Zerstörer Z 15 "Erich Steinbrinck"

 

Zerstörertyp:
Der Zerstörer Z 15 "Erich Steinbrinck" war ein Zerstörer des Typs 34 A.

Namensgebung:
Der Zerstörer wurde nach Kapitänleutnant Erich Karl Steinbrinck benannt. Dieser war Kommandant des Torpedobootes "V 29". Am 31. Mai 1916, während der Skagerrak-Schlacht, griff dieses Boot der IX. Torpedobootsflottille das Gros der englischen Linienschiffe an, fiel dabei jedoch einem Torpedo des Zerstörers "Petard" zum Opfer. Das Boot sank mit 43 Mann Besatzung. Kapitänleutnant Steinbrinck befand sich unter den wenigen Geretteten, kam dann aber beim Untergang von "S 35" ums Leben.

Morsename: ES

Flaggenname: 107, ab Juli 1944 102

Friedenskennung: 31, 32

(keine Foto vorhanden)

Schiffsdaten:

Kiellegung: 30. März 1935

Stapellauf: 24. September 1936

Indienststellung: 31. Mai 1938

Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg

Besatzung: 315 Mann

Baukosten: 13,4 Millionen Reichsmark

Verdrängung: 2.270 ts offiziell, 3.190 ts maximal

Länge über alles: 121,0

Breite: 11,36 m

Tiefgang: 3,82 m / 4,23 m maximal

Maschinenanlage: 6 Dampfkessel Bauart Benson; 2 Wagner-Dampfturbinen

Anzahl der Wellen: 2

Leistung an den Wellen: 70.000 WPS

Höchstgeschwindigkeit: 38,2 kn

Fahrbereich: 1.530 sm bei 19 kn

Bennstoffvorrat: 715 t

Bewaffnung:

Seeziel-Artillerie: 5 × 12,7-cm-L/45 Tk C/34 in Einzellafetten

Flak: 4 × 3,7-cm-L/83-FlaMK C/30 in Doppellafetten C/30, 6 × 2-cm-L/65-Fla-MK C/30 in Einzellafetten

Torpedos: 8 x 53,3-cm Torpedorohre in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos

Wasserbomben: Vier Ablauframpen im Heck

Minen: max. 62 Minen

Ortungsgeräte:

1 GHG (Gruppen-Horchgerät), 1 Atlas-Echolot und 1 um 160° schwenkbares Sonar, FuMO 21Geklaut im Lexikon der Wehrmacht

Kommandanten:

8. Juni 1938 Fregattenkapitän Rolf Johannesson

20. Januar 1942 Korvettenkapitän Heinrich Freiherr Freytag von Loringhoven

29. Dezember 1942 Fregattenkapitän Otto Teichmann

4. November 1944 Kapitänleutnant Dietrich von Rödgisch-Ballas

15. November 1944 Fregattenkapitän Werner Röver

Dezember 1945 Fregattenkapitän Karl Heinz Lampe

Beschreibung des Bootes:

Das Boot war serienmäßig mit einer eckigen Brücke mit glatter Stirnwand fertig gestellt. Das Boot hatte zwei Abdampfrohre, die an der Vorderseite des achternen Schornsteins aufwärts bis zum Schornsteinteiler verliefen. Zwei weitere Abdampfrohre waren an der Vorderseite des vorderen Schornsteines angebracht. An der Vorderkante des achternen Schornsteines befanden sich zwei dicke und vier dünne Abdmpfrohre. Angestrichen war das Boot in Hellgrau bis Mittelgrau, die Kappen der Schornsteine waren Silber. Im Sommer 1941 erhielt das Boot einen dreifarbigen, überwiegend hellgrauen Tarnanstrich. 1941 wurde das Boot umgebaut. Es erhielt einen Dreibeinmast, und ein FuMO 21. Ende 1942 wurden die Schornsteine vekürzt und die Schornsteinkappen abgeflacht. 1944 erhielt das Boot die "Barbara"-Flak-Bewaffnung: Das dritte 12,7-cm Seezielgeschütz wurde entfernt und an seinem Platz eine Plattform für einen 2-cm Flakvierling errichtet. Rechts und links davon wurden 14 x 3,7-cm FlaMW M 42 aufgestellt. 

