Hannemann, Ernst Karl Robert
* 8. Juli 1869, Stettin
† 1. August 1949, Berlin-Friedenau |
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Ernst Hannemann war der Sohn des Zahlmeisters und späteren Rechnungsrates Ernst Christian Friedrich Wilhelm Hannemann und dessen Ehefrau Auguste Malwine Elise, geborene Schilling. Er trat am 1. Oktober 1887 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Er kam dabei zum Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 nach Thorn. Bei diesem wurde er am 18. August 1888 zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 21. September 1889 zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den gleichen Tag datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Thorn eingesetzt. Am 1. Oktober 1891 wurde er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert, etatmäßig gehörte er weiter zur 3. Kompanie. Nach seiner Rückkehr wurde er einige Jahre in der 2. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Thorn eingesetzt. Ab dem 16. Juni 1896 wurde er zur Militär-Intendantur vom III. Armeekorps nach Berlin kommandiert. Am 17. April 1897 wurde er zum Premierleutnant befördert. Am 17. Juni 1897 wurde er unter Enthebung seines Kommandos zum Hannoversches Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden versetzt. Dort wurde er als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie eingesetzt. 1898/99 wurde er zur Militär-Telegraphen-Schule kommandiert, etatmäßig blieb er weiter der 4. Kompanie zugeordnet. Dort wurde er durch die Umbenennung seines Dienstgrades am 1. Januar 1899 zum Leutnant ernannt. Am 15. September wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1899 als Kompanieoffizier zur 3. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 2 nach Frankfurt an der Oder versetzt. Am 1. April 1903 wurde er unter Beförderung zum Hauptmann ohne Patent als Nachfolger von Hauptmann Boethke zum Chef der 2. Kompanie vom Telegraphen-Bataillon Nr. 2 in Frankfurt an der Oder ernannt. Diese Position behielt er für einige Jahre. Am 15. September 1904 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Am 13. September 1906 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1906 im Austausch mit Hauptmann Eduard Schroeder zum Chef der 1. Kompanie vom Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Berlin ernannt. Am 21. Dezember 1909 wurde er als Chef der 3. Kompanie zur Betriebsabteilung der Eisenbahntruppe versetzt. Im Frühjahr 1911 wurde er als Chef der 2. Kompanie der Betriebsabteilung der Eisenbahntruppe in Berlin verwendet. Am 16. Juni 1911 wurde er zum Führer der Kraftfahr-Abteilung der Verkehrstruppen ernannt. Ab dem 13. September 1911 wurde er zum Stab vom Kraftfahr-Bataillon in Berlin versetzt. Am 31. Mai 1912 wurde er bei dem Stab zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Am 19. Juli 1913 wurde er vermutlich mit Wirkung vom 1. Oktober 1913 als Nachfolger von Major Hiepe zum Kommandeur der Betriebsabteilung der Eisenbahntruppe ernannt. Als solcher hat er am 18. Dezember 1913 sein Patent als Major erhalten. Über seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg ist bisher nichts bekannt. Nach dem Krieg wurde er im Jahr 1919 als Major in das vorläufige Reichsheer übernommen. Er wurde ab dem 1. Oktober 1919 Regimentsführer der Kraftfahrtruppe beim Reichswehr-Gruppenkommando 2 in Kassel eingesetzt. Er heiratete am 20. Februar 1920 die fünfundzwanzigeinhalb Jahre jüngere Klara Martha Frieda Köhler, Tochter vom Landwirt Franz Köhler aus Altrüdnitz, in Altrüdnitz im Kreis Königsberg Neumark. Er wohnte 1920 in der 2. Etage vom Kaiserplatz 44 in Kassel. Auch bei der Bildung des 200.000 Mann-Heeres der Reichswehr Mitte Mai 1920 wurde er noch als Regimentskommandeur der Kraftfahrtruppen beim Gruppenkommando 2 in Kassel eingesetzt. Als solcher wurde er auch zum Oberstleutnant befördert. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr blieb er weiterhin Regimentskommandeur der Kraftfahrtruppen beim Gruppenkommando 2 in Kassel. Diese Position behielt er noch für einige Jahre. Am 2. Januar 1921 wurde sein Sohn Ernst Johannes Hannemann in Kassel geboren. 1921/22 wurde er zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Juli 1921 festgelegt. Ende Februar 1924 wurde er abgelöst. Er wurde am 29. Februar 1924 auch aus dem 100.000 Mann-Heer der Reichswehr verabschiedet. Dabei wurde ihm der Charakter als Generalmajor verliehen. Er wurde weder in der Reichswehr noch in der Wehrmacht noch einmal verwendet. Er starb etwa 4 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges. Er starb am 1. August 1949 um 13:30 Uhr in seiner Wohnung in der Holsteinische Straße 34 in Berlin-Friedenau. Als Todesursache wurden Arterienverkalkung, Herzmuskelentartung und Kreislaufversagen angegeben.
