Petry, Alfred Friedrich
* 15. September 1894, Maßweiler im Kreis Zweibrücken † 26. Juli 1948, Frankfurt am Main |
![]() BArch Pers 6/1724 1935 als Major |
Alfred Petry war der Sohn des Hauptlehrers Friedrich Petry und dessen Ehefrau Katharina, geborene Schatz. Er trat nach seinem Abitur am humanistischen Gymnasium in Zweibrücken, am 8. September 1914 als Kriegsfreiwilliger in die Armee ein. Er kam dabei zum Rekruten-Depot des Ersatz-Bataillons vom Reserve-Infanterie-Regiment 121 in Ludwigsburg ein. Er rückte am 31. Oktober 1914 zum Reserve-Infanterie-Regiment 121 ins Feld. Bereits am 2. November 1914 kehrte er wieder zum Ersatz-Bataillon vom Infanterie-Regiment 121 zurück. Am 17. Dezember 1914 wurde er in Thiepval durch einen Weichteilschuß am rechten Oberschenkel durch Gewehrgeschoß verwundet. Am 2. Februar 1915 kehrte er wieder zur Front zurück. Vom 15. März 1915 bis zum 20. Juni 1915 wurde er zum Ausbildungskurs für Offiziersaspiranten auf den Truppenübungsplatz Munsterlager kommandiert. Dabei wurde er am 28. April 1915 zum Unteroffizier und am 3. Mai 1915 zum Vicefeldwebel befördert. Nach dem Kurs wurde er am 21. Juni 1915 zur 7. Kompanie vom Reserve-Infanterie-Regiment 121 ins Feld entsendet. Dort wurde er am 6. September 1915 zum Leutnant der Reserve befördert. Bereits am nächsten Tag wurde er in die 6. Kompanie seines Regiments versetzt. Vom 10. Dezember 1915 bis zum 20. Januar 1916 wurde er zum Artillerie-Ausbildungskurs beim Reserve-Feldartillerie-Regiment 26 kommandiert. Vom 5. Mai 1916 bis zum 18. Juni 1916 wurde er wieder zu einem Artillerie-Ausbildungskurs beim Reserve-Feldartillerie-Regiment 26 kommandiert. Am 11. Juni 1916 wurde er wieder zur 6. Kompanie vom Reserve-Infanterie-Regiment 121 versetzt. Am 31. Oktober 1916 wurde er zur Sturmtruppe der 26. Reserve-Division kommandiert. Er kehrte erst am 9. April 1917 wieder zur 6. Kompanie zurück. Vom 10. April 1917 bis zum 16. Mai 1917 wurde er zur 5. Kompanie seines Regiments kommandiert. Zu dieser wurde er am 17. Mai 1917 auch versetzt. Vom 11. Juni 1917 bis zum 31. Juli 1917 wurde er als stellvertretender Kompanieführer der 6. Kompanie vom Reserve-Infanterie-Regiment 121 eingsetzt. Vom 31. Juli 1917 bis zum 21. August 1917, vom 9. September 1917 bis zum 23. Januar 1918 und vom 7. Februar 1918 bis zum 13. Februar 1918 als Ordonanzoffizier vom Reserve-Infanterie-Regiment 121 verwendet. Vom 22. August 1917 bis zum 8. September 1917 wurde er nach Stuttgart, Zweibrücken, Kreuznach, Saarbrücken, Saargemünd und Landau beurlaubt. Wegen Impebigo-Hautausschlag wurde er vom 24. Januar 1918 bis zum 31. Januar 1918 im Kriegslazarett Flandria Station 4 in Gent behandelt. Danach befand er sich bis vom 31. Januar 1918 bis zum 7. Februar 1918 im Kriegslazarett St. Peter in Gent. Am 14. Februar 1918 wurde er als Adjutant zum III. Bataillon vom Reserve-Infanterie-Regiment 121 versetzt. Vom 12. März 1918 bis zum 16. März 1918 war er wegen Influenza revierkrank. Vom 11. Juni 1918 bis zum 5. Juli 1918 wurde er nach Zweibrücken, Stuttgart, Kreuznach und Saargemünd beurlaubt. Während des Krieges geriet er am 30. August 1918 schwerverwundet in englische Gefangenschaft, aus der er im Herbst 1919 wieder entlassen wurde. Am 30. Oktober 1919 wurde er mit dem Charakter als Oberleutnant im Durchgangslager Lockstedt aus dem Militärdienst entlassen. Er wurde in diesem Krieg nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz wiederspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch andere Auszeichnungen wie das Ritterkreuz II. Klasse Hausordens des Friedrichsordens mit Schwertern (21. Januar 1916) verliehen.
