Radusch, Günther

 

* 11. November 1912, Schwetz / Westpreußen

† 29. Juli 1988, Nordstrand / Husum
 

 

Günther Radusch trat 1934 in die Verkehrsfliegerschule Schleißheim ein. Nach seiner militärischen Grundausbildung beim 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment 4 wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht am 1. Oktober 1934 zum Leutnant befördert. 1935 wurde er in die neu gegründete Luftwaffe übernommen und zum Jagdflieger ausgebildet. Anfang 1936 kam er zur III. Gruppe des Jagdgeschwaders 134. Im gleichen Jahr wurde er nach Spanien zur Legion Condor kommandiert, wo er einen Abschuß erzielen konnte. 1939 wurde er dann als Hauptmann zur Inspektion der Jagdflieger versetzt. Seine private Anschrift war Anfang 1940 die Bamberger Straße 22 in Berlin W 30 mit der Telefonnummer 261455. Am 1. Juni 1940 übernahm er die 2. Staffel des Zerstörer-Geschwaders 1 und wechselte im Juli 1940 zur Nachtjagd. Hier wurde er Chef der I. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 1. 1942 übernahm er dann die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 3, mit der er erste Kampfeinsätze flog. Am 13. Februar 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Nach 25 Nachtabschüssen erhielt er am 29. August 1943 als Major das Ritterkreuz verliehen. Am 1. Februar 1944 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Anschließend übernahm er als Kommodore das Nachtjagdgeschwader 2. Am 6. April 1944 erhielt er nach 58 Nachtabschüssen das Eichenlaub verliehen. Am 1. November 1944 übernahm er das Nachtjagdgeschwader 3, das er bis Kriegsende führte. Am 30. Januar 1945 wurde er noch zum Oberst befördert. Bei Kriegsende hatte er auf 140 Feindflügen insgesamt 64 Nachtabschüsse erzielt. Mit dem Luftsieg in Spanien errang er somit 65 Luftsiege.

 

Ritterkreuz (29. August 1943) Eichenlaub (6. April 1944)

 

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011