Kunhardt von Schmidt, Kuno Georg Theodor Erich
* 30. August 1872, Deutz(Landkreis Köln) † 11. April 1939, Berlin-Wilmersdorf |
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Erich Kunhardt von Schmidt war der älteste Sohn vom Kavallerieoffizier und späteren Generalmajor Georg Robert Kunhardt von Schmidt und dessen Ehefrau Anna Hedwig Margarethe, geborene von Voigt. Er trat nach seiner Kadettenausbildung am 22. März 1892 als Leutnant in die Königlich Preußische Armee ein. Er wurde dabei von der Hauptkadettenanstalt Groß Lichterfelde zum Schleswig-Holsteinisches Ulanen-Regiment Nr. 15 nach Straßburg im Elsaß überwiesen. Bei diesem wurde er anfangs als Eskadronoffizier bei der 5. Eskadron eingesetzt. Anfang 1893 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Eskadron des Regiments am gleichen Standort. 1894 und 1895 wurde er als Eskadronoffizier bei der 4. Eskadron eingesetzt. Ein Jahr später wurde er als Eskadronoffizier bei der 3. Eskadron eingesetzt. Im Jahr 1896 verlegte sein Regiment nach Saarburg. Er wohnte jetzt privat in der Wallstraße 39 in Saarburg. Am 29. September 1896 heiratete er die anderthalb Jahre ältere Elisabeth Johanna Auguste von Bergmann, Tochter des Generals der Infanterie z.D. Julis Rudolf Max von Bergmann, in Wiesbaden. Dadurch wurde Walter von Bergmann sein Schwager. Er wurde noch immer als Eskadronoffizier in der 3. Eskadron vom Schleswig-Holsteinisches Ulanen-Regiment Nr. 15. 1897/98 wurde er zum Detachement Jäger zu Pferde beim XV. Armeekorps versetzt. Dort wurde er am 1. Januar 1899 durch die Umbenennung seines Dienstgrades zum Leutnant ernannt. Von der Eskadron Jäger zu Pferde Nr. 15 wurde er am 1. Oktober 1899 für seine Generalstabsausbildung zur Kriegsakademie nach Berlin einberufen. Am 20. November 1900 wurde er zum Oberleutnant befördert. Nach dem Abschluß an der Kriegsakademie wurde er im März ab dem 1. April 1903 für ein Jahr zur Dienstleistung zum Großen Generalstab nach Berlin kommandiert. Am 10. März 1904 wurde diese Kommandierung ab dem 1. April 1904 um ein ferneres Jahr verlängert. Am 16. März 1905 wurde er unter Beförderung zum überzähligen Hauptmann unter Belassung beim großen Generalstab als aggregiert zum Generalstab der Armee versetzt. Am 20. März 1906 wurde er in eine Hauptmannsstelle des Generalstabes der Armee eingereiht. Am 13. September 1906 wurde er mit dem 1. Oktober 1906 als Nachfolger von Hauptmann von Mantey in den Generalstab des XI. Armeekorps nach Kassel versetzt. Dort blieb er mehrere Jahre im Einsatz. Am 19. November 1908 wurde er in das Schlesische Ulanen-Regiment "von Katzler" Nr. 2 nach Gleiwitz versetzt. Dort wurde er als Nachfolger von Rittmeister von Vahl zum Chef der 3. Eskadron ernannt. Sein Nachfolger im Generalstab XI. Armeekorps wurde Hauptmann Hermann von Redern. Am 18. August 1911 wurde er unter Überweisung zum Großen Generalstab als Hauptmann in den Generalstab der Armee versetzt. Sein Nachfolger als Eskadronchef wurde zuerst Rittmeister Preetzmann. Am 13. September 1911 wurde er zum Major i.G. befördert. Am 13. September 1912 wurde er zum 1. Oktober 1912 als Nachfolger von Major von Lösecke als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der 13. Division nach Münster versetzt. Am 22. März 1914 wurde er mit dem 1. April 1914 als Nachfolger von Major Buchfinck als Ia in den Generalstab vom XX. Armeekorps nach Allenstein versetzt. Sein Nachfolger als Ia in Münster wurde Hauptmann Axel von Platen. Am 18. August 1916 wurde er zum Oberstleutnant i.G. befördert. Zum Jahreswechsel 1916/17 wurde ihm als Chef des Generalstabes eines Reservekorps das Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzoller mit Schwertern verliehen. Am 21. März 1918 starb sein Vater in Gotha. Im 1. Weltkrieg wurden ihm neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und beiden Eisernen Kreuzen noch andere Orden verliehen. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Oberstleutnant in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde ab dem 1. Oktober 1919 als Kommandeur vom Reichswehr-Kavallerie-Regiment 16 der Reichswehr-Brigade 16 verwendet. Bei der Bildung vom 200.000 Mann-Übergangsheer der Reichswehr Mitte Mai 1920 war er Kommandeur vom Reiter-Regiment 1 eingesetzt. 1920 wurde er auch zum Oberst befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr am 1. Oktober 1920 wurde er weiterhin als Kommandeur vom Reiter-Regiment 1 in Tilsit eingesetzt. Auch nach der Umbenennung seines Regiments zum 1. (Preußisches) Reiter-Regiment blieb er weiter der Kommandeur. Am 31. Januar 1923 gab er sein Kommando über das Regiment in Tilsit ab. Er wurde an diesem Tag aus dem aktiven Dienst der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurde dabei der Charakter als Generalmajor verliehen. Sein Nachfolger als Regimentskommandeur wurde Oberst Albrecht Böckelmann. Spätestens ab 1928 bis 1930 wohnte er im Erdgeschoss der Machnower Straße 40b in Berlin-Zehlendorf. Am 17. Juli 1933 starb seine Mutter in Bad Zwischenahn. Er wohnte 1939 am Nikolsburgerplatz 1 in Berlin-Wilmersdorf. Er selbst starb noch vor Aubruch des 2. Weltkrieges am 11. Apirl 1939 um 06:15 Uhr im Gertrauden-Krankenhaus in der Paretzer Straße 11/12 in Berlin-Wilmersdorf. Als Todesursache wurde Lungenentzündung und Herzschwäche angegeben. Seine Frau starb am 28. Februar 1951 in Bad Godesberg.
Sein jüngerer Bruder war der am 4. Dezember 1873 ebenfalls in Deutz geborene
Walter Ferdinand Richard Klaus Kunhardt von Schmidt. 1920 war er Regierungsrat
in Frankfurt an der Oder. Sein Bruder starb am 19. Februar 1959 in Siegen.
Seine jüngere Schwester war die am 31. August 1883 in Berlin geborene Jenny
Mathilda Adelheid Laura Gisela Kunhardt von Schmidt. Diese heiratete am 24.
September 1901 den über sieben Jahre älteren Leutnant im Magdeburgischen
Kürassier-Regiment Nr. 7, Friedrich Hermann Ernst Max von Redecker, Sohn des
verstorbenen Oberstleutnant a.D. und Rittergutsbesitzer Friedrich Ferdinand
Louis Max von Redecker, in Deutsch-Wilmersdorf. Seine Schwester starb am 5. März
1967 in Neunkirchen.