Petersen, Matthiass
* 1. Dezember 1881, Lübow in Mecklenburg + 15. Mai 1945 (vermisst) |
Matthiass Petersen war der Sohn des Pastors Mathias Petersen und dessen Ehefrau Wilhelmine. Im Herbst 1900 trat er als Fahnenjunker in das 2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32 in Meiningen ein, in dem er am 18. April 1901 zum Fähnrich und am 27. Januar 1902 zum Leutnant befördert wurde. Zwischen dem 1. Oktober 1910 und dem 30. September 1913 war er zur Preußischen Kriegsakademie in Berlin kommandiert, wo er am 27. Januar 1911 zum Oberleutnant befördert wurde. Am 22. März 1914 folgte seine Kommandierung zum Großen Generalstab. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Matthiass Petersen in den Stab der Linienkommandantur Kassel versetzt und dort am 8. Oktober 1914 zum Hauptmann befördert. 1915 wurde er in die 2. Kompanie des Flieger-Bataillons 3 nach Hannover versetzt. 1917 folgte seine Versetzung in den Stab des Chefs des Feldeisenbahnwesens. Am 18. Dezember 1918 kehrte er in sein Stamm-Regiment, das 2. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 32, zurück. Ab dem 1. Oktober 1919 diente er in der Heeres-Friedenskommission. Am 1. Februar 1925 zum Major befördert, wurde er am 30. Juni 1926 aus dem Militärdienst verabschiedet und anschließend als L-Offizier* im Reichswehr-Ministerium beschäftigt. Am 1. Oktober 1933 trat er als Ergänzungs-Offizier wieder in die Reichswehr ein. Am gleichen Tag zum Oberstleutnant befördert, wurde er in den Generalstab des Heeres versetzt. Hier folgte am 1. Januar 1936 seine Beförderung zum Oberst. Ab dem 17. Mai 1941 war er Kommandant der Feld-Kommandantur 196. Mit der Feld-Kommandantur 196 wurde er ab Juli 1941 bei der Heeresgruppe Nord in Rußland eingesetzt. Am 15. Oktober 1941 wurde er dann als Kommandant von Kaiserslautern in die Heimat versetzt. Am 1. Februar 1942 folgte hier seine Beförderung zum Generalmajor und seine Übernahme in das aktive Offizierskorps. Am 19. März 1944 wurde er in die Führerreserve versetzt und am 30. Juni 1944 aus dem Militärdienst verabschiedet. Am 15. Mai 1945 wurde er von den Russen verschleppt und gilt seitdem als vermisst. Angeblich ist er im sowjetischen NKWD-Speziallager Nr. 7/Nr. 1 Sachsenhausen oder Lager Oranienburg verstorben
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG
109/10850
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953