Holzhausen, Werner

 

* 17. Juni 1892, Rühstadt / Kreis West-Piegnitz

+ 31. Januar 1960, Bad Salzuflen

 

 

Werner Holzhausen trat am 16. März 1912 als Fahnenjunker in das Neumärkische Feld-Artillerie-Regiment Nr. 54 ein, in dem er am 25. Juli 1912 zum Fahnenjunker-Unteroffizier befördert wurde. Zwischen dem 28. September 1912 und dem 21. Juni 1913 war er zur Kriegsakademie Neiße kommandiert, wo er am 19. November 1912 zum Fähnrich befördert wurde. Nach seiner Rückkehr in sein Stamm-Regiment wurde er am 18. August 1913 zum Leutnant befördert. Bei Ausbruch des Erstes Weltkrieges war Leutnant Holzhausen Zugführer in der 3. Batterie des Regiments und zog mit diesem ins Feld an die Westfront. Ab dem 25. Oktober 1914 diente er als Ordonnanz-Offizier beim Stab des 5. Feldartillerie-Brigade an der Westfront. Mit der Brigade nahm er im Herbst 1915 an den Stellungskämpfen in Flandern und Artois und anschließend an den Kämpfen an der Aisne teil. Bei der Erstürmung des Bois-de-Ville bei Verdun wurde Werner Holzhausen verwundet und musste in ein Lazarett eingeliefert. Nach seiner Genesung wurde er am 16. Juni 1916 Adjutant der II. Abteilung des Feldartillerie-Regiments Nr. 102. Am 5. Oktober 1916 zum Oberleutnant befördert, übernahm er am gleichen Tag die Führung der 2. Batterie des Regiments. Am 12. Oktober 1917 wurde er dann Führer des Infanterie-Geschützzuges der Artillerie-Abteilung Pascha II des Deutschen Asienkorps. Aufgabe dieser Expeditionsstreitkraft war es, die türkische Armee bei der Rückeroberung Bagdads von den Briten zu unterstützen, doch im Oktober 1917 wurde dieses Ziel aufgegeben. Die Soldaten wurden zur Frontsicherung nach Palästina verlegt, um dort den englischen Vormarsch zu stoppen. Im September 1917 brach die Sinai-Front zusammen. Nach den Niederlagen der Türken wurde Jerusalem am 9. Dezember 1917 und den folgenden Tagen von den türkischen Truppen geräumt, auch das deutsche Oberkommando verließ sein Hauptquartier auf dem Ölberg im Auguste-Viktoria-Hospital und zog sich nach Nazaret zurück. Dort war das Hauptquartier von Dezember 1917 bis September 1918. Am 27. Juli 1918 war Werner Holzhausen Führer der 1. Batterie der Artillerie-Abteilung 701 des Asienkorps geworden. Im Januar 1919 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde am 10. Januar 1919 Führer der 6. Batterie des Neumärkischen Feldartillerie-Regiments Nr. 54. Im Juli 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen und Führer der 5. Batterie des Reichswehr-Artillerie-Regiments 27. Ab dem 1. Februar 1920 diente er dann als Adjutant der III. Abteilung des Reichswehr-Artillerie-Regiments 5. Am 1. Januar 1921 wurde er zum Batterie-Offizier im Artillerie-Regiment 3 ernannt, wo er am am 1. März 1924 zum Hauptmann befördert wurde. Ab dem 1. April 1925 diente er im Stab des Regiments, bis er am 1. Oktober 1925 in den Stab der II. Abteilung kommandiert wurde. Am 1. April 1927 wurde er Chef der 5. Batterie des Regiments Am 1. Februar 1931 wurde Werner Holzhausen in den Stab der III. Abteilung versetzt. Am 1. November 1933 zum Major befördert, wurde er am 1. Oktober 1934 Kommandeur der II. Abteilung des Artillerie-Regiments Frankfurt (Tarnbezeichnung für das Artillerie-Regiment 3, ab dem 15. Oktober 1935 auch wieder so benannt). Am 1. April 1936 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant. Ab dem 2. April 1937 war er mit der Vertretung des Kommandanten des Schießplatzes Hillersleben beauftragt, bis er am 1. Juni 1937 zum Kommandanten des Schießplatzes Hillersleben ernannt wurde (ab dem 10. November 1938 Versuchsplatz Hillersleben). Am 1. Januar 1939 folgte die Beförderung zum Oberst. Am 25. September 1939 wurde er dann erster Kommandeur des auf dem Truppenübungsplatz Bergen aufgestellten Artillerie-Regiments 196. Mit dem Regiment verlegte er im November 1939 an den Oberrhein in den Raum Bruchsal. Ab dem 10. Mai nahm das Regiment im Rahmen der 96. Infanterie-Division die Division am Westfeldzug teil. Es durchquerte die Ardennen und stieß über Sedan bis nach Laon vor. Hier drehte die Division nach Süden ab und marschierte über Chemin des Dames, die Marne und Loire bis nach Bourges. Nach dem Westfeldzug war das Regiment beurlaubt, nur der Rahmen blieb bestehen. Im Februar 1941 wurde es wieder einberufen. Ab Juli 1941 nahm das Regiment am Rußlandfeldzug teil. Über Wilna, Disna und Opotschka marschierte es in den Raum westlich des Ilmensees. Hier folgten im August Kämpfe an der Luga. Im September stieß das Regiment über die Ischora bis zur Newa vor Leningrad vor. Am 1. April 1942 wurde er in die Führerreserve des OKH versetzt und am 1. August 1942 zum Feldzeugkommandeur XVII ernannt. Einen Monat später folgte seine Beförderung zum Generalmajor. Ab dem 6. Dezember 1943 war er Kommandeur des Oberfeldzuegstabes Südwest und ab dem 15. September 1944 wieder Feldzeug-Kommandant XVII. Bei Kriegsende geriet er in Gefangenschaft, aus der er am 25. Mai 1947 entlassen wurde.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10847 Hei - Kar

http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/HOLZHAUSEN_WERNER.html

Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).

Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.

Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953 [Nachdruck der Ausgabe von 1939]

Keilig, Wolf: Rangliste des Deutschen Heeres 1944/45 [1945]. Dienstalterlisten T und S der Generale und Stabsoffiziere des Heeres vom 1. Mai 1944 mit amtlich belegbaren Nachträgen bis Kriegsende und Stellenbesetzung der Höheren Kommandobehörden und Divisionen des Deutschen Heeres am 10. Juni 1944. Podzun Vlg., Bad Nauheim o.J.