Zahn, Alois

 

* 9. Mai 1889, Tirschenreuth

† 11. Juli 1957, Stuttgart

 

 

Alois Zahn war der Sohn des Kaufmanns Johann Zahn und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Seitz. Er trat am 15. Juli 1910 als Fahnenjunker in das Württembergische Armee ein. Er kam dabei zum 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127 in Ulm. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule am 18. November 1911 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf 20. November 1909 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier in der 2. Kompanie vom 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127 in Ulm eingesetzt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges gehörte er noch zur 2. Kompanie von seinem 9. Württembergisches Infanterie-Regiment Nr. 127. Er zog zu Beginn des Krieges mit dem aktiven Regiment an die Front. Am 30. Oktober 1914 wurde er zum Bataillonsadjutant ernannt. Am 18. September 1915 zum Oberleutnant befördert. Ab dem 1. Dezember 1915 wurde er als Kompanieführer beim Rekrutendepot der 7. Landwehr-Division verwendet. Ab dem 20. Dezember 1915 wurde er als Chef der Minenwerfer-Kompanie 307 eingesetzt. Am 13. Oktober 1917 wurde er zum stellvertretenden Kommandeur vom Pionier-Bataillon Nr. 407 ernannt. Ab dem 1. Juli 1918 diente er im Stab vom Minenwerfer-Bataillon Nr. 8. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Hauptmann befördert. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch einige andere Auszeichnungen verliehen. Er wurde dann als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Ab dem 1. Oktober 1919 wurde er als Kompaniechef im Reichswehr-Schützen-Regiment 26 eingesetzt. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Chef der Minenwerfer-Kompanie vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 26 der Reichswehr-Brigade 13. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Chef der 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 13. (Württ.) Infanterie-Regiment in Ludwigsburg übernommen. In dieser Position wurde er dann die nächsten Jahre eingesetzt. 1922 hat er den 18. Oktober 1918 als neues Rangdienstalter zugewiesen bekommen. Im Hochsommer 1922 wurde er als Lehrer bzw. Aufsichtsoffizier an die Infanterieschule nach München versetzt. Vom 19. April 1923 bis zum 18. Mai 1923 besuchte er einen Minenwerfer-Lehrgang auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer. Am 1. März 1924 wurde er dann zur 13. (Minenwerfer) Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Frankfurt an der Oder versetzt. Am 24. September 1924 starb seine Mutter. 1925/26 wurde er dann zum Chef der 3. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Frankfurt an der Oder ernannt. Diese Position übte er dann die nächsten Jahre aus. 1929/30 wurde er in die Kommandantur von Stuttgart versetzt. Auch in dieser Position wurde er mehrere Jahre eingesetzt. Am 1. April 1932 wurde er dort auch zum Major befördert. Am 6. Oktober 1932 hat er Irene Neidert, Tochter vom Generaloberarzt Dr. Emil Neidert, geheiratet. Am 17. Juni 1933 wurde sein ältester Sohn Johannes Zahn geboren. Auch bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er noch bei der Kommandantur Stuttgart verwendet. Am 1. November 1934 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 2. März 1935 wurde sein jüngster Sohn Wolfgang Zahn geboren. Bei der Enttarnung der Einheiten wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 13 in Stuttgart ernannt. Am 6. Oktober 1936 wurde er zum Kommandeur des I. Bataillons vom  Infanterie-Regiment 119 in Stuttgart ernannt. Am 1. August 1937 wurde er zum Oberst befördert. Als solcher wurde er am 10. November 1938 zum Kommandant von Ulm ernannt. Er trug weiter die Uniform seines vorherigen Regiments. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 wurde er weiter in dieser Funktion eingesetzt. Nach dem Polenfeldzug wurde er dann Ende September 1939 abgelöst. Dafür übernahm er dann als Kommandeur das neue Infanterie-Regiment 283 auf dem Truppenübungsplatz Bergen. Nach der Aufstellung bezog er mit diesem Stellungen an der Westfront. Zum Ende des Frühjahrs 1940 führte er sein Regiment im Verband der 96. Infanterie-Division im Westfeldzug gegen Frankreich. Dabei wurden ihm beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Im August 1940 wurde sein Regiment nach dem Westfeldzug beurlaubt und erst im Februar 1941 wieder aufgerufen. Zum Beginn des Sommers führte er sein Infanterie-Regiment 283 in den Ostfeldzug. Zum 1. August 1941 wurde er zum Generalmajor befördert. Ende Dezember 1941 wurde er dann zum Inspekteur der Wehrersatzinspektion Stuttgart ernannt. Am 31. Mai 1944 wird er nur noch als bedingt kriegsdienstverwendungsfähig bezeichnet. Er wohnte damals in der Seestraße 51 in Stuttgart mit der Telefonnummer 92386. Diese Funktion als Wehrersatzinspekteur Stuttgart übte er dann bis zum Kriegsende im Frühjahr 1945 aus.

Sein militärische Nachlass ist zum Teil im Landesarchiv Stuttgart unter der Signatur M 660/263 aufbewahrt.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1924
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.