Lebenslauf:

Der Zerstörer Z 15 "Erich Steinbrinck" wurde am 31. Mai 1938 in Hamburg für die 3. Zerstörer-Division in Dienst gestellt. Es folgten Ausbildungs- und Übungsfahrten in Nord- und Ostsee. Am 22. August 1938 nahm der Zerstörer an der Flottenparade in der Kieler Bucht und anschließend an den Flottenmanövern im Skagerrak und in der Nordsee teil. Am 28. September wurde Flottenalarm für die gesamte Flotte ausgelöst. Alle fahrbereiten Einheiten der Flotte liefen aus den Häfen aus und ankerten auf der Reede. Der Flottenalarm wurde am 1. Oktober 1938 beendet. Am 1. November 1938 wurden die Zerstörer der Kriegsmarine neu gegliedert. "Erich Steinbrinck" wurde dabei der 3. Zerstörer-Division bei der 1. Zerstörer-Flottille zugeteilt. Am 18. April 1939 liefen mehrere Einheiten der deutschen Flotte zu Durchführung von Übungen und Manövern im Nord- und Mittelatlantik und zum Besuch ausländischer Häfen aus. Dabei handelte es sich um: "Admiral Graf Spee", "Köln", "Nürnberg", "Leipzig" sowie die Zerstörer der 1., 3. und 5. Zerstörer-Division, darunter auch "Erich Steinbrinck". Nach Beendigung der Manöver im Atlantik lief der deutsche Verband am 27. April 1939 durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer ein und besuchte in Afrika und Spanien mehrere Häfen. Am 16. Mai 1939 kehrten die deutschen Schiffe wieder in ihre Heimathäfen zurück. Im August 1939 nahm "Erich Steinbrinck" am Flottentorpedoschießen in der Ostsee teil. Bei Kriegsausbruch lag der Zerstörer einsatzbereit in Swinemünde.

