Infanterie-Division 4. Welle
– Gesamtübersicht (1939 / 40 - Abweichungen gegenüber der l. Welle)-

 

Die Aufstellung der 14 Infanteriedivisionen der 4. Welle war ab Ende 1938 erstmalig vorgesehen. Hierzu wurde auf die Ergänzungseinheiten des Friedensheeres zurückgegriffen, in denen die Kurzausbildung der "weißen Jahrgänge" (vor 1908) durchgeführt wurde. In Ostpreußen wurden keine Division 4. Welle aufgestellt.
Die Ergänzungseinheiten waren in solchem Umfange vorhanden und in ihrer Zusammensetzung nach Waffengattungen aufeinander abgestimmt, daß für jede der 14 Divisionen ein entsprechender Stamm an E-Einheiten zur Verfügung stand. Die Gliederung war derjenigen der l. und 2. Welle ähnlich.
Zur personellen Auffüllung waren neben einem angemessenen Anteil an Reservisten I in erster Linie Reservisten II vorgesehen; der Rest sollte aus Angehörigen der Landwehr bestehen. Die Tatsache, daß ein großer Teil der Einheiten bereits als Friedenstruppe bestand, ließ erwarten, daß die Truppe nach der Mobilmachung sich in kurzer Zeit fest zusammenfügen werde. Andererseits machte es das Fehlen aller Stäbe (außer den Inf.Batl.Stäben) im Frieden und der Umstand, daß die E-Einheiten im Frieden keine Verbandsausbildung betrieben, unvermeidbar, daß diese Divisionen im Gegensatz zu denjenigen der 2. Welle anfangs noch Mängel in Führung und Ausbildung aufweisen würden.
Der Motorisierungsgrad war ähnlich hoch wie der der Divisionen 1. Welle, bei der Artillerie und den Nachrichtentruppen sogar höher.

 

Infanterie (abweichende Bewaffnung):
In den Schützenkompanien zunächst keine leichten Granatwerfer

Maschinen-Gewehr- Kompanie 12 s.M.G., keine Granatwerfer

Infanterie-Geschützkompanie 8 l. Inf. Geschütze, keine schweren Inf.Geschütze

Die Aufklärungsabteilung gliederte sich in

2 Radfahrerschwadronen (je 9 l.M.G., 2 s.M.G.)
l Geschützzug (mot) (2 l. Inf. Gesch.)
l Pakzug (mot Z) (3 Pak 3,7 cm)

Artillerie:

die schwere Abteilung war mot (Damit konnte die 15 cm sFH 18 oder die s. 10-cm Kanone 18 in einer Last gefahren werden).

Beobachtungs-Abteilung nicht vorhanden

Pz. Abw. Abteilung

Masch. Gew. Komp. (S) (mot Z) nicht vorhanden

Nachrichtenabteilung

Fernsprechkompanie und Funkkompanie waren mot

Feldersatzbataillon nicht vorhanden

Nachschubdienste

Es waren 4 kl. Kraftw. Kolonnen (30 t) vorhanden, Ausgleich durch bespannte Kolonnen

Personelle Zusammensetzung
aktives Personal 9 %

Reservisten I 21 % (vollausgebildete Wehrpflichtige mit mindestens 1 Jahr abgeleistete Dienstzeit)
Reservisten II 46% (Wehrpflichtige d. "weißen Jahrgänge" vor 1914 mit Kurzausbildung von 2- 3 Monaten)
Landwehr 24 % (ältere Soldaten mit Ausbildung teils noch im Ersten Weltkrieg)

 

Stärke

Offiziere 491

Beamte 99

Unteroffiziere 2165

Mannschaften 12264

Summe Personal 15019


Fahrzeuge:

Pferde 4077

bespannte Fahrzeuge 926

Personenwagen 359

Lastkraftwagen 618 (einschl. Zugmaschinen)

gepanzerte Fahrzeuge keine

Krafträder 329

Waffen :
90 Panzerbüchsen
343 leichte Maschinengewehre
114 schwere Maschinengewehre
75 Pak 3, 7 cm
26 leichte Infanteriegeschütze 7,5 cm
36 leichte Feldhaubitzen 10,5 cm
12 schwere Feldhaubitzen 15 cm oder 12 schwere 10-cm Kanone 18
9 Flammenwerfer