von Wild, Wolfgang

 

* 26. April 1901, Frankfurt am Main + 12. Mai 1964, Kassel  

 

Wolfgang von Wild trat am 1. Juli 1918 in die kaiserliche Marine ein. Nach seiner Ausbildung an der Marineschule Mürwik wurde er im Oktoner 1918 Seekadett auf dem Linienschiff "Schlesien". Ab Dezember 1918 wurde er beurlaubt. Ab dem 26. Februar 1919 diente er als Freiwilliger bei der Marine-Sturmkompanie des 1. Garde-Reserve-Regiments der Marine-Brigade Erhardt. Am 1. April 1919 verwundet, wurde er am 29. Juli 1919 als Freiwilliger in die Sturmkompanie der II. Marine-Brigade Erhardt versetzt. Ab dem 10. September 1920 absolvierte er eine Ausbildung an der Marineschule. Dabei tat er zeitweise auf dem Minensuchboot "M 90" Dienst und wurde am 13. November 1920 zum Fähnrich zur See befördert. Außerdem wurde er auf dem Segelschulschiff "Niobe" ausgebildet. Ab dem 15. März 1922 absolvierte von Wild einen Lehrgang bei der Marine-Nachrichten-Abteilung der Ostsee, in deren Abschluss er ab dem 1. Mai 1922 zum Besatzungsstamm des kleinen Kreuzers "Berlin" gehörte. Bereits ab dem 7. Mai 1922 absolvierte er eine Ausbildung als Wach-Offiziers-Schüler bei der 5. Torpedoboots-Halbflottille sowie ab dem 29. Juni 1922 auf dem Kreuzer "Berlin" und dem Linienschiff "Braunschweig". Am 1. Januar 1923 folgte die Beförderung zum Oberfähnrich sowie mehrere waffentechnische Kurse. Am 1. April 1923 zum Leutnant zur See befördert, wurde Wolfgang von Wild am 1. Oktober 1923 Wach-Offizier auf dem Torpedoboot "G 7" und am 25. September 1924 Zugführer bei der Küstenwehr-Abteilung III. Am 1. Juli 1925 folgte die Beförderung zum Oberleutnant und am 23. Juni 1926  der Besuch des Artillerie-Offiziers-Beobachter-Lehrgangs an der Schiffsartillerie-Schule in Kiel. Ab dem 23. September 1926 fungierte er dann als Wach-Offizier auf den Torpedobooten "G 8" und "G 11" sowie als Halbflottillen-Adjutant der 1. Torpedoboots-Halbflottille. Am 30. September 1928 wurde er Wach-Offizier auf dem Torpedoboot "T 135" und am 12. August 1929 Bild-Offizier beim Kommando der Marinestation der Ostsee. Von Oktober bis November 1930 absolvierte er dann eine Flugzeug-Beobachter-Ausbildung beim Funk-Versuchs-Kommando in Warnemünde. Ab Dezember 1930 folgten weitere Waffen-Lehrgänge und ab dem 1. Oktober 1932 die geheime Fliegerausbildung, teilweise bei der königlich italienischen Luftwaffe. Am 1. April 1933 zum Kapitänleutnant befördert, wurde von Wild am 1. Oktober 1933 Gruppenleiter und Kapitänleutnant beim Stab des Funk-Versuchs-Kommandos. Ab dem 1. Februar 1934 war er Admiralstabs-Offizier im Stab der Marinestation der Nordsee und Leiter der Verbindungsstelle des Luftamtes Kiel, dem getarnten Luftkreiskommando VI in Kiel. Am 1. April 1934 folgte der offizielle Übertritt in die Luftwaffe und die Verwendung als Ia im Stab des Führers der Marineluftstreitkräfte. Am 1. März 1936 wurde von Wild zum Major befördert und im Juli 1936 Kompanie-Chef bei der Fliegerersatz-Abteilung 16 (See). Ab dem 1. Dezember 1938 war er Kommandeur der Küstenfliegergruppe 506, ab Oktober 1939 der Küstenfliegergruppe 806. Zugleich war er Fliegerhorst-Kommandant Dievenow. Am 1. Januar 1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Ab dem 4. Juli 1940 war von Wild gleichzeitig mit der Wahrung der Geschäfte des Führers der Seeluftstreitkräfte betraut. Ab dem 21. April 1941 bekleidete er das Amt des Fliegerführers Ostsee und am 1. August 1941 wurde er zum Oberst befördert. Ab dem 30. Oktober 1941 war er vertretungsweise Fliegerführer Atlantik und ab dem 6. Februar 1942 Fliegerführer Süd (Krim). Vom 23. Juni bis 2. Juli 1942 führte er die gegen Sewastopol eingesetzten Luftwaffen-Einheiten des VIII. Fliegerkorps, anschließend fungierte er wieder als Fliegerführer Süd. Am 21. August 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 11. September 1942 erkrankte er schwer und wurde in ein Lazarett eingewiesen. Nach seiner Genesung folgte am 1. November 1942 die Verwendung als Lufttransportführer I (Südost) in Athen und am 9. Dezember 1942 als Fliegerführer Sardinien. Ab dem 20. Juni 1943 war er dann Geleitzugführer Mittelmeer beim Stab der Luftflotte 2. Am 27. August 1943 erkrankte er erneut und musste seinen Dienstposten erneut aufgeben. Ab dem 5. Oktober 1943 war er Kommandeur der Fliegerwaffenschule C, der späteren Kampfbeobachterschule 4. Nach einem Kuraufenthalt im Oktober 1943 wurde Wolfgang von Wild Verbindungs-Offizier des Luftwaffen-Wehramtes bei der Luftflotte 6  und am 9. Dezember 1944 Fliegerführer 6 in Pillau. Am 1. Januar 1945 folgte die Kommandierung zum Luftwaffen-Führungsstab beim OkL. Von Wild war als Chef einer Luftwaffen-Mission nach Japan vorgesehen, deren Abflug über Norwegen und den Nordpol für den 9. Mai 1945 vorgesehen war. Am 1. März 1945 war er zum Generalmajor befördert worden. Bei Kriegsende geriet er in britische Gefangenschaft, aus der er im Juli 1947 entlassen wurde.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10854 - Vae – Zwe
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 3: O-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1993