Zerstörer Z 20 "Karl Galster"

 

Zerstörertyp:
Der Zerstörer Z 20 "Karl Galster" war ein Zerstörer des Typs 36.

Namensgebung:
Der Zerstörer wurde nach Kapitänleutnant Karl Galster benannt. Dieser war Kommandant des Torpedobootes "S 22". Am 21. März 1916 hatten englische Flugzeuge unter der Deckung durch leichte Seestreitkräfte versucht, den Luftschiffhafen Tondern und die Schleusen des Kaiser-Wilhelm-Kanals anzugreifen. Deutsche Jäger stiegen auf und griffen die britischen Flugzeuge an, die nur noch den Zerstörer "Medusa" versenken konnten. Deutsche Torpedoboote liefen zur Verfolgung der Flieger aus und liefen dem britischen Kreuzer "Cleopatra" und zwei Zerstörern in die Arme. Das Torpedoboot "G 194" wurde durch einen Rammstoß des Kreuzers versenkt, während "S 22" mit der gesamten Besatzung auf einer Mine sank. 

Morsename: KG

Flaggenname: 115

Friedenskennung: 42

Schiffsdaten:

Kiellegung: 14. September 1936

Stapellauf: 15. Juni 1938

Indienststellung: 21. März 1939

Bauwerft: Deschimag, Bremen

Besatzung: 315 Mann

Baukosten: ?

Verdrängung: 2.411 ts offiziell, 3.415 ts maximal

Länge über alles: 123,2

Breite: 11,8 m

Tiefgang: 3,8 m vorn, 4,5 m achtern

Maschinenanlage: 6 Dampfkessel Bauart Wagner-Deschimag; 2 Wagner-Dampfturbinen

Anzahl der Wellen: 2

Leistung an den Wellen: 70.000 WPS

Höchstgeschwindigkeit: 38,5 kn

Fahrbereich: 2.050 sm bei 19 kn

Bennstoffvorrat: 787 t

Bewaffnung:

Seeziel-Artillerie: 5 × 15,0-cm-L/50 Tk C/36 in Einzellafetten

Flak: 4 × 3,7-cm-L/83-FlaMK C/30 in Doppellafetten, 4 x 2-cm Flak in Einzellafetten

Torpedos: 8 x 53,3-cm Torpedorohre in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos

Wasserbomben: Vier Ablauframpen im Heck

Minen: max. 60 Minen

Ortungsgeräte:

1 GHG (Gruppen-Horchgerät), 1 Atlas-Echolot und 1 um 160° schwenkbares Sonar, FuMO 21Geklaut im Lexikon der Wehrmacht

Kommandanten:

21. März 1939 Korvettenkapitän Theodor Freiherr von Mauchenheim, gen. von Bechtolsheim

4. August 1942 Fregattenkapitän Fro Harmsen

5. Januar 1945 Fregattenkapitän Kuno Schmidt

 

Beschreibung des Bootes:

Das Boot war ein Boot der Serie "Typ 36". Gegenüber dem Zerstörer 1934 sollte diese Klasse eine verringerte Trefferfläche haben; daher wurden die Aufbauten und Schornsteine verkleinert. Das Boot hatte zudem flache Schornsteinkappen. Stärkere Dieselgeneratoren sorgten für mehr Strom und somit eine verbesserte Technikausrüstung, ein größerer Bunkerinhalt für höhere Reichweite. Die Rümpfe waren mittel- bis hellgrau bemalt, die Aufbauten und Geschütze waren hellgrau. 1940 erhielt das Boot als einer der ersten Zerstörer ein FuMO 21, dessen Antenne auf der Brücke vor dem vorderen Mast angebracht war. Gleichzeitig erhielt der vordere Mast zwei Stützbeine. Ab 1941 waren an der Kommandobrücke an jeder Seite je vier Schwimmflöße angebracht. 1944 wurde die Flak auf6 x 3,7-cm FlaMW und 10 x 2-cm FlaMW verstärkt.

