von Moers, Carl Bernhard

 

* 9. Dezember 1871, Neuwied

† 26. Mai 1957, Bonn

 

 

Karl von Moers war der Sohn vom Geheimen Justizrat und Erster Staatsanwalt Karl von Moers und dessen Ehefrau Maria, geborene Malsch. Er trat 1891 in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Pommersches Husaren-Regiment "Fürst Blücher von Wahlstatt" Nr. 5 nach Stolp. In diesem wurde er am 18. Oktober 1891 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 17. Mai 1892 zum Sekondeleutnant befördert. Danach wurde er die ersten Jahre als Eskadronoffizier in der 4. Eskadron vom Pommersches Husaren-Regiment "Fürst Blücher von Wahlstatt" Nr. 5 in Stolp eingesetzt. Im Herbst 1895 wurde er in gleicher Funktion in die 5. Eskadron seines Regiments am gleichen Standort versetzt. Anfang 1896 gehört er als Eskadronoffizier zur 2. Eskadron vom Pommersches Husaren-Regiment "Fürst Blücher von Wahlstatt" Nr. 5 in Stolp. Am 18. Juli 1896 wurde er à la suite des Regiments gestellt und für ein Jahr beurlaubt. Am 18. August 1897 ist er dann aus dem Dienst ausgeschieden und zu den Reserveoffizieren seines Regiments übergetreten. Am 21. April 1898 wurde er ab dem 1. Mai 1898 auf ein Jahr zur Dienstleistung beim 2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11 nach Düsseldorf kommandiert. Durch die Umbenennung seines Dienstgrades wurde er am 1. Januar 1899 zum Leutnant der Reserve ernannt. Am 4. Februar 1899 starb sein Vater in der Kurfürstenstraße 3 in Berlin. Während der Kommandierung wurde er am 18. April 1899 im aktiven Heer wieder angestellt. Dies geschah als Leutnant mit einem Patent vom 10. Dezember 1892 im 2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11. Bei diesem wurde er jetzt als Eskadronoffizier in der 2. Eskadron in Düsseldorf verwendet. Im Frühjahr 1901 gehörte er als Eskadronoffizier zur 3. Eskadron seines Regiments in Düsseldorf. Am 19. September 1901 wurde er zum Oberleutnant befördert. Er heiratete am 20. September 1901 (standesamtlich) und 21. September 1901 (kirchlich) die zehneinhalb Jahre jüngere Emilie Deddine Josephine 'Emy' Kempe, Tochter vom verstorbenen Hauptmann Friedrich Wilhelm Kempe, in Düsseldorf. Am 1. Oktober 1901 wurde er für drei Jahre zum Militär-Reint-Institut nach Hannover kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er wieder als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron vom 2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11 in Düsseldorf eingesetzt. 1905/06 wurde er in gleicher Funktion in die 4. Eskadron seines inzwischen nach Krefeld verlegten Regiments versetzt. Am 10. September 1908 wurde er zum Rittmeister,vorläufig ohne Patent, befördert. Zum 1. Oktober 1908 wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Madai zum Chef der 4. Eskadron vom 2. Westfälisches Husaren-Regiment Nr. 11 in Krefeld ernannt. Am 27. Januar 1909 hat er sein Patent als Rittmeister erhalten. Bereits am 27. Januar 1910 wurde er als Eskadronchef durch Rittmeister von Bolschwing abgelöst. Er wurde jetzt mehrere Jahre als Lehrer beim Militär-Reit-Institut in Hannover eingesetzt. Er war selbst auch als Reiter ein erfolgreicher Sportler. Er gehörte im Juli 1912 auch zur deutschen Olympiamannschaft in Stockholm. Im Einzelwettbewerb im Dressurreiten erreichte er auf "New-Bank" den 12. Platz. Im Vielseitigkeitsreiten erreichte er auf "May-Queen" im Einzel den 15. Platz. In der Mannschaftswertung war er der vierte Starter hinter Eduard von Lütcken, Richard von Schaesberg-Tannheim und Harry von Rochow. Mit diesem Team errang er die Silbermedallie. Seine Position als Lehrer am Militär-Reitinstitut in Hannover behielt er auch noch bis zur Mobilmachung für den 1. Weltkrieg. Über seine Tätigkeit während des Krieges ist bisher noch nicht viel bekannt. Am 24. Juli 1915 wurde er zum Major befördert. Zum Ende des Krieges war er Kommandeur vom 1. Hannoversches Dragoner-Regiment "König Karl I. von Rumänien" Nr. 9. Nach dem Krieg wurde er anfangs als Kommandeur der Offiziers-Reitschule in Paderborn eingesetzt. Am 20. September 1919 wurde er mit Wirkung vom 30. September 1919 von dieser Stellung entbunden und in das Husaren-Regiment Nr. 11 versetzt. Im Jahr 1919 wurde er auch als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er als Major beim Stab vom Reiter-Regiment 15 in Paderborn eingeteilt. Auch bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 blieb er weiter bei diesem Stab eingesetzt. Mitte Dezember 1920 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Oktober 1920 festgelegt. Am 4. August 1921 wurde er als Nachfolger von Oberst Lothar von Koenigsegg zum Kommandeur vom 13. (Preußisches) Reiter-Regiment in Hannover ernannt. Am 30. April 1923 wurde er aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Sein Nachfolger als Kommandeur wurde Oberstleutnant Curt Ludwig Freiherr von Gienanth. 1934 wohnte er An den Hörder Bäumen 23 in Dortmund. Er wurde später als Kaufmann in Düsseldorf tätig. Er wohnte Ende der dreißiger Jahre als Oberstleutnant a.D. in der Goltsteinstraße 7 U in Düsseldorf und hatte die Telefonnummer 21592. 1941 wurde er im Adressbuch als Oberst a.D. bezeichnet.

