Räumbootklasse R 1 - R 8


Um nicht gegen die Bestimmungen des Versailler Vertrages zu verstoßen bzw. um deren Festlegungen zu umgehen, wurde auf der Werft Abeking & Rasmussen in Lemwerder bereits 1920 der Grundtyp des modernen Räumbootes entworfen. Dabei handelte es sich um die Fortentwicklung der UZ-Serie von 1916. Doch erst 1930 erhielten die Lüssen Werft und die Werft Abeking & Rasmussen den Auftrag, unter den Tarnbezeichnungen "Sperrübungsfahrzeug" bzw "Schneller Dieselschlepper" je ein Minenräumboot aus Holz mit 24,5 m Länge zu bauen. So entstanden auf der Lürssen-Werft das Räumboot R 1 und auf der Werft Abeking & Rasmussen das Räumboot R 2. Ab 1932 folgten auf der Lürssen-Werft die Boote R 3 - R 8. Die Boote wurden in traditioneller Bauweise mit halbhoher Back im vorderen Drittel und gleichhohem, durchlaufenden Mittelteil für die Motoren- und Wohnraumaufbauten gefertigt. Die Boote waren aus Holz gebaut und waren in Kompositbauweise (Stahlspanten mit Holzbeplankung) ausgeführt. Sie hatten MWM-Dieselmotoren und zwei Schrauben. Anfangs erhielten die Boote eine 2-cm Flak, deren Anzahl sich im Laufe des Krieges auf bis zu vier Fla-Waffen erhöhte.

Besatzung: 18 Mann

Verdrängung: 60 t

Länge über alles: 26 m

Breite: 4,4 m

Tiefgang: 1,2 m

Maschinenanlage: Zwei Sechszylinderviertaktdiesel, zusammen 714 PS, 1 Hilfsdiesel, 1 Deutz-Diesel-Generator

Höchstgeschwindigkeit: 17 kn

Fahrbereich: 800 sm bei 15 kn

Brennstoffvorrat: 6 m³

Bewaffnung:

Seeziel-Artillerie: keine

Flak: ein 2-cm Geschütz (MG C/30), später bis zu vier 2-cm Geschütze

Torpedos: keine

Wasserbomben: keine

Minen: keine