Lebenslauf:

Der Zerstörer Z 20 "Karl Galster" wurde am 21. März 1939 in Bremen für die 4. Zerstörer-Division in Dienst gestellt. Es folgten Erprobungs- und Manöverfahrten in der Nord- und Ostsee. Bei Kriegsbeginn lag der Zerstörer einsatzbereit in Wilhelmshaven. Am 5. September liefen der Aviso "Grille" sowie die Zerstörer "Hermann Künne "und "Karl Galster" zu einer Minenoperation in die Deutsche Bucht aus. Nach Durchführung des Minenwerfens liefen die Boote am nächsten Tag wieder in Wilhelmshaven ein, wo sie erneut Minen luden. Bis zum 20. September war "Karl Galster" am weiteren Auslegen der "Westwall"-Minensperren beteiligt. Am 28. September liefen "Karl Galster", "Wilhelm Heidkamp", "Bernd von Arnim", "Erich Giese", "Hans Lüdemann", "Hermann Künne" und "Diether von Roeder" zu einem Vorstoß ins Skagerrak aus. Die Zerstörer führten hier Handelskrieg durch. Nach 58 durchsuchten Frachtschiffen kehrten die Zerstörer am 2. Oktober in ihre Häfen zurück. Am 27. Oktober liefen "Hans Lody", "Karl Galster", "Bernd von Arnim", "Max Schultz", "Erich Steinbrinck" und "Friedrich Ihn" zur Durchführung von Handelskrieg uns Skagerrak und zur Südküste Norwegens aus. Wegen eines starken Sturmes mußte die Unternehmung jedoch abgebrochen werden. Am 29. Oktober liefen die Zerstörer wieder in Wilhelmshaven ein. Am 7. November verlegte "Karl Galster" mit dem F.d.Z. nach Schilling Reede. Abends kehrte der Zerstörer nach Wilhelmshaven zurück. Am 10. November liefen "Hermann Künne", "Karl Galster", "Erich Giese", "Theodor Riedel", "Hermann Schoemann", "Hans Lüdemann" und "Wilhelm Heidkamp" zu einem offensiven Minenunternehmen an der englischen Ostküste aus. Kurz nach dem Auslaufen fiel "Hermann Künne " mit einem technischen Defekt aus, weshalb die Zerstörer kehrt machten und nach Wilhelmshaven zurückliefen. Am 12. November liefen "Wilhelm Heidkamp", "Erich Giese", "Theodor Riedel", "Hermann Schoemann", "Hans Lüdemann", "Hermann Künne" und "Karl Galster" erneut zu der geplanten Minenunternehmung aus. Am frühen Morgen des 13. November warfen die Zerstörer Minen vor der Themse-Mündung. Am gleichen Tag liefen die Zerstörer ohne Zwischenfälle wieder in ihren Häfen ein. Am 17. Oktober liefen "Diether von Roeder", Wilhelm Heidkamp", "Karl Galster", "Friedrich Eckoldt", "Hans Lüdemann" und "Hermann Künne" zu einer offensiven Minenunternehmung in der Humber-Mündung aus. Die Zerstörer warfen ihre Minen kurz nach Beginn des 18. Oktober. Anschließend liefen die Zerstörer zurück nach Deutschland. Am 24. / 25. November nahm "Karl Galster" an einem Vorstoß der Kreuzer "Lützow", "Köln" und Leipzig" sowie der 4. Zerstörer- und 6. Torpedoboots-Flottille ins Skagerrak teil. Am 30. November verlegte "Karl Galster" nach Swinemünde. Am 1. Dezember lief der Zerstörer mit dem F.d.Z. aus Swinemünde in die Nordsee aus und erreichte am Folgetag Wilhelmshaven. Vom 29. Dezember an übernahm "Karl Galster" den Vorpostendienst auf Schilling Reede.

