Lang, Friedrich

 

* 12. Januar 1915, Mährisch-Trübau

+ 29. Dezember 2003, Hannover

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Friedrich Lang machte 1932 sein Abitur und ging im Anschluß auf die Universität nach Czernowitzer, wo er Physik und Mathematik studierte. Im Oktober 1934 wechselte er an die technische Hochschule in Breslau, wo er Flugzeugbau studierte. Am 17. April 1935 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft und erwarb im Sommer des gleichen Jahres den A-2-Flugschein. Im Oktober 1935 wurde Friedrich Lang Soldat in der 9. Kompanie des Infanterie-Regiments 28. Im März 1936 kam er zum KG 153, allerdings zum Bodenpersonal. Nach vielen Schwierigkeiten wurde er dann schließlich an die Luftkriegsschule nach Dresden kommandiert. Auf der Kampffliegerschule in Lechfeld wurde er am 1. Januar1938 zum Leutnant befördert. Er erhielt eine Ausbildung zum Kampfbeobachter auf der Do 23, der Ju 52 und der He 46. Anfang Juli 1938 kam Leutnant Lang zur 1. Staffel der Stuka-Gruppe 163, wo er auf der Hs 123 und der Ju 87 A ausgebildet wurde.

Im April 1939 wurde er zur C-Schule nach Sorau kommandiert, um dort den Schein für mehrmotorige Maschinen zu machen. Am 1. September 1939 befand sich Lang wieder bei seiner nun in I./Stuka-Geschwader 2 umbenannten Gruppe und flog gegen Polen. Anfang Mai 1940 nach Westen verlegt, flog er mit seiner Ju 87 "T6+HH" Einsätze gegen Frankreich, Belgien und Holland. Am 8. Juni 1940 wird er bei einem Angriff schwer verwundet und lag bis Ende August 1940 im Lazarett in Heidelberg.

Wieder bei seiner Gruppe folgten Ausbildungsflüge über Frankreich. Im Juni 1940 war er zum Oberleutnant befördert worden. Im April 1941 folgten Einsätze gegen Griechenland und die englische Flotte um Kreta. Dabei gelangen Oberleutnant Lang zwei schwere Treffer auf zwei Zerstörern. Ab Juni 1941 flog Lang gegen Ruland. Nach über 300 Einsätzen erhielt er am 23. November 1941 das Ritterkreuz. Im Juni 1942 wurde er zum Hauptmann befördert. Beim Vorstoß auf die Wolga flog Lang am 23. August seinen 600. Einsatz. Ende Oktober 1942 wurde er Verbindungsoffizier der Luftflotte 4 zum AOK 17 und erhielt am 21. November 1942 das Eichenlaub. Am 1. März 1943 kam Lang wieder zum fliegerischen Dienst. Am 1. April 1943 wurde er Kommandeur der III. Gruppe des Stuka-Geschwaders 1. Am 1. September 1943 zum Major befördert, wurde die III. Gruppe auf die Fw 190 umgerüstet.  Am 7. März 1944 absolvierte Lang seinen 1000. Feindflug südlich von Witebsk. Ende April 1944 übergab er seine III. Gruppe an Hauptmann Karl Schrepfer. Anfang Juni 1944 übernahm Major Lang das Schlachtflieger-Schulgeschwader 101 in Wirschau bei Brünn und erhielt am 4. Juli 1944 für seine 1000 Feindflüge die Schwerter zum Ritterkreuz. Als Oberst Rudel am 9. Februar 1945 bei Fürstenwalde verwundet wurde, übernahm Lang stellvertretend das Schlachtgeschwader 2. Bei einem Einsatz am 13. Februar 1945 überschlug sich seine Fw 190 bei der Landung, so daß Major Lang bis Kriegsende nicht mehr fliegen konnte.

Nach dem Krieg wurde Friedrich Lang Volksschullehrer in Gundelsheim am Neckar, bis er im Mai 1946 auf Anordnung der Alliierten entlassen wurde. 1947 heiratete er und wurde Maurer in Neumünster. Bis 1955 war er in Bremen als Ingenieur für Hochbau tätig. Am 1. Januar 1956 trat er der Bundeswehr bei. Er war 1960 bis 1963 Kommandeur der Truppenschule der Luftwaffe, 1961 Oberst, ab 1967 bis zu seiner Pensionierung Kommandeur im Verteidigungsbereich 22 in Hannover.

 

Ritterkreuz (23. November 1941) Eichenlaub (21. November 1942) Schwerter (4. Juli 1944)

Literatur und Quellen:
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 4 Bände, Bad Friedrichshall, 1996 / 1997
Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940 - 1945, 9 Bände, 4. überarbeitete Auflage, Bad Friedrichshall 2010 / 2011