Oetken, Heino

 

* 12. Juni 1894 Wilhelmshaven

† 1987, Mölln

Heino Oetken trat am 1. April 1914 als Einjähriger Freiwilliger in das Leibgrenadier-Regiment Nr. 109 ein. Am 22. Februar 1915 wurde der Sohn eines Bürgermeisters zum Fahnenjunker im Infanterie-Regiment Nr. 143. Am 15. Dezember 1915 wurde er zum Leutnant ohne Patent. Er wurde im ersten Weltkrieg als Zugführer, Adjutant und Kompanieführer eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg wurde er nicht nur verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Außerdem wurden ihm neben beiden Eisernen Kreuzen auch noch weitere Auszeichnungen verliehen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er zuerst als Erzieher und Lehrer an der Unteroffiziersschule Mölln eingesetzt. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 wurde er dann beim Reichswehr-Infanterie-Regiment 17 eingesetzt. Bei der Umgliederung zum 100.000 Mann-Heer der Reichswehr wurde er dann zuerst als Kompanieoffizier in das 6. Infanterie-Regiment übernommen. Ab dem 1. Oktober 1921 diente er dann als solcher beim 4. (Preußisches) Infanterie-Regiment. Am 1. September 1922 wurde er dort zum Oberleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 20. Juni 1918 datiert. Im November 1922 hat er Else Rüttimann geheiratet. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er zur 16. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Neustettin. Im Frühjahr 1925 und 1926 gehörte er dann zur 12. (MG.) Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Schneidemühl. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Kompaniechef der 14. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Neustettin ernannt. Als solcher wurde er am 1. Februar 1928 zum Hauptmann befördert. Am 1. Oktober 1928 wurde er zum Kompaniechef der 16. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment ebenfalls in Neustettin ernannt. Am 1. Oktober 1930 wurde er zum Kompaniechef der 4. Kompanie vom 4. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Stargard ernannt. Ab dem 1. Oktober 1934 wurde er bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehrmacht beim Stab des II. Bataillon vom Infanterie-Regiment Flensburg eingesetzt. Gleichzeitig wurde er zum Major befördert. Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 zum Kommandeur des III. Bataillons vom Infanterie-Regiment 47 in Hamburg ernannt. Am 1. August 1937 wurde er als solcher zum Oberstleutnant befördert. Am 1. Oktober 1937 übernahm er als Kommandeur das MG-Bataillon 38 in Sprottau. Ab November 1938 war er durch dessen Umbenennung nach der Verlegung zum Kommandeur vom MG-Bataillon 48 in Liegnitz ernannt. Bei der Mobilmachung wurde er dann als 4. Generalstabsoffizier beim Stab des VIII. Armeekorps eingesetzt. Ab dem 1. Januar 1940 wurde er dann als Regimentskommandeur z.b.V. beim VII. Armeekorps eingesetzt. Am 1. Juni 1940 wurde er zum Kommandeur des Infanterie-Regiment 179 ernannt. Am 1. Juli 1940 wurde er in dieser Stellung auch zum Oberst befördert. Ab dem 1. Januar 1942 wurde er dann beim Stab des General der Infanterie im Oberkommando des Heeres eingesetzt. Am 1. März 1943 wurde er zum Kommandeur des Grenadier-Regiment 216 ernannt. Am 1. Dezember 1943 wurde er zum Kommandeur vom Aufstellungs- und Ausbildungsstab V ernannt. Am 1. Januar 1944 wurde zum Generalmajor befördert. Am 1. März 1945 wurde er zum Kommandant des Elbe-Abschnitt Geesthacht-Dömitz ernannt. Als Kommandeur des Elbe-Abschnitt Geesthacht-Dömitz hatte er seinen Gefechtsstand in Gresse/Nähe Boizenburg. Ende April 1945 erwartete er den britischen Angriff über die Elbe zwischen Lauenburg und Boizenburg und konzentrierte dort bisher unbekannte Kräfte. Der Stoß der Briten im Rahmen der Operation Enterprise erfolgte dann aber geradewegs auf Lauenburg selbst und das Steilufer zwischen Lauenburg und Geesthacht. Nach dem erfolgreichen Übersetzen und dem Vorrücken der Engländer nach Lübeck war Generalmajor Oetken abgeschnitten. Vom 8. Mai 1945 bis zum 1. Juli 1947 befand er sich in Kriegsgefangenschaft.

Von 1967 bis 1977 war er Gildeoberst der Möllner Schützengilde.