Fischer, Adolf

 

* 23. Juli 1893, Schwerte an der Ruhr

+ 23. Oktober 1947, Belgrad (hingerichtet)

 

 

Adolf Fischer trat am 15. August 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Leibgarde-Infanterie-Regiment (1. Großherzoglich Hessisches) Nr. 115 ein. Am 30. August 1914 wurde er in die 2. Ersatz-MG-Kompanie des XVIII. Armeekorps versetzt, wo er am 17. November 1914 zum Gefreiter der Reserve befördert wurde. Am 23. November 1914 zog er mit dem Feld-MG-Zug 27 ins Feld. Am 6. März 1915 zum Unteroffizier der Reserve und am 22. März 1915 zum Leutnant der Reserve befördert, wurde er am 3. August 1915 in das Landwehr-Infanterie-Regiment 110 versetzt, wo er als Kompanie-Offizier, stellvertretender Kompanieführer, Bataillons-Adjutant und Kompanieführer eingesetzt wurde. Am 3. April 1918 wurde er zur 3. Ersatz-MG-Kompanie des XIV. Armeekorps versetzt und am 15. Dezember 1918 dem Bezirks-Kommando Darmstadt I überwiesen. Im Januar 1919 wurde er dann als Kompanieführer in das Niederrheinische Füsilier-Regiment Nr. 39 versetzt  Im März 1919 trat er dem Freikorps Hacketau bei, und bei der Umwandlung des Freikorps in das Reichswehr-Regiment XIV wurde auch Adolf Fischer in die Reichswehr übernommen. Am 16. Juni 1920 wurde er schließlich mit dem Charakter als Oberleutnant der Reserve aus dem Militärdienst entlassen. Am gleichen Tag trat er in die Sicherheitspolizei Münster ein, wo er als Polizei-Oberleutnant als stellvertretender Hundertschaftsführer eingesetzt wurde. Ab dem 23. September 1920 diente er als Adjutant und Hundertschaftsführer bei der Schutzpolizei Iserlohn. Im November 1922 wurde er zum stellvertretenden Bereitschaftsführer ernannt und am 1. Juli 1926 zum Sachbearbeiter beim Kommando der Schutzpolizei Hagen in Westfalen ernannt. Hier folgte am 30. Juni 1926 die Beförderung zum Polizei-Hauptmann. Es folgte die Verwendung als Vorsteher des 1. Polizei-Reviers sowie als Verkehrs-Offizier beim Kommando der Schutzpolizei Hagen in Westfalen. Im Februar 1932 wurde er Luftschutz-Bearbeiter und am 16. September 1933 mit der Wahrung der Geschäfte des Kommandos der Schutz-Polizei Hagen in Westfalen beauftragt. Ab dem 1. April 1934 führte er eine Hundertschaft beim 2. Landespolizei-Bezirk Recklinghausen. Am 1. September 1935 zum Polizei-Major befördert, wurde er einen Monat später Kommandeur der Landespolizei-Abteilung Hanau. Am 16. März 1936 wurde er als Major in die Wehrmacht übernommen und Kommandeur des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 80. Ab dem 6. Oktober 1936 kommandierte er das I. Bataillon des Infanterie-Regiments 88. Am 1. Juni 1938 wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 4. Juni 1940 Kommandeur des Infanterie-Regiments 459. Am 19. Januar 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Dieses Regiment führte er bis zum 15. Oktober 1943. Am 13. Mai 1941 war er zum Oberst befördert worden. Nach Abgabe seines Kommandos besuchte er einen Divisionsführer-Lehrgang, in dessen Anschluß er am 10. Mai 1944 mit der Führung der 367. Infanterie-Division beauftragt wurde, deren Kommandeur er am 1. Juli 1944 wurde. Gleichzeitig wurde er am 1. Juli 1944 zum Generalmajor befördert. Bereits am 1. August 1944 musste er das Kommando über die Division wieder abgeben und wurde in die Führerreserve des OKH versetzt. Am 3. August 1944 wurde er zum Wehrkreis-Kommando XXI kommandiert, um dort den beurlaubten Kommandeur der Division 192 zu vertreten. Am 9. August 1944 wurde er Leiter des Aufstellungsstabes der Infanterie-Division Rhön. Ab dem 1. September 1944 führte er die Kampfgruppe Süd-Ost. Bei Kriegsende geriet er in jugoslawische Gefangenschaft. Er wurde wegen Kriegsverbrechen eines ihm unterstellten Regiments angeklagt und zum Tode verurteilt. Am 23. Oktober 1947 wurde er in Belgrad hingerichtet.


Ritterkreuz (4. Mai 1944)

Literatur und Quellen:

Krug, Ottomar Deutsche Generale 1918-1945, Bundesarchiv Freiburg, Signatur MSG 109
http://www.oocities.org/~orion47/WEHRMACHT/HEER/Generalmajor/FISCHER_ADOLF.html
Dermont Bradley - Karl-Friedrich Hildebrand: Die Generale des Heeres 1921-1945 - Band 3: Dahlmann - Fitzlaff Biblio-Verlag 1994
Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953