Am 1. September 1939 verließ "Erich Steinbrinck" Swinemünde und bezog eine Blockadeposition in der östlichen Ostsee. Am 2. September bekämpfte der Zerstörer das polnische U-Boot "Wilk", wobei das U-Boot beschädigt wurde. Ab dem 4. September verlegte "Erich Steinbrinck" in die Nordsee und erreichte am 5. September Wilhelmshaven. Am 7. September geleiteten "Erich Steinbrinck" und "Friedrich Ihn" die Minenschiffe "Cobra" und "Roland" zum Minenwerfen in die Nordsee. Ohne Zwischenfälle kehrten die Boote am Folgetag nach Wilhelmshaven zurück. Anschließend verlegte die 3. Zerstörer-Division nochmals in die Ostsee und kehrte am 17. September in die Nordsee zurück. Die Boote ankerten auf der Außenjade vor Schilling und begannen mit der Minenübernahme. Am 7. Oktober verlegten "Friedrich Ihn", "Wilhelm Heidkamp", "Erich Steinbrinck", "Diether von Roeder", "Hans Lüdemann" und "Hermann Künne" in die Elbemündung, wo auf einigen Booten Enter- und Prisenkommandos übernommen wurden. Am Abend liefen die Zerstörer, ohne Hans Lüdemann" und "Hermann Künne", (technischer Defekt) dafür mit "Karl Galster" in die Nordsee aus. Dort trafen die Zerstörer auf den Schlachtkreuzer "Gneisenau" sowie mehrere Kreuzer und Zerstörer. Der Verband marschierte an die süd-norwegische Küste, um hier Handelskrieg zu führen. Am 10. Oktober kehrte der Verband wieder in die deutschen Häfen zurück. Am 22. Oktober liefen "Friedrich Ihn", "Max Schultz", "Erich Steinbrinck", "Hans Lody", "Bernd von Arnim" und "Erich Giese" zur Führung von Handelskrieg ins Skagerrak aus. Am 24. Oktober kehrte "Erich Steinbrinck" auf die Jade zurück. Am 27. Oktober liefen "Friedrich Ihn", "Hans Lody", "Bernd von Arnim", "Karl Galster", "Max Schultz" und "Erich Steinbrinck" erneut zur Führung von Handelskrieg ins Skagerrak und an die Südküste Norwegens aus. Wegen starken Nordweststurmes mußte das Unternehmen jedoch am folgende Tag abgebrochen werden. Mit teils schweren Sturmschäden kehrten die Zerstörer nach Deutschland zurück. Am 31. Oktober verlegten "Erich Steinbrinck", "Hans Lody", "Bruno Heinemann" und "Friedrich Ihn" nach Swinemünde. Vom 1. bis 3. November fanden in der Ostsee Flottenübungen statt, an denen auch "Erich Steinbrinck" teilnahm. Am 13. November liefen "Friedrich Ihn", "Bruno Heinemann", "Erich Steinbrinck" und "Friedrich Eckoldt" zu einem Vorstoß in das Skagerrak aus, wo sie ab dem 14. November Handelskrieg führten. Am 15. November kehrten die Zerstörer nach Wilhelmshaven zurück. Am 18. November liefen "Erich Steinbrinck", "Hans Lody" und "Friedrich Eckoldt" zu einem offensiven Minenunternehmen an die englische Ostküste aus. In den Morgenstunden des 19. November warfen die Zerstörer ihre Minen vor der Humber-Mündung. Gegen 17.00 Uhr dieses Tages liefen die Zerstörer wieder in Wilhelmshaven ein. Am 24. November nahm "Erich Steinbrinck" an einem Vorstoß der Kreuzer "Lützow", "Köln" und Leipzig" sowie der 4. Zerstörer- und 6. Torpedoboots-Flottille ins Skagerrak teil. Am 28. November lief "Erich Steinbrinck" zum Vorpostendienst in die Nordsee aus. Am 12. Dezember liefen "Erich Steinbrinck", "Hermann Künne", "Bruno Heinemann", "Richard Beitzen" und "Friedrich Ihn" zu einer weiteren offensiven Minenunternehmung in die Nordsee aus. In den Morgenstunden des 13. Dezember warfen die Zerstörer Minen vor Newcastle. Am Morgen des 13. Dezember warfen die Boote vor Newcastle Minen. Seit dem Morgen des Tages warteten die drei leichten Kreuzer "Köln", "Nürnberg" und "Leipzig" auf die zurückkehrenden Zerstörer. Dabei wurden "Nürnberg" und Leipzig" durch das U-Boot "HMS Salmon" torpediert und beschädigt. Mittags trafen die fünf Zerstörer auf die drei Kreuzer. Diese geleiteten die drei Kreuzer bis zum 14. Dezember zurück nach Deutschland.

