Udet, Ernst

 

* 26. April 1896, Frankfurt am Main

† 17. November 1941, Berlin

 

Ernst Udet trat am 18. August 1914 in das Königlich Preußische Heer ein. Der Ingenieurssohn kam dabei anfangs als Meldefahrer zum Stab der 26. Reserve-Division. Im Herbst 1914 ging er dann zur Reserve, bevor er zum Sommerbeginn 1915 wieder aufgerufen wurde. Er begann jetzt eine Pilotenausbildung. Dann wurde er den restlichen 1. Weltkrieg in verschiedenen fliegenden Einheiten eingesetzt. Im 1. Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet. Am 9. April 1918 wurde ihm der Pour le mérite verliehen. Nach Richthofens Tod übernahm er kurzzeitig sogar die Führung der Staffel, aber zum neuen Kommandeur wurde Hermann Göring ernannt. Im Herbst 1918 hatte er es bereits bis zum Oberleutnant der Reserve gebracht. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch mit vielen weiteren Orden ausgezeichnet. Nach dem Ende vom Ersten Weltkrieg schied er dann aus der Armee wieder aus. Er war dann die nächsten Jahre als Kunst- und Postflieger tätig und nahm an verschiedenen Motorradrennen teil. Anfang 1922 gründete er dann die Firma Udet - Flugzeugbau, deren Chef er dann die nächsten Jahre war. 1925 verließ er die Firma, die später Bestandteil der Messerschmitt-AG wurde. Er gründete in der Folge verschiedene Firmen. Er selbst war weiterhin als Kunstflieger im Einsatz. Ende der 20iger Jahre begann er dann mit der Schauspielerei. Am 1. Juni 1934 trat er als Oberstleutnant in die Luftwaffe ein. Er wurde anfangs als Offizier z.b.V. eingesetzt. Außerdem war er der Führer vom NS-Flieger-Korps (NSFK). Am 1. Juni 1935 wurde er zum Oberst befördert. In diesem Jahr erschien auch seine Autobiographie. Im Februar 1936 wurde er dann zum Generalinspekteur der Jagdflieger ernannt. Anfang Juni 1936 wurde er dann zum Direktor des Technischen Amts der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1937 zum Generalmajor befördert. 1938 stellte er einen Geschwindigkeitsweltrekord über 100 Kilometer Distanz auf. Auch bei seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. November 1938 wurde er noch in der Funktion als Leiter des Technischen Amts der Luftwaffe eingesetzt. Am 1. Februar 1939 wurde er dann zum Generalluftzeugmeister und Chef des Planungsamts der Luftwaffe ernannt. Gleichzeitig war er auch wieder Generalinspekteur der Jagdflieger. Am 1. April 1940 wurde er zum General der Flieger befördert. Im 2. Weltkrieg wurden ihm bis zum 2. Teil des Westfeldzuges bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Nach dem Westfeldzug wurde ihm am 4. Juli 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generaloberst befördert. Als es in der folgenden Luftschlacht um England zu vielen Fehlschlägen kam, kam es zu Auseinandersetzungen mit Göring. Am 17. November 1941 erschoss er sich in seiner Berliner Dienstvilla. Der Öffentlichkeit wurde erklärt, er wäre an einer Verletzung bei der Erprobung neuer Waffen erlegen. Er bekam trotzdem ein Staatsbegräbnis auf. Sein Leichnam wurde auf dem Berliner Invalidenfriedhof neben dem "Roten Baron" von Richthofen beigesetzt. Auf dem Weg zu seinem Begräbnis verunglückten Oberst Werner Mölders und General der Flieger Helmuth Wilberg tödlich. Er wurde dann neben ihm beigesetzt. Das Jagdgeschwader 3 erhielt später den Ehrennamen Udet verliehen. Seine Figur war nach dem 2. Weltkrieg das Vorbild für den Film "Des Taufels General".

 

Ritterkreuz (4. Juli 1940)