Friedrich, Rudolf

 

* 23. August 1889, Zwickau in Sachsen

+ 9. Mai 1945, zwischen Leitmeritz und Prag

 

 

Rudolf Friedrich trat am 30. März 1909 als Fahnenjunker in das Königlich Sächsische 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 ein, in dem er am 4. November 1909 zum Fähnrich und am 24. August 1910 zum Leutnant befördert wurde. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er Zugführer in seinem Regiment, mit dem er an der Westfront eingesetzt wurde. Er nahm an der Schlacht an der Marne  teil und wurde am 7. März 1915 als Zugführer in das Feldartillerie-Regiment Nr. 115 Ab dem 30. Mai 1915 diente er als Batterieführer, nachdem er am 16. Mai 1915 zum Oberleutnant befördert worden war. Am 13. Dezember 1915 wurde er in die Ersatz-Abteilung des Königlich Sächsischen 7. Feldartillerie-Regiments Nr. 77 versetzt und am 25. Januar 1916 Führer der Feldartillerie-Batterie 883. Am 16. Mai 1916 kehrte er als Batterieführer in die Ersatz-Abteilung des Königlich Sächsischen 7. Feldartillerie-Regiments Nr. 77 zurück. Am 5. April 1917 erkrankte er so schwer, dass ein Lazarettaufenthalt notwendig wurde. Nach seiner Genesung kam er am 5. Juni 1917 in die Ersatz-Abteilung des Königlich Sächsischen 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 und am 15. August 1917 als Batterieführer in das Königlich Sächsische 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12. Hier wurde er am 13. Oktober 1917 zum Hauptmann befördert. Mit dem Regiment kämpfte er an der Westfront und nahm an der letzten großen deutschen Offensive in Frankreich Anfang 1918 teil. Am 23. April 1918 wurde er zum Generalstab der 19. Ersatz-Division als Generalstabs-Anwärter kommandiert und am 4. Juni 1918 zum Offizier von der Armee ernannt und in den Generalstab der 19. Ersatz-Division versetzt. Am 3. Oktober 1918 folgte die Kommandierung in das Ersatz-Infanterie-Regiment Nr. 24 und am 11. November 1918 die Versetzung in die Ersatz-Abteilung des 2. Kurhessischen Feldartillerie-Regiment Nr. 47. Am 19. Dezember 1918 kehrte er in das Königlich Sächsische 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 zurück. Am 1. März 1919 in die Reichswehr übernommen, kam er in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 12. Ab dem 1. Januar 1921 war er Batteriechef im Artillerie-Regiment 3. Vom 23. November 1923 bis zum 1. Februar 1924 wurde er zum Stab der 4. Division kommandiert und anschließend Eskadron-Chef in der Fahr-Abteilung 4. Am 1. April 1928 kam er in den Stab der 3. Kavallerie-Division und am 1. April 1931 in den Stab der III. Abteilung des Artillerie-Regiments 4. Am 1. Februar 1931 war er zum Major befördert worden. Am 1. Oktober 1933 wurde er dann Kommandeur der III. Abteilung des Artillerie-Regiments 4 und am 1. Juni 1934 folgte die Beförderung zum Oberstleutnant und am 1. April 1936 zum Oberst. Am 12. Oktober 1937 übernahm er als Nachfolger von Oberst Johannes Zukertort als Kommandeur das Artillerie-Regiment 4. Seine III. Abteilung übernahm dafür Major Werner Heucke. Zu Beginn des 2. Weltkrieges im Spätsommer 1939 führte er sein Regiment im Verband der 4. Infanterie-Division in den Polenfeldzug. Am 30. November 1939 gab er sein Regiment an Oberstleutnant Werner Heucke ab. Dafür wurde er zum Artillerie-Kommandeur 114 ernannt und am 1. April 1940 zum Generalmajor befördert. Am 23. September 1941 wurde er dann mit der Führung der 62. Infanterie-Division beauftragt, deren Kommandeur er am 11. November 1941 wurde. Am 1. April 1942 folgte die Beförderung zum Generalleutnant. Ab dem 30. Oktober 1942 kommandierte er die 327. Infanterie-Division. Am 10. August 1943 in die Führerreserve des OKH versetzt, wurde er am 24. November 1943 Höherer Artillerie-Kommandeur 317. Am 15. März 1944 erneut in die Führerreserve versetzt, wurde Rudolf Friedrich am 17. April 1944 mit der Führung der Artillerie-Division z.b.V. 312 betraut, deren Kommandeur er am 5. Mai 1944 wurde. Ab dem 20. Juli 1944 war er Höherer Artillerie-Kommandeur 312 bei der 4. Panzerarmee. Bei Kriegsende ist er am 9. Mai 1945 zwischen Leitmeritz und Prag gefallen.

 

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109/19845
http://www.geocities.ws/orion47.geo/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/FRICKE_LUDWIG.html
Dermot Bradley, Karl-Friedrich Hildebrand, Markus Rövekamp: Die Generale des Heeres, 1921-1945, Band 4. Biblio Verlag, Osnabrück, 1996
Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/1945, Podzun-Verlag 1955 
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953
Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.