00.11.1943 – 01.10.1944 Ostmuselmanische SS-Division
Turkmuselmanische Division
00.05.1944 – 01.10.1944 Muselmanische SS-Division“Neu-Turkistan“
01.10.1944 – 09.05.1945 Osttürkischer Waffen-Verband der SS („Harun-el-Raschid“)
An der Seite der deutschen Wehrmacht kämpften im 2. Weltkrieg neben den mit dem Deutschen Reich verbündeten Staaten (Ungarn, Rumänien, Italien, Slowakei) ab 1942 zahlreiche Freiwillige aus dem bisherigen sowjetischen Raum. Neben den bekannteren 53.000 Kosaken (Kosaken-Kavallerie-Korps) waren das 310.000 Russen, 250.000 Ukrainer, 5.000 Kalmyken, 180.000 Turkestaner, 110.000 Kaukasier, 40.000 Wolgatataren sowie 20.000 Krimtataren, zusammen etwa 968.000 Mann. (1)
Waren der Großteil dieser sogenannten „Ostlegionen“ durch die Wehrmacht aufgestellt worden, begann die Waffen-SS erst 1943 damit, Verbände aus Angehörigen von Völkern aus dem Ostraum aufzustellen.
Bereits ab 1941 bildete die Ordnungspolizei aus Freiwilligen aus Estland, Lettland und Litauen Hilfspolizei-Einheiten, die sogenannten „Schutzmannschafts-Bataillone“. Sie stellten dann ab 1943 zum Teil den Stamm für die spätere Lettische und Estnische SS-Legion (zuletzt 15.u. 19.Waffen-Grenadier-Divisionen der SS (Lettische Nr. 1 und 2) sowie 20.Waffen-Grenadier-Division der SS (Estnische Nr.1))
Im November 1943 begann das Interesse an der Aufstellung einer Einheit aus Freiwilligen sogenannter „Orient-Völker“. Darunter verstand man die nicht-russischen und nicht-slawischen Völkerstämme aus dem Gebiet von der Krim über den Kaukasus bis hin nach Mittelasien. War ein Großteil dieses Volksgruppen (1939 rund 22 Millionen) auch vom Islam geprägt, fanden sich in diesem Raum auch weitere Nationalitäten, wie die Georgier und Armenier, die nicht zu den Turkstämmen zählen, wurden aber, wohl aus Vereinfachungsgründen, als Einheit angesehen und als „Turkvölker“ bezeichnet und behandelt.(2)
An Kaukasischen Freiwilligen (Armenier, Aserbeidschaner, Georgier, Nordkaukasier) dienten auf deutscher Seite (Stand Oktober 1944) 48.600 Mann in Legionen und Feldbataillonen (3), 21.595 Mann in Bau- und Nachschubeinheiten, 25.000 in deutschen Einheiten sowie 7.000 bei der Waffen-SS und der Luftwaffe.
Anlaß, sich mit der Aufstellung einer Einheit aus Angehörigen der Turkvölker zu beschäftigen, war die Verbindungsausnahme des Kommandeurs des Heeres-Turk-Bataillon 450, Major Meyer-Mader (4), mit dem Reichführer-SS, wobei ersterer in der ersten Hälfte des November 1943 vorschlug, eine sogenannten „ostmuselmanische Division“ aufzustellen, zu deren Kommandeur Meyer-Mader ernannt werden sollte. Der RFSS unterstützte die Idee des Majors, der die Division aus Turkestanern, Aseidbaschanern und Tataren aufstellen wollte, und die im Lufttransport nach Mittelasien geschafft werden solle, um diesen Raum zu revoltieren.(5)
Anscheinend bestanden aber bereits seit 1941/42 Pläne des SS-Führungshauptamtes sowie des Reichssicherheits-Hauptamtes zur Bildung von Einheiten aus diesen Volksstämmen. Die Einsatzgruppe D des SD hatte ab Januar 1942 auf der bereits begonnen, Krimtataren in Schutzmannschafts-Hundertschaften, später –Bataillonen anzuwerben und einzusetzen. (6)
Nachdem Major Meyer-Mader im Dezember 1943 seine Vorschläge auch dem Chef des SS-Hauptamtes, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Gottlob Berger, dargelegt hatte, schaltete dieses in die Vorbereitungen auch den Großmufti von Jerusalem, Haji Amin al-Husseini ein.
In einer Aussprache zwischen dem Großmufti, Major Meyer-Mader und drei turkestanischen Offizieren des Bataillons 450 am 14.12.1943 in Berlin, erklärten sich alle Beteiligten bereit, den Aufbau einer Division zu unterstützen, die zum Kampf gegen den Bolschewismus eingesetzt werden sollte. (7)
In einer weiteren Besprechung am 4. Januar 1944 in Berlin zwischen einem Vertreter des SS-Hauptamtes, SS-Sturmbannführer Schulte, dem inzwischen mit seinem Turk-Bataillon 450 in die Waffen-SS übernommenen, und mit Wirkung vom 1.1.1944 zum SS-Obersturmbannführer beförderten, Meyer-Mader und Angehörigen des Bataillons 450 wurde abgesprochen, daß die geplante Division; die in den Anfängen der Planung in der Zeit vom November 1943 bis Sommer 1944 mehrmals umbenannt und als „Ostmuselmanische SS-Division“, „Turkmuselmanen-Division“ oder „Muselmanische SS-Division Neu-Turkestan“ bezeichnet wurde; in dem SS-Lager Poniatova, südwestlich von Lublin im Generalgouvernement, aufgestellt werden sollte. Der Stab der aufzustellenden Division wurde in Lublin einquartiert.
Zur Verfügung standen zunächst die beiden Turk-Feld-Bataillone 450 und I/94, deutsches Stammpersonal sollte zum Teil vom Heer übernommen werden. (8)
Als erste Einheit wurde dann das 1.Ostmuselmanische SS-Regiment, mit Stab und drei Bataillonen, zunächst in Poniatova, als Stamm für die künftige Division aufgestellt. Nach anderen Angaben kamen die Angehörigen des Regimentes von den aufgelösten und zur Waffen-SS überstellten Turk-Bataillonen des Heeres 450 (aufgelöst m.W.v.18.12.43), 480, I./94 (aufgelöst m.W.v.6.12.1943), sowie ehemaligen Kriegsgefangenen und Arbeitern aus der Rüstungswirtschaft. Bis Ende Januar 1944 kamen so 3 000 Mann zusammen.
Als Ausbildungsgelände nutzte das Regiment den SS-Truppenübungsplatz in Trawniki. Anscheinend herrschte ein Mangel an jeglicher Ausrüstung, sogar an Uniformen und Stiefeln. Photos von Angehörigen des Regimentes zeigen eine Mischung von Heeres- und Waffen-SS-Uniformstücken.(9)
In einem Schreiben des Ostmuselmanischen SS-Regiment (an das SS-FHA ?) vom 10.Februar 1944 wurde angefragt, ob nicht die 5. Polizei-Panzerkompanie (eine Einheit der Ordnungspolizei) unter ihrem Führer, Hauptmann Klaus, in das Regiment eingegliedert werden könnte. (9a)
Die 5. Pol.Pz.Kompanie war am Jahresanfang 1944 mit dem SS-Polizei-Regiment 10 aus dem Bandenkampf zurückgezogen worden und lag vom Februar bis Ende April 1944 zur Auffrischung und ab März 1944 zur Umgliederung in eine „verstärkte Pol.-Panzer-Komp.“ im Lager Poniatowa.
Zu einer Eingliederung in das Ostmuselmanische SS-Regiment ist es nicht gekommen, denn bereits ab 30.April 1944 war die Kompanie wieder mit dem SS-Polizei-Regiment 10 im Bereich des Höheren SS und Polizeiführer Ukraine und Rußland-Süd im Bandenkampfeinsatz. (9b)
Anfang Februar 1944 wurde das Regiment zur weiteren Ausbildung, mit gleichzeitigem Sicherungsauftrag gegen Partisanen, in den Raum Minsk/Weißrußland verlegt. Mit Standort in Yuratishki (oder Juracizki), südöstlich von Minsk, führte die Einheit in der ersten Hälfte des März 1944 verschiedene Bandenunternehmungen durch.(10)
Nach einem Bericht des Waffen-Sturmbannführers der SS Aliew traf das Regiment am 16. März 1944 in Yuratishki (Juraciszki) ein. (10a)
Während dieser Zeit muß die Regimentsführung gewechselt haben. Der bisherige Kommandeur, SS-Ostubaf. Meyer-Mader, hat das Regiment verlassen. Es gibt verschiedene Versionen: einmal soll er bei einem Bandenunternehmen durch einen feindlichen Scharfschützen erschossen worden sein (11), nach anderen Angaben soll er im März 1944 bei einer Rebellion des Regimentes unter ungeklärten Umständen gestorben sein. (12)
Es scheint aber, daß gegen ihn nach dem Versuch, in Turk-Einheiten des Heeres Legionäre für die Waffen-SS zu werben, worüber die Wehrmacht nicht informiert worden war, ein Kriegsgerichtsverfahren wegen Aufruf zur Desertation eingeleitet worden ist. Zum SS-Sturmbannführer degradiert, gelangte er im März 1944 zum SS-Sonderregiment Dirlewanger, wo er am 2. Mai 1944 gefallen sein soll. (13)
Um das Führerkorps des Regimentes zu verstärken, suchte man generell nach geeignetem und vor allem verfügbaren Personal. U.a. wird mit Befehl vom 22. März 1944 der Waffen-Untersturmführer der SS Richard Suhanyi vom HSS.u.PF „Minsk“ zum Turk-Bataillon 450 versetzt, welches zu diesem Zeit bereits aufgelöst worden war, um dem Ostmuselmansichen SS-Regiment 1 zugeführt zu werden, welches zu diesem Zeitpunkt in Yuratishki, im Bereich des HSS.u.PF „Minsk“ lag. Warum und von wem Suhanyi angefordert oder zur Verfügung gestellt wurde, geht aus den Unterlagen nicht hervor. (13a)
Ende März 1944 trafen auch der Leutnant, später Waffen-Untersturmführer der SS Awlikuliew und Waffen-Obersturmführer der SS Alimow (Alimov) beim Regiment ein.