Am 6. Januar 1940 kehrte "Karl Galster" nach Wilhelmshaven zurück. Am gleichen Tag liefen nahm das Boot dann erneut an einem offensiven Minenunternehmen gegen die britische Ostküste teil. Zusammen mit "Richard Beitzen", "Hermann Schoemann", "Friedrich Eckoldt", "Erich Steinbrinck" und "Friedrich Ihn" wurden vor der Themese-Mündung eine Minensperre gelegt.  Am 10. Januar 1940 wurde zu einem weiteren Minenunternehmen ausgelaufen. dabei wurden am 11. Januar vor Newcastle Minen geworfen. Am 16. Januar kehrte das Boot nach Wilhelmshaven zurück. Am 25. Januar lief "Karl Galster" zusammen mit "Wilhelm Heidkamp", "Karl Galster", "Anton Schmidt", "Paul Jacobi" und "Hermann Schoemann" zu einem Vorstoß in das Skagerrak aus. Die Boote kehrten am folgenden Tag nach Wilhelmshaven zurück. Wegen Seeschäden ging das Boot am 27. Januar 1940 in die Werft. Am 13. Februar wurde "Karl Galster" der 3. Zerstörer-Flottille zugeteilt. Am 18. Februar begann das Unternehmen "Nordmark". Aus Wilhelmshaven liefen die Schlachtkreuzer "Gneisenau" und "Scharnhorst", der schwere Kreuzer "Admiral Hipper" sowie die Zerstörer "Wilhelm Heidkamp" und "Karl Galster" aus Wilhelmshaven aus und liefen nach Norden bis in die Enge zwischen Norwegen und den Shetland-Inseln. Da am 19. Februar kein feindlicher Geleitverkehr gefunden wurde, wurde die Unternehmung abgebrochen und der Verband lief am 20. Februar wieder in Wilhelmshaven ein. Anschließend verlegte "Karl Galster" in die Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven zu einer geplanten Werftliegezeit. Daher war der Zerstörer bei der Besetzung Norwegens nicht einsatzbereit. Am 25. Mai war der Zerstörer wieder einsatzbereit. Am 26. Mai verlegte er zusammen mit "Erich Steinbrinck" nach Wilhelmshaven. Am 31. Mai liefen "Karl Galster", "Hermann Schoemann" und "Erich Steinbrinck" in die Ostsee aus und liefen am Folgetag in die Ostsee aus. Vom 4. - 10. Juni nahm "Karl Galster" am Unternehmen "Juno", dem Vortsoß der Flotte aus der Ostsee nach Norwegen teil. Zu dem Verband gehörten: "Gneisenau", "Scharnhorst", "Admiral Hipper", "Hans Lody", "Hermann Schoemann", "Erich Steinbrinck" und "Karl Galster". Der Verband lief am 4. Juni morgens aus Kiel aus und lief nach Norden. Am 8. Juni sichtete "Admiral Hipper" um 5.55 Uhr den Tanker "Oilpioneer" und den U-Jäger "Juniper". Um 6.28 ging "Hans Lody" mit 30 kn auf die gesichteten Schiffe los. Auch die "Admiral Hipper" staffelte näher an den Feind heran. Um 7.05 Uhr eröffnete "Admiral Hipper" das Feuer auf die "Juniper". Wenig später eröffnete auch "Hans Lody" das Feuer. Bis 8.00 waren sowohl die "Juniper" als auch die "Oilpioneer" versenkt worden. Gegen 10.30 Uhr sichtete die "Hans Lody" den Truppentransporter "Orama". Um 10.52 Uhr war die "Hans Lody" herangekommen und lag nun auf parallelem Kurs mit der "Orama". Um 10.58 Uhr eröffnete die "Admiral Hipper" das Feuer auf die "Orama". Kurze Zeit später beteiligte sich auch "Hans Lody" am Feuer und erzielte mehrere Treffer in der Wasserlinie des Truppentransporters. Um 11.10 Uhr schoss "Hans Lody" zwei Torpedos auf den Transporter, von denen einer ein gekentertes Rettungsboot am Heck des Transporters traf. Um 11.21 war die "Orama" gesunken. "Karl Galster" konnte in der Folgezeit 68 Schiffbrüchige retten. Nach Beendigung der Rettungsaktion schlossen "Admiral Hipper" und die Zerstörer wieder an die Flotte heran. Um 13.10 Uhr wurden "Admiral Hipper" und die Zerstörer mit den geretteten Überlebenden der versenkten Schiffe nach Trondheim entlassen, wo die Schiffe am 9. Juni 1940 früh einliefen. Nach nur kurzem Aufenthalt liefen "Hermann Schoemann", "Hans Lody" und "Karl Galster" wieder aus Trondheim aus, um zu den Schlachtkreuzern zu stoßen. Diese wurden gegen 10.20 Uhr erreicht. Um 15.35 lief der ganze Verband erneut in Trondheim ein. Am 10. Juni liefen "Gneisenau", "Admiral Hipper", "Hans Lody", "Karl Galster", "Hermann Schoemann" und "Erich Steinbrinck" wieder aus Trondheim aus, um erneut ins Nordmeer vorzustoßen. Wegen schlechten Wetters war jedoch keine Luftaufklärung möglich, so dass der Verband am Folgetag wieder in Trondheim ein. Am 23. Juli geleiteten "Karl Galster" und "Hans Lody" aus Trondheim aus, um den Tanker "Dithmarschen" ins Skagerrak zu geleiten. Am 24. Juli wurde der Tanker zum Alleinmarsch entlassen und die Zerstörer liefen am 24. Juli wieder in Trondheim ein. Vom 4. bis 22. Juli führten "Hans Lody", "Paul Jacobi", "Friedrich Ihn" und "Karl Galster" bei Trondheim und den Nebenfjorden Übungen durch. Am 23. Juli liefen "Hans Lody", "Friedrich Ihn" und "Karl Galster" mit dem Versorger "Dithmarschen" aus Trondheim aus, um dessen Marsch nach Süden zu sichern. Am 24. Juli gegen 3.00 Uhr wurde der Versorger entlassen und die Zerstörer machten kehrt. Um 12.00 Uhr liefen die Zerstörer wieder in Trondheim ein. Am 25. Juli begann die Rückführung des beschädigten Schlachtkreuzers "Gneisenau" nach Deutschland. Am Abend des 25. Juli verließen "Gneisenau", "Admiral Hipper", "Nürnberg", Hans Lody", "Paul Jacobi", "Friedrich ihn" und "Karl Galster" Trondheim, um anschließend den Marsch nach Deutschland anzutreten. Um 23.30 wurde die "Admiral Hipper" zum Führen von Handelskrieg entlassen. Am 26. Juli wurde das begleitende Torpedoboot "Luchs" von einer Torpedosalve des britischen U-Bootes "Swordfisch" getroffen und sank schnell. Am 27. Juli 1940 kollidierten "Gneisenau" und "Hans Lody" , wodurch "Hans Lody" an der Backbord-Seite an Oberdeck leicht beschädigt wurde. Am 28. Juli lief der Verband in Kiel ein. Nach Entlassen des Schlachtkreuzers marschierten die Zerstörer weiter nach Brunsbüttel. Am 29. Juli marschierten die Zerstörer schließlich nach Wilhelmshaven weiter. Am 9. September verließen "Hans Lody", "Karl Galster", "Friedrich Eckoldt", "Friedrich Ihn" und "Theodor Riedel" Wilhelmshaven, um nach Frankreich zu verlegen. Am 10. September wurde der Verband bei Calais von britischen Flugzeugen angegriffen, die jedoch abgewehrt werden konnten. Abends liefen die Zerstörer in Le Havre ein. Am 11. September liefen die Boote nach Cherbourg weiter. Hier wurden am 12. September Minen übernommen. Das geplante Minneunternehmen wurde jedoch abgesagt, die Minen wurden am 17. September wieder von Bord gegeben. Am 19. September liefen "Hans Lody", "Friedrich Eckoldt", "Karl Galster", "Theodor Riedel" und "Friedrich Ihn" zu einem Vorstoß an die englische Küste aus Cherbourg aus. Auf Grund des schlechten Wetters und der erlittenen Seeschäden wurde das Unternehmen am 20. September abgebrochen. Die Zerstörer liefen anschließend nach Brest. Von hier aus unternahmen die Zerstörer am 28. September einen Vorstoß mit Minen zur englischen Küste. Am 29. September erreichte der Verband die Wurfposition in der Falmouth Bay. Nach Beenden des Werfens liefen die Zerstörer zurück nach Brest. Hier wurde sofort mit der erneuten Minenübernahme begonnen. Am 10. Oktober erfolgte ein schwerer britischer Luftangriff auf Brest. Dabei wurde das Boot nicht beschädigt. Am 17. Oktober liefen die in Brest liegenden Zerstörer "Hans Lody", "Theodor Riedel", Friedrich Ihn", "Erich Steinbrinck" und "Karl Galster" in den Bristol-Kanal. Begleitet wurde der Verband durch die 5. Torpedoboots-Flottille. Um 17.00 Uhr wurden im Westausgang des Kanals mehrere britische Zerstörer erkannt. Um 17.03 Uhr eröffneten die britischen Streitkräfte das Feuer auf die deutschen Zerstörer. Es zeigte sich, dass es sich um zwei Kreuzer und fünf Zerstörer handelte. Die deutschen Zerstörer liefen mit Höchstfahrt ab, wobei "Hans Lody" durch zwei 4-cm-Treffer leicht beschädigt wurde. Inzwischen drehten die Briten und kamen so in eine für die deutschen Zerstörer günstige Angriffs-Position. Um 18.51 schossen die deutschen Zerstörer mehrere Torpedofächer auf den britischen Verband ab. Von 19.06 bis 19.12 Uhr ereigneten sich mehrere ´Treffer auf den britischen Schiffen. Dabei handelte es sich, wie sich später herausstellte, um End-Detonierer der Torpedos und nicht um Treffer. Um 19.21 Uhr brachen die deutschen Zerstörer das Gefecht ab und liefen mit hoher Fahrt nach Brest zurück. Am 5. Dezember liefen "Hans Lody" und "Karl Galster" aus Brest in Richtung Deutschland aus. Am 9. Dezember lief "Karl Galster" in Wilhelmshaven ein, wo das Boot in die Westwerft ging. Hier wurde eine planmäßige Werftliegezeit durchgeführt.

