Sayn-Wittgenstein, Heinrich Prinz zu

 

* 14. August 1916, Kopenhagen / Dänemark

† 21. Januar 1944, Lübars / Kreis Stendal (gefallen)

 

Nach Ableistung des Reichsarbeitsdienstes im Lager in Emmendingen meldete sich Sayn-Wittgenstein als Offiziersanwärter zur Wehrmacht. Im April 1936 begann seine militärische Laufbahn im Reiterregiment 17 in Bamberg. Hier wurde er Fahnenjunker der „Cannstatter Reiter“. Im Sommer 1937 meldete er sich zur Luftwaffe und wurde im Oktober in die Fliegerschule Braunschweig aufgenommen. Nach entsprechenden Lehrgängen wurde er im Juni 1938 zum Leutnant befördert und erhielt das Offizierspatent. Bis August 1941 flog er als Kampffliegerpilot im Kampfgeschwader 51. Nach 150 Feindflügen wurde er im August 1941 aus eigenem Wunsch zur Nachtjagd versetzt. Nach der Ausbildung für die Nachtjagd erzielte er wenige Monate später in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1942 seinen ersten Abschuss. Auf nur 49 Feindflügen errang er 22 Luftsiege, wofür er am 2. Oktober 1942 als Hauptmann mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. Zu dieser Zeit war er Kapitän der 9. Staffel. Im Dezember 1942 wurde er Kommandeur der I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 100 im Osten, wo er in kürzester Zeit 29 weitere Nachtsiege erringen konnte. Nach seinem 47 Nachtsieg wurde er am 31. August 1943 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Von September bis November 1943 war er Kommandeur der II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 3. Am 1. Januar 1944 wurde er Kommodore des Nachtjagdgeschwaders 2 und zum Major befördert. In der Nacht zum 2. Januar 1944 gelangen ihm sechs Nachtsiege in einer Nacht. In der Nacht zum 22. Januar 1944 wurde er kurz nach der Erzielung eines weiteren Luftsieges durch einen britischen Fern-Nachtäger abgeschossen. Beim Versuch, seine Maschine in Stendal notzulanden, stürzte er in der Nähe von Schönhausen ab. Wittgenstein wurde in einem Waldgebiet der Gemeinde Lübars bei Stendal tot aufgefunden. Sein Fallschirm hatte sich aufgrund seiner geringen Absprunghöhe nicht mehr geöffnet. Am 23. Januar 1944 wurde er posthum mit den Schwertern ausgezeichnet.

 

Ritterkreuz (2. Oktober 1942) Eichenlaub (31. August 1943) Schwerter (23. Januar 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011