Freiherr von Waldstätten, Arthur Johann Anton Maria Egon

 

* 21. April 1875, Fünfkirchen (heute Pecs in Ungarn)

† 12. Mai 1951, Wien

 

 

Egon Freiherr von Waldstätten trat nach dem Abschluss der Militäroberrealschule in Mährisch Weißkirchen in die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt ein. Aus dieser wurde der Sohn vom Feldmarschallleutnant und Geheimen Rat, dem Feldzeugmeister Georg Freiherr von Waldstätten, am 18. August 1896 als Leutnant zum k.u.k. Dragonerregiment „Graf Paar“ Nr. 2 in Wiener Neustadt ausgemustert. Von 1899 bis 1901 besuchte er die Kriegsschule in Wien und wurde danach dem Generalstab zugeteilt. 1903 heiratete er in Wien die Tochter von Gustav Franz Justus Pacher von Theinburg und der Barbara, geborene Freiin von Gagern a. d. Hause Hornau, Julia Helene Maria Erika Freiin Pacher von Theinburg. Sein Sohn Erich Georg Gustav Maria Freiherr von Waldstätten wurde am 5. August 1904 in Sollenau geboren. Seine Tochter Dorothea Franzina Maria Johanna Freiin von Waldstätten wurde am 1. Mai 1906 in Wien geboren. Nach Absolvierung von Truppendienstleistungen und verschiedenen Generalstabsverwendungen wurde er, mittlerweile zum Hauptmann befördert, dem k.u.k. Dragonerregiment „Herzog von Lothringen“ Nr. 7. Im Jahr 1914 zum Major befördert ging er mit seinem Regiment in den Einsatz wurde aber auf eigene Bitte am 1. März 1915 zur Infanterie eingeteilt und erhielt das Kommando über das III. Batailon vom k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Schwitzer“ Nr. 82. Als solcher erwarb er für das Gefecht bei Rudnik und Stroza im Mai 1915 das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens (Verleihung 1922). Für die Kämpfe im Brückenkopf von Sieniawa am 27. und 28. Mai 1915 in gleicher Position erhielt er die Goldene Tapferkeitsmedaille für Offiziere. Im gleichen Jahr wurder er zum Obersleutnant außer der Reihe befordert. Am 8. Juli 1915 wurder er bei Galeszow südlich von Lublin schwer verwundet. Ihm musste ein Bein amputiert werden. Nach seiner Genesung war er als Abteilungsleiter dem Kriegsarchiv zugeteilt. Ab 1918 leitete er überdies auch noch die Feindespropaganda-Abwehrstelle des Armeeoberkommandos. Am 1. Mai 1918 wurde er dann zum Oberst befördert. Nach Kriegsende wurder er in den Zivilstand des Kriegsarchivs übernommen. Ab 1919 trug er dann nach dem Adelsaufhebungsgesetz vom 3. April 1919 den Namen Arthur Johann Anton Maria Egon Waldstätten. Ab 1922 wurde er einfach nur noch Egon Waldstätten genannt. 1924 wurde er zum Hofrat ernannt. Als solcher trat er im Jahr 1924 auch in den Ruhestand. Ab 1925 war er Inhaber des Tabakhauptverlages in Bruck an der Leitha und bekleidete in weiterer Folge verschiedene Funktionen im Reichsverband der Tabak Haupt- und Subverleger Österreichs. Er bekleidete später noch weitere Funktionen wie unter anderem den Bundesobmann des Einheitsverbandes der Kriegsopfer Österreichs, 1937 wurde er als Vertreter der Kriegsinvaliden und ehemaligen Soldaten in den Staatsrat berufen. Daneben war er als militärhistorischer Schriftsteller mehrsprachig tätig. Seine Werke kann man im Österreichischen Staatsarchiv einsehen. Nach dem „Anschluss Österreichs“ im März 1938 wurde er allen Funktionen enthoben und von nationalsozialistischer Seite als Monarchist und Gegner des Nationalsozialismus eingeschätzt. Ende August 1939 wurde ihm am sogenannten Tannenbergta als Theresienritter der Charakter eine deutschen Generalmajors a.D. verliehen. Der jüngere Bruder vom Feldmarschall-Leutnant Alfred von Waldstätten starb am 12. Mai 1951 in Wien und wurde am Friedhof in Schönau an der Triesting begraben. Seine Frau Erika Waldstätten überlebte ihn um 9 Jahre. Seine Enkelin ist die Schauspielerin Nora Waldstätten.

 

 Quellen:

Bardolff, Der Militär Maria Theresien-Orden, Wien 1944, Seite 341
Alfred Waldstätten, Erinnerungen des Theresienritters Egon Freiherr von Waldstätten (1875 bis 1951)