Sein ältester Bruder war 1858 geborene Albert Hannemann. Dieser schlug die Laufbahn als Pionieroffizier ein. Er wurde am 12. Oktober 1878 im Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Stettin zum außeretatmäßgen Sekondeleutnant der 1. Ingenieur-Inspektion befördert. Als solcher gehörte er jetzt als Kompanieoffizier zur 1. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Stettin von der 1. Ingenieur-Inspektion. Am 1. Oktober 1879 wurde er von der 1. Ingenieur-Inspektion zur Artillerie- und Ingenierschule kommandiert. Nach seiner Rückkehr wurde er 1882 und 1883 der 4. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Stettin von der 1. Ingenieur-Inspektion zugeteilt. 1884 bis 1886 wurde er von der 1. Ingenieur-Inspektion zum Fortifikationsdienst nach Pillau entsendet. Im Jahr 1887 war er von der 1. Ingenieur-Inspektion zum Fortifikationsdienst nach Königsberg entsendet. Am 17. Juni 1887 erfolgte seine Beförderung zum Premierleutnant. Als solcher gehörte er weiterhin zur 1. Ingenieur-Inspektion. Er wurde dort jetzt mehrere Jahre als Adjutant bei der 1. Festungs-Inspektion eingeteilt. Am 13. September 1890 wurde er als Kompanieoffizier in die 3. Kompanie vom Brandenburgisches Pionier-Bataillon "von Rauch" nach Torgau versetzt. Am 4. August 1891 wurde sein Sohn Werner Emil Erich Walter Hannemann in Torgau geboren. 1891/92 wurde er als Kompanieoffizier in die 1. Kompanie seines Bataillons in Torgau versetzt. Am 18. April 1893 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er jetzt mehrere Jahre als Chef der 1. Kompanie vom Pionier-Bataillon Nr. 18 in Königsberg in Preußen eingesetzt. Am 21. April 1898 wurde er zur 1. Ingenieur-Inspektion versetzt und wurde von dort zum Fortifikationsdienst nach Königsberg entsendet. Am 15. Juni 1899 wurde er mit dem 15. Juli 1899 à la suite vom Samländiches Pionier-Bataillon Nr. 18 gestellt und gleichzeitig als Ersatz für Hauptmann Weltzien Lehrer zur Kriegsschule in Hersfeld versetzt. Er war dabei a la suite vom Samländiches Pionier-Bataillon Nr. 18 gestellt. Am 19. Juni 1902 wurde er mit dem 15. Juli 1902 von der Stellung als Lehrer der Kriegsschule in Hersfeld enthoben und dafür trat er zum Bataillonsstab vom Samländiches Pionier-Bataillon Nr. 18 in Königsberg über. Dort erhielt er jetzt seine Einweisung als Bataillonskomamndeur. Am 16. Dezember 1902 wurde er dort zum Major, vorläufig ohne Patent befördert. Am 11. September 1903 hat er sein Patent als Major erhalten. Am 24. April 1904 wurde er als Nachfolger von Major Thelemann zum Kommandeur vom Ostpreußisches Pionier-Bataillon "Fürst Radziwill" Nr. 1 in Königsberg in Preußen ernannt. Am 11. September 1907 wurde er unter Versetzung in die 1. Ingenieur-Inspektion zum Ingenieur-Offizier vom Platz in Königsberg in Preußen ernannt. Sein Nachfolger als Bataillonskommandeur an diesem Standort wurde Major Leonhardt. Am 10. September 1910 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Am 22. Mai 1912 wurde er unter Versetzung in die 2. Ingenieur-Inspektion als Nachfolger von Oberstleutnant Erich Weber zum Inspekteur der 4. Festungs-Inspektion in Thorn ernannt. Dieser unterstanden die Festungen in Breslau, Glatz, Neiße und Thorn. Sein Nachfolger als Ingenieur-Offizier vom Platz in Königsberg wurde Major