Der bisherige Adjutant des neues Regimentsführers, SS-Hauptsturmführer Billig, in der Wehrmacht, Oberfähnrich der Reserve und kurze Zeit später SS-Untersturmführer Wilhelm/ Willi Brucker (* 18.05.1907 München) wurde mit Wirkung vom 30.März 1944 zum Regiment versetzt. (13b)
Ende März 1944 kam es bei dem Regiment zu verhängnisvollen Vorfällen. Laut einem Bericht des Waffen-Sturmbannführer der SS Aliew, der bei diesem Vorfall Augenzeuge war, kam es am 24.März 1944 in Yuratishki zu einem Zwischenfall, zwischen dem Regimentsführer Hauptsturmführer Billig und dem aserbeidschanischen Waffen-Unterscharführer Agaew.
Letzter wird in dem Bericht von Aliew als einer der besten aserbeidschanischen Freiwilligen in der Einheit bezeichnet.
Während des Zwischenfalles, unter Austausch barscher Worte, beantragte der Waffen-Uscha seine Versetzung von der Einheit, um weitere Zusammenstöße zu vermeiden. Stattdessen ließ ihn Billig wegen „Insubordination“ erschießen!
Durch diese unnötige und überzogene Maßnahme scheint eine ganze Lawine in Gang gesetzt worden zu sein. Zwei Tage später, am 26.März 1944, desertierte der Waffen-Uscha. (? „Sergeant“) Asankulow mit seinem gesamten Zug, 48 Mann, zu den Partisanen. Als Reaktion des Regimentsführers ist belegt, dass dieser am 28.März 1944 78 Freiwillige als „unzuverlässige Elemente“ erschießen lies.
Damit wurde die Moral des Regimentes aufs Tiefste erschüttert und nur das schnelle Eingreifen anderer Führer der Einheit und natürlich die Ablösung von Hauptsturmführer Billig als Regimentsführer, brachte das Regiment wieder zur Ruhe. (13c)
Die Schwierigkeit der Wertung dieses Berichtes des Waffen-Sturmbannführer Aliew ist die Tatsache, dass der erst mit Wirkung vom vom 5. Februar 1944 als SS-Hauptsturmführer in die Waffen-SS überführte bisherige Hauptmann Billig erst am 28. März 1944 das Kommando über das Regiment übernommen haben soll und hier bereits am 24. März 1944 Kommandeur gewesen sein soll. Die nachfolgenden Ereignisse scheinen aber miteinander zu tun zu haben, und können nur durch den oben genannten Vorfall ausgelöst worden sein. (13d)
Am 2. April 1944 wurde Yuratishki durch Partisanen angegriffen. Vermutlich wurden diese durch die Desertation einer kompletten Zuges des Regimentes am 26.März 1944 darin bestärkt, dass die deutsche/ostmuselmanische Besatzung der Ortes auf Grund der Vorkommnisse Ende März und der so angeschlagenen Moral nur geringen Widerstand leisten würde.
Stattdessen wurden die Partisanen unter dem Verlust von 20 Toten wieder in die Wälder zurückgetrieben. Angaben zu Verlusten des Ostmuselmanischen SS-Regimentes werden nicht gemacht. (13e)
Der oben angeführte Vorfall und ein anscheinend den Vorgesetzten unbekanntes Alkoholproblem führten zur baldigen Absetzung Billigs als Regimentsführer am 6.April 1944. Sein Nachfolger, SS-Hauptsturmführer Hermann, traf aber erst am 27.April 1944 ein. Diesem gelang es, die Situation wieder in den Griff zu bekommen und zu klären. Anscheinend kam es in dieser unruhigen Zeit zu verstärkten Desertationen, aber es trafen auch weitere Freiwillige in Yuratishki ein, so das Turk-Btl 450 in einer Stärke von 304 Mann am 6.April 1944 sowie ein größerer Transport zwischen dem 7.und 12. April 1944. (14)
Vom ebenfalls aufgelösten Turk-Btl I/94 wurde folgendes deutsches (Unterführer-) Personal in das aufzustellende SS-Regiment versetzt:
Name Geburtsdatum Geburtsort
Geschwinder Werner 21.10.13 Ösentrup i.W.
Stieler Hubert 01.04.13 Bln.Ob.Schönw.
Kekek Egon 18.09.07 Prag
Liegel Heinrich 21.10.13 Fürth
Elster Werner 12.08.12 Köln
Guthermuth Walter 27.02.15 Potsdam
Kuppka Konrad 08.11.08 Breslau
Oberkleiner Rudolf 21.05.16 Wien
Obermayer Franz 22.10.14 Schwanenstadt OD
Elsner Alfred 13.07.19 Habelschwert i.S.
Müller Helmut 08.11.20 Breslau
Haase Karl 04.07.08 Berlin
Kortas Willi 05.01.08 Berlin
Ludwig Herbert 03.08.08 Dresden
Semmerling ? ? Brück i.d.Mark (14a)
Gegen den bisherigen Einheitsführer Billig scheint später, knappe acht Monate nach den Vorfällen beim Ostmuselmanischen SS-Regiment, noch ein Kriegsgerichtsverfahren eingeleitet worden zu sein. Allem Anschein nach war der Alkohol nicht sein einzige Verfehlung. In einem Schreiben vom 9. November 1944 fragte ein Sturmbannführer der Abteilung III (Gericht) im SS-Führungshauptamt beim Regiments-Adjutanten, SS-Untersturmführer Brucker an, ob Billig den Anschein von Homosexualität gemacht hätte oder ob er homosexuell wäre. Brucker war als Oberfähnrich der Reserve und Unteroffizier bereits in der Wehrmacht, Führsorgeamt Rostock, vor der Übernahme in die Waffen-SS dessen Adjutant. Eine Antwort von Brucker liegt leider nicht vor. Doch eine Anklage wegen „Homosexualität“ war in der SS keine Lapalie. (14b)
Warum Hstuf. Hermann bereits am 2. Mai 1944 von der Regimentsführung entbunden wurde, aber im Regimentsstab verblieb, bis ein neuer Kommandeur eintreffen sollte, ist unbekannt. (14)
Wahrscheinlich steht dieses Vorgang im Zusammenhang mit der Unterstellung des Regimentes unter den Befehl von SS-Standartenführer Dr. Oskar Dirlewanger. Nach Rücksprache mit dem SS-Führungshauptamt konnte Dirlewanger, Führer des nach ihm benannten SS-Sonderverbandes, ab 1944 Regimentes, im Mai 1944 die taktische Unterstellung verschiedener fremdvölkischer Einheiten – darunter das aus dem turkestanische Grenadier-Bataillon 450 hervorgegangene Ostmuselmanische SS-Regiment 1 – erreichen.
Am 20.Mai 1944 benachrichtigte Dirlewanger diesbezüglich den HSSPF in Minsk:
„Turkmuselmanen nach Meldung SS-Hauptsturmführer Herrmann nur ca. 800 Mann stark, also Bataillon und nicht Regiment. SS-Hauptsturmführer Herrmann erhielt Befehl, bestehende Regimentsgliederung zu belassen, da in 3 bis 4 Wochen 600 Turkmuselmanen vom SS-Hauptamt aus Norwegen nach hier in Marsch gesetzt werden, nach deren Eintreffen werden 2 Bataillone gebildet. Unterkunft Turkmenen einschließlich Nachersatz im Raum unmittelbar nordwestlich Usda vorbereitet und gewährleistet. Um von Chef SS-Hauptamt gewünschte Sofortinmarschsetzung Hermann nach Berlin durchführen zu können, baldige Verlagerung Turkmenen in Raum Usda erforderlich.
Erbitte für 23.Mai morgens Storch nach Usda, der mich zu Besprechung zu SS-Hauptsturmführer Herrmann und alsdann wieder zurückbringt.
Chef SS-Hauptamt von mir direkt verständigt, dass SS-Hauptsturmführer Herrmann erst dann nach Berlin kann, wenn Muselmanen hier eingetroffen und von mir vereinnahmt. ...“(15)
Über Einsätze des osttürkischen Verbandes in der Zeit von Mai bis Juli 1944 im Rahmen dieses SS-Sonder-Verbandes ist bisher nichts bekannt.. Am 30.Juni 1944 war das Ostmuselmanische SS-Regiment 1 in einer Stärke von rund 800 Mann taktisch dem SS-Sonderregiment Dirlewanger unterstellt.
Im Juli 1944 wurde das Ostmuselmanische Regiment aus dem Bereich des HSSPF Minsk, der durch den Zusammenbruch der deutschen Heeresgruppe Mitte ab 22.Juni 1944 Kampfgebiet wurde, zusammen mit dem SS-Sonderregiment zunächst nach Lomza, dann nach Bialystock verlegt. Auf der Gauleitertagung in Posen am 3.August 1944 erwähnte der Reichsführer-SS im Zusammenhang mit dem SS-Sonderregiment: „ ... Dieses Regiment kaum aus diesen sagenhaften Zusammenbruch (der HGr.Mitte, der Verf.) mit 1 200 Mann, mit 1 000 Turkmenen; durch die Russen marschierend kamen sie; ... brav zurück. ...“
Zu größeren Kampfhandlungen kam es dabei anscheinend nicht, obwohl der ehemalige Regimentsführer, Hauptsturmführer Hermann, am 11. Juli 1944 fiel. (16)
In einem Schreiben (des Rgt. ?) vom 11.7.1944 wird berichtet, das SS-Hauptsturmführer Hermann bei einem Bandenkampfunternehmen verwundet wurde und der sich bereits vor Ort befindliche Hauptsturmführer Ulrich die zeitweise Führung des Regimentes übernommen habe.
Zu dieser Zeit, von Juni bis Ende August 1944, wurde offiziell bereits der SS-Sturmbannführer der Res. Franz Liebermann als Regimentskommandeur geführt. Anscheinend war dieser
noch nicht eingetroffen und übernahm das Regiment erst Ende Juli oder Anfang August.
Außerdem scheint es eine Lücke in der Regimentsführung durch Liebermann gegen zu haben, die am 11.7. beginnt, als Hstuf. Ulrich die stellvertretende Führung übernommen haben soll, und erst achtzehn Tage später, am 29.7.1944 endet. Die Frage, ob Liebermann während dieser Zeit krank oder im Urlaub war, kann aus Mangel an vorliegenden Informationen nicht gelöst werden.(16a)
Die Verlegung nach Ungarn, wo die Einheit ab August 1944 im Raum Kaposvar/Ungarn weiter aufgestellt werden sollte, wurde durch den Einsatz des Regimentes im Rahmen des SS-Sonder-Regimentes Dirlewanger zur Niederschlagung des am 1.August 1944 ausgebrochenen Warschauer Aufstandes ab 5. August 1944 unterbrochen.
Obwohl das SS-Sonderregiment bereits am 4. August 1944 mit ersten Teilen aus seinem Versammlungsraum Lyck in Ostpreußen nach Warschau in Marsch gesetzt wurde, die Masse folgte bis zum Abend des 5. August 1944, liegen zum Ostmuselmanischen SS-Regiment keine Angaben vor.
