene Weiterfahrt zu denken war. Die Sturmgeschütze lagen noch weit zurück, da sie ja viel langsamer vorwärts kamen als PKW und LKW. 
Am Abend des 16. August 20.30 Uhr fuhr die Kolonne in Les Rotours, dem letzten Rastplatz, ab. Anfangs ging alles ganz gut. Im Vorgelände lag Feuer feindlicher schwerer Artillerie. Inzwischen erfuhr der Kolonnenführer von der Feldgendarmerie, daß der Ort la Hoguette infolge des unerwarteten Vorgehens der Engländer bereits direkt in der HKL lag, also für den gesamten Troß als Rastplatz nicht mehr in Frage kam. Da der gesamte übrige Kolonnenverkehr von der Feldgendarmerie in ostwärtiger Richtung geleitet wurde, und auch die Troßfahrzeuge des Abteilungsstabes dorthin fuhren, verlegte die Abteilung im Morgengrauen bis nach la Hoguette vor, um wieder Verbindung mit dem Hauptfeldwebel der Abteilung zu bekommen, jedoch ohne Erfolg. Die eigene Infanterie zog sich bereits zurück. An der Bahn-Straßenkreuzung traf man Abt. Kommandeur Major Brocke. Aber auch dieser wußte nicht weiter, so dass man nach Champcerie zurückfuhr, um sich dort mit der I.-Gruppe (Werkmeister Klingenstein) zu treffen. Im Laufe des Vormittags lief noch das Muni-Maultier (Moritz) des 3. Zuges ein. 17. August. 2 km vor Montreuil lagen bereits feindliche Panzer in Bereitstellung.  Der Nachmittag diente technischem Dienst. Die feindliche Lufttätigkeit nahm sehr starken Umfang an, so daß es nicht mehr möglich war, am Tage weiterzufahren, wenn die Fahrzeuge nicht riskiert werden sollten. Die bei der Abteilung neu eingesetzte schwere und leichte Flak hatte mehrere Abschüsse zu verzeichnen, darunter eine Lockhead Lightning. Da Major Brocke nicht, wie versprochen, bis um 20 Uhr von der Div. zurückgekehrt war, konnte Oberleutnant Adam den neuen Rastplatz nicht genau angeben. Zum gleichen Zeitpunkt wurde bei der in Stellung liegenden Flak mit einer Ansprache des Einheitsführers bekanntgegeben, daß sich die beiden feindlichen Stoßkeile, Engländer von Falaise, Amerikaner von Argentan aus, zum Ring vereinigt hätten. Die Abteilung war damit im Kessel eingekreist. (17. August). Die Abteilung beschloss, nachdem die Fahrzeuge zum Sprengen vorbereitet worden waren, um 21.30 Uhr abfahren, um mit den verbliebenen Fahrzeugendurchzubrechen, koste es was es wolle. Es ging Richtung Nety - Dieuville - Chambois. Trotz schwerem feindlichen Artilleriefeuer gelangten Teile der Abteilung bei Chambois glücklich durch eine schmale Gasse im Einschließungsring, welche SS freigekämpft hatte. Ein großer Teil der 7. Armee jedoch wurde, im Kessel zerstreut, nun Tag und Nacht bombardiert. Hier wurde die gesamte Abteilung im August 1944 vernicht.

Kommandeur: Rittmeister Brocke

 

Aufklärungs-Abteilung 331

Aufgestellt im April 1943 aus den Aufklärungs-Schwadronen der Schnellen Abteilung 331. Am 26. Juli 1943 in
Divisions-Füsilier-Bataillon 331 umbenannt. 1943 wurde das Bataillon bei Newel vernichtet, aber erst im Juni 1944 in Frankreich aufgelöst.
Neu aufgestellt bereits am 30. März 1944 aus Teilen der Schatten-Division Wahn, aber im August 1944 in der Normandie vernichtet.

Kommandeure:

Major von Schack

Rittmeister von Canstein

Rittmeister Meyer

Ersatztruppenteil war die Aufklärungs-Ersatz-Abteilung 11.

 

Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 331

Aufgestellt am 13. Mai 1943 aus der Nachrichten-Kompanie 331.

Kommandeure:

Hauptmann Treutler

Hauptmann Runow

Ersatztruppenteil war die Nachrichten-Ersatz-Abteilung 17.

 

Infanterie-Divisions-Nachschubführer 331

Aufgestellt am 16. Dezember 1941 und am 15. Oktober 1942 in
Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubführer 331 umbenannt. Im August 1944 in der Normandie vernichtet.

Kommandeure:

Hauptmann Siebler

Rittmeister Gürtler

 

Ersatztruppenteil war die Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 17.

 

Verwaltungsdienste 331

 

Sanitätsdienste 331

    1. / Sanitäts-Kompanie 331 (mot)

    2. / Sanitäts-Kompanie 331 (besp)

    1. / Krankenkraftwagenzug 331

    2. / Krankenkraftwagenzug 331

    Feldlazarett 331: Aufgestellt im Dezember 1941 aus Personal der Sanitäts-Ersatz-Abteilung Eulenburg. Chef war Dr. Bischoff. Im Sommer 1942 lag das Lazarett in Mokroje, 13 km nördlich von Betliza. Zu dieser Zeit waren Chef der Chirugie Dr. Müller, später auch Dr. Schmidt und Dr. Brunk, Chef der Inneren Dr. Hoyden und Chef der der Infektionsabteilung Dr. Tozzi. Außerdem gab es eine Zahnstation, die von Dr. Braun mit Unteroffizier Münster geleitet wurde. Nach Weihnachten 1942 wurde das Feldlazarett in Spask-Demanskt verladen und nach Welikije-Luki gebracht. Anschließend kam das Lazarett nach Martinowo westlich von Nasswa. Hier äußerte sich der Divisionsarzt Dr. Krüger nach einer durchzechten Nacht abfällig über den Führer. Sein Adjutant zeigte ihn an. Um dem drohenden Kriegsgericht zu entgehen, beging er Selbstmord. Er wurde auf dem Friedhof Nassimowo begraben. 
Mit der Rücknahme der HKL mußte auch das Feldlazarett öfters die Stellung wechseln: Uschakowo, Glubokoje und Loknia waren Stationen des Lazaretts, bis es nach Makuschino. Dort wurde das Lazarett nach der Auflösung der Division Armee-Lazarett.

 

Veterinär-Kompanie 331