Schmedes, Heinrich Julius Eberhard
* 1. Dezember 1869, Thorn † 18. Juli 1955, Kassel |
Heinrich Schmedes war der älteste Sohn vom Festungsartillerieoffizier und späteren Oberstleutnant Georg Wilhelm Schmedes und dessen Ehefrau Stephanie Rudolphine Emilie, geborene Beninga-Kettler. trat nach seiner Kadettenausbildung am 20. März 1890 als Sekondeleutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn eines aktiven Offiziers kam dabei zum 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135. Sein Vater war der spätere Oberstleutnant und Kommandeur vom Ostpreußisches Fußartillerie-Regiment „von Linger“ Nr. 1 Georg Schmedes. Etwa 1897 wurde er zum Adjutant des III. Bataillons vom 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135 ernannt. Als solcher wurde er am 15. Juni 1898 zum Premierleutnant ernannt. Bereits am 28. Mai 1898 ist sein Vater im Alter von 67 Jahren an Darmkrebs gestorben und wurde drei Tage später auf dem Stadtfriedhof Hannover beerdigt. Am 1. Januar 1899 wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Oberleutnant ernannt. Am 22. Juni 1900 (standesamtlich) und 23. Juni 1900 (kirchlich) hat er als Regimentsadjutant die fast genau siebeneinhalb Jahre jüngere Frieda Ottilie Pauline Wagner, Tochter vom Ingenieur Julius Carl Wilhelm Wagner, in Diedenhofen geheiratet. Am 14. Juni 1901 wurde sein Sohn Ernst Georg Julius Heinrich in Diedenhofen geboren. Am 27. Januar 1905 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er am 15. September 1905 zum Chef der 11. Kompanie vom 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135 ernannt. Am 27. Januar 1909 hat er eine Vordatierung seines Patentes vom 27. Januar 1901 erhalten und wurde gleichzeitig zum Chef der 1. Kompanie vom 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135 ernannt. Am 1. Dezember 1912 wurde er zum Major befördert. Am gleichen Tag wurde er zum Stab vom 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135 versetzt. Am 1. Oktober 1913 wurde er dann zum Regimentsstab vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 versetzt. Am 4. Mai 1914 wurde er dann zum Kommandeur des I. Bataillons vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 ernannt. In dieser Funktion wurde er dann auch nach Beginn des 1. Weltkrieges ab August 1914 weiter eingesetzt. Am 21. Juni 1915 wurde er mit der Führung vom 3. Kurhessisches Infanterie-Regiment "von Wittich" Nr. 83 beauftragt. Am 8. Oktober 1915 wurde er dann zum Kommandeur vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 ernannt. Am 14. Dezember 1915 übernahm er dann als Kommandeur ein anderes Regiment. Vermutlich handelte es sich dabei um das Infanterie-Regiment Nr. 207 oder 287. Am 20. Dezember 1916 wurde er schwer verwundet und nach seiner Genesung zu den Offizieren von der Armee versetzt. Am 18. Oktober 1917 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 22. Mai 1918 wurde er zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment Nr. 449 ernannt. Dieses führte er jetzt im Verband der 233. Infanteriedivision. Ab dem 27. Juni 1918 wurde er dann zum Kommandeur vom 4. Posensches Infanterie-Regiment "Freiherr Hiller von Gaertringen" Nr. 59 ernannt. Offiziell wurde er zum 1. Juli 1918 ernannt. Dieses Kommando behielt er dann im Verband der 101. Infanteriedivision bis zum Ende des Krieges. Am 5. Oktober 1918 wurde ihm der Orden Pour le merité verliehen. Im Ersten Weltkrieg wurden ihm neben dem Roter Adler-Orden 4. Klasse, dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch einige weitere Auszeichnungen verliehen. Ab Mitte Dezember 1918 wurde er wieder als Kommandeur vom 1. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 167 verwendet. Nach dem Krieg wurde er am 1. Oktober 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Dabei wurde er jetzt zur Kommandant vom Reichswehr-Infanterie-Regiment 21 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er weiter als solcher in der Reichswehr-Brigade 11 verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann zum Kommandant vom Truppenübungsplatz Senne ernannt. Am 18. Dezember 1920 wurde er zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 31. März 1924 gab er sein Kommando über den Truppenübungsplatz Senne an Oberst Wottrich ab. An diesem Tag wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Generalmajor verliehen. Er wurde später weder in der Reichswehr noch in der Wehrmacht wieder verwendet. Am 27. August 1939 wurden ihm als so genannten Tannenberg-General die Charakter als Generalleutnant verliehen. Etwas mehr als zehn Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges ist er in Kassel gestorben. Als Todesursache wurden Alterszerfall der Organe und Zerfallherde im Gehirn (Encephalomalazi) angegeben.