Es scheint bei den ersten Einsätzen ab dem5. August 1944 nicht beteiligt worden gewesen zu sein, denn die erste Erwähnung erfolgt in einer Gliederung der „Kampfgruppe Reinefarth“, SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS und Polizei Heinz Reinefarth, Korpsgruppe von dem Bach, Ia, Tgb.Nr. 110/4/44 g. vom 20.8.1944, beim Angriff auf die Altstadt im Rahmen der „Gruppe Dirlewanger“ (Kampfstärke 19 Führer/ 1306 Unterführer und Mannschaften), wo neben dem SS-Sonderregiment Dirlewanger (ca 570 Mann) das diesem Regiment unterstellte Ostmuselmanisches SS-Regiment 1 (ohne III.; ca. 555 Mann) genannt ist.
In dieser Gruppe kämpften ebenso Teile des Aserbeidschanischen Infanterie-Bataillon I/111 (200 Mann) sowie das II. Btl.“Bergmann“ (ebenfalls Aserbeidschaner).
Am 26. August 1944 wird das Ostmuselmanische SS-Regiment 1 (ohne III. Btl) in der Gliederung der 9.Armee, AOK 9, Ia 4449/44 geh. v. 26.8.44, wiederum bei der Korpsgruppe von dem Bach geführt.
Die Kämpfe um die Altstadt ziehen sich bis zum 27. August 1944 hin. Anschließend folgt der Einsatz im Weichselviertel vom 3. – 10. September 1944, sowie der Kampf um Mokotow vom 11. bis 23. September 1944 sowie der Kampf um Zoliborz vom 29. September bis 2. Oktober 1944.
Am 15.9.1944 ist das Regiment beim Höheren SS- und Polizeiführer im Generalgouvernement in Radom geführt. Am 24.9.1944 lösen Teile des Regimentes die SS-KGr.Staufer des SS-PzGrenAuE-Btl 3 im Rahmen der Kgr.Oberst Lang ab. Am 26.9.1944 nennt die Gliederung der 9. Armee, AOK 9, Ia 5294/44 geh. v. 26.9.44, im „Kampfraum Warschau“ neben dem „Rgt.Dirlewanger, Pol.Btl.Burckhardt, Pol.Btl.“Krabbe“ auch ein „Muselman.SS-Btl.“Klaus“. Sonst war keine Erwähnung des Ostmuselmanischen Regimentes zu finden.
Am 3.Oktober kapitulierte die Polnische Heimatarmee. In wie weit Teile des Ostmuselmanischen SS-Regimentes an den angeführten Einsätzen teilnahmen, ist aus mangelnder Quellenlage unbekannt.(17)
Gegen Mitte bis Ende August 1944 wurden weitere Führer, Offiziere und Unterführer zum Regiment versetzt, u.a. kamen von der sogenannten Wlassow-Armee, ROA: am 21.August 1944 der SS-Obersturmführer Paesler, am 29.August ein Oberst Eugen von Ende und, am 13.September, der SS-Oberscharführer Herbert Grau (geb. 25.7.1904). Ihre Funktion und/oder Einsätze bei der muselmanischen Einheit sind bisher unbekannt geblieben. (17a)
Im einem undatierten Dokument, anscheinend vom 19.September 1944, wurden die Verluste des deutschen Personals des Ostmuselmanischen SS-Regimentes in der Zeit zwischen dem 5. Juli und dem 19.September 1944 aufgeführt.
Dabei wird zwischen den Kämpfen bei Wolocyn und den Kämpfen in Warschau unterschieden:
Einsatz bei der polnischen Stadt Wolocyn:
Führer Unterführer Mannschaften
Gefallen 3 10 14
Verwundet 2 2 10
Vermißt - - 3
Gesamt 5 12 27
Führer Unterführer Mannschaften
Gefallen - 9 39
Verwundet 9 32 145
Vermißt - - 7
Gesamt 9 41 191
Es wird deutlich, daß die Kämpfe um Warschau die höheren Verluste unter dem deutschen Personal, und wahrscheinlich auch bei den Freiwilligen, gefordert haben. (17b)
In einer Auflistung der deutschen Personals des Ostmuselmansichen SS-Regimentes , ebenfalls vom 19.September 1944, werden genannt:
Name Dienstgrad Nationalität Dienststellung
Bünger Karl-Heinz SS-Obersturmführer Reichsdeutscher IVa (nach Lampe)
Brucker Willy SS-Untersturmführer „ Rgt IIa
Lampe Georg SS-Untersturmführer „ IVa (vor Bünger)
Stieler Hubert SS-Hauptscharführer „ Rgt Ia
Schmeisser Franz SS-Hauptscharführer „ Ord.Offz.
Linne Karl SS-Hauptscharführer „ Rgt Ib
Liegl Heinrich Oberfeldwebel „ Kp.Berater
Keke (Kekek?) Egon Oberfeldwebel „ Rgt Ic
Otten Maurice SS-Oberscharführer Niederländer Leiter der Abt VI
Ziegler Klaus SS-Oberscharführer Reichsdeutscher Zahlmeister
Wirswa Hans SS-Oberscharführer „ Zahlmeister
Zipfel Ferdinand SS-Oberscharführer „ Zahlmeister
Kupka Konrad Feldwebel „ Rechnungsführer
Müller Helmuth Feldwebel „ Btl.Berater
Wilhelm Heinrich Feldwebel „ Kp.Berater
Plambeck Karl-Heinz SS-Unterscharführer „ Ia Schreiber
Samans Hans „ „ Gefechtsschreib.
Neufeld Heinrich „ Volksdeutscher Dolmetscher
Sommer Josef „ Reichsdeutscher Leiter Abt V
Holberg Alfred „ „ Kp.Schreiber
Axt Christian „ „ Dolmetscher
Derksen Dietrich „ Volksdeutscher Dolmetscher
Peter Franz „ Reichsdeutscher Rechnungsführer
Geschwinder Werner Unteroffizier „ Kp.Berater
Juli Peter „ „ Kp.Berater
Oberkleiner Anton „ „ Kp.Schreiber
Schröllkamp Heinrich „ „ Kp.Berater
Weymann Kurt SS-Rottenführer „ Rgt IIa/b
Hasse Karl Obergefreiter „ Meldestaffelfhr.
Meyer Adolf „ „ Kp.Schreiber
Ludwig Herbert „ „ Btl.-Schreiber
Berkenfeld Hans „ „ Btl.Schreiber
Kortas Willi Gefreiter „ Troß-Führer
Semaling Emil „ „ Bekleidungsfhr.
Gerbershagen Hans SS-Schütze Volksdeutscher Dolmetscher
Unterstellte Angehörige des SS-Sonder-Regimentes „Dirlewanger“:
Schreuder Georg SS-Hauptsturmführer Niederländer Rgt. IVb
Claus Albert SS-Obersturmführer Reichsdeutscher Btl.Kdr.
Pflug Adolf SS-Unterscharführer „ Kp.Berater
Schmidt Helmut SS-Grenadier „ Btl. IVb
Reinbach Theo SS-Grenadier „ SDG (17c)
(ehemaliges turkestanisches InfBtl 450, 24.3.42 – 18.12.43, trat zur Waffen-SS über)
Kommandeure:
Major Andreas Meyer-Mader 24.03.42 – 18.12.43
SS-Obersturmbannführer Andreas Meyer-Mader 00.01.44 – 00.03.44
(* 25.10.1891, SS-Nr.475 802, diente im Heer, Okt.41 als Major Aufstellung eines tatar.-kaukas.Verbandes aus ehemaligen Kriegsgefangenen, Frühjahr 1942 Fhr. des turk.InfBtl 450 bei HGr.Süd, 1.44 als SS-Ostubaf.mit dem turk.InfBtl 450 in die Waffen-SS übernommen, wegen Werbung für die Waffen-SS, ohne die Wehrmacht zu informieren, Kriegsgerichtsverfahren wegen Aufruf zur Desertation, 3.44 als Stubaf. zum SS-SonderRgt D, 5.44 lt.Moore Ostubaf.i.Rgt.D., gef. 2.5.44, s.a. Michaelis, SS-Sonderbataillon Dirlewanger, S. 29)
SS-Hauptsturmführer Billig (24.03.44) ? – 05.04.44
(unbekannt)
SS-Hauptsturmführer Hermann/Herrmann 27.04.44 – 02.05.44
(Munoz, Addenda, evtl. Emil Herrmann, 4.44 Stubaf.u.Kdr.1.Ostmuselmanischen Rgt.,† .44, Moore neu, 11.7.1944 gef.)
SS-Hauptsturmführer Hermann m.d.F.b. (?) 02.05.44 ? – 11.07.44 verw.
(Munoz, Addenda, evtl. Emil Herrmann, 4.44 Stubaf.u.Kdr.1.Ostmuselmanischen Rgt.,† .44, Moore neu)
SS-Sturmbannführer d.R. Franz Liebermann 00.06.44 – 11.07.44 (?)
(* 12. 4.1898, SS-Nr.52 942, 10.42 Hstuf.i.Nachsch.6, 9.43 Hstuf.u. Kdr.I./Pz.GR.27, 1.44 Hstuf.u. IIa,13.Waffen-Geb.Div, 8.44 Stubaf.u. Kdr.I./Geb. JR.27, 11.44 Stubaf.u. Ia, Ost-türk.Waffenverb.,lt.Munoz)
Am 1.Juni 1944 unterzeichnet ein Major (Burklinke o.ä.)als „Rgt.Kdr.m.d.F.b.“ des Ostmuselmani-schen SS-Rgt.1 ein Solbuch eines bisher im Turkmenischen Bau-Bataillon 402 eingesetzten jetzigen „turk.SS-Mann“ Chalimow. (Michaelis, Waffen-SS, Mythos, S.37 Kopie)
SS-Hauptsturmführer Ulrich m.d.F.b. 11.07.44 – (29.07.44) ?
(lt.Munoz, Addenda)
SS-Sturmbannführer d.R. Franz Liebermann 29.07.44 – 30.08.44
(* 12. 4.1898, SS-Nr.52 942, 10.42 Hstuf.i.Nachsch.6, 9.43 Hstuf.u. Kdr.I./Pz.GR.27, 1.44 Hstuf.u. IIa,13.Waffen-Geb.Div, 8.44 Stubaf.u. Kdr.I./Geb. JR.27, 11.44 Stubaf.u. Ia,Ost-türk.Waffenverb.,lt.Munoz)
SS-Hauptsturmführer Dr.Reiner Olzscha 00.09.44 – 00.10.44
(* 26. 7.12, SS-Nr. 401 303, 11.41 Ustuf.i. II./Frw.Leg."Nederland", 9.44 Hstuf.u.Kdr.I./Ost Turk.Waffenverb.,lt.Munoz)
SS-Hscha. Hubert Stieler 00.00.00 – (19.09.44)
Ia Schreiber
SS-Uscha. Karl-Heinz Plambeck 00.00.00 – (19.09.44)
Meldestaffelfhr.
