Mäder, Hellmuth

 

* 5. Juli 1908, Rotterode / Thüringen

† 12. Mai 1984, Koblenz

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Hellmuth Mäder diente seit 1936 in der Wehrmacht und war bei Kriegsbeginn Stabsoffizier in der 34. Infanterie-Division. Bei Beginn des Westfeldzuges führte Oberleutnant Mäder die 14. Kompanie im Infanterie-Regiment 522. Im Winter 1940 wurde Mäder dann Führer des III. Bataillons. Während der Abwehrkämpfe im Winter 1941/42 erhielt Mäder wegen wiederholter persönlicher Tapferkeit am 3. April 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Juli 1942 wurde er zum Major und zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 522 ernannt. Beim Vormarsch auf Kalatsch im Sommer 1942 zeichnete sich Oberstleutnant Mäders Regiment besonders aus. Im Winter 1942/43 wurde Mäders Regiment in Stalingrad eingekesselt. Nach schweren Kämpfen wurde Mäder Anfang 1943 schwer verwundet und aus dem Kessel ausgeflogen. Sein Regiment ging im Kampf um Stalingrad unter. Nach seiner Genesung wurde Mäder in die Führerreserve versetzt, bis er im Frühjahr 1944 als Oberst und Kommandeur der Eingreifbrigade Narwa wieder an die Front zurückkehrte. Mit seiner Einheit gelang es Mäder mehrmals, russische Angriffe und Durchbruchsversuche zu stoppen. Nach einer erneuten Verwundung wurde Mäder Kommandeur der Heeresgruppen-Waffenschule Nord. Nach Beginn der russischen Sommeroffensive 1944 wurde Mäder Kampfkommandant von Schaulen, einem Knotenpunkt zwischen Riga und Königsberg. Mäder gelang es, die Stadt für 48 offen zu halten, um die nördlich der Stadt stehenden deutschen Verbände nach Süden abziehen zu lassen. Für diese Leistung wurde Mäder am 27. August 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Im Herbst 1944 kommandierte Mäder vertretungsweise die 7. Panzer-Division. Ende Dezember 1944 wurde Mäder Kommandeur der Führer-Begleit-Brigade und führte diese in der Ardennenoffensive. Im Januar 1945 wurde die Brigade zur Führer-Grenadierdivision erweitert und Mäder zum Generalmajor befördert. Nach schweren Kämpfen seiner Division bei Lauban und bei Stettin sowie dem Endkampf um Wien wurde Mäder am 18. April 1945 mit den Schwertern ausgezeichnet. Am 8. Mai geriet Mäder mit seiner Division in amerikanische Gefangenschaft, wurde aber an die Rote Armee ausgeliefert. Erst im Winter 1955 sollte er aus der Gefangenschaft entlassen werden.

Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik Deutschland trat Mäder als Brigadegeneral in die neugegründete Bundeswehr ein, wo er ab 1956 die Infanterieschule Hammelburg kommandierte. 1968 wurde er zum Generalleutnant befördert. 1974 kam es zu einer Anklage wegen Untreue gegen Mäder. Wegen Unregelmäßigkeiten in Dienstabrechnungen sowie Bestechungsannahmen in Verbindung mit Auftragsvergaben für Bundeswehrfahrzeuge wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt entlassen, außerdem wurde ihm der Rang des Generalleutnants aberkannt.

 

Ritterkreuz (3. April 1942) Eichenlaub (27. August 1944) Schwerter (18. April 1945)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011