Zerstörer Z 11 "Bernd von Arnim"

 

Zerstörertyp:
Der Zerstörer Z 11 "Bernd von Arnim" war ein Zerstörer des Typs 34 A.

Namensgebung:
Der Zerstörer wurde nach Kapitänleutnant Bernd Walther Heinrich von Arnim benannt. Als Kommandant des Torpedobootes "G 42" war dieser am 21. April 1917 beim South Goodwin Feuerschiff gefallen. Das Boot gehörte zur 3. Torpedobootsflottille und operierte von Flandern aus gegen Calais und die dorthin laufenden Geleitzüge. Am 21. April wurde "G 42" durch den britischen Zerstörer "Broke" während eines Artilleriegefechtes, "G 42" zu rammen und das Oberdeck mit Feuer einzudecken. Es gelang der Besatzung von "G 42", das Oberdeck des britischen Zerstörers zu entern, wo es zu einem wilden Handgemenge kam. Nur unter Schwierigkeiten konnte sich die "Broke" wieder von "G 42" lösen, das mit 36 Toten sank.

Morsename: BA

Flaggenname: -

Friedenskennung: 63, 62

(kein Foto vorhanden)

Schiffsdaten:

Kiellegung: 26. April 1935

Stapellauf: 8. Juli 1936

Indienststellung: 6. Dezember 1938

Bauwerft: Germaniawerft Kiel

Besatzung: 315 Mann

Baukosten: 13,4 Millionen Reichsmark

Verdrängung: 2.270 ts offiziell, 3.190 ts maximal

Länge über alles: 121,0

Breite: 11,36 m

Tiefgang: 3,82 m / 4,23 m maximal

Maschinenanlage: 6 Dampfkessel Bauart Benson; 2 Wagner-Dampfturbinen

Anzahl der Wellen: 2

Leistung an den Wellen: 63.000 WPS

Höchstgeschwindigkeit: 38,2 kn

Fahrbereich: 2.680 sm bei 19 kn

Bennstoffvorrat: 715 t

Bewaffnung:

Seeziel-Artillerie: 5 × 12,7-cm-L/45 Tk C/34 in Einzellafetten

Flak: 4 × 3,7-cm-L/83-FlaMK C/30 in Doppellafetten C/30, 6 × 2-cm-L/65-Fla-MK C/30 in Einzellafetten

Torpedos: 8 x 53,3-cm Torpedorohre in zwei Vierlingssätzen mit insgesamt 12 Torpedos

Wasserbomben: Vier Ablauframpen im Heck

Minen: max. 62 Minen

Ortungsgeräte:

1 GHG (Gruppen-Horchgerät), 1 Atlas-Echolot und 1 um 160° schwenkbares Sonar, FuMO 21Geklaut im Lexikon der Wehrmacht

Kommandanten:

8. Dezember 1938 Korvettenkapitän Kurt Rechel

Beschreibung des Bootes:

Das Boot war serienmäßig mit einer eckigen Brücke mit glatter Stirnwand fertig gestellt wurde. Das Boot hatte zwei Abdampfrohre, die an der Vorderseite des achternen Schornsteins aufwärts bis zum Schornsteinteiler verliefen. Zwei weitere Abdampfrohre waren an der Vorderseite des vorderen Schornsteines angebracht. Angestrichen war das Boot in Hellgrau bis Mittelgrau, die Kappen der Schornsteine waren Silber.

Lebenslauf:

Der Zerstörer Z 11 "Bernd von Arnim" wurde am 6. Dezember 1938 für die 6. Zerstörer-Division in Dienst gestellt. Es folgten Übungs- und Ausbildungsfahrten in der Nord- und Ostsee. Am 4. April 1939 wurde die 4. Zerstörer-Flottille gebildet. Ihr wurden "Z 8", "Z 9", "Z 10" und "Z 11 Bernd von Arnim" zugeteilt. Am 29. Mai 1939 lief die 4. Zerstörer-Flottille mit "Hans Lody", "Wolfgang Zenker" und "Bernd von Arnim" aus Wesermünde aus. Nachmittags trafen die drei Zerstörer in der Deutschen Bucht auf die Panzerschiffe "Admiral Graf Spee" und "Admiral Scheer" und die 6. Torpedoboots-Flottille, um die aus Spanien heimkehrenden K.d.F.-Schiffe mit Angehörigen der "Legion Condor" Heim zu geleiten. Am 30. Mai traf der Schiffs-Verband gegen 9.00 Uhr auf die K.d.F.-Schiffe und geleitete diese bis nach Cuxhaven. Am 31. Mai 1939 kehrte die 4. Zerstörer-Flottille nach Wesermünde zurück. Im Juli 1939 nahm die 4. Zerstörer-Flottille an Ausbildungsfahrten und Manövern in der Nord- und Ostsee teil. Im August 1939 folgte ein Flottentorpedoschießen in der Ostsee. Am 25. August 1939 lief "Bernd von Arnim" wegen der drohenden Kriegsgefahr in die mittlere Ostsee aus.