Obergefreiter Karl Hasse 00.00.00 – (19.09.44)
Ord.Offz.:
SS-Hscha, Franz Schmeisser 00.00.00 – (19.09.44)
Ic:
Oberfeldwebel Egon Keke (Kekek?) 00.00.00 – (19.09.44)
Ib:
SS-Hscha. Karl Linne 00.00.00 – (19.09.44)
SS-Ustuf. Wilhelm/Willy Brucker (19.09.44) – (14.12.44)
(* 18.05.1907 München, Oberfähnrich der Res.d.Heeres, Adjutant von Billig im Wehrm.-Führsorgeamt Rostock, mit W.v.30.3.44 zu, Ostmuslman.SS-Rgt versetzt, kurze Zeit später SS-Ustuf. u.IIa, auch nach Billigs Absetzung, lt. Munoz, Addenda, 10.44 Ustuf.i.Rgt.Dirle-wanger (?), 3.45 Ustuf.i. Osturkischer Waffenverb, Moore neu)
IIa/b:
SS-Rottenführer Kurt Weymann 00.00.00 – (19.09.44)
IVa:
SS-Ustuf. Georg Lampe 00.00.00 – (19.09.44)
(* 7.10.10 Harleshausen, SS-Nr. 54 647, 5.44 Ustuf.i. Wi.Btl.18, 1.45 Ustuf.i.Osttürk. Waffenverb., Moore neu)
SS-Ostuf. Karl-Heinz Bünger (19.09.44) – 00.00.00
(* 7. 2.15 Magdeburg, SS-Nr ?, 10.44 Ostuf.i.SS-WVHA, Moore neu)
IVb:
SS-Hstuf. Dr. Jan (Georg ?) Schreuder 00.00.00 – (19.09.44)
(* 31. 5.18 98 Reeuwyk/Niederl., SS-Nr. 393 396, 4.44 Hstuf.u. IVb,I./Rgt.Dirlewanger, 19.9.44 Hstuf.u.Rgt. IVb Ostmuselman.SS-Rgt, noch 12.44, Moore neu)
V:
Oberfeldwebel Josef Sommer 00.00.00 – (19.09.44)
VI:
SS-Oscha. Maurice Otten 00.00.00 – (19.09.44)
(Niederländer)
Bataillons-Kommandeur:
SS-Ostuf. Albert Claus 00.00.00 – (19.09.44)
(19.9.44 Btls.-Kdr im Ostmuselman.SS-Rgt, v. SS-Rgt „Dirlewanger“, lt.Moore unbekannt)
IVb Btl.Arzt:
SS-Grenadier Helmut Schmidt 00.00.00 – (19.09.44)
(v. SS-Rgt „Dirlewanger“)
SDG:
SS-Grenadier Theo Reinbach 00.00.00 – (19.09.44)
(v. SS-Rgt „Dirlewanger“)
unbekannte Dienststellung:
Oberst Eugen von Ende 29.08.44 – 00.00.00
(von der ROA, lt. Munoz, Addenda)
Waffen-Stubaf. Aliew (16.03.44) – 00.00.00
(Munoz, Addenda)
SS-Ostuf. Otto Paesler 21.08.44 – 00.00.00
(*28. 7.09, SS-Nr. 243 779, 12.44 Ustuf.i.SS-Hauptamt , 8.44 von der ROA, lt. Munoz, Addenda, Moore neu)
Waffen-Ostuf. Alimow/Alimov 00.03.44 – 00.00.00
(Munoz, Addenda)
Waffen-Ustuf. Awlikuliew 00.03.44 – 00.00.00
(Vers.als Leutnant, so. Ustuf.,lt.Munoz, Addenda)
Waffen-Ustuf. Richard Suhanyi 22.03.44 – 00.00.00
(*30. 8.13, 3.44 v.HSSPF Minsk, lt. Munoz Addenda, 1.45 Ustuf.i. SS-Hauptamt AI, moore neu)
sonstige deutsche Rgts.-Angehörige, Stand 19.9.1944
Ziegler Klaus SS-Oberscharführer Reichsdeutscher Zahlmeister
Wirswa Hans SS-Oberscharführer „ Zahlmeister
Zipfel Ferdinand SS-Oberscharführer „ Zahlmeister
Kupka Konrad Feldwebel „ Rechnungsführer
Müller Helmuth Feldwebel „ Btl.Berater
Wilhelm Heinrich Feldwebel „ Kp.Berater
Liegl Heinrich Oberfeldwebel „ Kp.Berater
Samans Hans „ „ Gefechtsschreib.
Neufeld Heinrich „ Volksdeutscher Dolmetscher
Holberg Alfred „ „ Kp.Schreiber
Axt Christian „ „ Dolmetscher
Derksen Dietrich „ Volksdeutscher Dolmetscher
Peter Franz „ Reichsdeutscher Rechnungsführer
Geschwinder Werner Unteroffizier „ Kp.Berater
Juli Peter „ „ Kp.Berater
Oberkleiner Anton „ „ Kp.Schreiber
Schröllkamp Heinrich „ „ Kp.Berater
Schirpke Fritz „ „ Kp.Schreiber
Meyer Adolf „ „ Kp.Schreiber
Ludwig Herbert „ „ Btl.-Schreiber
Berkenfeld Hans „ „ Btl.Schreiber
Kortas Willi Gefreiter „ Troß-Führer
Semaling Emil „ „ Bekleidungsfhr.
Gerbershagen Hans SS-Schütze Volksdeutscher Dolmetscher
Unterstellte Angehörige des SS-Sonder-Regimentes „Dirlewanger“:
Pflug Adolf SS-Unterscharführer „ Kp.Berater
Sonstige:
Grau Herbert SS-Oberscharführer (* 25.07.44) (13.09.44) – 00.00.00
In der Zwischenzeit verfolgte das SS-Führungshauptamt weiter seine Pläne zur Aufstellung der geplanten Division. Noch am 2.Mai 1944 erließ der Reichsführer-SS einen Befehl, noch im Jahr 1944 eine eigenständige Turk-Division aufzustellen, für die der Name „Neu-Turkestan“ vorgesehen war. Unterstützt werden sollte die Aufstellung durch die Leitstelle „Turan-Kaukasus“ des SS-Hauptamtes.(18)
Im Juli 1944 wurde anscheinend der richtige Mann für dieses Aufstellungsvorhaben gefunden. Es war der Major der Wehrmacht Harun-el-Raschid, geboren am 26. Mai 1886 in Senftenberg / Niederlausitz als Wilhelm Hintersatz, der als Oberst im Dienst der preußischen Armee im 1. Weltkrieg als Oberleutnant / Hauptmann im 5. Brandenburgischen Infanterie-Regiment Nr. 48 "von Stülpnagel" in Küstrin diente und in den türkischen Generalstab kommandiert worden war, zum islamischen Glauben übertrat und den Namen Harun-el-Raschid Bey annahm. Bisher als Verbindungsoffizier zwischen dem Reichssicherheits-Hauptamt und dem Großmufti von Jerusalem verwendet, wurde er am 24.August 1944 mit dem Dienstgrad eines SS-Sturmbannführers in die Waffen-SS übernommen, bereits am 1.September zum SS-Obersturmbannführer befördert.
Nach wie vor war die Slowakei als Aufstellungsraum für die muselmanische Einheit vorgesehen. In einem Schreiben des Ostmuselmanischen SS-Regimentes (oder bereits des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS ?) vom 2.September 1944 an den „Deutschen Befehlshaber in der Slowakei“, kommt deutlich zum Ausdruck, dass der Reichsführer-SS die Verlegung der Einheit in die Slowakei wünsche und dass diese dort mit sichergestellter bisheriger slowakischer Ausrüstung ausgestattet werden solle. Eine Liste der gewünschten Ausstattung wird ebenfalls angeführt:
Waffen:
3 000 Gewehre
300 Pistolen
100 leichte MG
100 schwere MG
500 Maschinenpistolen
50 leichte Granatwerfer (60 mm)
50 mittlere Granatwerfer (81 mm)
30 schwere Granatwerfer (120 mm)
20 Panzerabwehr- oder Infanteriegeschütze
Nachrichtenmittel:
„Ausreichend für drei (3) Regimenter“
Fahrzeuge:
5 Pkw (Kfz 70)
10 Lkw ( 3 000 to)
B-Kräder
2 Pz.Spähwagen (18a)
Obwohl der Reichsführer-SS und der Chef des SS-Hauptamtes Mitte 1944 noch die Hoffnung hatten, aus den Osttürken (Turkestanern) eine Division zu bilden, mußte im Herbst 1944 aus verschiedenen Gründen davon Abstand genommen werden.
Die ursprünglich geplante Erweiterung in die „Muselmanische SS-Division Neu-Turkistan“ wurde nicht mehr durchgeführt.
Am 20.10.1944 befahl der Reichsführer-SS, SS-FHA, Amt II OrgAbt Ia/II, TgbNr. 4022/44 gKdos vom 20.10. 1944, die zur Aufstellung des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS mit Wirkung vom 1.10.1944:
1. Mit Wirkung vom 1.Oktober 1944 befehle ich die Aufstellung des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS
2. Der Osttürkische Waffen-Verband der SS dient der Zusammenfassung aller verfügbaren Osttürken (Turkestaner, Wolga- und Uraltataren, Krimtürken, Aserbeidschaner usw.), deren militärischer und politischer Ausbildung und Führung, ihrer Gliederung zu zweckmäßigen Kampfverbänden, sowie Durchführung aller kulturellen und propagandistischen Aufgaben.
3. Gliederung:
A ... Verantwortlich für die Aufstellung ist der Kommandeur, Waffen-Standartenführer der SS Harun el-Raschid
4. Aufstellung
Der Osttürkische Waffen-Verband der SS untersteht in allen Fragen der Gliederung, Ausbildung und Versorgung sowie Führung dem SS-Führungshauptamt unmittelbar, mit In 2 als zuständige Inspektion.
Für alle politischen und kulturellen, sowie für alle propagandistischen Aufgaben ist das SS-Hauptamt zuständig
5. Die Aufstellung wird in der Slowakei durchgeführt, Einzelbefehle folgen
6. ....
