Riedel, Theodor-Heinrich
* 17. September 1889, Frankfurt am Mains † 24. Dezember 1939, Berlin-Lankwitz |
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Theodor-Heinrich Riedel trat am 1. April 1909 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Er absolvierte seine Grundausbildung und anschließend seine Bordausbildung auf dem Großen Kreuzer SMS "Hertha". Ab dem 1. April 1910 besuchte er die Marineschule und wurde am 12. April zum Fähnrich zur See ernannt. Am 1. Oktober 1911 wurde er auf das Linienschiff SMS "Braunschweig" versetzt und dort am 19. September 1912 zum Leutnant zur See befördert. Zwischen dem 1. Oktober 1912 und dem 30. September 1914 war er der III. Matrosen-Artillerie-Abteilung zugeteilt und dort als Kompanieführer eingesetzt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er am 1. Oktober 1914 als Wachoffizier auf das neu in Dienst gestellte Linienschiff SMS "Markgraf" versetzt, auf dem er fast den ganzen Krieg über diente. In der Skagerrakschlacht vom 31. Mai bis zum 1. Juni 1916 bildete SMS "Markgraf", zusammen mit den übrigen Einheiten der König-Klasse, die 5. Division des III. Geschwaders unter dem Kommando von Konteradmiral Paul Behncke. Da die 5. Division an der Spitze der deutschen Flotte fuhr, war sie, mit Ausnahme der Schlachtkreuzer, dem feindlichen Feuer am stärksten ausgesetzt. Die SMS "Markgraf" fuhr an dritter Stelle der Schlachtlinie und erhielt fünf Treffer, die elf Mann der Besatzung töteten. Sie wurde bei AG. Vulcan in Hamburg repariert und war am 20. Juli 1916 wieder einsatzklar. In der Zwischenzeit war Theodor-Heinrich Riedel am 2. Mai 1915 zum Oberleutnant zur See befördert worden. Vom 11. bis 19. Oktober 1917 wurde die SMS "Markgraf", zusammen mit den anderen Schiffen der König-Klasse, vor den baltischen Inseln gegen die russische Ostseeflotte eingesetzt. Bei der Schlacht im Moon-Sund, in der das russische Linienschiff Slawa versenkt wurde, war die SMS "Markgraf"nicht dabei. Auf dem Rückmarsch von den Baltischen Inseln erhielt sie am 29. Oktober 1917 einen Minentreffer und wurde daraufhin vom 6. bis zum 23. November in der Kaiserlichen Werft Wilhelmshaven repariert. Die restliche Zeit des Ersten Weltkrieges lag die Markgraf, wie die meisten anderen Großkampfschiffe auch, überwiegend in Wilhelmshaven. 1918 nahm sie am letzten Vorstoß der Hochseeflotte gegen das norwegische Utsire teil. Im Oktober 1918 wurde Oberleutnant zur See Riedel zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee bzw. der Kommandantur Kiel gestellt. Ab April 1919 diente er auf dem Kleinen Kreuzer "Straßburg" als Wachoffizier, auf dem er am 15. Februar 1920 zum Kapitänleutnant befördert wurde. Zwischen dem 19. März und dem 30, Mai 1920 war er beurlaubt und wurde anschließend als Adjutant in den Stab der Marinestation der Ostsee versetzt. Ab dem 16. Dezember 1920 war er dem Schiffsstamm des Linienschiffs "Hannover" zugeteilt und ab dem 10. Februar 1921 Wachoffizier auf dem Schiff. Zwischen dem 23. September 1923 und dem 26. September 26. September 1924 war er Artillerieoffizier auf dem Kreuzer "Medusa" und anschließend auf dem Kreuzer "Thetis". Am 1. Dezember 1924 kehrte er als 2. Artillerieoffizier auf das Linienschiff "Hannover" zurück. Ab dem 1. Oktober 1925 fungierte er als 2. Artillerieoffizier auf dem Linienschiff "Elsaß". Zweitweise war er mit der Vertretung des Admiralstabsoffiziers im Stabe des Befehlshabers der Seestreitkräfte der Ostsee. Am 13. Mai 1926 wurde er Admiralstabsoffizier beim Stab des Befehlshabers der Seestreitkräfte der Ostsee. Zwischen dem 1. Oktober 1926 und dem 27. September 1928 war er zur Verfügung des Chefs der Marineleitung gestellt, um an der Technischen Hochschule Berlin zu studieren. Am 1. April 1928 zum Korvettenkapitän befördert, wurde Theodor-Heinrich Riedel am 28. September 1928 Referent in der Waffenabteilung der Marineleitung. Ab dem 2. Mai 1932 war er Generalreferent in der Waffenabteilung der Marineleitung, wo er am 1. Juli 1933 zum Fregattenkapitän befördert wurde. Ab dem 1. Oktober 1934 war er Chef der Entwicklungsabteilung im Marinewaffenamt, ab dem 11. Januar 1936 im OKM. Am 1. April 1935 wurde er zum Kapitän zur See befördert. Am 14. Oktober 1936 wurde er Kommandant des Kreuzers "Nürnberg". Mit dieser war er während es Spanischen Bürgerkrieges vor der Spanischen Küste im Einsatz. Am 9. Oktober 1937 wurde er zum Marinewaffenamt kommandiert und am 22. Mai 1938 Chef der Stabsabteilung des Marinewaffenamtes im OKM. Am 1. August 1939 zum Konteradmiral befördert, wurde Theodor-Heinrich Riedel am 7. November 1939 Chef des Artillerieamtes im Marinewaffenhauptamt. Diese Dienststellung hatte er bis zu seinem Tod, nur wenige Wochen später, inne.
Literatur und Quellen:
Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands
Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-,
Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 3: P–Z. Biblio
Verlag. Osnabrück 1990
Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen
Kriegsschiffe: Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur
Gegenwart. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1938, Verlag
Mittler und Sohn, Berlin, 1938
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1937, Verlag
Mittler und Sohn, Berlin, 1937
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1936, Verlag
Mittler und Sohn, Berlin, 1936
Oberkommando der Kriegsmarine: Rangliste der Deutschen Kriegsmarine 1935, Verlag
Mittler und Sohn, Berlin, 1935