Ende April 1941 waren die Arbeiten in der Werft beendet. Anschließend führte das Boot Probefahrten in der Nordsee durch. Am 6. Mai war der Zerstörer wieder einsatzbereit. Am Folgetag zeigte sich jedoch, daß die Turbine fehlerhaft war. "Karl Galster" mußte deshalb zurück in die Werft. Am 9. Juni war das Boot schließlich wieder einsatzbereit. Am 10. Juni verlegte es nach Kiel. m Abend des 10. Juni liefen "Hans Lody", "Friedrich Eckoldt", "Karl Galster", "Z 23" und "Z 24" zusammen mit dem schweren Kreuzer "Lützow" aus Kiel aus, um mit diesem nach Norwegen zu verlegen. Am 12. Juni wurde der Verband vor Lindesnes von britischen Torpedoflugzeugen angegriffen Diese erzielten auf "Lützow" einen Treffer, wodurch der gesamte Verband nach Kiel zurücklaufen mußte, wo er am 14. Juni einlief. Am 20. Juni liefen "Karl Galster", "Hermann Schoemann" und "Friedrich Eckoldt" aus Kiel aus, um nach Norden zu verlegen. Am 21. Juni liefen die Zerstörer in Bergen ein, am 5. Juli in Trondheim und am 7. Juli in Tromsö. Am 10. Juli erreichten die Zerstörer schließlich Kirkenes. Am 12. Juli liefen "Hans Lody", "Richard Beitzen", "Hermann Schoemann", "Karl Galster" und "Friedrich Eckoldt" aus Kirkenes zu einem Vorstoß an die Kola-Küste aus. In der Nacht zum 13. Juli erreichten die Zerstörer die Murmanküste. Um 2.34 erkannten die Boote ein sowjetisches Wachschiff und zwei Trawler. und versenkten diese. Anschließend traten die Zerstörer den Heimmarsch an. Am 16. Juli um 17.00 Uhr erreichte der Verband Kirkenes. Hier wurden auf den Booten kleinere Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Am 22. Juli liefen die Zerstörer "Karl Galster", "Richard Beitzen", "Hermann Schoemann" und "Friedrich Eckoldt" zu einem erneuten Vorstoß an die Murmanküste aus. Die vier Boote erreichten die Murman-Küste am 24. Juli um 0.00 Uhr. Um 1.17 Uhr versenkte "Hermann Schoemann" das sowjetische Vermessungsschiff "Meridian". Um 2.30 Uhr trat der Verband den Rückmarsch an, während dem die Boote mehrmals erfolglos von russischen Flugzeugen angegriffen wurde. Am 29. Juli liefen "Hans Lody", "Richad Beitzen", "Hermann Schoemann", "Friedrich Eckoldt" und "Karl Galster" zu einem Vorstoß ins Weiße Meer Kirkenes. Die fünf Zerstörer marschierten bis in die Höhe von Kolguev. Dort wurde das Unternehmen abgebrochen und der Rückmarsch angetreten, da ein in der Nähe stehender Verband britischer Verband durch die deutsche Luftaufklärung erkannt wurde. Am 31. Juli erreichte der Verband den Tanafjord, wo ein Geleitzug aus Transportern von den Booten übernommen wurde. Diese wurden bis nach Kirkenes geleitet. Am 13. August 1941 standen "Hermann Schoemann" und "Karl Galster" bei einem Konvoi von Kirkenes nach Honningsvaag als Geleitschutz in See. Am 14. August liefen die Boote wieder in Kirkenes ein. Am 15. August sicherten "Hermann Schoemann" und "Karl Galster" einen Geleitzug von Tromsö nach Kirkenes, wo sie am 16. August einliefen. In den folgenden Tagen und Wochen wurde "Karl Galster" zu mehreren Geleitsicherungen zwischen Tromsö und Kirkenes eingesetzt. Am 22. November beendete "Karl Galster" seine Geleitfahrten und lief anschließend nach Kiel aus, wo das Boot am 30. November einlief. Am 1. Dezember wurde der Zerstörer zur planmäßigen Werftliegezeit zur Deschimag in Bremen entlassen.