Gez. H.Himmler, Reichsführer-SS
Unter der Beförderung zum SS-Standartenführer (aktiv) sollte der neue Kommandeur den Verband aufbauen und führen. (19)
Auf Befehl des Chefs des SS-Führungshauptamtes, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS vom 12. Oktober 1944 erfolgte die Verlegung des SS-Sonderregimentes Dirlewanger in die Slowakei, wo es Mitte Oktober 1944 aus dem Generalgouvernement kommend im
Eisenbahntransport im Raum Rosenberg/Slowakei eintraf.
Noch ist nicht klar, wann die Unterstellung des Ostmuselmanischen SS-Regimentes beim SS-Sonderregiment endete. Aber auch die Reste dieses Regimentes trafen bis Ende Oktober 1944 in Myjava in der West-Slowakei ein. In diesem Raum war die Aufstandsbewegung bereits niedergekämpft und die ankommenden Einheiten wurden neben der Aufstellung nur noch zu reinen Sicherungsaufgaben herangezogen. (20)
Am 2.November, wie am 2.Dezember 1944, ist der Osttürkische Waffen-Verband der SS „in Aufstellung“ unter dem Höheren SS- und Polizeiführer Slowakei, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei Hermann Höfle, geführt, ebenso wie die SS-Brigade Dirlewanger, die 14.Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische bzw. ukrainische Nr.1), die 18.SS-Freiw.Pz.Gren.Div.“Horst Wessel“ sowie die SS-Kampfgruppe“Schill“, die alle bei der Niederkämpfung des slowakischen Aufstandes in der Zeit vom 1.September bis 2.November 1944 eingesetzt worden waren.
Das eintreffende Regiment wurde aufgegliedert: aus den bisherigen drei Bataillonen wurden Bataillone nach völkischer Zusammensetzung gebildet. So bestanden nun neben dem Regimentsstab mit einer Stabs-Kompanie
- ein Turkestanisches Bataillon (I.)
- ein Aserbeidschanisches Bataillon (III.)
- ein Bataillon aus Tataren aus der Idel-Ural-Region. (II.)
Jedes Bataillon sollte aus dem Stab, einer Stabs-Kompanie und fünf Grenadier-Kompanien bestehen. Einsatz unter einem zum großen Teil aus Osttürkischen Führern bestehenden Offizierskorps in der Slowakei. Die Soldaten wurden als „gut, aber mit dem Hang zu Brutalitäten“ bezeichnet. Die Stärke der Einheit betrug etwa 6 – 8 000 Mann. (21)
In einem Schreiben des OTW der SS vom 7.10.1944 an das SS-FHA, Amt XI, Abt IIa, wird um die Versetzung des SS-Untersturmführers Gerd Schulte (* 28.12.11 Düsseldorf, SS-Nr. 5016), der sich zu dieser bei der aufzustellenden 21.Waffen-Gebirgs-Division der SS „Skanderbeg“ (albanische Nr.1) befand, zum Verband gebeten. (21a)
In einem Schreiben des SS-Ersatzkommandos „Südost“ (Wien) an den SS-Standartenführer Harun el Raschid Bey-Hintersatz vom 13.Oktober 1944 wird berichtet, daß man 234 neue Freiwillige in Norwegen geworden habe: 131 Tataren
70 Turkmenen
31 Aserbeidschaner
Dazu sollten noch zwei weitere Freiwillige kommen, die sich aber noch in einem norwegischen Lazarett zur Behandlung befanden. (21b)
Noch im Dezember 1944 wurden neue „Freiwillige“ für den Osttürkischen Waffenverband der SS unter russischen Kriegsgefangenen in den jeweiligen Lagern rekrutiert. U.a. am 9.12. 1944 wurden die beiden Krimtatarische Freiwilligen Abdulchai Gubaidulin und Salich Schamsurdinow in den Verband eingestellt.(21c)
In der Zeit zwischen Ende Oktober und Ende Dezember 1944 scheint sich in der Gliederung des Verbandes nicht viel getan zu haben. Die Bataillone sollen in der Zwischenzeit bereits zu Regimentern umgegliedert worden sein. Es werden keine Bandenunternehmungen erwähnt.
Nur scheint die Moral der Einheit am Boden gewesen gewesen zu sein. In der Nacht zum 25.12.1944 desertierte der Führers des I. Bataillons des turkestanischen Regimentes, Waffen-Obersturmführer Gulam Alimov (auch Alim) mit mehreren hundert Angehörigen des Batail-lons aus dem Raum Nove Mesto in die Wälder.
In einem Bericht des Waffen-Untersturmführers Alichan Kuliew erwähnt dieser, daß sich Führer und Unterführer des Bataillons für die Weihnachtsfeier in der Stube des Bataillons-Führers, Waffen-Ostuf. Alimov, getroffen hätten, darunter der Ordonnanz-Offizier, Waffen-Untersturmführer Dr. Dschaparow, Waffen-Hauptscharführer Safajew, Oberscharführer Füttermeister sowie Waffen-Untersturmführer Asatpalvan. Nach fünf Minuten seien SS-Untersturmführer Lampa und SS-Oberscharführer Flamek eingetroffen, die einige Weihnachtspäckchen, mit Zigaretten usw. mitbrachten, und durch Alimov herzlich begrüßt wurden.
Nach Überreichung der Geschenke und der Einnahme des Abendbrotes wurde durch den Kompanieführer der 3. Kompanie, Waffen-Ustuf.Asatpalvan, Cognac ausgeschenkt, den dieser mitgebracht hatte.
Bei einer Diskussion über eine Personalentscheidung von SS-Hauptsturmführer Fürst, anscheinend der seinezeitige Führer des turkestanischen Regimentes, scheint die Situation außer Kontrolle geraten zu sein. Die Deutschen wurden des Raumes verwiesen und Alimov gab den Befehl zum Abrücken seines Bataillons. Der Versuch, auch das in der Nähe liegende Aserbeidschanische Bataillone zum Abmarsch zu bewegen, scheiterte. Alimov führte danach seine Männer, etwa 450 – 500 Mann, in die angrenzenden Wälder, wobei er anscheinend auf den Waffen-Ustuf. Kuliew und den gerade aus Myjava zurückkommenden SS-Untersturmführer Spiese, schoss.
Der Kommandeur des Waffen-Verbandes, Standartenführer Harun el-Raschid Bey, dem durch Waffen-Unterscharführer Alim darüber berichtet wurde, unternahm in dieser Nacht zunächst nichts, ließ aber am nächsten Tag durch ein Flugzeug aus Preßburg/Bratislava Flugblätter über dem Waldstück abwerfen, in dem sich die Deserteure vermutlich versteckt hielten, mit dem Hinweis, wieder zurückzukehren und dass es keine Strafverfolgung geben würde. Alimov verweigerte die Rückkehr und blieb in dem Ort Propat, wo er später von Slowaken gefangen genommen wurde, die mit den Partisanen sympathisierten. Eine große Zahl von Angehörigen des I. Bataillons, etwa 300, nach anderen Angaben nur 200, kehrten aber in einem Gewaltmarsch nach Nove Mesto und in ihre Unterkünfte zurück.
Ein Grund für diese Desertation mag gewesen sein, dass die Turkestaner die Unterstellung unter die Wlassow-Armee befürchteten, was für die Orient-Völker gleichbedeutend mit dem Verlust ihrer mühsam errungenen Autonomierechte schien.(22)
In einem Schreiben des SS-Führungshauptamtes, Amtsgruppe D, wird noch Mitte Januar 1945 dem Kommandeur des Waffen-Verbandes die Verantwortung für die Desertation, bei der anscheinend mehrere Unterführer getötet wurden, gegeben. Entgegen den Hinweis, dass SS-Standartenführer Harun el-Raschid Bey deswegen im Februar 1945 durch SS-Hstuf. Fürst abgelöst worden sein soll, wird Bey noch im April 1945 als Kommandeur genannt. (23)
Nach diesem Vorfall befahl der Reichsführer-SS am 30.Dezember 1944 über das SS-FHA, Amt II OrgAbt Ia/II, TgbNr. 5247/44 gKdos v. 30.12.1944 einen neuen Gliederungsbefehl für den Waffen-Verband:
1. Mit Wirkung vom 15.12.1944 ist der Osttürkische Waffen-Verband der SS wie folgt zu gliedern:
A Stab Osttürkischer Waffen-Verband der SS
B Stab Waffengruppe „Idel-Ural“
Stab Waffengruppe „Turkistan“
Stab Waffengruppe „Krim“
C Kampfeinheiten wie b) (zu Bataillonen gegliedert)
....
3. Aufstellung erfolgt im Raum um Miawa/Slowakei
....
5. Das Ostmuselmanische Regiment ist in den Osttürkischen Waffen-Verband der SS einzugliedern und gilt hiermit als aufgelöst.
6. Alle Aserbeidschaner sind aus dem Osttürkischen Waffen-Verband der SS auszugliedern und direkt dem Kaukasischen Waffen-Verband der SS zuzuführen.
Gez. Der Chef des SS-FHA Jüttner, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS
Jede Waffen-Gruppe war in zwei Infanterie-Bataillone zu gliedern, mit fünf Kompanien pro Bataillon. Anscheinend bestanden neben der Stabs-Kompanie der jeweiligen Waffen-Gruppe ebensolche Stabs-Kompanien in den einzelnen Bataillonen. Zur Aufstellung anderer Einheiten sollten ergänzende Befehle des SS-FHA ergehen.(24)
Die Umgliederungen begannen im Januar 1945.
Das Aserbeidschanische Regiment wurde laut diesem Befehl aus dem Waffen-Verband herausgelöst und dem in Nord-Italien in Aufstellung befindlichen „Kaukasischen Waffen-Verband der SS“ zugeführt.
Als Ersatz wurde dem Osttürkische Waffen-Verband der SS“ im Februar 1945 laut SS-FHA, Amt II OrgAbt Ia/II, TgbNr. 5218/44 gKdos vom 31.12.1944 das tatarische Personal der mit Wirkung vom 1.1.1945 aufgelösten „Waffen-Gebirgs-Brigade der SS (tatarische Nr.1)“ eingegliedert.
Mit Befehl des (SS-FHA, Abt Ia) vom 26.November 1944 wurde die Waffen-Gebirgs-Brigade der SS (tatarische Nr.1) darüber informiert, daß sie in den Osttürkischen Waffenverband der SS eingegliedert wird.(24a)
Das tatarische Personal, sowie Waffen, Gerät und Kfz, die vom SS-Truppenübungsplatz „Kurmark“ eintrafen, sollte der Osttürkische Waffen-Verband der SS übernehmen.