Bei Kriegsbeginn war "Bernd von Arnim" zum Vorpostendienst in der östlichen Ostsee eingesetzt. Am 24. September 1939 verlegte "Bernd von Arnim" in die Nordsee und ging am 25. September auf Wilhelmshaven Reede vor Anker. Am 27. / 28. September führte die 4. Zerstörer-Flottille einen Vorstoß ins Skagerrak und ins Kattegat durch. Am 28. September lief die Flottille bereits zu einem neuen Vorstoß in das Skagerrak aus, um hier Handelskrieg zu führen. Hierbei wurden mehrere ausländische Schiffe angehalten und durchsucht. Am 30. September wurde der Handelskrieg durch die Zerstörer beendet. Am Nachmittag lief die 4. Zerstörer-Flottille in Kiel ein. Am 8. Oktober 1939 sammelten sich in der Deutschen Bucht der Schlachtkreuzer "Gneisenau" und der Kreuzer "Köln" mit den Zerstörern "Bernd von Arnim", "Wilhelm Heidkamp", "Friedrich Ihn", "Erich Steinbrinck", "Diether von Roeder", "Karl Galster", "Theodor Riedel", "Max Schultz" und "Friedrich Eckoldt". Anschließend lief der Verband an die Küste Süd-Norwegens aus. Am 6. Oktober lief der Verband in die Ostsee ein und marschierte am 8. Oktober nach Norden. Am 9. Oktober erreichte der Verband die Höhe von Bergen. Hier machte der Verband kehrt und lief zurück nach Süden. Am 10. Oktober liefen die Zerstörer in Swinemünde ein. Anschließend verlegte die 4. Zerstörer-Flottille nach Wesermünde. Am 22. Oktober lief die 4. Zerstörer-Flottille mit "Bernd von Arnim", "Hans Lody" und "Erich Giese" in die Deutsche Bucht aus und traf hier mit der 1. Zerstörer-Flottille zusammen. Anschließend liefen die Zerstörer zum Handelskrieg ins Skagerrak. Am 24. Oktober kehrte die 4. Zerstörer-Flottille in Wesermünde ein. Am 27. Oktober lief die Flottille erneut ins Skagerrak und an der Südküste Norwegens aus, um hier Handelskrieg zu führen. Durch schweres Wetter wurde der Vormarsch der Zerstörer stark behindert. Daher wurde der Vormarsch am 28. Oktober abgebrochen und die Boote kehrten in die Deutsche Bucht zurück. Am 29. Oktober lief die 4. Zerstörer-Flottille wieder in Wesermünde ein. Auf allen Booten waren Seeschäden entstanden, die nun behoben werden mußten. Diese Reparaturen dauerten bei "Bernd von Arnim" länger als bei den anderen Booten der Flottille. Da die 4. Zerstörer-Flottille bereits wieder im Einsatz war, wurde "Bernd von Arnim" ab Mitte November zeitweise der 5. Zerstörer-Flottille zugeteilt. Am 17. November liefen "Bernd von Arnim", "Hermann Kühne" und "Karl Galster" zu einem offensiven Minenunternehmen vor der mittleren Themse in die Nordsee aus. Kurz nach Anbruch des 18. November begann das Minenwerfen in der Themse. Anschließend traten sie den Rückmarsch in die Deutsche Bucht an. Die Zerstörer erreichten gegen Abend ohne Zwischenfälle die Jade. Am 24. November verlegte "Bernd von Arnim" nach Wilhelmshaven. Hier stieß der Zerstörer wieder zur 4. Zerstörer-Flottille. Am 24. November stießen der schwere Kreuzer "Lützow", die leichten Kreuzer "Leipzig" und "Köln" sowie die Zerstörer "Bernd von Arnim", "Friedrich Ihn", "Bruno Heinemann", "Erich Steinbrinck" und "Karl Galster" sowie die 6. Torpedoboots-Flottille zum Skagerrak vor, um hier Handelskrieg zu betreiben. Während der Verband auch am 25. November noch in See stand, kehrten an diesem Tag die Zerstörer nach Wilhelmshaven zurück. Am 5. Dezember marschierten "Bernd von Arnim" und "Erich Giese" auf Schilling Reede. Zusammen mit "Hans Lody" führten diese drei Zerstörer ein offensives Minenunternehmen  vor Cromer durch. "Bernd von Arnim" mußte die Unternehmung jedoch nach Schilling Reede zurückkehren, da zwei Kessel, ein Kesselgebläse und eine E-Maschine ausgefallen waren. Nach Vonbordgabe der Minenladung ging der Zerstörer nach Bremerhaven in die Lloyd-Werft zur Maschinenreparatur.

