Segelschulschiffe
Name | Kiellegung | Stapellauf | Indienststellung |
»Gorch Fock« | 14.01.1933 | 03.05.1933 | 23.06.1933 |
»Horst Wessel« | 15.02.1936 | 13.06.1936 | 16.09.1936 |
»Albert Leo Schlageter« | 15.07.1937 | 30.10.1937 | 10.02.1938 |
»Herbert Norkus« | 01.07.1939 | 07. 11.1939 |
Im Sommer 1932 kenterte in einer Sturmböe das Segelschulschiff »Niobe« der Reichsmarine. Als Ersatz wurde daraufhin die »Gorch Fock« in Auftrag gegeben. Ein Großteil der Mittel für die »Gorch Fock« kamen durch Spenden der deutschen Bevölkerung nach dem Untergang der »Niobe« zusammen. Nach ihrer Indienststellung trat die »Gorch Fock« zur Inspektion des Bildungswesens und diente der seemännischen Ausbildung von Kadetten und Unteroffiziersanwärtern. Im Krieg ging der Ausbildungsbetrieb, unterbrochen durch zeitweise Außerdienststellung, weiter. Außerdem wurde das Schiff zeitweise als Büroschiff verwendet. Am 1. Mai 1945 versenkte die Besatzung das Schiff nahe Stralsund. 1947 wurde das Schiff gehoben und in Rostock und Wismar instand gesetzt, um anschließend an Rußland als Reparationsleistung übergeben zu werden. Dort erhielt das Schiff den Namen »Tovaritsch«" und wurde als Schulschiff in Dienst gestellt. 2003 wurde das Schiff von dem Verein "Tall-Ship Friends e.V." gekauft und nach Stralsund gebracht. Das Schiff wurde repariert und wieder als "Gorch Fock" in Dienst gestellt.
Das Segelschulschiff »Horst Wessel« wurde als Dreimastbark unter der Baunummer 508 in Hamburg bei Blohm & Voss gefertigt undtrat nach seiner Indienststellung ebenfalls zur Inspektion des Bildungswesens und absolvierte einige Ausbildungsreisen, u.a. nach Spanien, Norwegen und in die Karibik. Bei Kriegsbeginn wurde das Schiff in Kiel aufgelegt, im Mai 1940 dann nach Stralsund verlegt, um dort Kurse für die Marine-HJ abzuhalten.1942 wurde das Schiff als Begleitschiff des Flottentenders »Hela« verwendet, bis es wieder als Ausbildungsschiff diente. Bei Kriegsende fiel das Schiff den USA zu und wurde dort als »Eagle« in Dienst gestellt, wo sie aktuell noch immer im Dienst steht.
Die »Albert Leo Schlageter« wurde als Dreimastbark unter der Baunummer 515 in Hamburg bei Blohm & Voss gefertigt und trat ebenfalls nach ihrer Indienststellung zur Inspektion des Bildungswesens und wurde zur Ausbildung von Seeoffiziers- und Unteroffiziersnachwuchs genutzt. Bei Kriegsbeginn wurde das Schiff u.a. Büroschiff und nahm erst im Januar 1944 den Ausbildungsbetrieb wieder auf. Dabei geriet das Schiff am 14. November 1944 in eine sowjetische Minensperre und wurde beschädigt. Bei Kriegsende wurde das Schiff den USA zugesprochen, von dort 1947 an Brasilien verkauft und dort als »Guanabara« in Dienst gestellt. Das Schiff steht aktuell mit dem Namen »Sages« als Segelschulschiff im Dienst bei der portugiesischen Marine.
Die »Herbert Norkus« sollte 1940 ausgeliefert werden, der Krieg
verhinderte seine Fertigstellung. BEi dem Schiff handelte es sich um eine
Dreimast-Bark, die in Hamburg unter der Baunummer 524 bei Blohm & Voss gefertigt
werden sollte. Nach dem Stapellauf wurde der Schiffskörper nach Derby
in Dänemark geschleppt, um dort fertiggebaut zu werden. Die Arbeiten kamen aber nur
langsam voran, so daß der Schiffskörper 1947, mit Giftgas-Munition beladen, im Skagerrak
versenkt wurde.
Daten der Schiffe:
»Gorch Fock« | Schwesterschiffe | |
Standardverdrängung (ts) | 1.354 | 1.634 |
Einsatzverdrängung (ts) | 1.545 | 1.750 |
Länge über alles (m) | 73,75 | 89,00 |
Breite (m) | 12,00 | 12,00 |
Tiefgang (m) | 5,00 | 4,80 |
Seitenhöhe (m) | 7,30 | 7,30 |
Kraftstoff (t) | 24 | 39 |
Fahrstrecke (sm/kn) | 3.500/8 | 3.500/10 |
Segelfläche (m²) | 1.800 | 1.950 |
Motoren | MAN Sechszylinder | MAN Achtzylinder |
Besatzung | 68 | 71 |
Schüler und Anwärter | 198 | 220 |
Gorch Fock I (links) und Horst Wessel (rechts)