Gegliedert war die Waffen-Gruppe „Krim“, im Gegensatz zu den beiden anderen Gruppen, in I. Bataillon, nur mit 1. – 4. Kp., sowie II. Bataillon, mit 5. – 8.Kp. Zwei Kompanien, die 9. (Panzerjäger-) und die 10. (Infanteriegeschütz-) Kompanie, sollen direkt dem Stab der Gruppe unterstellt gewesen sein, vermutlich die schweren Kompanien.
Die FP-Nummer 21581 (25.8.44 die des Waffen-Gebirgsjäger-Regiment des SS (tatar.Nr. 1)), führte am 27.2.1945 der Stab mit Einheiten des Osttürkischen Waffen-Verbandes der SS, am 5.3.1945 der Stab und Einheiten der Waffengruppe Krim.
Die FP-Nummer 33948 (25.8.44 die des II. Bataillon (5.-8.Kp.) des Waffen-Gebirgsjäger-Regiment des SS (tatar.Nr. 1)) führte am 27.2.1945 der Stab des II.Btl., 5.-8.Kp., Waffengruppe Krim.
Die Waffen-Gruppe Turkestan musste neu gegliedert werden. Nachdem der Bataillonsführer des I. Bataillons mit allen Kompanieführern und der Masse seiner Einheit desertiert war, und auch der Ordonnanz-Offizier, Waffen-Ustuf. Dr. Dschaparow sowie der Chef der Stabs-Kompanie, Waffen-Ustuf.Safajew, als unzuverlässig abgelöst werden mussten, wurde anscheinend der Waffen-Obersturmführer Nasarow vom SS-FHA zum I. Bataillon versetzt, wahrscheinlich, um seine Führung zu übernehmen. Die neu eingesetzten Kompanieführer, deren Einsetzung ebenfalls nicht ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden konnte, sind nicht bekannt.
Der Osttürkische Waffenverband der SS entsprach nach der Umgliederung einem Divisionsverband mit drei Regimentern zu 2 Bataillonen mit 8 Schützen-Kompanien und 2 schweren Kompanien.
Osttürkischer Waffen-Verband der SS (lt.Tessin, Band 14)
Aufstellung im Februar 1945 mit der geplanten Gliederung:
SS-Waffengruppe „Turkestan“ I.Btl mit 1.-5.Kp., II.Btl mit 6. – 10.Kp
März 1945 im Osttürkischen Waffen-Verband der SS aus Stab, I. und II.Btl des Ostmuselmanischen SS-Rgt 1; letzte Nennung Slowakei, 48.ID, 8.Armee
SS-Waffengruppe „Krim“ I.Btl mit 1.- 4.Kp., II.Btl mit 5. – 8.Kp., 9.,10.Kp
Februar 1945 im Osttürkischen Waffen-Verband der SS aus dem in Aufstellung befindlichen „Waffen-Gebirgsjäger-Regiment der SS (tatarische Nr.1)“
SS-Waffengruppe „Idel-Ural“ I.Btl mit 1.-5.Kp.,II.Btl mit 6. – 10.Kp
Anscheinend wurden weiter neue Freiwillige eingegliedert, denn der Verband soll von 5 000 Mann im Januar 1945 noch auf 8 500 Mann, Zeitraum Februar – Mai 1945, angewachsen sein. (25)
In einer Liste, datiert vom 4.1.1945, wird ein „Turkestanisches Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon“ unter dem Kommando eines Hauptmann Dr. Schumann in Neuhammer/Queis geführt. Ob dieses Bataillon auch Ersatz für den Osttürkischen Waffenverband gestellt hat, kann bisher nicht belegt werden. (25a)
In einem Schreiben des SS-Hauptamtes, D I/5K, vom 19.Januar 1945 an den Osttürkischen Waffenverband der SS wurde nachgefragt, ob der SS-Untersturmführer Steiner sich bereits dort zum Dienst gemeldet habe; besonders interessant ist jedoch, dass dieses Schreiben besagt, dass der Verband zu diesem Zeitpunkt in Pressburg/Bratislawa, der slowakischen Hauptstadt, stationiert war.(25b)
In einer Liste, ebenfalls vom 19.Januar 1945, werden folgende fremdvölkischen Führer beim Osttürkischen Waffenverband der SS genannt:
Dienstgrad Vorname Name Befördert am
I.Turkestaner
Waffen-Ustuf. Achmusa Kuwatow 22.01.45
Waffen-Ostuf. Kurre Berdimurat 22.01.45
Waffen-Ostuf. Seit-Umer Tschorrman 19.01.45
Waffen-Ostuf. Adil Muchtar 19.01.45
Waffen-Stubaf. Arsibaj Djumabajew 09.01.45
Waffen-Oscha. Alscha Musuralin 09.01.45
Waffen-Ostuf. Ergali Dshundibajew 14.12.44
Waffen-Hstuf. Dshumabek Achbergenow 14.12.44
Waffen-Ostuf. Jakow Delmanow 19.12.44
Waffen-Ustuf. Galimshan Sarsengaliew 19.12.44
Waffen-Ustuf. Chawiole Kabdushan 19.12.44
II.Wolgatataren
Waffen-Ostuf. Achim Tagirow 16.01.45
Waffen-Ostuf. Achmat Nuretdinow 16.01.45
Waffen-Ostuf. Salich Schamsutdinow 16.01.45
Waffen-Ustuf. Enwer Jerfanow 16.01.45
Waffen-Ustuf. Achmat Schajchutdinow 16.01.45
Waffen-Ustuf. Wassilij Antonow 16.01.45
Waffen-Ustuf. Achmat Galin 16.01.45
Stand.Oberjunker Gilmat Hasnutdinow 16.01.45
„ „ Herman Dshugunusow 16.01.45
„ „ Grigori Schurkin 16.01.45
Waffen-Oscha. Iman Schavrafutinow 16.01.45
Waffen-Ustuf. Bekir Adamowitsch 04.01.45
Waffen-Stubaf. Sekirja Arabskij 04.01.45
Waffen-Ostuf. Kemal Ortaily 14.12.44
Waffen-Hstuf. Abdullah Karabasch 14.12.44
Waffen-Oscha. Suleiman Mangutli 14.12.44
Waffen-Ustuf. Schihap Nigmati 14.12.44
Waffen-Ustuf. Bari Fatchullin 14.12.44
Waffen-Ustuf. Tschingis Amitow 14.12.44
Waffen-Ostuf. Eskender Dairski 14.12.44
III.Krimtataren:
Waffen-Hstuf. Gaisa Kattejew 25.01.45
IV.Nordkaukasier
Waffen-Hstuf. Bidanopow Schamil 25.01.45
Waffen-Ustuf. Seit-Umer Tschorman oder Tschorrman diente laut Erwähnung am 24.1.45 als Ustuf.i.der Waffengruppe Krim, in dieser Liste vom 19.1.45 wird er als „Waffen-Ostuf.“ bei der Waffengruppe „Turkestan“ genannt. (25c)
Unmittelbar nach den Desertationen im Dezember 1944 wurden bei den Einheiten sogenannte „Moral/Betreuungs (?)- Offiziere“ ernannt, mit Datum vom 24.1.1945 werden genannt:
Waffengruppe Krim
Waffen-Untersturmführer der SS Tschorman
Waffen-Unterscharführer der SS Juropow
Waffen-Gruppe Idel-Ural:
Waffen-Hauptsturmführer der SS Kuteew
Waffen-Rottenführer der SS Galimow (25d)
In der Stellenbesetzungsliste SS vom 1.3.1945 wird zum Osttürkischen Waffenverband der SS genannt:
Dienststellung Name Geburtsdatum Bef.am
Kdr.: SS-Standartenführer Wilhelm „Harun el Raschid-Bey“ Hintersatz
Ia: SS-Sturmbannführer der Reserve Heinrich Hugo 05.10.93 16.01.45
Ib: SS-Obersturmführer Alfons Graf 28.01.15 20.04.44
Ic: SS-Hauptsturmführer Arnold Tofahrn 21.08.01 21.06.43
(Rechtsanwalt, SS-HA Gericht)
IIa: SS-Untersturmführer Wilhelm Brucker 18.05.07
Nachr.Abt: SS-Hauptsturmführer Franz Pohl 31.10.09 02.10.44
Einerseits wird somit eindeutig belegt, dass SS-Standartenführer Harun el Raschid-Bey nicht von seinem Kommando entbunden worden war. Andererseits wird die Existenz einer Nachrichten-Abteilung beim Osttürkischen Waffenverband erwähnt. Das eine Einheit in der Größe des OTW d SS eine Nachrichteneinheit benötigt, ist verständlich. Ob es sich bei der Abteilung auch um eine solche gehandelt hat (normalerweise mit mindestens zwei (eine Funk- und eine Fernsprech-) Kompanien), oder nur um eine gemischte Nachrichten-Kompanie, mit dem Plan, sie zu einer Abteilung zu erweitern, ist bisher nicht nachweisbar.
Ich vermisse die Aufführung von Sturmbannführer Franz Liebermann, der anscheinend zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Ia des OTW war. (25e)
In einem leider undatierten Dokument, anscheinend aus dem Frühjahr 1945, werden sowohl der Osttürkische als auch der Kaukasische Waffenverband der SS genannt und wie folgt aufgelistet:
1) Osttürkischer Waffen-Verband der SS „Timur“
SS-Waffen-Gruppe „Azerbaijan“
SS-Waffen-Gruppe „Turkistan“
SS-Waffen-Gruppe „Krim“
SS-Waffen-Gruppe „Idel-Ural“
2) Kaukasischer Waffen-Verband der SS „Schamil“
SS-Waffen-Gruppe „Azerbaijan“
SS-Waffen-Gruppe „Georgien“
SS-Waffen-Gruppe „Nordkaukasus“
SS-Waffen-Gruppe „Armenien“
Es fällt auf, dass die Waffengruppe „Azerbaijan“ in beiden Verbänden aufgeführt ist. Ebenso unbekannt war bisher die Namensbezeichnung der beiden Waffenverbände. Ob es sich dabei um offizielle oder inoffizielle Titel gehandelt hat, kann nicht gesagt werden.
In dem besagten Dokument wird für den Osttürkischen Waffenverband der (rechte) Kragenspiegel mit dem „Wolfkopf“ und für den Kaukasischen Verband der Kragenspiegel „Schwert und Schild“ festgelegt. (25f)
Der Osttürkische Waffen-Verband wird am 1.März in Myjava/Slowakei genannt, wo er der 48. Inf.Div., in der Reserve der 8. Armee, unterstellt ist.
