Schaumburg, Hermann Heinrich Ernst

 

* 13. November 1880, Koblenz

† 4. Oktober 1947, Hamburg

 

 

Ernst Schaumburg war der Sohn von Ernst Albert Schaumburg und dessen Ehefrau Margaretha, geborene von Metzen. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 20. März 1899 als Leutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Dabei kam der Sohn eines Landgerichtsdirektors zum 7. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 96. Am 2. Oktober 1904 wurde er mit Wirkung vom 19. Oktober 1904 zur Ersatz-Kompanie des 2. Feld-Regiments der Schutztruppe Deutsch-Südwestafrika zugeteilt. Bis 1910 wurde er dann bei der Schutztruppe eingesetzt. Dabei wurde er am 19. August 1909 zum Oberleutnant befördert. Am 22. März 1910 wurde er dann als solcher in die Königlich Preußische Maschinengewehr-Abteilung Nr. 9 versetzt. Am 13. September 1912 wurde er dann mit Wirkung vom 1. Oktober 1912 zum 6. Thüringisches Infanterie-Regiment Nr. 95 versetzt. Am 13. September 1913 wurde er dann mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 zum Hauptmann befördert. Gleichzeitig wurde er zum Stabe des II. Bataillons vom 2. Garde-Regiment zu Fuß versetzt. Am 18. Dezember 1913 wurde er dann zum Kompaniechef im 2. Garde-Regiment zu Fuß ernannt. Auch noch kurz vor Beginn des 1. Weltkrieges im Sommer 1914 wurde er in dieser Funktion eingesetzt. Bei der Mobilmachung für den Krieg wurde er dann als Kompaniechef zum Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 64 versetzt. Ab dem 21. September 1915 wurde er dann als Bataillonsführer des II. Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 64 eingesetzt. Am 21. April 1918 wurde ihm als Bataillonskommandeur im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 64 der 1. Garde-Reserve-Division der Pour le merite verliehen. Am 5. Oktober 1918 wurde er dann auch noch mit der Führung vom Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 64 beauftragt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur mehrmals verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in mattweiß widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch sehr viele andere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg führte er im Frühjahr 1919 das Garde-Reserve-Regiment 64 in Kurland. Am 1. Oktober 1919 wurde er als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde jetzt im Reichswehr-Infanterie-Regiment 115 eingesetzt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dort verwendet. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kompaniechef in das 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Als solcher wurde er am 28. September 1921 zum Major befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 1. Juli 1921 datiert. Am 1. April 1922 wurde er dann für die nächsten Jahre als Adjutant zum Stab der 3. Division der Reichswehr nach Berlin versetzt. Am 1. Februar 1925 wurde er dann zum Kommandeur des II. (Hanseatisches) Bataillon vom 6. Infanterie-Regiment in Lübeck ernannt. Als solcher wurde er am 1. November 1927 zum Oberstleutnant befördert. Am 31. Januar 1928 gab er sein Kommando als Bataillonskommandeur ab. Er wurde dafür am 1. Februar 1928 für die nächsten drei Jahre zum Regimentsstab vom 7. (Preuß.) Infanterie-Regiment nach Schweidnitz versetzt. Dort erhielt er dann auch seine Einweisung als Regimentskommandeur. Am 1. November 1930 wurde er zum Oberst befördert. Am 1. Februar 1931 wurde er als Nachfolger von Oberst Woldemar Freiherr Grote zum Kommandeur vom 1. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Königsberg ernannt. Am 31. Januar 1933 gab er sein Kommando an Oberst Rudolf Lüters ab. Er wurde dafür am 1. Februar 1933 für die nächsten Jahre zum Kommandant der Kommandantur Berlin ernannt. Als solcher wurde er am 1. April 1933 zum Generalmajor befördert. Während der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurden ihm am 1. April 1935 die Charakter als Generalleutnant verliehen. Am 1. Februar 1937 gab er sein Kommando als Kommandant von Berlin an Generalmajor Ernst Seifert ab. Er wurde dafür an diesem 1. Februar 1937 zum Landwehr-Kommandeur Groß Hamburg ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1938 zum Generalleutnant befördert. Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 zum Kommandeur der 225. Infanterie-Division ernannt. Nach der Aufstellung verlegte er mit seiner Division an die Westfront. Im Frühjahr 1940 führte er seine Division dann in den Westfeldzug. Am 1. August 1940 wurde er dann zum Kommandant von Paris ernannt. Dieses Kommando behielt er dann die nächsten Jahre. Am 30. April 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Am 1. Mai 1943 wurde er in die Führerreserve versetzt. Am 31. Oktober 1943 wurde er aus dem aktiven Dienst der Wehrmacht verabschiedet. Nach dem Kreg wohnte er in Hamburg in der Rothenbaumchaussee 58. Er starb am 4. Oktober 1947 um 23 Uhr in der Martinistraße 44 in Hamburg. Als Todesursache wurden Oberarmsarkom, Metastasen, Cachexie und Kreislaufschwäche angegeben.