Am 6. / 7. Januar 1940 warfen "Friedrich Ihn", "Friedrich Eckoldt", "Erich Steinbrinck", "Karl Galster", "Richard Beitzen" und "Hermann Schoemann" erneut Minen vor der Themse-Mündung. Am 10. / 11. Januar wiederholten die Zerstörer das offensive Minenunternehmen, dieses mal vor Newcastle. Am 26. / 27. Januar verlegte "Erich Steinbrinck" nach Hamburg, wo der Zerstörer zur Durchführung einer geplanten Werftliegezeit in die Werft Blohm & Voss ging. Während der Besetzung Norwegens, dem Unternehmen "Weserübung", befand sich der Zerstörer noch immer in der Werft. Am 14. August war die Werftliegezeit beendet und "Erich Steinbrinck" begann mit einem zweiwöchigen Ausbildungsabschnitt in der Ostsee. Nach Beendigung dieses Ausbildungsabschnitts lief das Boot am 29. August in Swinemünde ein und verlegte bis zum 30. August 1940 nach Cuchaven. Am 31. August geleitete der Zerstörer die Minenschiffe "Cobra", "Tannenberg" und "Roland" zum Legen einer Minensperre in die südwestliche Nordsee. Am 1. September liefen die Boote in Rotterdam ein, um hier Treibstoff und Minen zu übernehmen. Abends lief der Verband wieder in die Nordsee aus und warf in der Nacht die nächste Minensperre. Am 2. September lief "Erich Steinbrinck" in Wilhelmshaven ein. Wegen einer beschädigten Steuerbord-Turbine ging der Zerstörer in die Westwerft. Am 22. September liefen "Erich Steinbrinck" und " Paul Jacobi" aus Wilhelmshaven aus, um nach Frankreich zu verlegen. Am 23. September erreichten die beiden Boote Brest. Am 28. September liefen "Erich Steinbrinck", "Friedrich Eckholdt", "Theodor Riedel", "Hans Lody", "Karl Galster", "Paul Jacobi" und "Friedrich Ihn" zu einem offensiven Minenunternehmen vor der englischen Küste aus. Die Zerstörer warfen am 29. September die Minen in der Falmouth Bay und erreichten am gleichen Tag gegen 10.00 Uhr wieder Brest. Wegen einer heiß gelaufenen Backbord-Welle war der Zerstörer "Friedrich Ihn" vorübergehend nicht einsatzbereit. Am 10. Oktober erfolgte ein schwerer britischer Luftangriff auf Brest, bei dem "Erich Steinbrinck" jedoch nicht beschädigt wurde. Am 17. Oktober liefen "Friedrich Ihn", "Erich Steinbrinck", "Karl Galster" und "Theodor Riedel" zu einem Vorstoß in den Bristol-Kanal aus. Wegen eines technischen Defektes mußte "Theodor Riedel" kurz darauf zurückkehren. Die verbleibenden drei Zerstörer setzten zusammen mit der 5. Torpedoboots-Flottille den Vormarsch fort. Um 17.00 Uhr traf der Verband auf mehrere britische Zerstörer und zwei britische Kreuzer. Kurz darauf eröffneten die Schiffe das Feuer aufeinander. Wegen einbrechender Dunkelheit wurde das Gefecht abgebrochen. Die deutschen Zerstörer drehten mit leichten Beschädigungen ab und traten den Rückmarsch nach Brest an, wo sie um 22.00 Uhr eintrafen. Am 5. November 1940 liefen "Friedrich Ihn", "Paul Jacobi", "Theodor Riedel", "Friedrich Eckoldt" und "Erich Steinbrinck" von Brest zum Rückmarsch nach Deutschland aus. Am 7. November erreichten die Zerstörer Deutschland, wo "Erich Steinbrinck" erneut zu einer Werftliegezeit zu "Blohm & Voss" in Hamburg verlegte.