Am 31. März 1945 ist der Verband, noch in der Reserve der 8. Armee, laut Eintrag auf der Lagekarte „Ost“ im Raum nordwestlich Modrovka, westlich von Backov, notiert
Vermutungen über die Verlegung aus der Slowakei Anfang April 1945 nach Österreich konnten bisher nicht bestätigt werden. (26)
Der Osttürkische Waffenverband der SS traf schon im März 1945 in einer Gesamt-Stärke von ungefähr 4.000 Mann in Merate, 20 Km nördlich von Mailand, Norditalien, ein und soll in der Zeit von Ende März bis mindestens Ende April 1945 in der Lombardei, im Raum Mailand, stationiert gewesen sein.
Die Waffen-Gruppe „Turkestan“ 1, mit etwa 1.200 Mann so stark wie die anderen Waffengruppen, soll dagegen in die Provinz Modena, nach Carpi, zum Bandenkampf gegen kommunistische Partisanen, abgestellt gewesen sein.
In einer Meldung des Höchsten SS- und Polizei-Führers in Italien, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Wolff, am 9.4.45 hatte der Verband eine Stärke von 3 800 Mann, 200 l.MG, 30, s.MG, 36 l.Gr.W., 20 m.Gr.W., 250 MPI, 3 200 Gewehre. (26a)
Eingesetzt zur Sicherung des Raumes nördlich von Mailand, hat der Osttürkische Waffen-Verband der SS anscheinend an keiner größeren Operation gegen dortige Banden mehr teilgenommen. (27)
Während der Stationierung des Waffenverbandes in Norditalien soll es zu einer erneuten Desertation von Angehörigen der Einheit gekommen sein, die versucht haben sollen, die Schweizer Grenze zu erreichen. Deutsche SS-Einheiten (wahrscheinlich Polizei) und Einheiten der italienischen R.S.I. sollen diesen Versuch verhindert haben. Der Umfang dieser Desertation ist unbekannt, doch sollen nach schweren Kämpfen der umstellten Gruppe ungefähr 150 Überlebende noch den Ort Col di Nesse erreicht haben, wo sie schließlich aufgerieben wurden. (27a)
Sicher ist, dass am 26 April 1945 der Kommandeur ders Verbandes, SS-Standartenführer Hintersatz einen Vertrag mit dem örtlichen Partisanen-Kommando des CVL unterschrieb, wonach die Soldaten in der Kaserne in Merate bleiben würden, bis die US-Truppen eintrafen. Dies geschah am 30 April 1945, die ganze Einheit ging in die Gefangenschaft der 1 US Tank Division, später in Rimini. Über eine Auslieferung der Angehörigen des Verbandes an die Rote Armee ist bisher nichts bekannt, sie ist aber mit Sicherheit anzunehmen. (27b)
Stellenbesetzung des Osttürkischen Waffenverbandes der SS
Kommandeur:
SS-Standartenführer Harun el-Raschid-Bey m.W.v. 01.10.44 – 00.4.45
(SS-Standartenführer Wilhelm Hintersatz, * 26. 5.1886 Senftenberg(Lausitz), SS-Nr.496 147, lt. Befehl Chef des SS-Hauptamtes, A I (Id) – Az.10a 10/10, Tagesbefehl Nr.10./45v. 12.1.45: „1.) AI 2al Lt.Urkunde Reichsführer-SS vom 20.10.44 ist der SS-Standartenführer (akt.) Harun-el-Raschid Bey – Hintersatz, Wilhelm, geb. 26.5.1886, SS-Nr. 496 147, SS-Hauptamt, zum Kommandeur des Osttürkischen Waffenverbandes der SS ernannt worden“, s.a. Mehner, Umschlag vorne)
SS-Standartenführer Wilhelm „Harun el Raschid-Bey“ Hintersatz (01.03.45) – 00.00.45
Ia:
SS-Stubaf. Franz Liebermann (00.11.44) – 00.02.45 ?
(* 12. 4.98 Hüttensteinach, SS-Nr. 52 942, 10.42 Hstuf.i. Nachsch.6, 9.43 Hstuf.u. Kdr.I./Pz.GR.27, 1.44 Hstuf.u. IIa,13.Waffen-Geb.Div, 8.44 Stubaf.u. Kdr.I./Geb.JR.27, 11.44 Stubaf.u.Ia,Osttürk.Waffenverb., Moore neu)
SS-Sturmbannführer der Reserve Heinrich Hugo (01.03.45) – 00.00.45
(* 05.10.1893 Uslar, SS-Nr. ?, 1.45 Major im O.K.H., 16.01.45 Bef.z.Stubaf.d.R, lt.Munoz, Addenda, 2.45 Stubaf.i. Ost.Turk. Waffenverb, Moore neu, bereits seit 1.10.44 Ia OTW ?)
IIa
Adjutant Osttürkischer Waffenverband
SS-Ustuf. Gerd
Schulte
(00.12.44) – 02.12.1944 gef.
(* 28.12.11
Düsseldorf, SS-Nr. 5016, 7.41 SS-Strm.i. 3./Pz.Jg.Abt.2, 7.10.44 bei 21.W.GebD
d.SS, um Vers.z.OTW wurde gebeten, Munoz, Addenda, bereits 10.44 im OTW ?, 12.44
Ustuf.u. Adj.Osttürkischer Waffenv., † 2.12.44 Nové Mesto)
SS-Untersturmführer Wilhelm Brucker (01.03.45) – 00.00.45
(* 18.05.1907 München, Oberfähnrich der Res.d.Heeres, Adjutant von Billig im Wehrm.-Führsorgeamt Rostock, mit W.v.30.3.44 zu, Ostmuslman.SS-Rgt versetzt, kurze Zeit später SS-Ustuf. u.IIa, auch nach Billigs Absetzung, lt. Munoz, Addenda, 10.44 Ustuf.i.Rgt.Dirlewanger (?), 3.45 Ustuf.i. Osturkischer Waffenverb, Moore neu, Munoz Addenda)
Ib:
SS-Obersturmführer Alfons Graf (00.11.44) – (01.03.45)
(* 28.01.15 Hainhausen/Dachau, SS-Nr. 142 034, 10.34 SS-Mann i.Stab,Sta.”Deutschland”, 4.43 Ustuf.i. Abt.Ib,5.SS-Pz.Div , 20.04.44 Bef.z.Ostuf. als O2,23.SS-Frw.Pz.Gr.Div, bereits 1.10.44 Ib OTW ?, 11.44 Ostuf.i. Ostturk.Waffenverb., lt.Munoz, Addenda, Moore neu)
Ic:
SS-Hauptstutmführer Arnold Tofahrn (00.01.45) – (01.03.45)
(* 21 (29.).08.01 Duisburg, SS-Nr. 257 495, 4.41 Ustuf.i. Inf.Rgt.9, 21.06.43 Bef.z.Hstuf., Rechtsanwalt, SS-HA Gericht, 4.44 Hstuf.i. Kav.Rgt.16, 6.44 Hstuf.i. III,15.Waffen-Gr.Div., 12.44 Hstuf.i. II.SS-Pz.Korps , 1.45 Hstuf.i. Ostturk.Waffenverb , lt.Munoz, Addenda, Moore neu)
IVa Verw.Fhr.
IVb
Arzt Osttürkischer Waffenverband
SS-Hstuf. Dr. Jan
Schreuder
(00.12.44) – 00.00.45
( *31.5.1998 Reeuwyk/Niederlande , 4.44 IVb I./Rgt.Dirlewanger)
Stab Waffengruppe „Turkestan“(Nr.1)
Major Bergen 00.00.44 – 00.00.45
(lt.Mehner, S. 264)
SS-Hauptsturmführer Franz-Josef Fürst (00.12.44) – 00.05.45
(* 25.11.16 München, SS-Nr.268 416, 6.41 Ustuf.i. 1./T.I.R.3, 6.42 Ostuf.u. Chef,5./Leg. "Flandern", 1.45 Hstuf.i.Osttürkischer Waffenverb.,‡ 4.45 Karlsbad, Moore neu)
I.Bataillon/Waffengruppe Turkestan
Kommandeur:
Waffen-Obersturmführer Gulam Alimov 00.00.00 – 24.12.44 desert.
Waffen-Obersturmführer Nasarow 00.01.45 – 00.00.45
Ordonnanz-Offizier:
Waffen-Untersturmführer Dr. Dschaparow (24.12.44) – 00.01.45 abgel.
IVa:
SS-Untersturmführer Georg Lampe (evtl.u.g.Lampa ?) 00.00.00 – (00.01.45)
(*
7.10.10, SS-Nr. 54 647, 5.44 Ustuf.i. Wi.Btl.18, 1.45
Ustuf.i.Osttürk.Waffenverb.)
3.Kompanie:
Waffen-Untersturmführer Asatpalvan 00.00.00 – 24.12.44 desert.
Unbekannte Dienststellung I.Btl.
Waffen-Untersturmführers Alichan Kuliew (00.12.44) – 00.00.45
Waffen-Hauptscharführer Safajew (00.12.44) – 00.00.45
Oberscharführer Füttermeister (00.12.44) – 00.00.45
SS-Untersturmführer Lampa (Dt.,s.o.) (00.12.44) – 00.00.45
SS-Oberscharführer Flamek (Dt.) (00.12.44) – 00.00.45
SS-Untersturmführer Spiese (Dt.) (00.12.44) – 00.00.45
Stab Waffengruppe „Idel-Ural“
(Aufstellung der Legion Idel Ural 1942 im Rahmen des Heeres)?