Seine älteste Schwester war die am 19. Oktber 1862 in Berlin geborene Maria Theresia Hermine Anna von Moers. Sie heiratete am 29. Januar 1890 den Landwirt aus Hohengöhren August Reinhold Richard Himburg, Sohn des Rittergutbesitzers Heinrich Ludwig Himburg, in Halle an der Saale.
Eine weitere ältere Schwester war die am 24. August 1864 in Berlin geborene Emma Anna Amelie von Moers. Sie heiratete zuerst den Kavallerieoffizier Ernst Carl Eduard Freiherr von Reinhardt, ließ sich später aber wieder scheiden. Sie heiratete am 30. April 1904 den fast zehn Jahre jüngeren Oberleutnant Walter Friedrich Rudolf Stanislaus Oskar von Lübbers, Sohn vom Generalleutnant Oskar Daniel Max von Lübbers, in Berlin. Der zweite Ehemann wurde später Landwirt. Sie starb am 30. August 1950 auf dem Hofgut Winnerod.
Sein ältester Bruder war der am 26. April 1866 in Neuwied geborene Wilhelm Karl Von Moers. Willy von Moers wurde Gerichts-Assessor und später Rechtsanwalt. Er heiratete am 24. April 1900 die fast fünfzehn Jahre jüngere Eva Pinkuss, Tochter des Rentiers Adolf Pinkuss, in Berlin-Grunewald. Dem Paar wurde 1904 der Sohn Klaus Karl Adolf Hans von Moers in Deutsch-Wilmersdorf geboren. Diese Ehe wurde durch das am 11. November 1910 rechtskräftig gewordene Urteil vom Landgericht II Berlin wieder geschieden. Er starb als Dr. jur. im Alter von 49 Jahren am 16. August 1915 in Berlin.
Ein weiterer älterer Bruder Alfred Joseph von Moers wurde am 13. November 1867 in Neuwied geboren. Dieser schlug ebenfalls die Offizierslaufbahn ein. Er heiratete als Major a.D. am 28. April 1914 die fast fünfzehn Jahre jüngere Dorothea Charitas Hermine Vermehren, Tochter des verstorbenen Fabrikdirektors August Rudolf Vermehren, in Berlin. Das Paar wohnte 1915 in der Gasteiner Straße 13 in Berlin-Wilmersdorf. Er starb am 30. Oktober 1924 im Bahnhof Zoologischer Garten in Charlottenburg.
Eine weitere ältere Schwester war die am 17. August 1869 in Neuwied am Rhein geborene Helene von Moers. Diese heiratete am 7. August 1889 den über sechs Jahre älteren Domänenpächter Hans Hermann Hallström, Sohn des Fabrikbesitzers Franz Hallström, in Halle an der Saale. Sie heiratete als Witwe am 6. November 1915 den fast vier Jahre jüngeren Major Walther von Heerwart, Abteilungskommandeur im 1. Westfälisches Feldartillerie-Regiment Nr. 7 und Sohn vom Wirklichen Geheimen Rat Friedrich Adolf von Heerwart, in Berlin.  Der zweite Ehemann starb 1935 in Westerland.