Im April 1941 war "Friedrich Ihn" wieder einsatzbereit. Am 4. April traten "Friedrich Ihn", "Bruno Heinemann" und "Erich Steinbrinck" ihren Marsch nach Frankreich an und erreichten am 19. April 1941 La Pallice. Am 22. April lief "Bruno Heinemann" zusammen mit "Friedrich Ihn" und "Erich Steinbrinck" zu einem Vorstoß in die Biskaya aus, um dort den Hilfskreuzer "Thor" aufzunehmen. Anschließend geleiteten die Zerstörer den Hilfskreuzer in den Ärmelkanal. Am 24. April liefen die Zerstörer dann nach dem Entlassen des Hilfskreuzers in Cherbourg ein. Von hier aus verlegten die Zerstörer dann am 28. und 29. April nach Bordeaux. Am 10. Mai kehrten die drei Zerstörer nach La Pallice zurück. Am 18. Mai geleiteten die Zerstörer das Troßschiff "Nordmark" nach Boulogne und kehrten am 21. Mai nach La Pallice zurück. Hier waren die Zerstörer wegen dringender Reparaturarbeiten einige Tage nicht einsatzbereit. Am 20./ 21. Juli verlegten die Zerstörer nach Brest. Abends liefen die Zerstörer zusammen mit der "Scharnhorst" zu Probefahrten vor La Pallice. Am 22. Juli liefen die Zerstörer und die "Scharnhorst" in La Pallice ein. Am 24. Juli erfolgte ein schwerer britischer Luftangriff auf den Hafen von La Pallice. Die "Scharnhorst" erhielt dabei fünf Bombentreffer, die das Schiff beschädigten. Daraufhin mußten die Erprobungen ausfallen und die "Scharnhorst" lief zusammen mit der 5. Zerstörer-Flottille wieder zurück nach Brest, wo sie am 25. Juli mittags einliefen. Am 21. August liefen "Erich Steinbrinck", "Bruno Heinemann", "Z 23" und "Z 24" aus La Pallice in die Biskaya aus, um den heimkehrenden Hilfskreuzer "Orion" aufzunehmen. Am 23. August trafen die Zerstörer mit dem Hilfskreuzer zusammen und geleiteten diesen in die Gironde-Mündung. Anschließend marschierten die Zerstörer wieder nach La Pallice. Am 25. August lief "Erich Steinbrinck" aus La Pallice aus, um nach Deutschland zu verlegen. Beim Auslaufen lief der Zerstörer bei aufkommendem Nebel auf ein Wrack. Wegen der dabei erlittenen Schäden mußte der Verlegungsmarsch nach Deutschland um etwa 2 Wochen verschoben werden. Am 6. September liefen "Erich Steinbrinck" und "Bruno Heinemann" aus La Pallice aus, um nach Deutschland zu verlegen. Erneut ging "Erich Steinbrinck" in Hamburg zur Blohm & Voss-Werft.

Am 22. März 1942 war die Werftliegezeit von "Erich Steinbrinck" beendet. Anschließend verlegte der Zerstörer in die Ostsee zum Einfahren und zu Ausbildungs- und Übungsfahrten. Wegen diverser technischen Schäden und Mängel konnte "Erich Steinbrinck" die geplante Verlegung nach Norwegen nicht antreten. Am 21. Juli konnte "Erich Steinbrinck" endlich nach Norwegen verlegen und erreichte am 24. Juli Trondheim. Anschließend führte der Zerstörer im Trondheimfjord mehrtägige Ausbildungs- und Übungsfahrten zur Herstellung seiner Gefechtsbereitschaft durch. Am 5. August liefen "Erich Steinbrinck" und der Kreuzer "Köln" Trondheim, um nach Nord-Norwegen zu marschieren. Am 6. August lief der Verband in der Bogenbucht ein. Am 17. / 18. August nahm "Erich Steinbrinck" an einem Vorstoß des schweren Kreuzers "Admiral Scheer" in die Barentsee teil. Am 24. August geleiteten "Erich Steinbrinck", "Friedrich Eckholdt" und "Richard Beitzen" das Minenschiff "Ulm" ins Eismeer. Die Zerstörer kehrten am Folgetag in die Bogenbucht zurück. Am 29. August liefen die Zerstörer erneut ins Eismeer aus, um den Kreuzer "Admiral Scheer" aufzunehmen. Am 31. August lief der Verband in Kirkenes ein. Am 3. September 1942 lief "Erich Steinbrinck" aus Kirkenes aus, um nach Narvik zu marschieren. Während des Auslaufens erlitt der Zerstörer durch eine Grundberührung eine Beschädigung am Unterschiff. Daher mußte der Zerstörer nach Trondheim in die Werft laufen. Am 14. September lief der Zerstörer dort ein. Die Untersuchungen ergaben, dass eine Werftliegezeit in Kiel notwendig wurde. Am 18. September lief der Zerstörer deshalb aus Trondheim aus und erreichte am 24. September Kiel. Nach der Werftliegezeit betrieb der Zerstörer Ausbildung in der Ostsee.