Unbekannte Dienststellung Waffengr.Idel-Ural:
Waffen-Hstuf. Kuteew (24.01.45) – 00.00.45
?
unbekannte Dienststellung Waffengr.Krim:
Waffen-Hstuf. Gaisa Kattejew
SS-Ostuf. Herbert Krause (00.01.45) – 00.05.45
(* 9. 9.09 Aachen, SS-Nr.293 171, 8.44 Ustuf.i. Waffen-Geb.Brig.(tart.1), 1.45 Ostuf.i. Ostturk.Waffenverb, Moore neu)
Waffen-Ustuf. Seit-Umer Tschorman (24.01.45) – 00.00.45
(* 25. 5.16, 1.45 W-Ostuf.i. Ostturk.Waffen-Verb.SS, schrbw. auch „Tschorrman“, Moore neu)
SS-Ustuf. Peter
Weichel
(00.01.45) – 00.05.45
(* 1.10.23 Semojanowski/Siberien, SS-Nr.419 435, 10.44 Ustuf.i. Waffen-Geb.Brig.(tart.), 1.45 Ustuf.i.Ostturk Waffenverb., Moore neu)
SS-Ustuf. Jürgen Zinn (00.11.44) – (00.02.45)
(* 24. 9.23 Apolda/Thür., SS-Nr. 490 099, 9.41 SS-Mann i. 6.SS-Geb.Div. , 11.44 Ustuf.i. 58.Waffen-Geb.Brig, 2.45 Ustuf.i. Ostturk Waffenverb., 3.45 Ustuf.a.d.SS-Dolm.Sch., Moore neu)
Nachrichten-Abt. OTW:
Kommandeur:
SS-Hauptsturmführer Franz Pohl (01.03.45) – 00.00.45
(* 31.10.09 Groß-Kuhren, SS-Nr. ?, 10.44 Hptm.im O.K.L., 02.10.44 Bef.z.Hstuf., 11.44 Hstuf.i. SS-Nachr.Ausb.Abt.3, Munoz, Addenda, Moore neu)
Unbekannte Dienststellung:
SS-Ostuf. Franz Baar (00.01.45) – 00.00.45
(* 28. 6.09 Preßburg/Slowakei, SS-Nr. ?, 1.45 Ostuf.i.Ostturk.Waffenverb)
SS-Ustuf. Wilhelm Brucker 00.00.00 – (00.03.45)
(* 18. 5.07, SS-Nr. ?, 10.44 Ustuf.i. Rgt.Dirlewanger, 3.45 Ustuf.u.IIa Osturkischer Waffenverb, s.o.)
SS-Ustuf. Joachim Döring 00.00.00 – (00.02.45)
(* 24.12.21 Erfurt, SS-Nr.490 216, 2.43 Uscha.i. 3./Pz.Rgt.2, 6.44 Ustuf.i. 1./Pz.Rgt.12, 2.45 Ustuf.i. Ost.Turk.Waffenverb., Moore neu)
SS-Ostuf. Fritz Heisvath (00.01.45) – 00.05.45
(* 4. 3.1898, SS-Nr. ?, 1.45 Ostuf.i.Ostturk.Waffenverb., Moore neu)
W.-Stubaf. Kasi Kasbek (00.02.45) – 00.00.45
(* 15.12.17 Alma-Ata, 2.45 W-Stubaf.i. SS-Pz.Gr.AuE.Btl.1, 2.45 i.Ostturk.Waffenverb, Moore neu)
Waffen-Ustuf. Chabiballa Kabdeschow (11.02.45) – 00.00.45
(Ausstellung eines Scheines über die Übernahme einer Pistole durch den WuG, Munoz, Addenda)
SS-Ustuf. Franz Schmeißer (00.12.44) – 00.00.45
(* 29. 9.09 Zweibrücken , SS-Nr. 12 383, 12.44 Ustuf.i.Osttürk.Waffen-Verb., Moore neu)
SS-Hstuf. Willy Schneier (00.11.44) – 00.00.45
(* 12. 2.12 Neustadt , SS-Nr. 71 143, 4.41 Ostuf.i. 4.SS-Pol.Div , 6.44 Hstuf.i. Werfer-Bttr.500 , 10.44 Hstuf.i. Rgt.Dirlewanger , 11.44 Hstuf.i.Ostturk.Waffenverb., Moore neu)
SS-Ustuf. Steiner (00.01.45) – 00.00.45
(laut Munoz, Addenda, vom SS-HA)
SS-Hstuf. Heinrich Worster 00.00.00 – (00.01.45)
(* 27.11.09 Osthofen/Worms, SS-Nr.114 309, 4.41 Hstuf.i. K.L.Dachau, 6.44 Hstuf.i. 15.Waffen-Gr.Div., 1.45 Hstuf.i.Ostturk. Waffenverb, Moore neu)
Anmerkungen und Quellen:
(1) Hans Werner Neulen, An deutscher Seite – Internationale Freiwillige von Wehrmacht und Waffen-SS, Uni-versitas Verlag München, 1985, S.342
(2) Neulen, S. 323
(3) Neulen, S. 330, Die bekannteste Einheit ist wohl der Sonderverband „Bergmann“, aufgestellt 1942 durch den späteren Bundesvertriebenenminister im Kabinett Adenauer v.1953 – 60, Hauptmann Prof.Dr.Dr.Theodor Ober-länder, s.a. Jeloshek/Richter/Schütter/Semler, Freiwillige vom Kaukasus, Leopold Stocker Verlag Graz – Stutt-gart, 2003
(4) s.a. Neulen, S. 324, ehemaliger Militärberater des chinesischen Staatsführer Chiang Kai-sheks, hatte das Btl. 1942 aufgestellt
(5) Dr.K.G.Klietmann, Die Waffen-SS – eine Dokumetation, Verlag Der Freiwillige GmbH Osnabrück, 1965, S. 381-382, dort als Turk-Btl.480 bezeichnet, s.a. Neulen, S. 332
(6) Antonio J.Munoz, Forgotten legions – Obscure combat forces of the Waffen-SS, Paladinm Press, Boulder, Colorado/USA, 1991, S.163-180,s.a. Waffen-Geb.Brig.d.SS (tatar.Nr.1)
(7) Klietmann, S. 381, Btl. wieder als Btl 480 bez., Munoz, S,163
(8) Klietmann, S. 382, Neulen, S.332, Munoz, S. 164
(9) Klietmann, S. 382, dort Aufstellung im Sommer 1944 ?, Munoz, S.164, 165
(9a) Antonio J.Munoz – Addenda of Additonal Data to Forgotten Legions, Obscure Combat Formations of the Waffen-SS, Vol.I, im folgenden Munoz, Addenda..., NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695104 u. 2695215
(9b) Walter Regenberg, Panzerfahrzeuge und Panzereinheiten der Ordnungspolizei 1936 – 1945, Podzun-Pallas-Verlag Wölfersheim-Berstedt, 1999, S. 91-92
(10) Munoz, S. 165
(10a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695251
(11) Munoz, S. 165,
(12) Neulen, S. 332, hiernach sollen die Meuterer in Strafeinheiten gekommen sein
(13) Rolf Michaelis, Das SS-Sonderkommando Dirlewanger, Michaelis-Verlag Berlin, 1998, S. 29, Anm.27, dort schrbw.“Mayer-Mader“, nicht in der DAL der W-SS v.1.7.44 aufgeführt
(13a) Munoz – Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695084)
(13b) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 269514?, sp im Org.
(13c) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695215
(13d) Munoz, Addenda, der Verf. 22.11.2005)
(13e) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695215
(14) Munoz, S. 165, Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695104 u. 2695215: seltsamerweise wird in einem Dokument vom 13.4.1944 wurde die Zuführung des Turk-Btl 450 erst angekündigt
(14 a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695245
(14 b) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695136
(15) Rolf Michaelis, Die SS-Sturmbrigade Dirlewanger,Michaelis-Verlag Berlin 2003, S. 13, nach Munoz, S. 166 erfolgte die Unterstellung erst Ende Juli 1944
(16) Michaelis, Sturmbrig., S. 13, 23, Munoz, S. 167
(16 a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695264
(17) Klietmann, S. 382 , Michaelis, Sturmbrig., S. 30, s.a. Jeloshek/Richter/Schütter/Semler, Freiwillige vom Kaukasus, S.257-286, Hanns von Krannhald, Der Warschauer Aufstand 1944, Bernhard&-Graefe-Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main,1962, S.126,319,382,401, Munoz, S. 176, Wolfgang Vopersal, Soldaten, Kämpfer, Kameraden, Bd Vb, Biblio-Verlag 1991, S. 428
(17a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 26953?, so im Org.
(17b) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695305
(17 c) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695309
(18) Neulen, S. 332, Munoz, S. 167
(18a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2694788
(19) Munoz, S. 166, 167, Klietmann, S. 382, Kurt Mehner (Hrsg.), Waffen-SS und Ordnungspolizei 1939 – 1945, Führung und Truppe, Militair-Verlag Klaus D.Patzwall, Norderstedt, 1995 ,S. 264
(20) Michaelis, Sturmbrig., S. 52, Munoz S. 167-169, Eintreffen in der dritten Oktober-Woche
(21) Munoz, S. 167, 169,s.a. Richard Landwehr, Fighting for freedom (14.WGD), S.158-159
(21a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2694803, Munoz merkt an, daß bei einer so niedrigen SS-Nr. und damit frühen SS-Zugehörigkeit der Dienstgrad „Ustuf.“ bei einem 33jährigen zu niedrig erscheint.
(21b) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695324
(21c) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695218
(22) Munoz, S. 169-171, Neulen, S.333, dort wird Alimov fälschlicherweise als Rgts.Kdr bezeichnet, ebenso wie bei Bernd Wegener, Hitlers Politische Soldaten – Die Waffen-SS 1933 – 1945. Schöningh-Verlag Paderborn, 1982, S.281,Anm.77
(23)Munoz, S. 172
(24) Munoz, S. 173, 178, Mehner,S. 264
(24a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695236
(25) Mehner,S. 264, Munoz, S. 172-173, 176, s.a. Stärkemeldung v. 16.12.1944 (S. 368) : insges. 8 000 Mann; Richard Landwehr, Siegrunen-Magazin, 55, USA, S. 77/78, s.a. Neulen, S.332, der von 4 Regimentern spricht, s.a. Georg Tessin, Band 14, der die Aufstellung einer SS-Waffengruppe „Aserbeidschan“ mit I.Btl, mit 1.-5.Kp, II.Btl mit 6.-10.Kp im März 1945 im Rahmen des Osttürk.WVB der SS nennt, mit einer anderen FPNr. als die der SS-Waffengruppe Aserbeidschan im „Kaukasischen Waffen-Verband der SS“ erwähnt
(25a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695222
(25b) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695312
(25c) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695420 und 1695421
(25d) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695357
(25e) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 191, Frame 2 729187, der Verf.22.11.05
(25f) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 162, Frame 2695250
(26) Klietmann, S. 382, Munoz, S. 175-176
(26a) Munoz, Addenda, NARS Microfilm T – 175, Roll 191, Frame 2729187, Schreiben von Marco Novarese an A.Munoz v. 2.3.1992
(27) Mittlg. MIHAG I an P.Agte v. 7.7.2005, der Verf.
(27a) Munoz, Addenda, laut Pier Arrigo Carnier, L´armata Cosacca in Italia 1944-1945, Mursia Editore, Milano, 1990, S.113)
(27b) Mittlg. MIHAG I an P.Agte v. 7.7.2005, der Verf.
Dieser Artikel wurde durch Roland Pfeiffer am 30. März 2007 zur Verfügung gestellt.