Am 1. Februar 1920 trat er als Polizeileutnant in die Polizeiwehr Stuttgart ein. Dort wurde er am 23. Februar 1920 vereidigt. Vom 1. Juli 1920 bis zum 24. August 1920 wurde er zum 2. Turn- und Sportkurs der Würrtembergischen Polizeiwehr Stuttgart kommandiert. Am 14. September 1920 wurde er zum Polizeiwehr-Leutnant ernannt. Vom 25. August 1920 bis zum 30. November 1920 wurde er als stellvertretender Scharführer der Schar 7 in Stuttgart eingesetzt. Vom 1. Dezember 1920 bis zum 9. Februar 1921 wurde er als stellvertretender Scharführer der Polizeischar 2 in Stuttgart verwendet. Es folgte vom 10. Februar 1921 bis zum 28. Februar 1921 seine Verwendung als stellvertretender Scharführer der Polizeischar 6 in Stuttgart-Weingarten. Zu dieser wurde er am 18. Februar 1921 auch versetzt. Hier wurde er am 24. Dezember 1921 mit Wirkung vom 1. April 1920 zum Polizei-Oberleutnant befördert. Am 16. Januar 1922 wurde er mit Wirkung vom 15. Januar 1922 zur Polizeischar 16 nach Heilbronn/Mergentheim versetzt. Vom 13. Juni 1922 bis zum 19. Juli 1922 wurde er zur Sonderausbildung zum 2. Lehrgang für Scharführer bei der Polizeiwehrchule Stuttgart kommandiert. Danach wurde er vom 1. Oktober 1922 bis zum 30. November 1922 als Scharführer bei der Polizeischar 3 in Heilbronn verwendet. Am 31. Juli 1923 heiratete er die über sechseinhalb Jahre ältere Gertrud Agnes Franziska Schindler, Tochter des Kaufmanns Victor Schindler, in Nürtingen. Am 19. Dezember 1923 wurde er mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 zum Bezirksführer bei der Polizeibereitschaft Heilbronn, Bezirk Sontheim, ernannt. Vom 11. April 1924 bis zum 31. Juli 1924 wurde er als Hilfsoffizier bei der Polizeibereitschaft Esslingen verwendet. Am 31. Oktober 1924 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 bei der Polizei-Bereitschaft Heilbronn zum Polizei-Hauptmann befördert. Das Ehepaar wohnte 1925 im Marktplatz 13 in Heilbronn. Am 22. Oktober 1925 erwarb er das Sportabzeichen in Bronze. Das Sportabzeichen in Silber erwarb er am 16. Februar 1927. Sein Vater starb am 8. Juli 1929 als Oberlehrer. Am 27. Juli 1929 wurde er in das Polizeipräsidium Stuttgart versetzt. Vom 1. September 1929 bis zum 31. August 1930 versah er Einzeldienst im Polizeipräsidium Stuttgart. Während dieser Zeit wurde er vom 14. Oktober 1929 bis zum 21. Mai 1930 zum 4. Lehrgang an der Polizeioffizierschule kommandiert. Am 25. Juni 1930 hat er die Prüfung der Polizeioffiziere an der Württembergischen Polizei-Offizier-Schule bestanden. Einen Monat später wurde er bei der Polizeidirektion Heilbronn mit Wirkung vom 1. September 1930 zum Kommandeur des Einzeldienstes ernannt. Das Deutsche Reiterabzeichen II. Klasse in Silber erwarb er am 13. März 1931. Am 10. Mai 1932 wurde sein Sohn Thomas Petry in Heilbronn geboren. Am 15. März 1933 wurde er zum Kommandeur der Polizei-Schule Abteilung Ellwangen ernannt. Am 1. Mai 1933 ist er in die Nationalsozialistische Arbeiterpartei (NSDAP) eingetreten. Nur eine Woche später wurde er zum Kommandeur der Polizeidirektion Friedrichshafen ernannt. Vom 15. Mai 1933 bis zum 20. Mai 1933 war er Teilnehmer eines Führerlehrgangs für Polizeioffiziere in Stuttgart unter dem