Am 24. Januar 1943 liefen "Erich Steinbrinck" und "Z 37" zusammen mit dem Schlachtkreuzer "Scharnhorst" und dem Kreuzer "Prinz Eugen" in die Ostsee und dann nah Norwegen. Am 25. Januar erreichte der Verband Kristiansand-Süd. Am 3. Februar 1943 liefen "Paul Jacobi", "Erich Steinbrinck", "Z 24" und "Z 25" aus Kristiansand-Süd aus, um nach Bergen zu laufen, wo die Zerstörer am folgenden Tag einliefen. Am 6. / 7. März verlegte "Erich Steinbrinck" nach Kristiansand-Süd und am 16. / 17. März 1943 in die Bogenbucht. Vom 18. bis 21. März nahm der Zerstörer an Verbandsübungen mit "Tirpitz" und "Scharnhorst" teil. Anschließend liefen die Schiffe in den Altafjord, der am 24. März erreicht wurde. Am 27. Mai marschierten "Paul Jacobi", "Erich Steinbrinck", "Hans Lody", "Karl Galster", "Friedrich Ihn", "Z 25", "Z 28" und "Z 31" nach Hammerfest. Von hier aus führten die Zerstörer Flottenübungen und Einzelausbildung durch. Ende Mai kehrten die Zerstörer nach Alta zurück, wo sie die Übungen fortsetzten. Am 6. September lief eine Kampfgruppe um das Schlachtschiff "Tirpitz" und den Schlachtkreuzer "Scharnhorst" aus Alta aus. Zur Sicherung waren die 4., 5. und 6. Zerstörer-Flottille abgestellt. Bei der 6. Zerstörer-Flottille war auch "Erich Steinbrinck" dabei. An Bord der Zerstörer waren 600 Mann des Grenadier-Regiments 349 eingeschifft. Der Verband lief Spitzbergen an. Am 8. September gegen 3.30 Uhr trennte er sich. "Scharnhorst" und die Zerstörer liefen nach Grönfjord und zur Adventbucht, wo die mitgeführten Truppen ab 4.30 Uhr ausgeschifft wurden. Die "Tirpitz" und die 4. Zerstörer-Flottille begannen zeitgleich mit der Beschießung von Barentsburg und der Umgebung. Bis 9.30 waren die mitgeführten Truppen wieder eingeschifft und der Verband machte sich auf den Rückweg nach Alta, wo er am 9. September einlief. Am 23. September begann die Rückführung des Kreuzers "Lützow" nach Kiel. Hierzu liefen am Abend "Erich Steinbrinck", "Paul Jacobi", "Friedrich Ihn" und "Z 27" mit dem Kreuzer aus, um diesen zu geleiten. Am 29. September lief der Verband in Kiel ein. Zur kurzfristigen Wellenreparatur wurde "Erich Steinbrinck" in die Werft entlassen. Am 29. Oktober waren die Reparaturarbeiten beendet. Am 1. November 1943 liefen "Erich Steinbrinck" und "34" aus Kiel aus, um wieder nach Norwegen zu verlegen. Am 6. November liefen die Zerstörer in Tromsö ein. Abends liefen beide Zerstörer zusammen mit "Z 38" wieder aus, um nach Alta zu laufen. Am 25. November lief "Erich Steinbrinck" zusammen mit "Hans Lody" aus Narvik aus, um nach Süden zu laufen Am 26. November rammte "Erich Steinbrinck" frühmorgens einen norwegischen Frachter. Dabei wurde der Zerstörer am Bug beschädigt und lief zur Notreparatur in Trondheim ein. Am 30. November lief "Erich Steinbrinck" aus Trondheim wieder aus, um nach Oslo zu marschieren, wo der Zerstörer am 2. Dezember einlief. Hier ging der Zerstörer erneut in die Werft.

