Scheller, Rudolf

 

* 23. April 1877, Oldenburg

† 11. September 1981, (Schneverdingen, Kreis Soltau)

 

Rudolf Scheller trat am 12. März 1896 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Oberstabsarztes zum Niederschlesisches Fußartillerie-Regiment Nr. 5. Bei diesem wurde er am 18. Oktober 1896 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch an der Kriegsschule wurde er am 20. Juli 1897 zum Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier im Niederschlesisches Fußartillerie-Regiment Nr. 5 eingesetzt. Am 1. Januar 1899 wurde er dann durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Als solcher wurde er am 1. Oktober 1899 für zwei Jahre zur Artillerie- und Ingenieurschule kommandiert. 1901 kam er wieder zu seinem Regiment zurück. Am 1. Oktober 1902 wurde er dann für fast drei Jahre zum Adjutant des II. Bataillons vom Niederschlesisches Fußartillerie-Regiment Nr. 5 ernannt. Am 30. März 1903 hat er Paule von Lentzke geheiratet. Am 1. Oktober 1906 wurde er dann für fast drei Jahre zur Kriegsakademie kommandiert. Dabei wurde er am 11. September 1907 zum Oberleutnant befördert. Im Sommer 1909 kam er wieder zum Niederschlesisches Fußartillerie-Regiment Nr. 5. Am 1. Oktober 1912 wurde er unter gleichzeitiger Beförderung zum Hauptmann zum Adjutant der 3. Fußartillerie-Brigade ernannt. Auch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges wurde er im Sommer 1914 noch in dieser Funktion eingesetzt. Im Krieg wurde er dann ab Mitte Dezember 1914 als Batterieführer der 3. Batterie vom Fußartillerie-Bataillon Nr. 39 eingesetzt. Am 20. August 1915 wurde er dann zum Kommandeur vom Fußartillerie-Bataillon Nr. 39 ernannt. Ende April 1917 kam er dann zum Stab vom Offizier der Artillerie beim Generalkommando IX. Armeekorps. Am 28. April 1917 ist seine erste Frau gestorben. Am 18. Oktober 1918 wurde er zum Major befördert. Er verblieb beim Stab vom Offizier der Artillerie beim Generalkommando IX. Armeekorps bis zum Juni 1919.  Im Ersten Weltkrieg wurden neben beiden Eisernen Kreuzen noch andere Auszeichnungen verliehen. Im Juni 1919 wurde er dann zum Kommandeur der Abwicklungsstelle vom Lauenburgisches Fußartillerie-Regiment Nr. 20 ernannt. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Major mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen. Als solcher kam er dann zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 4. Am 1. April 1920 wurde er dann zum Kommandeur der II. Abteilung vom Reichswehr-Artillerie-Regiment 4 ernannt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er als solcher verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann in den Stab der III. Abteilung vom 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Hannover übernommen. Später wurde er als Batteriechef im 6. (Preuß.) Artillerie-Regiment verwendet. Am 1. Januar 1922 wurde er in den Stab vom Artillerieführer VI nach Münster in Westfalen versetzt. Am 1. Oktober 1922 wurde er dann als Lehrer zur Artillerieschule Jüterbog versetzt. Dort wurde er dann auch als Kommandeur der Feuerwerkerschule eingesetzt. Am 4. Mai 1923 hat er Dora, geb. Haberland, verwitwete Faber geheiratet. Als Kommandeur der Feuerwerkerschule und Lehrer an der Artillerieschule wurde er am 1. Februar 1926 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Januar 1927 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der II. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Frankfurt an der Oder ernannt. Nach zwei Jahren gab er sein Kommando Ende Januar 1929 wieder ab. Er wurde dafür als Kommandeur vom Fähnrichslehrgang erneut an die Artillerieschule Jüterbog versetzt. Als solcher wurde er am 1. Dezember 1929 zum Oberst befördert. Am 31. Januar 1930 gab er sein Kommando ab. An diesem Tag wurde er auch aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.

Am 1. April 1930 wurde er dann als Ausbildungsleiter der Artillerie beim Stab der 1. Division der Reichswehr in Königsberg angestellt. Am 1. April 1934 trat er dann als Ergänzungsoffizier wieder in das Heer ein. Er wurde jetzt als Oberst (E) zum Kommandeur der Reichswehrwerbestelle Königsberg II ernannt. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er im Frühjahr 1935 durch die Umbenennung seiner Einrichtung zum Kommandeur vom Wehrbezirkskommando Königsberg II ernannt. Diese Funktion behielt er dann über viele Jahre. Auch bei Beginn des 2. Weltkrieges im Sommer 1939 blieb er weiter als Kommandeur vom WBK Königsberg II eingesetzt. Am 1. Juni 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann auch wieder in den aktiven Dienst übernommen. Am 31. Juli 1942 gab er sein Kommando ab und wurde dafür z.V. gestellt. Am 30. April 1943 wurde seine z.V. Stellung aufgehoben.