Regelbau 34 Geschützschartenstand in A für 24 cm SK L/50

 

Beschreibung:

Der Regelbau 34 des Limes-Bauprogramms war mit 4.700 m³ Beton der weitaus größte Regelbau des Westwalls. In ihm wurde die 24-cm-SK L/50 (SK = Schnellladekanone) eingebaut. Diese wurde als russisches 25,4-cm-Schiffsgeschütz vor dem Ersten Weltkrieg entwickelt und für die zaristische Flotte gebaut. Von der deutschen Armee erbeutet, wurden zwei Geschütze und für die deutsche Wiederbewaffnung in den 1930er Jahren von Krupp mit einem neuen Seelenrohr versehen. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verlegte die "Batterie Oldenburg" mit den Geschützen in eine Stellung in den Südschwarzwald. Hier waren sie in Regelbauten 34 unter gebracht. Der Bau bestand aus einem zentralen Geschützraum für die 24-cm Schnellladekanone L/50 mit 3,5 m Höhe. Auf der rechten Seite war der Munitionsbereich unter gebracht. Das Geschützrohr lag in Ruhestellung unter Geländeniveau in einer vorspringenden Schartenmulde. Der obere Teil der Scharte war durch ein großes Holztor verschlossen, so dass die beiden gebauten Regelbauten zu einem ausladenden Bauernhog getarnt werden konnten. Das Höhenrichtfeld betrug bis zu 30°, das Seitenrichtfeld 35°. Das ermöglichte eine Schussweite von 28 km.
Die Angriffsoperationen der 7. Armee auf die Maginotlinie im Raum Straßburg – Mühlhausen, beginnend am 15. Juni 1940, wurden von den beiden Geschützen unterstützt. Die Geschütze wurden dann im Juli 1940 nach Frankreich an die Kanalküste im Raum Calais/Le Moulin Rouge verlegt, wo man im September 1940 mit dem Bau einer neuen Marine-Küstenbatterie begann.

Skizze:


Literatur und Quellen:

Manfred Groß: Der Westwall zwischen Niederrhein und Schnee-Eifel, Rheinland-Verlag GmbH, 1982

Dieter Bettinger / Martin Büren: Der Westwall: Die Geschichte der deutschen Westbefestigungen im Dritten Reich, Band 2: Die technische Ausführung des Westwalls, Biblio-Verlag