Haverkamp, Wilhelm

 

* 28. Juni 1891, Maikammer in Rheinlandpfalz

+ 18. November 1972, Ingolstadt

 

 

Wilhelm Haverkamp war der Sohn des Arztes Dr. med. Ernst Haverkamp und dessen Ehefrau Anna. Am 23. Juli 1910 trat er als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern ein. In diesem Regiment wurde er am 1. Oktober 1911 zum Fähnrich und am 28. Oktober 1912 zum Leutnant befördert. Im August 1914 zog er mit dem Regiment ins Feld. Er kämpfte an der Westfront und wurde am 2. Oktober 1914 verwundet. Nach seiner Genesung wurde er am 1. Dezember 1914 als Kompanieführer und anschließend als Adjutant im Königlich Bayerischen 19. Reserve-Infanterie-Regiment versetzt. Ab dem 10. September 1918 war er Führer der 10. Kompanie des Regiments und ab dem 11. Oktober 1918 Adjutant bei der Königlich Bayerischen 16. Reserve-Infanterie-Brigade. Am 11. November 1918 kehrte er als Führer der 10. Kompanie in sein Regiment zurück und wurde dort am 1. Dezember 1918 Regiments-Adjutant. Am 22. Januar 1919 wurde er in das Königlich Bayerische 3. Infanterie-Regiment Prinz Karl von Bayern zurück versetzt und am 22. Januar 1919 in den Stab der Königlich Bayerischen 3. Bayerischen Infanterie-Brigade kommandiert. Ab dem 10. Februar 1919 diente er im Freikorps Pobsmayr. Am 1. Juni 1919 wurde er in die Reichswehr übernommen und Kompanieführer im Reichswehr-Infanterie-Regiment 47. Am 1. Oktober 1919 wurde er in das Reichswehr-Infanterie-Regiment 42 versetzt. Ab dem 20. September 1919 war er Bataillons-Adjutant in diesem Regiment und am 15. August 1920 folgte seine Versetzung in das I. Bataillon des Regiments. Am 1. Januar 1921 wurde er in das II. Bataillon des Infanterie-Regiments 19 versetzt und dort am 22. September 1921 zum Hauptmann befördert. Am 21. Juli 1921 hatte er Hedwig Haußmann geheiratet. Ab dem 4. Oktober 1921 war er Chef der 6. Kompanie und am 10. Januar 1922 wurde er in das Ausbildungs-Bataillon des Regiments versetzt. Ab dem 12. Januar 1922 war er Chef der 15. Kompanie und ab dem 1. Oktober 1923 der 6. Kompanie. Am 1. Februar 1929 wurde er in den Stab des Regiments versetzt und dort am 1. April 1932 zum Major befördert. Ab dem 1. April 1934 kommandierte er das II. Bataillon des Infanterie-Regiment 20 (ab 1. Oktober Infanterie-Regiment Nürnberg), wo er am 1. November 1934 zum Oberstleutnant befördert wurde, und am 15. Oktober 1935 wurde er erster Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 63. Am 1. August 1937 folgte seine Beförderung zum Oberst und am 1. Februar 1939 seine Ernennung zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 63. Mit diesem Regiment nahm er am Polenfeldzug teil. Am 6. Februar 1940 gab er das Kommando über das Regiment ab und wurde Kommandeur des Infanterie-Regiments 522. Dieses Regiment führte er ab Juni 1941 in Rußland, wo er am 8. Juli 1941 verwundet wurde. Am 1. August 1941 zum Generalmajor befördert, wurde Wilhelm Haverkamp nach seiner Genesung in die Führerreserve versetzt und am 1. April 1942 zum Kommandeur der 711. Infanterie-Division ernannt. Diese Division lag als Besatzungstruppe in Frankreich. Am 15. Juli 1942 gab er das Kommando über die Division ab und er wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 15. September 1942 wurde er General z.b.V. beim Militärbefehlshaber im Generalgouvernement. Am 10. August 1944 wurde er von seinem Kommando entbunden. Da sein Bruder im KZ inhaftiert war, wurde er in Sippenhaft genommen. Bei Kriegsende geriet er in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 17. Juni 1947 entlassen wurde.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/10846 Gee - Heine
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953