Jörling, Karl
* 24. März 1879, Gnesen in Westpreußen + 11. Januar 1945, Schwäbisch-Gmünd |
Karl Jörling trat am 20. Mai 1899 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment König Karl (5. Württembergisches) Nr. 123 ein, in dem er am 16. Dezember 1899 zum Fähnrich, am 18. Oktober 1900 zum Leutnant und am 25. Februar 1910 zum Oberleutnant befördert wurde. Zwischen dem 1. Oktober 1906 und dem 30. September 1909 wurde er als Adjutant des I. Bataillons des Regiments eingesetzt. Kurz nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Oberleutnant Jörling am 9. August 1914 Regimentsadjutant im Württembergischen Landwehr-Infanterie-Regiment 124. Hier erfolgte am 19. August 1914 seine Beförderung zum Hauptmann. Mit seinem Regiment wurde Karl Jörling nach Lothringen verlegt. Er nahm im August 1914 an der Schlacht in Lothringen, die Schlacht bei Longwy sowie die Kämpfe um die Maasübergänge teil. Ab September 1914 lag das Regiment im Stellungskrieg in den Argonnen. Am 26. September 1915 wurde er zum Generalkommando des XVIII. Reservekorps kommandiert und am 27. September 1915 zum Adjutant der Brigade Präfke ernannt. Ab dem 6. November 1915 war er Führer des II. Bataillons des Württembergischen Landwehr-Infanterie-Regiments 123, das zu diesem Zeitpunkt im Sundgau lag. Ab dem 23. Juli 1916 führte er dann das III. Bataillon des Württembergischen Landwehr-Infanterie-Regiments 124, das zu diesem Zeitpunkt noch immer in den Argonnen lag. Am 12. Juli 1917 wurde Karl Jörling in das Württembergische Infanterie-Regiment Nr. 476 versetzt und dort als Bataillonsführer eingesetzt. Das Regiment war bei Reims eingesetzt und kämpfte im September vor Verdun. Es folgten bis Dezember 1917 Stellungskämpfe bei Rethel und im Januar und Februar 1918 wieder Kämpfe bei Reims. Im Frühjahr 1918 nahm das Regiment an der deutschen Offendive in Frankreich teil und kämpfte anschließend bis Oktober 1918 wieder im Raum Reims. Während der Abwehrschlacht in der Champagne geriet Karl Jörling am 22. Oktober 1918 verwundet in französische Gefangenschaft, aus der er qm 16. Februar 1920 entlassen wurde. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er dem Grenadier-Regiment 123 aggregiert und am 4. März 1920 in den Stab des Schützen-Regiments 26 versetzt. Ab dem 27. Juni 1920 war er Kompanieführer im Schützen-Regiment 26 und ab dem 1. Oktober 1920 Kompaniechef im Infanterie-Regiment 13. Am 1. August 1922 folgte seine Versetzung in das Infanterie-Regiment 14. Am 1. Juli 1923 zum Major befördert, wurde Karl Jörling am 1. Oktober 1923 in den Stab der Kommandantur Stettin versetzt. Ab dem 1. Januar 1927 kommandierte er das III. Bataillon des Infanterie-Regiments 14, bis er am 31. Januar 1929 mit dem Charakter als Oberstleutnant verabschiedet wurde.
Ab dem 1. Oktober 1933 war Karl Jörling als E-Offizier* Kommandeur des
Wehrbezirks-Kommandos Schwäbisch-Gmünd. Gleichzeitig wurde er zum Oberstleutnant
befördert. Es folgte am 1. Oktober 1935 die Beförderung zum Oberst. Ab dem 10.
August 1940 war er Feldkommandant 812 und ab 1941 Feldkommandant 725. Am 1. Juni
1941 wurde er in das aktive Offizierskorps übernommen. Am 1. Februar 1942 zum
Generalmajor befördert, wurde er am 1. Mai 1942 in die Führerreserve versetzt
und am 30. September 1942 verabschiedet.
*Ausgeschiedene ehemalige Offiziere wurden oft als zivile Angestellte der (schwarzen) Reichswehr in "Landesschutzangelegenheiten" beschäftigt (L-Angestellte). Ab dem 1. Oktober 1933 taten diese als sog. L-Offiziere (L = Landsschutz; nicht Landwehr) Dienst in Kommandostellen der Reichswehr, trugen weiterhin Zivil und hatten an ihrem Rang ein "a.D." Das war wie eine eigene Laufbahn mit eigener Besoldung neben dem aktiven Offizierskorps. Am 5. März 1935 erfolgte die Umbenennung in E-Offiziere für Ergänzungsoffizierskorps. Hier trugen die Ränge dann ein (E) als Zusatz. Diese Offiziere wurden nur in bestimmten Bereichen, meist Innendienst eingesetzt und machten während der Aufrüstung aktive Offiziere frei für andere Verwendungen.
Literatur und Quellen:
Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur
MSG 109/10847 - Hei – Kar
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte,
Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad
Nauheim, Podzun 1953
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin,
Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor2/JOERLING_KARL.html