Martinek, Robert

 

* 2. Februar 1889, Gratzen / Mähren

† 28. Juni 1944, Beresina (gefallen)

 

Robert Martinek war ab 1909 an der Wiener Artillerie-Kadettenanstalt und trat am 18. August 1907 in die k.u.k. Armee ein, wo er am 1. Oktober 1910 zum Leutnant befördert wurde. Er gehörte dabei zum Feldhaubitz-Regiment "Kaiser" Nr. 8. Am 1. August 1914 zum Oberleutnant befördert, zeichnete er sich während des Ersten Weltkriegs an der russischen und an der italienischen Front mehrfach aus. 1917 zum Hauptmann befördert, wurde er nach Kriegsende in das österreichische Bundesheer übernommen und 1921 zum Major befördert. Nach seiner Beförderung zum Oberstleutnant wurde er am 4. November 1930 Kommandant der Artilleriefachschule und 1934 als Oberst Kommandant der Artillerieschießschule. Am 1. Oktober 1937 erfolgte seine Ernennung zum Artillerie-Inspekteur des österreichischen Bundesheeres. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er am 1. August 1938 zum Artillerie-Kommandeur 35 ernannt. Nach dem Polenfeldzug wurde er dann zum Artillerie-Kommandeur 7. In dieser Dienststellung nahm er am Westfeldzug teil. Am 1. Juni 1941 zum Generalmajor befördert, blieb er auch weiter Artillerie-Kommandeur 7. Am 10. November 1941 übernahm er die Führung der 267. Infanterie-Division. Für die Abwehrleistungen seiner Division während der Abwehrkämpfe im Winter 1941/42 wurde er zum 1. Dezember 1941 zum Generalleutnant befördert und am 26. Dezember 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 31. Dezember 1941 gab er die Führung wieder ab. Ab dem 1. Januar 1942 führte er dafür als Kommandeur die 7. Gebirgs-Division. Ab dem 7. Juni 1942 wurde er dann kurzzeitig als Harko z.b.V. bei der 11. Armee eingesetzt. In dieser Dienststellung war er für den artilleristischen Einsatz vor der Festung Sewastopol verantwortlich. Im Juli 1942 übernahm er dann wieder als Kommandeur seine 7. Gebirgs-Division. Im September 1942 gab er sein Kommando ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Am 1. Dezember 1942 wurde er mit der Führung des XXXIX. Panzerkorps beauftragt. Am 1. Januar 1943 wurde er zum General der Artillerie befördert. Damit wurde er jetzt zum Kommandierenden General vom XXXIX. Panzerkorps ernannt. Am 21. März 1943 wurde ihm das Deutsches Kreuz in Gold verliehen. Am 24 Oktober 1943 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "An den Abwehrerfolgen im mittleren Frontabschnitt haben das XXXIX. Panzerkorps unter Führung des Generals der Artillerie Martinek und die rheinisch-westfälische 253. Infanteriedivision unter Führung des Generalleutnant Becker besonderen Anteil." Am 10. Februar 1944 wurde er mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 3. April 1944 wurde er erneut namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "Zwischen dem Dnjepr und Tichauffy haben die unter dem Befehl des Generals der Infanterie von Tippelskirch und des Generals der Artillerie Martinek stehenden Truppen in siebentägigen schweren Kämpfen Durchbruchsversuche von 17 feindlichen Schützendivisionen, einer motorisierten und zweier Panzerbrigaden vereitelt und damit einen hervorragenden Abwehrerfolg errungen." Am späten Nachmittag des 28. Juni 1944 ist er auf der Fahrt zu seinem neuen Hauptquartier bei einem russischen Luftangriff bei Beresino gefallen. Dabei wurde er durch einen Bombensplitter in den Kopf auf der Stelle getötet. Am 3. Juli 1944 wurde er letztmalig namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: "In den schweren Abwehrkämpfen fanden die Kommandierenden Generale, General der Artillerie Martinek und General der Artillerie Pfeiffer sowie Generalleutnant Schünemann, an der Spitze ihrer Korps kämpfend, getreu ihrem Fahneneid, den Heldentod."

 

Ritterkreuz (26. Dezember 1941) Eichenlaub (10. Februar 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011