Overdyck, Paul

 

* 25. Juni 1894, Hersfeld

† 22. November 1960, Berlin

 

Paul Overdyck trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1913 mit dem Charakter als Fähnrich in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum 1. Telegraphen-Bataillon Nr. 2 in Brandenburg. Bei diesem wurde er nach dem Besuch der Kriegsschule Potsdam am 5. August 1914 zum Leutnant befördert. Das Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Er wurde dann im Ersten Weltkrieg bei verschiedenen Einheiten der Verkehrstruppe eingesetzt. Ab Ende 1917 bis zum Kriegsende wurde er bei der Nachrichten-Abteilung Pascha II in Palästina eingesetzt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er im September 1919 vor der Übernahme in die Reichswehr aus dem Heer verabschiedet. Dabei wurden ihm die Charakter als Oberleutnant verliehen.

Er trat dafür jetzt in den Polizeidienst ein. Er wurde bei der Polizei in Oberschlesien und in Berlin eingesetzt. Am 12. August 1923 hat er Else Helm geheiratet. Im Polizeidienst brachte er es bis zum Major der Polizei. Als solcher wurde er im Frühjahr 1935 zum Kommandeur des II. Bataillons vom Regiment General Göring ernannt. Mit dem gesamten Regiment wurde er dann im Herbst 1935 als Major zur Luftwaffe versetzt. Er blieb weiter Kommandeur das II. Bataillons. Im August 1936 wurde er dann als Offizier z.b.V. in das Reichsluftfahrtministerium (RLM) nach Berlin versetzt. Am 1. Oktober 1936 wurde er dann zum Stab der Luftnachrichten-Abteilung I./14 nach Münster versetzt. Anfang November 1936 wurde er dann zum Kommandeur der Luftnachrichten-Abteilung I./14 in Münster ernannt. Am 1. Oktober 1937 wurde er dann in den Stab vom Luftkreis-Kommando IV versetzt. Durch die Umbenennung des Stabes nur knapp zwei Wochen später gehörte er dann zum Stab vom Luftkreis-Kommando 4. Zum 1. Februar 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im Februar 1938 wurde sein Stab dann mit dem Luftkreis-Kommando 7 in Braunschweig zum Luftwaffen-Gruppenkommando 2 vereinigt. Am 1. April 1938 wurde er erneut zum Kommandeur der Luftnachrichten-Abteilung I./14 in Münster ernannt. Nach drei Monaten wurde er durch die Umbenennung seiner Abteilung zum Kommandeur der Luftnachrichten-Abteilung II./2 in Münster ernannt. Am 31. März 1939 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür am 1. April 1939 zum Kommandeur vom Luftnachrichten-Regiment 2 in Braunschweig ernannt. Auch bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg im Sommer 1939 behielt er weiter dieses Kommando. Er unterstand mit seinem Regiment der Luftflotte 2. Ab Oktober 1939 wurde sein Stab auch als Luftnachrichten-Regiment Overdyck bezeichnet. Am 1. März 1940 wurde er zum Oberst befördert. Am 9. März 1940 wurde er durch die Umbenennung seines Stabes zum Kommandeur vom Luftnachrichten-Regiment 12 ernannt. Am 22. Juni 1940 gab er sein Kommando ab. Er wurde dafür zum Kommandeur der Offiziers- und Offiziersanwärter-Lehrgänge an der Luftnachrichten Schule Halle/Saale ernannt. Ab dem 27. September 1940 wurde er dann mit der Wahrung der Geschäfte als Kommandeur der Luftnachrichten Schule Halle an der Saale und Fliegerhorstkommandant Halle/Saale beauftragt. Mitte November 1942 gab er seine Posten ab und wurde dafür zum Nachrichtenführer beim VIII. Fliegerkorps ernannt. Zum 1. September 1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er dann am 2. September 1943 zum Höherer Nachrichtenführer beim Luftflotten-Kommando 4 ernannt. Als solchem wurde ihm am 2. Juni 1944 das Deutsches Kreuz in Silber verliehen. Ende Dezember 1944 wurde er abgelöst und dafür zum Kommandeur der Luftnachrichten-Ausbildungs- und Ersatz Division ernannt. Mitte April 1945 wurde er dann zum Kommandeur der Luftnachrichten-Ausbildungs- und Ersatztruppen Nord ernannt. Dieses Kommando behielt er dann bis zur Kapitulation der Deutschen Wehrmacht Anfang Mai 1945. Danach kam er dann in westalliierte Gefangenschaft. Aus dieser wurde er Ende August 1946 wieder entlassen.