Infanterie-Division
3. WelleDie 20 Infanteriedivisionen der 3. Welle waren die bisherigen
Landwehrdivisionen, hatten aber eine verbesserte Gliederung und Bewaffnung erhalten. Ihre
Mobilmachung leiteten die Landwehrkommandeure. Von der aktiven Truppe erhielten sie kaum
Stammpersonal; zum geringeren Anteil setzten sie sich aus Reservisten I, mit der Masse aus
Reservisten II und Landwehrpflichtigen zusammen. Ihre Gliederung wich von derjenigen der
Divisionen der l. Welle nicht unerheblich ab. Weil diese Divisionen aus Personal meist
älterer Jahrgänge zusammengesetzt waren, wurden sie in erster Linie zum Einsatz in der
Abwehr in Stellungen, z.B. im West wall, vorgesehen. Deshalb erhielten sie auch eine
größere Zahl an Maschinengewehren, reichlich Pioniere und eine geringere
Kraftfahrzeugausstattung als die Truppen aller anderen Wellen. Da ein geringer
Ausbildungsstand der Offiziere und Unteroffiziere zu erwarten stand, war ihre
Infanteriegliederung vereinfacht. Nach durchgeführter Mobilmachung bedurften die
Divisionen der 3. Welle noch einer mehrwöchigen Ausbildungsperiode, um
feldverwendungsfähig zu werden.
Die 14. Landwehrdivision blieb als einzige in ihrer bisherigen Bezeichnung erhalten, weil
sie zum Einsatz am Oberrhein eine etwas abweichende, auf die dortigen Verhältnisse
zugeschnittene Gliederung mit 4 Infanterieregimentern und nur 1 Artillerie-Abteilung
hatte; im übrigen ist sie den Divisionen 3. Welle gleich zu setzen.
Diese letzte Landwehrdivision wurde im Januar 1940 in eine Division 3. Welle umgegliedert
(205. Infanterie-Division).
Infanterie:
Die Inf. Bataillone gliederten sich in
4 Schützenkompanien (12 l.M.G., teils 4 s.M.G. veraltete Modelle, MG 08/15, MG 13,
auch noch MG 08 als sMG)
keine le Granatwerfer in den Infanteriekompanien
keine Maschinengewehrkompanie
Infanterie-Geschützkompanie 8 l. Inf. Geschütze, keine schweren Inf.Geschütze
kein Reiterzug
zusätzlich je Infanterie- Rgt: l Pionier-Kompanie bespannt - (6 l. M. G.)
Die Aufklärungsabteilung gliederte sich in
2 Radfahrerschwadronen (je 9 l.M.G., 2 s.M.G.)
l Geschützzug (mot) (2 l. Inf. Gesch.)
l Pakzug (mot Z) (3 Pak 3,7 cm)
Artillerie:
Geschütze waren meist ältere Modelle (10,5 cm lFH 16, einige 7,5 cm FK 16, 15 cm sFH
aus dem ersten Weltkrieg oder tschechische Modelle, die aus der österreichischen 15 cm
sFH M 14 weiterentwickelt worden waren.)
keine Beob. Abteilung
Pz. Abw. Abteilung:
keine Masch. Gew. Komp. (S) (mot Z)
Das Pionierbatl. gliederte sich in
3 Pionier- Kompanien alle bespannt (9 l.M.G.)
leichte Pionierkolonne
Pioniersperrkolonne (Diese Kolonne führte eine gegenbüber dem normalen
Division-Pionier-Btl erhebliche vergrößerte Menge an S- und T-Minen, Stacheldraht und
Sprengmunition mit)
keine Brückenkolonne
Die Nachrichtenabteilung gliederte sich in
Fernsprechkompanie
Nachrichten-Kompanie. (mot) (Funk- und Fernsprechteile gemischt
l. Nachr. Kolonne (mot)
Feldersatzbatl.: nicht vorhanden
Nachschubdienste
Es waren nur 3 kl. Kraftw. Kol. (30 t) vorhanden, Ausgleich durch bespannte Kolonnen.
Verwaltungsdienste: die Bäckereikomp. war bespannt.
Die Sanitätsdienste gliederten sich in
Sanitätskompanie
Feldlazarett
2 kl. Krankenkraftwagenzüge
Personelle Zusammensetzung
aktives Personal unter 1 %
Reservisten I 12 % (vollausgebildete Wehrpflichtige mit mindestens 1 Jahr abgeleistete
Dienstzeit)
Reservisten II 46% (Wehrpflichtige d. "weißen Jahrgänge" vor 1914 mit
Kurzausbildung von 2- 3 Monaten)
Landwehr 42 % (ältere Soldaten mit Ausbildung teils noch im Ersten Weltkrieg)
Stärke
Offiziere 578
Beamte 94
Unteroffiziere 2722
Mannschaften 14507
Summe Personal 17901
Fahrzeuge:
Pferde 6033
bespannte Fahrzeuge 1529
Personenwagen 330
Lastkraftwagen 248
gepanzerte Fahrzeuge keine
Krafträder 415
Waffen :
90 Panzerbüchsen
559 leichte Maschinengewehre
150 schwere Maschinengewehre
75 Pak 3, 7 cm
26 leichte Infanteriegeschütze 7,5 cm
36 leichte Feldhaubitzen 10,5 cm
12 schwere Feldhaubitzen 15 cm
9 Flammenwerfer