"Bernd von Arnim" war erst 1940 wieder einsatzbereit. Am 4. April verlegte das Boot an den Columbus-Kaje in Wesermünde. Hier versammelten sich die Kriegsschiffgruppe 1, die zur Besetzung Narviks vorgesehen war. Zur Kriegsschiffgruppe bestand aus "Wilhelm Heidtkamp", "Hermann Kühne", "Dieter von Roeder", "Hans Lüdemann", "Anton Schmitt", "Erich Giese", "Bernd von Arnim", "Georg Thiele", "Wolfgang Zenker" und "Erich Koellner". Auf den Booten wurden am 6. April jeweils 200 Gebirgsjäger des gebirgsjäger-Regiments 139 eingeschifft. Am 6. April legten die Zerstörer um 23.00 Uhr in Wesermünde ab und begannen den Marsch nach Norden. Der Verband kam in schwere See, wodurch die Zerstörer Seeschäden davontrugen. Am 9. April standen alle Zerstörer bis auf "Erich Giese" um 3.00 Uhr bei Tranö. "Erich Giese" lag 3 Stunden zurück. Gegen 4.00 Uhr erreichte der Verband dann den Eingang des Ofotfjordes, wo sich die Gruppe aufteilte: "Hans Lüdemann" und "Anton Schmitt" wurden zur Niederkämpfung von Befestigungsanlagen abgestellt, "Wolfgang Zenker", "Erich Koellner" und "Hermann Kühne" zur Besetzung Elvegaards. Kommodore Bonte hielt mit den restlichen Schiffen auf Narvik zu. Das 40 Jahre alte norwegische Küstenpanzerschiff "Eidsvold" legte sich der deutschen Flottille in den Weg, woraufhin Bonte einen Unterhändler zum norwegischen Kommandanten schickte. Als der Kommandant sich weigerte, den deutschen Verband passieren zu lassen, schoss der Zerstörer "Wilhelm Heidkamp" zwei Torpedos, die die "Eidsvold" trafen und explodieren ließen. Nur acht Besatzungsmitglieder überlebten. Das Schwesterschiff "Norge", dessen Kommandant über das deutsche Eindringen informiert worden war, hielt aus einem Nebenfjord auf den Hafen zu und traf auf den deutschen Zerstörer "Bernd von Arnim", der im Begriff war, zur Anlandung der auf ihm eingeschifften Truppen an der Pier anzulegen. Beide Schiffe eröffneten das Feuer, erzielten aber keine Treffer. Die "Bernd von Arnim" schoss insgesamt sechs Torpedos auf die "Norge", von denen zwei trafen und das Schiff in weniger als einer Minute sinken ließen. Nur etwa 90 Besatzungsmitglieder überlebten; auf beiden norwegischen Schiffen starben etwa 300 Mann.Die Besetzung des Hafens und der Stadt verlief danach kampflos. Der Standortkommandant von Narvik war ein Anhänger der faschistischen Nasjonal Samling unter Quisling und übergab die Stadt ohne Gegenwehr. Nach dem Anladen der Gebirgsjäger war vorgesehen, dass die Zerstörer in Narvik auftanken und anschließend sofort wieder auslaufen sollten. Allerdings verzögerte sich das Betanken der Boote, da nur einer der geplanten Tanker in Narvik eingetroffen war. Nur immer zwei Zerstörer konnten so gleichzeitig betankt werden. Zur Sicherung der Fjord-Einfahrt wurden jeweils drei Zerstörer im Wechsel zur Sicherung eingesetzt. Am Abend des 9. April erreichte die 2. britische Zerstörer-Flottille, bestehend aus den fünf Zerstörern "HMS Hardy", "HMS Havock", "HMS Hostile", "HMS Hotspur" und "HMS Hunter", den Ofotfjord. Als der Befehlshaber der britischen Zerstörer eine Mitteilung über gelandete deutsche Truppen und vorhandene deutsche Zerstörer in Narvik erhielt, entschloss er sich am frühen Morgen des 10. April zum Angriff auf den Hafen Narvik.