char. Generalleutnant Hans Schmidt. Teilnehmer waren neben ihm unter anderem die Polizeimajore Kurt Göhrum, Weingarth, Hans Suttner und Richard Bazing, sowie die Polizeihauptleute Albert Buck, Wilhelm Nagel, Eberhard Roesler und Paul Schultz. Am 1. September 1933 wurde er zum Polizei-Major befördert und gleichzeitig zum Kommandeur des Standorts Friedrichshafen ernannt. Seine Vereidigung auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erfolgte am 27. August 1934. Am 8. Juni 1935 wurde er zum I. Bataillon vom Infanterie-Regiment Nürnberg kommandiert. Er gehörte jetzt auch zum Stab der Landespolizei in Oberndorf. Bei der Enttarnung der Einheiten nach Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht wurde er am 15. Oktober 1935 von der Landespolizei als Major in das Heer übernommen. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1935 (13a) festgelegt. Er wurde an diesem Tag zum Chef der 6. Kompanie vom Infanterie-Regiment 21 ernannt. Sein Sohn Thomas Petry starb an einer Blinddarmentzündung am 20. Juni 1936 in Friedrichshafen und wurde am 24. Juni 1936 auf dem Waldfriedhof in Stuttgart beerdigt. Am 6. Oktober 1936 wurde er Kommandeur des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 41 in Amberg ernannt. Er wohnte jetzt privat in der Wörthstraße 8 in Amberg, wo er die Telefonnummer 706 hatte. Seine Tochter Katharina Petry wurde am 14. April 1937 in Amberg geboren. Am 23. August 1937 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Friedrich Gollwitzer, Kdr. vom Inf.Rgt. 41: "Körperliche Eignung: mittelgroß, schlank, guter Geländereiter, auch sonst reiterlich sehr passioniert. Dienstfähig. Wirtschaftliche Verhältnisse: geordnet; verfügt über kleines eigenes Vermögen. Allgemeines Urteil: Ein frischer, temperamentvoller und passionierter Soldat mit bescheidenen, gewinnenden Umgangsformen, offen und selbstlos. Mit Eifer und Erfolg ist er dauernd bemüht, seine eigenen Leistungen und die seiner Truppe zu verbessern. Geht willig und dankbar auf Anregungen ein. Körperlich sehr beweglich, zäh, ausdauernd, sehr guter Reiter, viel Verständnis für den Sport. Seine Übungsanlagen und Besichtigungen verraten gute taktische Kenntnisse, Blick für das Wesentliche und praktische Erfahrungen. Seinem Offizierkorps und den ihm zugeteilten R.O. und R.O.A. ist er ein tatkräftiger Lehrer und Erzieher. Die Ausbildung seiner Kompanien leitet er mit grosser Hingabe und Sachkenntnis. Für die wirtschaftlichen Belange der Truppe zeigt er grosses Verständnis. Wegen seines taktvollen, bescheidenen, dabei immer fröhlichen Wesens beliebt bei Vorgesetzten und Kameraden; als fürsorglicher, gerechter Vorgesetzter geachtet von den Untergebenen. Selbst sehr gesellig, erzieht er auch sein Offizierkorps in diesem Sinn; ein guter Unterhalter. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus. Empfehlung: Zur Beförderung zum Oberstleutnant geeignet." Dazu ergänzte am 14. September 1937 Generalleutnant Alfred Waeger, Kdr. der 10. Inf.Div.: "Zutreffende Beurteilung." Vom 25. Oktober 1937 bis zum 6. November 1937 wurde er zum Lehrgang für Leibesübungen nach Wünsdorf kommandiert. Als Bataillonskomamndeur wurde er am 31. Dezember 1937 mit Wirkung vom 1. Januar 1938 (37) zum Oberstleutnant befördert. Vom 12. März 1938 bis zum 27. März 1938 kam er beim sogenannten Anschluß Österreichs zum Einsatz. Am 31. August 1938 erhielt er folgende Beurteilung von Oberst Friedrich Gollwitzer, Kdr. vom Inf.Rgt. 41: "Ich halte meine Beurteilung vom 23. August 1937 voll aufrecht. Hat sich weiterhin als rühriger, in jeder Hinsicht tüchtiger Bataillonskommandeur bewährt. Füllt seine Stelle sehr gut aus." Dazu ergänzte am 15. September 1938 Generalmajor Conrad von Cochenhausen, Kdr. der 10. Inf.Div.: "Mir noch nicht genügend bekannt." Nach dem Einsatz im Sudetenland ergänzte am 5. November 1938 Generalleutnant Conrad von Cochenhausen, Kdr. der 10. Inf.Div.: "Sehr frische, rührige Persönlichkeit. Tüchtiger Kommandeur, der sein Bataillon, das fast vier Wochen in einsamer und schlechter Unterkunft lag, in Ordnung hielt." Mit seinem Bataillon zog er bei Ausbruch des 2. Weltkriges im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Dabei wurden ihm bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen verliehen. Am 12. März 1940 wurde er mit Wirkung vom 15. März 1940 in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst sollte der Wehrkreis XIII regeln. Danach wurde er am 20. März 1940 mit Wirkung vom 13. Februar 1940 zum Kommandeur vom Infanterie-Regiment 355 ernannt und nach Mainz in Marsch gesetzt. Sein Regiment führte er im Divisionsverband der 214. Infanterie-Division im Frühjahr 1940 in den Norwegenfeldzug. Am 20. Oktober 1940 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1940 (25) zum Oberst befördert. Am 10. Februar 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalmajor Max Horn, Kdr. der 214. Inf.Div.: "Eine mehr durch äussere Lebhaftigkeit, williges Eingehen auf Anregungen, Fleiss und Gewissenhaftigkeit als durch persönliche Entschlusskraft und Initiative gekennzeichnete Persönlichkeit. Als Bataillonskommandeur in Polen vor dem Feinde bewährt und mit Spange zum E.K. I und II ausgezeichnet. Beim Einsatz in Norwegen hat er sein Regiment mit Umsicht und straff geführt. Guter Erzieher seines Offizierkorps, bildet sein Regiment mit gutem Erfolg aus. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte General der Kavallerie Hans Feige, Befehlshaber vom Höheren Kommando XXXVI: "Eine frische, lebhafte Persönlichkeit. Sehr eifrig und fleissig. Hat sein Regiment fest in der Hand." Am 1. April 1941 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Max Horn, Kdr. der 214. Inf.Div.: "Lebhafte, sehr pflichteifrige Persönlichkeit. Ist mit gutem Willen und viel Fleiß bestrebt, die fehlende Initiative durch gewissenhaftes und unermüdliches Arbeiten zu ersetzen. Vor dem Feinde bewährt, mit Spange zum E.K. I. und II. ausgezeichnet. In der Erziehung seines Offizierkorps und der Ausbildung des Regiments erfolgreich. Bewertung: Füllt seine Stelle gut aus." Dazu ergänzte General der Gebirgstruppen Valentin Feurstein, Befehlshaber vom Höheren Kommando LXX: "Strebsamer, pflichttreuer Offizier; etwas über dem Durchschnitt." 