Flammenwerfer

 

Flammenwerfer wurden von der deutschen Armee erstmals 1914 in den Kämpfen in den Argonnen eingesetzt. Der erste groß angelegte Einsatz erfolgte dann in den Kämpfen bei Verdun. Im Laufe des Ersten Weltkrieges wurden dann spezielle Flammenwerfer-Einheiten aufgestellt, die speziell gegen Befestigungsanlagen, Bunker und Stellungen eingesetzt wurden. Auch die Reichswehr führte dann in den 30er Jahren wieder Flammenwerfer ein.

Der 1934 eingeführte Flammenwerfer 35 war für eine Ein-Mann-Waffe mit 36 kg zu schwer. In den beiden Behältern wurde 11,8 Liter Flammöl Nr. 19 und Stickstoff-Druckgas mitgeführt. Wenn der Schütze nun ein Ventil öffnete, drückte das Treibmittel das Flammöl durch das Flammenrohr, an dessen vorderen Ende es entzündet wurde. Diese Flammenwerfer wurden bis 1941 produziert. Der Flammenstrahl war 25 bis 30 m lang und dauerte maximal zehn Sekunden. Je nach Länge der Flammenstöße konnten maximal 15 Einzelstöße abgegeben werden.

Zusätzlich zum Flammenwerfer 3 gab es auch eine Zwei-Mann-Version mit der Bezeichnung mittlerer Flammenwerfer, bei der der Haupttank für das Brandgemisch auf einem kleinen Wagen mitgeführt wurde. Der gesamte Werfer wog 102 kg und hatte einen 30 Liter Flammöltank, der einen 25 Sekunden langen Feuerstrahl gewährleistete. Wenn das nicht ausreichte, gab es noch ein viel größeres Modell, das auf einem Anhänger von einem leichten Fahrzeug gezogen werden konnte.

Ersetzt wurde der Flammenwerfer 34 durch den Flammenwerfer 40 klein, der nur noch ein Gewicht von 21,8 kg hatte. Diese Gewichtseinsparung wurde aber mit der Reduzierung des Flammölvorrats auf 7,5 Liter erkauft. Zudem waren die beiden Behälter nun ringförmig ineinander angeordnet. Die Waffe erwies sich als zu inneffizient, so dass sie nur in kleinen Stückzahlen ausgeliefert wurde.

Die nächste Weiterentwicklung war der schwere Flammenwerfer 41 mit einem Gewicht von 22 kg. Der Ölvorrat betrug 7 Liter, als Druckmittel wurde Wasserstoff verwendet. In den kalten Regionen der Ostfront waren diese Geräte aber sehr Störanfällig, so daß sie durch den verbesserten Flammenwerfer mit Strahlpatrone 41 ersetzt wurden. Diese 18 kg schweren Geräte besaßen zusätzlich ein Magazin mit 10 Zündpatronen. Auch hier betrug der Flammölvorrat 7 Liter, die Reichweite betrug 30 m. Er wurde zum Standartflammenwerfer der Wehrmacht, er wurde aber auch exportiert oder an zivile Dienststellen wie Polizei und Feuerwehr abgegeben. Letztere nutzte die Flammenwerfer, um nach schweren Bombenangriffen die Leichen zu verbrennen.

Der Flammenwerfer 43 sollte als Verbesserung des Flammenwerfer 41 nun 9 Liter Flammöl fassen, war aber mit 24 kg sehr schwer. Die Reichweite betrug 40 m.

Der Flammenwerfer 44 wog dagegen nur noch 14 kg, der Flammölvorrat war aber auf 4 Liter zusammengeschrumpft, die Reichweite auf 28m.

Eine fest eingebaute Waffe war der Abwehrflammenwerfer 42. Der Tank enthielt 30 Liter Flammöl,  die für einen Flammstrahl von drei Sekunden und eine Reichweite von 50 Metern ausreichten. Die Flammenwerfer wurden vor den eigenen Linien eingegraben und dann durch Stolperdraht oder Zugdraht ausgelöst.

Eine späte Entwicklung aus dem Oktober 1944 war der Einstoßflammenwerfer 46, der speziell für Sturmtruppen und Luftlandetruppen entwickelt wurde. Der Flammenwerfer war 600 mm lang, 70 mm im Durchmesser und 3,6 kg schwer. Der 0,5 Sekunden andauernde Feuerstrahl hatte eine Reichweite von 30m.

Der Festungsflammenwerfer hatte einen Flammölvorrat von 50 m³, die Reichweite betrug 50m.

Hingewiesen sei hier darauf, daß die SS eigene Entwicklungen vorlegte, von denen aber nur Muster gebaut wurden.

 Die Produktion der wichtigsten Werfer bis zum 1. April 1945:

  1941 1942 1943 1945 1945
FmW 41 - 2 764 11 480 44 280 5 760
AbFmW - 19 890 27 869 4 162 -
FmW 46 - - - 11 500 19 200