Bei äußerst schlechten Sichtverhältnissen durch Schneefall liefen die fünf britischen Zerstörer, von der den Eingang bewachenden "Anton Schmitt" unentdeckt, gegen 1.00 Uhr in den Fjord ein. Auch die beiden anderen deutschen Zerstörer, "Wilhelm Heidkamp" und "Hans Lüdemann" bemerkten die Briten nicht, die gegen 4:00 Uhr den Hafen erreichten. Der Kommandant des britischen Verbandes beorderte zwei Einheiten zur Bekämpfung von vermuteten Landbatterien auf der Landzunge Framnes, die aber von den Norwegern bereits unbrauchbar gemacht worden waren; die drei übrigen ("Hunter", "Havock" und "Hardy") eröffneten um 4.20 Uhr das Feuer auf die deutschen Schiffe, die von dem Angriff völlig überrascht wurden. Die "Wilhelm Heidkamp" mit Kommodore Bonte und "Anton Schmitt" sanken in den ersten Minuten des Gefechtes durch Torpedotreffer. "Hans Lüdemann" und "Hermann Künne", die gerade Öl bunkerten, wurden wie die an der Pier liegende "Diether von Roeder" durch Artillerietreffer beschädigt. Die britischen Zerstörer entgingen einem Torpedofächer der deutschen Zerstörer, aus dem Hafen heraus geschossen, nur deshalb, weil diese in der Hektik des Kampfes die Tiefeneinstellung ihrer Torpedos nicht mehr geändert hatten und so die Torpedos unter den britischen Schiffen durchliefen, ohne Schaden anzurichten. Der britische Kommandeur glaubte, die deutsche Streitmacht entscheidend getroffen zu haben, da er zu diesem Zeitpunkt noch von der Anwesenheit von nur sechs deutschen Einheiten ausging. Er machte sich daher mit seinen unbeschädigten Schiffen auf den Rückweg, traf dabei aber auf die deutschen Zerstörer "Wolfgang Zenker", "Erich Giese" und "Erich Koellner", die zu Gefechtsbeginn im Herjangsfjord lagen, sowie "Georg Thiele" und "Bernd von Arnim", die aus Richtung Ballangen kamen. Die deutschen Zerstörergruppen hatten erst nach 5.00 Uhr Meldungen über das Gefecht erhalten, waren daraufhin ausgelaufen und konnten den britischen Verband von zwei Seiten angreifen, wobei die beiden von Ballangen aus anlaufenden Zerstörer das Seekriegsmanöver "Crossing the T" gegen die ablaufenden Engländer durchführen konnten. Dabei konnten diese ihre ganzen Breitseiten mit je fünf Geschützen gegen die beiden Buggeschütze des britischen Führungsbootes einsetzen. Der Flottillenführer "Hardy" war somit zunächst alleine diesem Feuer ausgesetzt und erhielt dadurch schwere Treffer, wurde manövrierunfähig und strandete in seichtem Wasser. 70 Besatzungsmitglieder kamen um,, der britische Kommandant Warburton-Lee wurde schwer verwundet und starb kurz darauf. Das zweite Schiff in der britischen Linie, "Hunter", wurde in Brand geschossen, und die folgende "Hotspur" erhielt einen Treffer in die Ruderanlage und konnte nicht mehr ausweichen. Sie rammte ihr Schwesterboot "Hunter", das daraufhin sank. Die beiden übrigen britischen Zerstörer konnten die "Georg Thiele" und die "Bernd von Arnim" durch ihre Artillerie beschädigen, bevor sie sich mit der schwer beschädigten "Hotspur" zurückzogen. Die deutschen Schiffe brachen wegen Brennstoffknappheit das Gefecht ab. Nach diesem Gefecht waren "Wilhelm Heidkamp" und "Anton Schmitt" versenkt, "Diether von Roeder" schwer sowie "Bernd von Arnim", "Hermann Kühne", "Hans Lüdemann" und "Georg Thiele" leicht beschädigt.
Nach dem Tod Bontes führte Fregattenkapitän Bey das Kommando über die verbliebenen deutschen Einheiten. "Diether von Roeder" war nicht mehr seefähig; die anderen Schiffe wurden notdürftig mit Bordmitteln repariert. Am Nachmittag befahl Großadmiral Raeder den Rückzug des restlichen Verbandes nach Deutschland. Bey stieß zunächst nur mit den unbeschädigten "Erich Giese" und "Wolfgang Zenker" vor und sichtete den leichten britischen Kreuzer "HMS Penelope" mit acht Zerstörern, die die Royal Navy im Verlauf des 10. April entsandt hatte, um den