1942 wurde ihm vom AOK Norwegen die Eignung als Divisionskommandeur zugesprochen. Er wurde hinter Oberst Xaver Adlhoch, Kdr. vom Inf.Rgt. 236, und dem nachgemeldeten Oberst Christoph Graf Stolberg zu Stolberg, Kdr. vom Inf.Rgt. 159, auf Nummer 3 eingestuft. Zum 1. März 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Max Horn, Kdr. der 214. Inf.Div.: "Anständiger Charakter von offenem Wesen. Durch äussere Lebhaftigkeit und gewandten Auftreten gekennzeichnete Persönlichkeit. Überzeugter Nationalsozialist, der es auch versteht, dieses Gedankengut auf andere zu übertragen. Genügend taktischer Blick, gute militärische Kenntnisse, fleissig. Hat sein Regiment gut geführt und ausgebildet. Geistig frisch. Ein seit Winter 41/42 bestehendes organisches Herzleiden lässt es fraglich erscheinen, ob er den körperlichen und seelischen Anstrengungen ernster Kampfhandlungen gewachsen ist. Seine Stärke liegt auf dem Gebiete der Ausbildung. Guter Erzieher und Führer seines Offizierkorps. Schwache Seiten: Die zuweilen fehlende Initiative ist er bemüht, durch fleissiges, gewissenhaftes Arbeiten zu ersetzen. (Auch nach dem Urteil des Kommandeurs 280. Inf.Div., Generalmajor Karl von Beeren vom 28. Dezember 1942) Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Kommandeur einer Ersatz-Division. Alsbaldige Verwendung im Heimatgebiet aus gesundheitlichen Gründen." Dazu ergänzte General der Gebirgstruppen Valentin Feurstein, Befehlshaber vom Höheren Kommando LXX: "Strebsamer, pflichttreuer Offizier; mit Rücksicht auf sein Herzleiden wird Verwendung im Heimatgebiet beantragt." Dazu ergänzte noch Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst, Wehrmachtbefehlshaber Norwegen: "Ein von mir hochbewerteter Offizier - leider herzkrank." Das HPA fragte daraufhin am 2. Juni 1943 bei der 214. Inf.Div. an, für welche Verwendung im Heimatgebiet er vorgeschlagen wird. Als Vorschläge wurden Grenadier-Ersatz-Regiment, Heeresstreifendienst, Wehrersatzwesen und Stadtkommandant vorgeschlagen. Zwischen dem 21. Juli 1943 und dem 13. September 1943 war er mit der Führung der 214. Infanterie-Division beaufragt. Mit dem 15. August 1943 wurde er in die Führerreserve OKH versetzt, seinen Dienst sollte wieder der Wehrkreis XIII regeln. Seine Nachfolge als Komamndeur vom Grenadier-Regiment 355, sollte Oberstleutnant Fischer antreten. Daraufhin bat das AOK Norwegen erst nach Rückkehr vom nach Teplitz-Schönau beurlaubten Generalleutnant Max Horn, den er bis zum 5. September 1943 als Kdr. der 214. Inf.Div. vertreten sollte, ihn zur Führerreserve in Marsch setzen zu müssen. Am 14. September 1943 wurde er mit Wirkung vom 1. September 1943 von der Ag P1 vom Heeres-Personalamt (HPA) von der DAL I in die DAL II überführt. Das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern wurde ihm am 1. September 1943 verliehen. Zwischen dem 16. September 1943 und dem 21. Oktober 1943 war er mit der Führung der 280. Infanterie-Division betraut. Der Adjutant vom AOK Norwegen schrieb am 4. Oktober 1943 an den Oberst Wilhem Marx vom HPA, dass der OB bei der Abmeldung von Oberst Petry entschieden hatte, das er im Armeebereich verbleiben sollte, da er ihn für einen tüchtigen Offizier hielt. Er schrieb noch dazu, dass er zur Zeit herzkrank sei und vor Antritt seiner neuen Dienststelle eine bereits genehmigte Kur in Deutschland machen sollte. Sowohl