Pachmayr, Ferdinand Johannes
* 12. September 1882, Kaiserslautern † 16. Dezember 1976, (Berlin) |
Ferdinand Pachmayr war der Sohn vom Landgerichtsrat Ferdinand Pachmeyr und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Neckerauer. Er trat am 9. Juli 1902 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 3. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 172 in Straßburg im Elsaß. Bei diesem wurde er am 27. Januar 1903 zum Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 18. Oktober 1903 zum Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 19. Oktober 1902 datiert. Danach wurde er anfangs als Kompanieoffizier bei der 3. Kompanie seines Regiments in Straßburg im Elsaß eingesetzt. Im Frühjahr 1906 gehörte er in gleicher Funktion zur 2. Kompanie seines Regiments am gleichen Standort. Ab dem 1. Dezember 1906 wurde er bei seinem Regiment als Nachfolger von Oberleutnant Stübel als Adjutant des I. Bataillons eingesetzt. 1910 wurde er als Adjutant des I. Bataillons von Leutnant Runkel abgelöst. Er wurde danach als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom 3. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 172 in Neubreisach eingesetzt. Als solcher wurde er am 18. Oktober 1911 zum Oberleutnant befördert. Bereits etwa zwei Wochen vorher hatte er die über sechs Jahre jüngere Margarete Pies, Tochter von Johann Peter Pies, in Koblenz geheiratet. Im Frühjahr 1913 gehörte er als Kompanieoffizier zur 12. Kompanie seines Regiments in Neubreisach. Vor dem Ersten Weltkrieg gehörte er als Oberleutnant wieder zur 1. Kompanie vom 3. Ober-Elsässiches Infanterie-Regiment Nr. 172 am gleichen Standort. Am 17. Oktober 1914 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er zum Kommandeur der Luftschiffer-Abteilung 25 ernannt. Dieses Kommando behielt er bis Ende 1917. Am 27. Dezember 1917 wurde er dann zum I. Adjutant der Inspektion der Luftschiffertruppen ernannt. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Hauptmann in das vorläufige Reichsheer übernommen. Zuerst kam er im Herbst 1919 zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 15. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer Mitte Mai 1920 gehörte er zum Reichswehr-Artillerie-Regiment 3 der Reichswehr-Brigade 3. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er im Herbst 1920 in das 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment übernommen. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre beim Regimentsstab eingesetzt. Sein Rangdienstalter wurde 1922 auf den 8. November 1914 festgelegt. Am 1. April 1924 wurde er dann zum Chef der 4. Batterie vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment in Frankfurt an der Oder ernannt. Diese Position übte er dann mehrere Jahre aus. Privat wohnte er dann in der Sophienstraße 40 in Frankfurt an der Oder. Als Batteriechef wurde er auch am 1. Februar 1926 zum Major befördert. Am 1. April 1927 wurde er dann in den Stab der II. Abteilung vom 3. (Preuß.) Artillerie-Regiment ebenfalls in Frankfurt an der Oder eingesetzt. Am 1. Oktober 1927 wurde er dann als Lehrer zur Artillerieschule Jüterbog versetzt. Am 1. November 1930 wurde er dort zum Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er an diesem Tag auch zum Kommandeur der neuen Heeresfeuerwerkerschule in Berlin-Lichterfelde ernannt. Er blieb aber bis 1932 weiter bei der Artillerieschule Jüterbog verzeichnet. Vermutlich waren die Feuerwerkerlehrgänge Bestandteile dieser Einrichtung. Als solcher wurde er am 1. März 1933 zum Oberst befördert. Am 31. Mai 1933 gab er dieses Kommando ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet.
Er war dann von Juli 1933 bis Ende September 1939 Geschäftsführer der metallurgischen Forschungsgesellschaft. Privat wohnte er spätestens ab 1935 in der Argentinische Allee 2 in Berlin-Zehlendorf und hatte de Telefonnummer H 4 Zehlendorf 5808. Nach Beginn des 2. Weltkrieges trat er dann im Herbst 1939 wieder zur Verfügung der Wehrmacht. Er wurde dann Ende September 1939 wieder zum Kommandeur der Heeresfeuerwerkerschule in Berlin-Lichterfelde ernannt. Am 1. September 1941 wurde er zum Generalmajor z.V. befördert. Am 31. August 1942 gab er das Kommando über die Heeresfeuerwerkerschule in Berlin-Lichterfelde wieder ab. Er wurde jetzt in die Führerreserve versetzt, erhielt aber auch kein neues Kommando mehr. Am 15. Oktober 1942 ist seiner erste Frau Margarete gestorben. Als Todesursache wurde ein bösartiger Tumor im Mittelbrustraum, eitriger Zerfall und Blutvergiftung angegeben. Am 31. Oktober 1942 wurde er endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet. Am 11. Dezember 1943 hat er die fünfzehn Jahre jüngere Charlotte Henriette Emilie Isabella Müller in Berlin-Zehlendorf zu seiner zweiten Frau genommen. Diese ist am 5. Mai 1945 im Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf gestorben. Als Todesursache wurde Darmverschluß und Kreislaufschwäche angegeben. Seine jüngere Schwester war die am 14. Mai 1885 in Kaiserlautern geborene Lina Johanna Franziska Elisabeth Pachmayr. Eine weitere jüngere Schwester war die am 23. Dezember 1889 in Kaiserlautern geborene Anna Maria Pachmayr.