Eingang des Fjordes zu sperren. Er funkte daraufhin nach Berlin, dass ein Ausbruch unmöglich sei. Am 11. April lief die "Penelope" bei der Verfolgung eines weiteren deutschen Versorgers auf einen Felsen und wurde so schwer beschädigt, dass sie von einem Zerstörer abgeschleppt werden musste. Der für den nächsten Tag geplante Angriff des Verbandes auf die restlichen deutschen Schiffe vor Narvik konnte so nicht durchgeführt werden. Stattdessen nahm nun das Schlachtschiff "HMS Warspite" mit vier Zerstörern Kurs in Richtung Narvik. Am Nachmittag des 13. April lief das Schlachtschiff mit fünf weiteren Zerstörern aus dem Penelope-Verband unter dem Kommando des Vizeadmirals William Whitworth in den Ofotfjord ein.
Bey, der durch die deutsche Funkaufklärung vor dem Angriff gewarnt worden war, plante, seine sieben seetüchtigen Schiffe in Nebenfjorde zu verlegen und die britischen Einheiten aus dem Hinterhalt anzugreifen. Der Treibstoffmangel verzögerte dies jedoch; nur "Hermann Kühne" und "Erich Koellner" hatten sich auf den Weg zu ihren Positionen gemacht, als sie das britische Schlachtschiff gegen 13.00 Uhr sichteten.
Die Zerstörer "Hermann Künne" und "Erich Koellner" wurden vom Bordflugzeug der "HMS Warspite" entdeckt und gemeldet. "Erich Koellner" sank nach mehreren Treffern der "Warspite" und der Zerstörer "Eskimo" und "Bedouin". Der Kommandant der "Hermann Künne" lief nach Verbrauch der Restmunition in den Herjangsfjord und setzte das Schiff auf Grund, um mit der Besatzung das Ufer zu erreichen. Dort wurde das Wrack durch einen Torpedo zerstört. Vor dem Hafen von Narvik wurden "Erich Giese" und die bewegungsunfähig an der Pier liegende "Diether von Roeder" zerstört; letztere durch die eigene Besatzung gesprengt. Dabei wurde die "HMS Cossack" beschädigt und lief auf Grund. Ein gleichzeitig durchgeführter Luftangriff von zehn Trägerflugzeugen der "HMS Furious" erzielte keine Treffer, zwei Swordfishs wurden dabei abgeschossen. Das Bordflugzeug der "Warspite" versenkte währenddessen das U-Boot "U 64", das vor Narvik getaucht lag. Die restlichen vier Zerstörer "Georg Thiele", "Wolfgang Zenker", "Bernd von Arnim" und "Hans Lüdemann" hatten sich in den Rombaksfjord nordöstlich von Narvik zurückgezogen. Nachdem "Wolfgang Zenker", "Bernd von Arnim" und "Hans Lüdemann" ihre Munition verschossen hatten, wurden sie zur Rettung der Besatzungen am östlichen Ende des Fjordes auf Grund gesetzt, während die "Georg Thiele" die Deckung übernahm und im Rombaksfjord querliegend den britischen Verband aufhielt. Dabei erhielt der nachsetzende britische Zerstörer "HMS Eskimo" noch einen schweren Torpedotreffer, der ihm das Vorschiff abriss. Nachdem auch die "Georg Thiele" keine Munition mehr hatte, wurde sie auf der Südseite des Fjordes auf Grund gesetzt. Das Achterschiff der in zwei Teile zerbrochenen Hans Lüdemann war nach der Sprengung des Bootes wieder aufgeschwommen und wurde von einem britischen Enterkommando betreten. Als sich die Bergung des Wracks als unmöglich herausstellte, wurde es durch einen Torpedo zerstört. Damit waren zehn deutsche Zerstörer in Narvik verloren. Nach der erfolgreichen Bergung der beiden beschädigten britischen Zerstörer verließ Whitworth den Ofotfjord am Abend des 13. April, da er vom Vorhandensein deutscher U-Boote ausging. Tatsächlich war die Warspite beim Einlaufen in den Ofotfjord nur knapp einem Torpedoangriff entgangen, da das angreifende U-Boot U 46 kurz vor dem Abschuss seiner Torpedos auf eine Untiefe auflief und den Angriff abbrechen musste.