der Adjutant als auch der Chef des Generalstabes, Generalleutnant Rudolf Bamler, waren der Meinung, das Festhalten von Oberst Petry würde diesem nur schaden. Sie gaben auch an, dass Oberst Petry auf Veranlassung des OB auf die Eignungsliste für Divisionskommandeure gesetzt wurde, obwohl der Divisionskomamndeur und der Kommandierende General ihm diese Eignung nicht zugebilligt hatten. Beide Offiziere empfahlen ihn beim nächsten Mal durch Dernschreiben direkt zu seiner neuen Dienststelle abzuberufen, damit dem OB klar werden würde, dass ein längeres Festhalten von Oberst Petry im Armeebereich diesem schaden würde. Mitte Oktober 1943 erlitt er einen Herzinfarkt. Er wurde am 15. November 1943 mit Wirkung vom 15. August 1943 in die Führerreserve OKH versetzt. Seinen Dienst regelte der Wehrkreis XIII. Am 5. November 1943 erhielt er folgende Beurteilung von Generalleutnant Max Horn, Kdr. der 214. Inf.Div.: "Anständiger Charakter von offenem Wesen. Durch äussere Lebhaftigkeit und selbstsicheres Auftreten gekennzeichnete Persönlichkeit. Überzeugter Nationalsozialist. Vor dem Feind in Polen bewährt. Genügend taktisches Verständnis, gute Dienstkenntnisse. Hat sein Regiment gut geführt und ausgebildet, mit viel Verständnis den Ausbau seines großen und wichtigen Küstenabschnitts gefördert. Das seit Winter 41/42 bestehende Herzleiden hat sich nach Angabe der Ärzte in letzter Zeit wesentlich gebessert. Seine Stärke liegt auf dem Gebiete der Ausbildung. Guter Erzieher und Führer seines Offizierkorps. Schwache Seiten: Die zuweilen fehlende Initiative ist er bemüht, durch gewissenhaftes, fleissiges Arbeiten zu ersetzen. Bewertung: Durchschnitt. Empfehlung: Kommandant eines größeren Truppenübungsplatzes oder einer größeren Stadtkommandantur. Zur Beförderung zum Generalmajor geeignet." Dazu ergänzte am 10. November 1943 General der Artillerie Hermann Tittel, KG vom LXX. Armeekorps: "Einverstanden. Ein eifriger Kommandeur, der sich besonders auch der Heranziehung des Offiziernachwuchses gewidmet hat. Bewährung im Kampf als Regimentskommandeur ist erwünscht." Am 17. November 1943 wurde er vom 6. Dezember 1943 bis zum 15. Dezembr 1943 zu einem Lehrgang im Kriegsgefangenenwesen nach Wien kommandiert. Dieses Kommando wurde am 25. November 1943 krankheitshalber als nicht wirksam bezeichnet und auf den nächsten Lehrgang verschoben, da er sich im Kurlazarett I Bad Nauheim befand, und vsl. erst am 1. Januar 1944 wieder zur Verfügung stehen sollte. Am 3. Januar 1944 wurde die Beendigung der Kur gemeldet. Nach seiner Genesung wurde er vom 10. Januar 1944 bis zum 19. Januar 1944 zu einem Lehrgang im Kriegsgefangenenwesen nach Wien kommandiert, wo er am 9. Januar 1944 eintreffen sollte. Beim Lehrgangsleiter Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVII sollte er sich am 10. Januar 1944 melden. Anschließend wurde er am 3. Februar 1944 mit Wirkung vom 10. Februar 1944 zur Einarbeitung in die Geschäfte eines Oflag-Kommandanten zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XIII kommandiert. Am 17. Februar 1944 informierte die 7. Abteilung der Ag P1 die 2. Abteilung darüber, dass der stellvertretende Chef vom PA entschieden hat, das Oberst Petry