242. Infanterie-Division

 

1. Einsatz und Unterstellung:

Die 242. Infanterie-Division wurde am 9. Juli 1943 als bodenständige Division im WK II in Groß-Born durch die Umbenennung der dort seit dem 10. Juni aus Genesenen der 298. Infanterie-Division in Aufstellung befindlichen Division A gebildet. Die Division war weitestgehend mit französischen und italienischen Beutewaffen ausgerüstet. Nach der Aufstellung wurde die Division Anfang August 1943 zur weiteren Ausbildung und als Besatzungstruppe nach Belgien in den Raum Lüttich - Charleroi verlegt. Die Division wurde Armee-Reserve und verlegte im September 1943 in den Raum Gent. Am 28. September 1943 schied das Grenadier-Regiment 919 zusammen mit der II./Artillerie-Regiment 242 aus der Division aus. Anfang Oktober 1943 verlegte die Division zur 19. Armee nach Südfrankreich. Die Division übernahm einen Küstenabschnitt an der Mittelmeerküste bei Toulon. Im November 1943 erfolgte die Eingliederung des Grenadier-Regiments 765. Aus italienischem Beutegerät wurden 3 leichte und 2 schwere Artillerie-Abteilungen gebildet und als II., VI., VII. und VIII. Abteilung in das Artillerie-Regiment 242 eingegliedert. Am 17. April 1944 wurden drei Ost-Bataillone eingegliedert: Armenisches Ostbataillon II./9 in das Grenadier-Regiment 917, das Armenische Ost-Bataillon I./198 in das Grenadier-Regiment 918 und das Aserbeidschanische Ost-Bataillon 807 in das Grenadier-Regiment 765. Am 15. August 1944 landeten im frühen Morgen bei Le Muy im Rücken der 242. Infanterie-Division alliierte Fallschirmjäger und besetzten diesen Straßen- und Bahnknotenpunkt. Ab 8 Uhr landeten dann amerikanische Einheiten von See her im Abschnitt des Grenadier-Regiments 765. Das Regiment hatte den Landungstruppen nichts entgegen zu setzen und wurde vom Strand vertrieben bzw. zerschlagen. Die 242. Infanterie-Division erhielt den Auftrag, gegen die bei Le Muy gelandeten feindlichen Fallschirmjäger vorzugehen, konnte diesen Auftrag jedoch mangels eigener Kräfte und der absoluten alliierten Luftüberlegenheit nicht durchführen. Bis zum Abend wurde die Division auf eine Linie von der Mittelmeerküste bis nach Le Luc zurück gedrängt, wobei sie schwere Verluste erlitt. In den weiteren Kämpfen der nächsten Tage wurde die Division nördlich von Toulon zerschlagen und am 7. Oktober 1944 aufgelöst. Der Stab bildete den Stab der 189. Infanterie-Division

 

1943

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
18. Juli stellv. Gen. Kdo. II. Armeekorps     Groß-Born
8. August LXVII. Res. Korps 15. Armee D Antwerpen
29. August LXXXIX 15. Armee D Gent
5. Oktober z. Vfg. 19. Armee D Toulon
1. November Kniess 19. Armee D Toulon

 

1944

Datum Armeekorps Armee Heeresgruppe Ort
1. Januar Kniess 19. Armee D Toulon
April LXII 19. Armee D Toulon
August Verbleib unbekannt      

 

2. Divisionskommandeure:

20. Juli 1943 Generalleutnant Johannes Baeßler

 

3.Gliederung:

242. Infanterie-Division 1943:

Grenadier-Regiment 917

Grenadier-Regiment 918

Grenadier-Regiment 919

Artillerie-Regiment 242

Pionier-Bataillon 242

Divisions-Nachrichten-Abteilung 242

Divisions-Nachschubführer 242

 

242. Infanterie-Division 1944:

Grenadier-Regiment 765

Grenadier-Regiment 917

Grenadier-Regiment 918

Artillerie-Regiment 242

Pionier-Bataillon 242

Feldersatz-Bataillon 242

Divisions-Nachrichten-Abteilung 242

Divisions-Nachschubführer 242

 

4. Literatur und Quellen:

Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945, achter Band: Die Landstreitkräfte 201 -280

Kriegstagebuch Nr. 1, Bundesarchiv Freiburg, Sig. RH26-242/2

Anlagen zum Kriegstagebuch LXXXXIX. Armeekorps T 314 R 1629

Joachim Ludewig: Der deutsche Rückzug aus Frankreich 1944 - Einzelschriften zur Militärgeschichte, Verlag Rombach, Freiburg