Streckenbach, Bruno

 

* 7. Februar 1902, Hamburg

† 28. Oktober 1977, Hamburg

 

Bruno Streckenbach trat 1931 in die Allgemeine SS ein und wurde bereits im September 1933 zum SS-Sturmbannführer befördert. Von November 1933 bis Dezember 1940 war er im SD-Hauptamt beschäftigt, wo er am 20. April 1939 zum SS-Brigadeführer befördert wurde. Zuletzt war er Leiter des SD in Hamburg. Im September 1939 führe er eine der berüchtigten Einsatzgruppen in Polen. Aufgabe der Einsatzgruppen war die Liquidierung polnischer Juden und der polnischen Intelligenz. Hier war Streckenbach für mehrere Massaker im Raum Neutitschen, Bielsko und Rzeszow verantwortlich. Anschließend war er bis 1941 Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Krakau und wurde am 1. Januar 1941 zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei befördert. Am 9. November 1941 folgte die Beförderung zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei. Anschließend wurde er Chef des Amtes I im Reichssicherheitshauptamtes (Personal) und leitete nach dem Tod von Reinhard Heydrich das Reichssicherheitshauptamt.  Anfang 1943 ging er als SS-Untersturmführer und Reservist zur SS-Panzerjäger-Ersatz-Abteilung der Waffen-SS. Nach seiner Ausbilung kam er in die Panzertruppenschule Krampnitz und wurde am 15. März 1943 zum SS-Sturmbannführer der Reserve befördert. Anschließend wurde er mit der Führung der SS-Panzerjäger-Abteilung der SS-Kavallerie-Division betraut und am 1. Juli 1943 zum SS-Obersturmbannführer befördert. Am 28. August 1943 folgte die Beförderung zum SS-Standartenführer der Reserve. Anschließend wurde er Führer des SS-Kavallerie-Regiments 1 in der Ukraine und führte dieses westlich von Charkow. Am 15. Dezember 1943 erwarb er sich am Dnjepr das Deutsche Kreuz in Gold. Am 10. Januar 1944 übernahm er die Führung der 8. SS-Kavallerie-Division und wurde am 15. April 1944 Kommandeur der 19. Waffen-Grenadier-Division der SS (lett. Nr. 2) ernannt. Am 1. Juli 1944 wurde er zum SS-Brigadeführer der Reserve befördert und erhielt am 27. August 1944 das Ritterkreuz.  Am 9. November 1944 wurde er zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei befördert. Am 16. Januar 1945 wurde ihm für seine Abwehrleistungen bei der 3. Kurlandschlacht das Eichenlaub verliehen. im Mai 1945 geriet er in russische Gefangenschaft und wurde als Kriegsverbrecher im Lubljanka-Gefängnis in Moskau untergebracht, aus dem er im Oktober 1955 entlassen wurde.

Nach dem Krieg wurde er in Hamburg wegen Kriegsverbrechen angeklagt, zu einem Prozess ist es aber bis zu seinem Tode nicht mehr gekommen.

Ritterkreuz (27. August 1944) Eichenlaub (16. Januar 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011