auf einer "J" Stelle im Kriegsgefangenenwesen Verwendung finden soll, ansonsten stünde er erst zum 1. November 1945 zur Beförderung zum Generalmajor heran. Es wurde um Überprüfung gebeten, ob er erneut in der DAL T aufgenommen werden könnte, da in diesem Fall seine Beförderung zum Generalmajor nach erfolgter Bewährung als Kommandant eines Oflag ("J"-Stelle) noch im gleichen Jahr möglich wäre. Am 29. Februar 1944 erhielt er folgende Beurteilung vom Oberst und Kommandant vom Oflag XIII B (Lager Hammelburg): "Ist erst seit 14 Tagen zum Oflag zur Einweisung kommandiert. Über dienstliche Leistungen und Fähigkeiten kann daher noch kein Urteil abgegeben werden. Als Persönlichkeit wirkt er frisch, lebendig, energisch und sehr zur Gründlichkeit neigend, aber etwas allzu impulsiv. Frontkämpfer in diesem Kriege. Sehr kameradschaftlich." Dazu ergänzte Generalmajor Kurt Anger, Kommandeur der Kriegsgefangenen XIII: "Macht einen frischen, lebhaften und energischen Eindruck. Seinem neuen Arbeitsgebiet bringt er sehr großes Interesse entgegen. Besonders gründlich. Nach dem Urteil seines Disziplinarvorgesetzten ist er leicht zu etwas reichlich impulsivem Handeln geneigt. Scheint alle Voraussetzungen zu besitzen, um die Stellung eines Oflagkommandanten ausfüllen zu können." Am 20. März 1944 ergänzte dann noch General der Infanterie Mauritz Wiktorin, KG vom Stellv. Generalkommando XIII. Armeekorps: "Mir noch nicht bekannt geworden." Am 15. März 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. März 1944 von der Ag P1 vom HPA von der DAL S in die DAL T überführt. Am 12. April 1944 folgte seine Kommandierung zur weiteren Einarbeitung in die Geschäfte eines Oflag-Kommandanten, für die Dauer von voraussichtlich unter 4 Monaten, zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis IV. Am 12. Juni 1944 wurde er zur Vertetung des beurlaubten Kommandanten zum Oflag 83 kommandiert. Am 19. Juni 1944 wurde er als geplanter Nachfolger von Oberst Oster, Kdt. Oflag VII A, vom 17. Juni 1944 bis zum 31. Juli 1944 zur weiteren Einarbeitung in die Geschäfte eines Oflag-Kommandanten zum Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis II kommandiert. Am 25. Juli 1944 wurde er mit der Wahrung der Geschäfte des Kommandanten des Oflag VII B betraut, ab dem 8. September 1944 war er Kommandant des Oflag VII A in Murnau. Am 15. Oktober 1944 wurde er mit Wirkung vom 1. November 1944 und einem Rangdienstalter vom 9. November 1944 (2) zum Generalmajor befördert. Bei Kriegsende geriet er in Murnau in US-Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde. Er wohnte danach im Bergweg 2 in Amberg (Oberpfalz). Er starb am 26. Juli 1948 um 22:30 Uhr in der Eschenbachstraße 14 in Frankfurt am Main-Niederrad. Als Todesursache wurde Herzmuskelblutung angegeben.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10853
Stellenbesetzung Reichsheer 15. Oktober 1935
Stellenbesetzung Wehrmacht 6. Oktober 1936
Stellenbesetzung des Heeres mit Stand vom 12. Oktober 1937
Stellenbesetzung des Heeres 1938
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres und die Sanitätsoffiziere im
Generalsrang, Podzun-Verlag 1983
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