Am 17. Januar 1944 war "Erich Steinbrinck" in Oslo wieder einsatzbereit. Am 19. / 20. Januar marschierte der Zerstörer nach Kristiansand-Süd. Am 12. Februar führten "Erich Steinbrinck", "Z 28" und "Z 39" im Skagerrak ein defensives Minenunternehmen durch. Anschließend wurde "Erich Steinbrinck" zu einer Geleitaufgabe entlassen und erreichte am 13. Februar den Oslo-Fjord. Am 15. Februar geleiteten "Erich Steinbrinck" und "Hans Lody" die Minenschiffe "Roland", "Linz" und "Brummer" zu einem Minenunternehmen im Skagerrak und kehrten am Folgetag nach Kristiansand-Süd zurück. Am 17. / 18. Februar wiederholten "Brummer" und "Roland" die Minenunternehmung und wurden erneut von "Erich Steinbrinck" und "Hans Lody" geleitet. Ab dem 19. Februar wurde "Erich Steinbrinck" zu Geleitaufgaben in der östlichen Ostsee eingesetzt. Am 22. Februar erreichte der Zerstörer von Gotenhafen kommend Kopenhagen und marschierte am 1. März 1944 Kristiansand-Süd. Am 25. März verlegten "Hans Lody" und "Erich Steinbrinck" nach Lervik, um hier zusammen mit der S-Boots-Schulflottille zu üben. Nach diesen Übungen verlegten die beiden Zerstörer wieder nach Kristiansand-Süd. Von hier aus eskortierten sie die Minenschiffe "Linz", "Brummer" und "Roland" am 1. / 2. April beim Minenunternehmen "Katzbach A". Am 6. / 7. April und am 7. / 8. April wurden die Minenunternehmungen wiederholt. Anschließend verlegte der Verband nach Kopenhagen. Von hier aus erfolgte am 14. / 15. April eine weitere Minenunternehmung, an denen neben den Minenschiffen die Zerstörer "Hans Lody" und "Erich Steinbrinck" sowie der leichte Kreuzer "Leipzig" und vier Minensuchboote teilnahmen. Am 21. April verlegte "Erich Steinbrinck" nach Frederikshavn, um von hier aus zusammen mit "Hans Lody" und einigen Minenschiffen eine Minenunternehmung im Skagerrak am 25. / 26. April durchzuführen. Nach Abschluß dieser Unternehmung verlegten die Zerstörer nach Kiel. Am 8. Mai ging "Erich Steinbrinck" zur Werft "Blohm & Voss" in Hamburg zur großen Werftliegezeit. Dabei auch Einbau der "Barbara"-Flakausrüstung. Am 6. Dezember wurde der Zerstörer nach Wesermünde geschleppt, wo die restlichen Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden sollten.

Am 1. April 1945 war "Erich Steinbrinck" in Wesermünde mit einer Maschine wieder bedingt einsatzbereit. Der Zerstörer verlegte nach Cuxhaven, wo er wegen der schlechten Versorgungslage der Flotte mit Treibstoff außer Dienst gestellt wurde. Mitte Mai 1945 wurde der Zerstörer von der Royal Navy übernommen, die Besatzung ging in Gefangenschaft. Nach Wilhelmshaven gebracht, wurde das Boot am 9. Oktober 1945 zur Bauwerft der K.M.W. verholt, um Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. Am 2. Januar l1946 lief der Zerstörer mit deutscher Rest-Besatzung nach Libau aus, wo die deutsche Rest-Besatzung von Bord ging. Am 5. November 1946 wurde der Zerstörer als "Pylkiy" für die Baltische Flotte in Dienst gestellt. Ab April 1949 wurde der Zerstörer in Leningrad als Wohnschiff verwandt, da die Maschinenanlage irreparable Schäden aufwies. Etwa 1960 wurde das Boot verschrottet.