Peterson. Am 22. März 1913 wurde er zum Oberst befördert. Am 20. Mai 1914 wurde er auf sein Gesuch mit der gesetzlichen Pension zur Disposition gestellt. Er erhielt dabei die Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Ostpreußisches Pionier-Bataillon "Fürst Radziwill" Nr. 1. Bei Beginn des 1. Weltkrieges wurde er dann bei der Ingenieur-Inspektion eingesetzt. Es ist nicht bekannt, welche Verwendung er noch gefunden zu hat. Er ist 1926 als Oberst a.D. verzeichnet. Er starb am 16. April 1933 in Königsberg. Er wurde am 20. April 1933 auf dem Alter Militärfriedhof in Königsberg beigesetzt.
Ein weiterer älterer Bruder war der am 25. Juni 1863 in Bromberg geborene Erich Johannes Georg Hannemann. Dieser schlug ebenfalls die Laufbahn als Offizier ein. Er kam als Fahnenjunker zum Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 nach Stettin. Am 14. August 1884 wurde er zum Portepeefähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 16. September 1885 zum außeretatmäßigen Sekondeleutnant befördert. Danach gehörte er anfangs als Kompanieoffizier zur 3 . Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Stettin. Ab dem 1. Oktober 1887 war er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert, etatmäßig gehörte er zur 4. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2, welches inzwischen nach Thorn verlegt wurde. Am 19. September 1888 wurde er zum etatmäßigen Sekondeleutnant ernannt. Nach seiner Rückkehr von der Schule wurde er mehrere Jahre als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Thorn eingesetzt. 1893 kam er zur 2. Ingenier-Inspektion und wurde von dort zum Fortifikationsdienst nach Küstrin entsendet. Am 14. September 1893 wurde er zum Premierleutnant befördert. 1894 gehörte er noch immer zur 2. Ingenier-Inspektion und wurde von dort zum Fortifikationsdienst nach Graudenz entsendet. Am 22. März 1895 wurde er in das Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 versetzt. Dort gehörte er anangs als Kompanieoffizier zur 2. Kompanie des Bataillons in Koblenz. 1896 und 1897 war er Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz. Am 22. März 1898 wurde er zum Hohenzollernsches Füsilier-Regiment "Karl Anton von Hohenzollern" Nr. 40 nach Aachen versetzt. Anfangs war er dort Kompanieoffizier in der 11. Kompanie seines neuen Regiments in Aachen. 1899 gehörte er in gleicher Funktion zur 1. Kompanie in Aachen. Kurz nach seiner Beförderung zum Hauptmann uwurde er am 17. Februar 1900 als Nachfolger von Hauptmann Nachtigall zum Chef der 2. Kompanie vom Hohenzollernsches Füsilier-Regiment "Karl Anton von Hohenzollern" Nr. 40 in Aachen ernannt. Er starb am 2. Oktober 1900 in Aachen. Als Todesursache ist Selbstmord durch Erschießen in Folge Geistesstörung angegegben. Seine Hinterbliebenen lebten damals in Schneidemühl.
Eine ältere Schwester war die am 21. Mai 1868 in Stettin geborene Hedwig Emma Bertha Hannemann. Diese heiratete am 23. Januar 1890 den fast acht Jahre älteren Stralsunder Kaufmann Louis Eduard Christian Zeeck, Sohn des verstorbenen Schuhmachermeister Johann Karl Friedrich Zeeck, in Graudenz.
Sein jüngerer Bruder war der am 30. April 1870 in Bromberg geborene Ernst Christian Friedrich Hannemann, der aber bereits am 3. Mai 1870 an Krämpfen wieder gestorben ist.
