von Witzendorff, Bodo Viktor Adolf Wilhelm

 

* 29. August 1876, Schwerin

+ 9. August 1943, Berlin
 

 

Bodo von Witzendorff trat am 1. Dezember 1894 als Fahnenjunker in das Großherzoglich Mecklenburgische Grenadier-Regiment Nr. 89 ein. Von Juni 1895 bis März 1896 besuchte er die Kriegsschule Hannover. Am 18. Oktober 1895 wurde er zum Fähnrich und am 18. April 1896 zum Sekondeleutnant befördert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Es folgte ab dem 1. Oktober 1902 die Verwendung zunächst als Bataillons-Adjutant, ab dem 23. März 1906 als Regiments-Adjutant, ehe von Witzendorff am 13. September 1911 als Adjutant zur 76. Infanterie-Brigade nach Erfurt versetzt wurde. Am 14. Juni 1906 war er bereits zum Oberleutnant und am 13. September 1911 zum Hauptmann befördert worden. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges war von Witzendorf mit der 76. Infanterie-Brigade zunächst an der Westfront bei der Eroberung von Namur zum Einsatz. Dann verlegte die Brigade in den Osten und beteiligte sich an der Schlacht an den Masurischen Seen. Am 14. Mai 1915 kehrte von Witzendorff mit der Ernennung zum Adjutant der 103. Infanterie-Division an die Westfront zurück. Am 19. Oktober 1915 wurde er schwer verwundet. Am 13. Dezember 1915 heiratete er die elf Jahre jüngere Carola Elisabeth Ina Auguste Julie Anna von Rantzau, Tochter des Generalmajors Franz von Rantzau, in Erfurt. Damit war der spätere Generalleutnant Heino von Rantzau sein Schwager. Nach seiner Genesung wurde er am 21. Juni 1916 zum Ersatz-Bataillon des 3. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 71 versetzt. Zum 1. August 1916 erfolgte seine Versetzung zum Stab des stellvertretenden XI. Armee-Korps, wo er jedoch nur wenige Wochen verblieb. Zum 22. August 1916 wurde von Witzendorff zum Kommandanten der mobilen Etappen-Kommandantur 5 des IV. Armee-Korps ernannt, welche er bis zum 8. September 1916 führte. Anschließend übernahm er bis Ende August 1918 das Kommando über die mobilen Etappen-Kommandantur 4 des Gardekorps. Am 27. Januar 1918 zum Major befördert, wechselte er am 1. September 1918 als 1. Adjutant in das Generalkommando des VIII. Armee-Korps über, wo Witzendorff das Kriegsende erlebte und darüber hinaus bis Ende September 1919 verblieb. Anschließend folgte die Versetzung in den Stab vom Gruppenkommando 2 nach Kassel, dessen Kommandant des Hauptquartiers er am 1. Oktober 1919 wurde. Am 31. Juli 1922 wurde er mit Wirkung vom 1. August 1922 in das 17. Infanterie-Regiment versetzt. Am 1. September 1922 wurde von Witzendorff dann Bataillons-Kommandeur im 17. Infanterie-Regiment und als solcher am 1. Oktober 1923 zum Oberstleutnant befördert. Anschließend war Bodo von Witzendorff vom 1. August 1925 bis zum 31. Januar 1928 wieder beim Stab des Gruppenkommandos 2 eingesetzt. Zum 1. Februar 1928 wechselte er in den Stab des 6. Infanterie-Regiments nach Lübeck, wo er zum 1. März 1929 zu dessen Kommandeur ernannt wurde. Bereits am 1. Mai 1928 war er zum Oberst befördert worden. Ab dem 1. Februar 1931 war er Kommandant von Berlin. Am 31. Januar 1933 wurde von Witzendorff mit dem Charakter als Generalleutnant aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Am 1. Dezember 1933 trat Bodo von Witzendorff als Angestellter in die Luftwaffe ein und wurde Abteilungschef im Luftwaffen-Personalamt des Reichsluftfahrtministeriums. Am 1. Oktober 1935 wurde er als Generalleutnant reaktiviert und am 1. August 1937 Chef der Zentral-Abteilung im Reichsluftfahrtministerium, ab 1. März 1938 Chef des Zentralamts im RLM. Am 1. Oktober 1937 wurde ihm der Charakter des Generals der Flieger verliehen, am a. Februar 1939 folgte die Beförderung zum General der Flieger. Er wohnte in der Landhausstraße 39 in Berlin-Wilmersdorf. Seine Frau ist am 8. Oktober 1940 morgens um 1:45 Uhr an Kranzaderverkalkung und Conorarinfarkt gestorben. Am 30. November 1942 wurde er schließlich endgültig pensioniert. Für seine Verdienste erhielt er am 7. Dezember 1942 das Deutsche Kreuz in Silber. Er stab selbst nicht einmal ein Jahr nach seiner Pensionierung.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945. Osnabrück 1991