Schlachtschiff »Tirpitz«

 

1. technische Daten

- Baubeginn: 24. Oktober 1936 bzw. 2. November 1936 (beide Daten sind aktenkundig)
- Stapellauf: 1. April 1939
- Indienststellung: 25.Februar 1941
- Werft: Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven
- Hauptbewaffnung: 8 x SK 38 cm L/47, 12 x SK 15 cm L/55,  16 x 10,5 cm L/65,   16 x 3,7 cm L/83,
  12 x 2,0 cm (später bis zu 58 x 2,0 cm) ab1942 8 Torpedorohre 53,3 cm - 6 Flugzeuge Arado 196
- Verdrängung offiziell/stand./max.: 35.000 ts/42.900 ts /52.600 ts
- Baukosten: 181,6 Millionen Reichsmark
- Besatzungsstärke: ca. 108 Offiziere und 2.500 Mannschaften
- Länge (über alles/KWL) - Breite - Tiefgang (vorn/achtern): (251,0 m / 241,6 m) - 36 m - (9,0 m / 10,6 m)
- Antriebsleistung: 138.000 PS, 12 Wagner-Hochdruckkessel
- Geschwindigkeit: konstr./Meilenfahrt 29,0 kn /30,8 kn
- Fahrbereich: 19 kn - 8.870 sm

2. Kommandanten

25. Februar 1941 - 21. Februar 1943: Kapitän zur See Karl Topp
21. Februar 1943 - 03.04.1944: Kapitän zur See Hans Meyer
03.04.1944 - 04. November1944: Kapitän zur See Wolf Junge
04. November1944 - 12. November: 1944 Kapitän zur See Robert Weber i.V.

- Erste Offiziere (IO):
Januar 1941 -  Oktober 1942: Fregattenkapitän Paul Friedrich Düwel
Oktober1942 - August 1943: Kapitän zur See Heinz Assmann
August 1943 -  Mai1944: Kapitän zur See Wolf Junge
Mai 1944 -  November 1944: Kapitän zur See Robert Weber

- Navigationsoffiziere (NO):
Februar 1941 -  Mai 1941: Korvettenkapitän Werner Köppe
Mai 1941 - März 1942: Korvettenkapitän Gerhard Bidlingmaier
März 1942 -  Februar 1944: Korvettenkapitän Kuno Schmidt
Februar 1944 - April 1944: Korvettenkapitän Hugo Heydel
April 1944 -  September1944: Korvettenkapitän Hans-Henning von Salisch
September1944 -  November1944: Korvettenkapitän Gerfried Brutzer

- Erste Artillerieoffiziere (IAO):
Februar 1941 -  September1943: Fregattenkapitän Robert Weber
September1943 -  November1944: Korvettenkapitän Willi Müller

- Leitende Ingenieure (LI):
Februar 1941 -  Oktober1942: Fregattenkapitän (Ing.) Oskar Stellmacher
Oktober1942 -  September1943: Fregattenkapitän (Ing.) Paul Steinbüchler
September1943 -  November1944: Fregattenkapitän (Ing.) Alfred Eichler

3. Werdegang

Ab März 1941 erfolgte die Erprobung des Schwesterschiffes der »Bismarck« in der Ostsee. Nach Beendigung aller Erprobungen verlegte die »Tirpitz« im Januar 1942 von Wilhelmshaven nach Drontheim. Von dort unternahm das Schiff zwischen dem 5. und 9. März 1942 seine erste Feindfahrt. Als Flaggschiff eines deutschen Verbandes operierte das Schiff gegen die britischen Geleitzüge PQ 8 und PQ 12. Dabei wurde das Schiff ohne Erfolg von Trägerflugzeugen und einem U-Boot angegriffen. Nach dem Unternehmen lief der Verband in die Bogenbucht nach Narvik.

Bei Jahresende mußte die »Tirpitz« für eine längere Werftliegezeit in den Loofjord, bis es dann im März 1943 wieder in die Bogenbucht laufen konnte. Zwischen dem 6. und 7. September 1943 führte »Tirpitz« zusammen mit »Scharnhorst« und mehreren Zerstörern eine Unternehmung gegen Spitzbergen durch, in deren Verlauf der britische Stützpunkt dort vernichtet werden konnte. Danach lief das Schiff wieder in die Werft, wo insgesamt fünf Monate lang Reparaturarbeiten durchgeführt werden mußten. Erst im März konnte das Schiff in der Bogenbucht wieder vor Anker gehen.

Bei einem schweren Angriff britischer Trägermaschinen wurde das Schiff von insgesamt 15 Bomben getroffen, es gab 108 Tote und 284 Verwundete. Am 17 April kam es bereits zum nächsten Luftangriff, bei dem das Schiff aber nur von einer Bombe getroffen wurde.  Im August kommt es dann zu weitern Fliegerangriffen. Im Oktober wurde das Schiff von einem Verband viermotoriger Bomber angegriffen. Die Flugzeuge waren in Nordrußland gestartet und erzielten einen Treffer auf dem Vorschiff. Die »Tirpitz« war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr einsatzfähig.

Am 17. Oktober machte das Schiff dann im Sandesund fest, wo es bereits einen Monat später am 12. November Ziel von 32 »Lancaster«-Bombern wurde. Schon die erste Welle der angreifenden Bomber konnte drei Treffer erzielen, worauf »Tirpitz« etwa 60° Schlagseite erhielt. Die 1.000 kg-Bomben der weiteren Wellen rissen die Backbord-Bordwand auf, so daß das Schiff insgesamt 135° Schlagseite erhielt. Dabei wurde der größte Teil der Besatzung unter Deck eingeschlossen. Insgesamt starben bei diesem letzten Angriff 902 Mann, 806 kamen mit dem Leben davon.

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»Tirpitz« 1941
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Norwegen 1942/43 Die »Tirpitz« im Flehke-Fjord 1943
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Bordunterhaltung auf der »Tirpitz« 1942/43 Gut zu erkennen die Torpedonetze.
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Die 10,5-cm Flakgranaten der »Tirpitz«. 1942
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Im Alta-Fjord 1943