Im April 1942 war die Werftliegezeit beendet. Vom 11. - 12. Mai nahm "Karl Galster" an den Verbandsübungen der Flotte um den schweren Kreuzer "Lützow" in der Ostsee teil. Am 10. Juni liefen "Karl Galster", "Theodor Riedel" und "Erich Steinbrinck" wieder nach Norwegen aus. Nachdem "Friedrich eckoldt" wegen eines technischen Defektes kehrt machen mußte, erreichten die beiden verbleibenden Zerstörer am 14. Juni Trondheim. Am 2. Juli begann das Unternehmen "Musik", die Verlegung "Tirpitz" und der "Admiral Hipper" zusammen mit den Zerstörern "Hans Lody", "Friedrich Ihn", "Karl Galster" sowie "Theodor Riedel" und der Torpedoboote "T 7" und "T 15" von Trondheim in den Altafjord. Am 3. Juli lief "Karl Galster" im Gimsöystraumen auf ein unbekanntes Unterwsserriff. Dabei wurde das S-Gerät beschädigt, die Backbord-Maschine fiel aus und die Backbord-Welle wurde verbogen. Am 8. Juli erreichte "Karl Galster" mit Schlepperhilfe Trondheim. Hier begannen die Notreparaturen an dem Zerstörer, um ihn nach Deutschland zu bringen. Am 20. Juli lief der Zerstörer schließlich in der Deschimag-Werft in Bremen ein, wo er eingedockt wurde. Die Reparaturen dauerten bis Jahresende an. Im Dezember nahm "Karl Galster" an den Flottenmanövern in der Ostsee teil. Am 8. Dezember begann das Unternehmen "Prometheus", die Verlegung des schweren Kreuzers "Lützow" mit den Zerstörern "Theodor Riedel", "Karl Galster" und "Z 31". Der Verband lief abends aus Gotenhafen aus und lief am 12. Dezember 1942 in den Westfjord ein. Am gleichen Tag wurde "Karl Galster" zur Ölergänzung nach Trondheim entlassen. Hier wurden einige Seeschäden repariert.

