Sd.Kfz. 10 - leichter Zugkraftwagen 1 t

 

Die Entwicklung des leichten Zugkraftwagens 1 t wurde an die Firma Demag AG vergeben. Bis 1934 wurde von dieser Firma der erste Prototyp gebaut, welcher unter der Bezeichnung »D II 1« lief. Dieses Fahrzeug war mit einem BMW-Sechszylinder-Motor Typ "315" ausgestattet war, welcher sich im Heck des Fahrzeuges befand. 1935 folgte der zweite Prototyp, der »D II 2«. Beide Fahrzeuge hatten noch keine Serienreife und wurden zu eingehenden Erprobungen genutzt. 1936 erschien der dritte Prototyp, der »D II 3«. Ausgestattet mit einem stärkeren BMW-Motor Typ "319", welcher nun vorne untergebracht war, kam dieses Fahrzeug der Serienausführung schon sehr nahe. Der 1936 entwickelte Entwurf  »D II 4« wurde nicht gebaut, für ihn war der Maybach-Vierzylinder-Motor "HL 25" vorgesehen gewesen. Der 1938 fertiggestellte »D 6« (das II war weggefallen) wurde mit einen Maybach-Motor "HL 38" ausgestattet, ging so in Serie und wurde als Sd.Kfz. 10 von der Wehrmacht übernommen. Vorgesehen waren diese Fahrzeuge als Zugmittel für die 3,7-cm-Pak, die 2-cm-Flak, das leichte Infanteriegeschütz 18 sowie den Sonderanhänger 32. Die Abschlußausführung »D 7«, die von 1938 bis 1944 gebaut wurde, unterschied sich nur gering vom »D 6«, hatte aber später den Maybach "HL 42" eingebaut. Nachdem die Entwicklungsarbeiten abgeschlossen und die Serienfertigung angelaufen war, wurden auch andere Firmen in die Fertigung eingeschaltet: Adler, Büssing-NAG, Mechanische Werke Cottbus, MIAG, M.N.H.-Hannover und Sauer-Werke in Wien. Nach der Besetzung Frankreichs wurden auch die Firmen Peugeot, Renault, Lorraine, Panhard und Simca auf die Fertigung des Sd.Kfz. 10 umgestellt. Insgesamt wurden etwa 17.500 Fahrzeuge dieses Typs gebaut. Obwohl man schon im Januar 1943 die Fertigung zu Gunsten des Sd.Kfz. 11 einstellen wollte, wurden die Fahrzeuge noch bis Kriegsende produziert.

 

Technische Daten (D 7):

Länge 4,75 m
Breite 1,84 m
Höhe 1,62 m
Gewicht 4.900 kg
Höchstgeschwindigkeit 65 km/h
Kraftstoffmenge 115 l
Reichweite 285 km
Kupplung Zweischeiben, tr. F & S PF 220 K
Spurweite max. 1.630 mm
Bodenfreiheit 325 mm
Sitzplätze 8

Unterarten:

Bei der Firma Gaubschat in Berlin wurden die Fahrzeuge für den großen Fernsprechtrupp a (mot.) umgerüstet, die Fahrzeuge erhielten aber keine eigene Kfz.-Nummer.

Behelfsmäßig gab es Fahrzeuge mit der 3,7-cm-Pak und der 5-cm-Pak.

Das Sd.Kfz. 10/1 oder auch »Gassprüh-Wagen« trug acht Mann Besatzung, die eingebauten Geräte wogen 150 kg.

Das Sd.Kfz. 10/2 oder auch »leichter Entgiftungswagen« trug vier Mann Besatzung, das Fassungsvermögen des Staukastens betrug 200 kg. Mit dem Fahrzeug konnten 1 m breite Gassen durch verseuchtes Terrain gestreut werden.

Das Sd.Kfz. 10/3 oder auch »leichter Sprühwagen« war zum Anlegen von Geländeverstärkungen durch Kampfstoff geeignet. Der Inhalt des mitgeführten Behälters betrug 400 Liter. Das Ausbringen und die Verteilung erfolgte durch Druckluft mittels einer Schwenkeinrichtung. Bahnen von bis zu 16 Metern Breite konnten angelegt werden.

Das Sd.Kfz. 10/4 war eine Umrüstung von 610 Sd.Kfz. 10 mit einer 2-cm-Flak 30. Die Fahrzeuge führten 260 Schuß Munition mit sich. Wegen der hohen Personalverluste der Bedienungsmannschaften wurde der Aufbau später hinter Panzerschutz angebracht.

Als Sd.Kfz. 10/5 findet sich das gleiche Fahrzeug mit 2-cm-Flak 38. Versuche gab es auch mit der 3,7-cm- und der 5-cm-Flak.