Freiherr von Maltzahn, Günther
* 20. Oktober 1910, Wodarg / Pommern
† 24. Juni 1953, Düsseldorf |
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Günther Freiherr von Maltzahn trat 1931 in das Reiter-Regiment 6 ein, wo er 1934 zum Leutnant befördert wurde. 1935 wurde er dann zur Luftwaffe versetzt, wo er seine Ausbildung zum Piloten absolvierte. Nach seiner Verwendung im Stab des Jagdgeschwaders 134 wurde Hauptmann von Maltzahn am 1. Juli 1937 Kommandeur der 6. (l) Staffel des Jagdgeschwader 334. Er war der erste Kommandeur der Staffel und stellte diese in Mannheim-Sandhofen auf. Am 1. November 1938 wurde diese Staffel in 6. / Jagdgeschwader 133 und am 1. April 1939 in 6. / Jagdgeschwader 53 umbenannt. Kurz vor Kriegsbeginn, am 19. August 1939, wurde er dann Kommandeur der II. Gruppe des Jagdgeschwaders 53. Zu Beginn des Krieges lag diese Gruppe zur Sicherung der Westgrenze in Mannheim-Sandhofen. Während dieser als "Sitzkrieg" bezeichneten Periode bis zum Beginn des Westfeldzuges im Mai 1940 konnte Günther Maltzahn am 30. September 1939 seinen ersten Luftsieg erringen. Bei Saarbrücken schoss er eine französische Potez 63 ab. Am 31. März 1940 folgte der zweite Luftsieg, eine Morane Ms-406 südwestlich von Saargemünd. Ab dem 10. Mai 1940 nahm Günther Maltzahn mit seiner Gruppe am Westfeldzug teil. Während er während des Feldzuges keine weiteren Luftsiege erringen konnte, wurde Günther Maltzahn am 20. Mai 1940 nach einem Luftkampf südlich von Sedan seine Maschine mit Beschußschäden landen. Er selbst blieb dabei unverletzt. Nach dem Ende des Westfeldzuges verlegte seine Gruppe an die Kanalküste. Am 9. Oktober 1940 wurde Hauptmann Maltzahn zum Kommodore des Jagdgeschwaders 53 ernannt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er insgesamt zehn Luftsiege errungen. Am 24. Oktober 1940 folgte die Beförderung zum Major. Nach seinem 12. Luftsieg am 1. Dezember 1940 (eine Hurricane).wurde er am 30. Dezember 1940 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Ab Juni 1941 wurde das Jagdgeschwader 53 über Rußland eingesetzt. Nach seinem 42. Luftsieg am 24. Juli 1941 wurde Major Maltzahn am gleichen Tag das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab Mitte Dezember 1941 verlegte sein Geschwader in den Mittelmeer-Raum. Am 1. Juni 1943 wurde er zum Oberst befördert. Krankheitsbedingt konnte Günther von Maltzahn ab Juni 1943 keine Einsätze mehr fliegen. Er führte das Geschwader vorerst vom Boden aus, während er durch einen Gruppenkommandeur in der Luft vertreten wurde. Am 4. Oktober 1943 gab er das Kommando über das Jagdgeschwader 53 gesundheitsbedingt an Major Helmut Bennemann (Gruppenkommandeur I. / Jagdgeschwader 52) ab, der seine Stelle aber erst am 9. November antreten konnte. Oberstleutnant von Maltzahn sollte in der Jägerführung im Bereich des Luftwaffenbefehlshabers Mitte Verwendung finden. Der OB der Luftflotte 2, Generalfeldmarschall von Richthofen setzte jedoch durch, dass er als "Jagdfliegerführer Oberitalien" eingesetzt wurde. Diese Stelle trat Günther von Maltzahn am 4. Dezember 1943 an. Im Dezember 1944 wechselte er schließlich in den Stab der 9. Flieger-Division. Auf über 500 Feindflügen hatte er 68 Luftsiege errungen, davon die Hälfte gegen westliche Gegner.
Am 24. Juni 1953 kam er bei einem Autounfall ums Leben.
Ritterkreuz (30. Dezember 1940) Eichenlaub (24. Juli 1941)
Literatur und Quellen:
F. Thomas / G. Wegmann: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945; Band 2 Buchstaben
L-Z Biblio-Verlag
Jochen Prien / Gerhard Stemmer / Peter Rodeike / Winfried Bock: Die
Jagdfliegerverbände der Deutschen Luftwaffe 1934 - 1945 Teil 1 - 4 und Teil
11/II Buchverlag Rogge GmbH