Am 10. Januar 1943 verlegte "Karl Galster" nach Kristiansand-Süd. Am 17. Januar wurden "Friedrich Ihn", "Paul Jacobi", "Karl Galster", "Z 24" und "Z 25" im Skagerrak eingesetzt, um norwegische Handelsschiffe abzufangen, die nach England durchzubrechen versuchten. Am 19. Januar kehrten die Zerstörer ohne Erfolge zurück nach Kristiansand-Süd. Am 22. / 23. Januar verlegte "Karl Galster" nach Bergen zu Reparaturen am Kessel. Am 29. Januar lief der Zerstörer wieder aus Bergen aus und erreichte am 30. Januar Trondheim, um hier die Kesselreparaturen fortzusetzen. Am 27. Februar war der Zerstörer wieder voll einsatzbereit. Anschließend verlegte der Zerstörer nach Narvik. Am 22. März lief die "Tirpitz" zusammen mit der "Scharnhorst" und die "Lützow" zusammen mit den Zerstörern "Paul Jacobi", "Karl Galster", "Erich Steinbrinck", "Theodor Riedel", "Z 28" und "Z 31" aus Narvik aus, um in den Altafjord zu verlegen, wo der Verband am 24. März einlief. Am 31. März liefen "Paul Jacobi", "Theodor Riedel" und "Karl Galster" ins Nordmeer aus, um dort Blockadebrecher aufzunehmen. Da der Blockadebrecher "Regensburg" am Vortag versenkt worden war, liefen die Schiffe am 2. April wieder in Narvik ein. Wegen schwerer See hatten alle drei Boote Seeschäden erlitten. Am 5. April liefen "Paul Jacobi" und "Karl Galster" nach Alta aus, das am 6. April 1943 erreicht wurde. Hier wurden die Seeschäden behoben. Am 27. Mai verlegten die Zerstörer von Alta nach Hammerfest. Hier führten die Zerstörer Flottillenübungen, Einzelausbildung und Zonenschießen durch. Bis zum 31. Mai hatten sich die Übungen bis zum Alta-Fjord verlagert. Am 6. September lief eine Kampfgruppe um das Schlachtschiff "Tirpitz" und den Schlachtkreuzer "Scharnhorst" aus Alta aus. Zur Sicherung waren die 4., 5. und 6. Zerstörer-Flottille abgestellt. Bei der 6. Zerstörer-Flottille war auch "Karl Galster" dabei. An Bord der Zerstörer waren 600 Mann des Grenadier-Regiments 349 eingeschifft. Der Verband lief Spitzbergen an. Am 8. September gegen 3.30 Uhr trennte er sich. "Scharnhorst" und die Zerstörer liefen nach Grönfjord und zur Adventbucht, wo die mitgeführten Truppen ab 4.30 Uhr ausgeschifft wurden. Die "Tirpitz" und die 4. Zerstörer-Flottille begannen zeitgleich mit der Beschießung von Barentsburg und der Umgebung. Bis 9.30 waren die mitgeführten Truppen wieder eingeschifft und der Verband machte sich auf den Rückweg nach Alta, wo er am 9. September einlief. Am 4. November verließ "Karl Galster" Alta, um wieder nach Deutschland zu verlegen. Am 13. November erreichte der Zerstörer Kiel. Von hier aus ging "Karl Galster" zur Deschimag in Bremen in die Werft.