Seine jüngere Schwester war die am 15. März 1872 in Stettin geborene Elisabeth Sofie Bertha Hannemann. Diese heiratete den fast vier Jahre älteren Gustav Karl August Zeeck, Sohn des verstorbenen Schuhmachermeister Johann Karl Friedrich Zeeck, in Rostock. Am 26. Mai 1900 wurde ihr Sohn Erich Wilhelm Gustav Zeeck in Rostock geboren, Hauptmann Erich Hannemann war damals Taufpate. Am 26. November 1901 wurde ihre Tochter Käthe Minna Erna Zeeck in Rostock geboren, Leutnant Ernst Hannemann war bei ihr ein Taufpate. Am 5. Februar 1903 wurde ihre Tochter Irmgard Anna Bertha Zeeck in Rostock geboren, Major Albert Hannemann war damals Taufpate. Am 19. August 1905 wurde ihr Sohn Gerhard Zeeck in Rostock geboren, Oberleutnant Paul Hannemann war damals Taufpate. Seine Schwester am 31. Oktober 1916 in Rostock. Ihr Mann Gustav Zeeck folgte ihr am 21. Dezember 1921 ebenfalls in Rostock.
Ein weiterer jüngerer Bruder war der am 21. März 1874 in Stettin geborene Paul Otto Bernhard Hannemann. Dieser schlug ebenfalls die Laufbahn eines Pionieroffiziers ein. Er wurde anfangs nach seiner Beförderung zum Sekondeleutnant am 27. Januar 1896 als Kompanieoffizier in der 3. Kompanie vom Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 in Thorn eingesetzt. Am 1. Oktober 1897 wurde er zur Artillerie- und Ingenieur-Schule kommandiert. Etatmäßig gehörte er jetzt zur 4. Kompanie seines Bataillons in Thorn. Nach seiner Rückkehr wurde er im Frühjahr 1900 wieder bei der 3. Kompanie seines Regiments verwendet. Er heiratete am 28. September 1901 als Lt. im Pommersches Pionier-Bataillon Nr. 2 die siebeneinhalb Jahre jüngere Elsa Karoline Minna Marie Stech, Tochter des Kaufmanns Karl Stech, in Stettin. 1901/02 wurde er zum Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 nach Koblenz versetzt. Dort wurde er anfangs als Kompanieoffizier in der 1. Kompanie des Bataillons in Koblenz verwendet. Seine Tochter Ilse Elise Minna Hannemann wurde am 6. März 1903 in Pfaffendorf geboren. Am 27. Januar 1904 wurde er zum Oberleutnant, vorläufig ohne Patent, befördert. Als solcher wurde er jetzt als Kompanieoffizier in der 4. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz eingesetzt. 1905 wurde er zur Dienstleistung zum 2. Rheinisches Infanterie-Regiment "von Goeben" Nr. 28 kommandiert. Am 15. September 1905 wurde er mit Wirkung vom 1. Oktober 1905 zur 3. Ingenieur-Inspektion versetzt. Von dort wurde er jetzt zum Fortifikationsdienst in der Feste "Kaiser Wilhelm II" eingeteilt. Am 27. Januar 1906 hat er sein Patent als Oberleutnant erhalten. 1906/07 wurde er für die nächsten Jahre zum Adjutant der 5. Festungs-Inspektion ernannt. Sein Sohn Hans-Jürgen Wilhelm Hannemann wurde am 18. Dezember 1906 in Straßburg im Elsass geboren. Am 20. April 1910 wurde er zum Hauptmann, vorläufig ohn Patent, befördert. Er wurde jetzt als Nachfolger von Hauptmann Pardon zum Chef der 2. Kompanie vom Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8 in Koblenz ernannt. Sein Nachfolger als Inspektions-Adjutant wurde Oberleutnant Wandesleben. Am 1. Oktober 1912 hat er sein Patent als Hauptmann erhalten. Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges war er noch immer Kompaniechef im Rheinisches Pionier-Bataillon Nr. 8. Nach dem Krieg schied er als Major aus der Reichswehr aus.