Am 12. Mai 1944 lief "Karl Galster" nach beendeter Reparatur von Kiel nach Südnorwegen aus, wo er am 16. Mai 1944 einlief. Von hier aus wurde der Zerstörer zu Geleitfahrten zwischen Norwegen und Dänemark eingesetzt. Vom 3. bis 6. August 1944 nahmen "Karl Galster", "Friedrich Ihn" und "Theodor Riedel" an einem Minenunternehmen mit mehreren Minenschiffen im Skagerrak teil. Anschließend lief der Verband im Oslofjord ein. Am 20. August liefen "Karl Galster", "Richard Beitzen", "Friedrich Ihn" und "Theodor Riedel" zu einem neuen Minenunternehmen aus Oslo ins Skagerrak aus. Nach beendetem Werfen kehrten die Boote nach Oslo zurück. Am 12. September verlegten die Zerstörer nach Frederikshavn und am 16. September wieder nach Oslo. Von hier aus führten die Zerstörer im September 1944 Übungen im Skagerrak durch. Ab Oktober wurde die 5. Zerstörer-Flottille wieder für Geleitaufgaben zwischen Oslo und Dänemark eingesetzt.

Auch zu Beginn des Jahres 1945 setzte "Karl Galster" seine Aufgabe als Geleitsicherung für Konvois zwischen Oslo und Dänemark fort. Am 27. März verlegte der Zerstörer nach Swinemünde. Von hier aus wurde der Zerstörer ab April 1945 in der Danziger Bucht eingesetzt. Am 8. April standen "Karl Galster" und "Z 43" in der Danziger Bucht zur Sicherung des Troßschiffes "Franken", das dennoch mittags von russischen Fliegern versenkt wurde. Am 12. April erreichte "Karl Galster" Rügen zur Übernahme von Munition und Treibstoff. Von hier aus marschierte "Karl Galster" wieder nach Kopenhagen. Am 5. Mai liefen "Karl Galster", "Theodor Riedel", "Hans Lody", "Friedrich Ihn", "Z 25", "T 17", "T 19", "T 23", "T 28" und "T 35" von Kopenhagen aus, um bei Hela Truppen und Flüchtlinge abzuholen. Am 6. Mai wurden die Truppen geladen und der Verband marschierte noch am gleichen Tag zurück nach Kopenhagen. Am 8. Mai liefen "Karl Galster", "Friedrich Ihn", "Z 25", "T 23" und "T 28" nochmals nach Hela aus. In der Nacht zum 9. Mai wurden nochmals Truppen und Flüchtlinge von Hela abgeholt. Am 10. Mai lief der Verband in Kiel ein, wo "Karl Galster" außer Dienst gestellt wurde. Am gleichen Tag wurde der Zerstörer von den Briten übernommen, die Besatzung ging in Gefangenschaft. Im Mai 1945 stiegen etwa 30 Mann Maschinenpersonal wieder auf dem Zerstörer ein. Am 23. / 24. Juni wurde der Zerstörer nach Wilhelmshaven verlegt, wo an dem Zerstörer einige Überholungsarbeiten durchgeführt wurden. Am 24. Dezember wurde "Karl Galster" an die Russen übergeben und im Februar 1946 nach Libau gebracht. Am 9. Februar 1946 verließ die Restbesatzung den Zerstörer und kehrte nach Deutschland zurück. "Karl Galster" wurde als "Prochnyj" in der sowjetischen Baltischen Flotte in Dienst gestellt. 1948 wurde das Boot in Leningrad zum Schulschiff umgebaut. Zwischen 1961 und 1965 wurde das Boot verschrottet bzw. aufgegeben.